Freitag, 19. April 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSamstag, 29.10.2016

  • 00:05 Uhr

    Die Vertraute
    Von Irène Némirovsky
    Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer
    Bearbeitung: Klaus Schmitz
    Regie: Gottfried von Einem
    Mit Katharina Schüttler und Sylvester Groth
    Produktion: MDR 2015
    Länge: 51'57

    Der gefeierte Pianist Roger Dange nimmt - in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts - eine umständliche Eisenbahnreise auf sich, um in ein abgelegenes Nest im französischen Jura zu gelangen. Dort lebt Camille Cousin, die Kindheitsfreundin und langjährige Vertraute seiner Frau. Florence hatte sich bei ihr erholen wollen, während er eine Konzerttournee in Mexiko absolvierte. Doch dann ist Florence, sie war gerade nach Paris aufgebrochen, mit ihrem Wagen gegen eine Mauer geprallt. Sie hat die Verletzungen nicht überlebt. Das alles hatte Camille ihm bereits geschrieben. Doch Roger will mehr über die letzten Tage und Stunden seiner 22 Jahre jüngeren großen Liebe erfahren. Denn als er die nach seiner Abreise für ihn eingetroffene Post aus Mexiko nachgesandt bekam, war darunter auch ein Brief, der erst nach Florences Tod abgeschickt worden ist - und offenbar dazu dienen sollte, eine Affäre zu verschleiern. Doch es bleibt nicht bei dieser Affäre. Was Roger Dange an jenem Nachmittag von Camille erfährt, taucht Florence in ein völlig neues Licht.

  • 01:05 Uhr

    Jazz

    Melodiöse Perkussion. Vibrafon und Marimbafon im Jazz

    Von Lionel Hampton bis zu Christopher Dell

    Am Mikrofon: Michael Kuhlmann

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Martin Zagatta

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: Die internationale Zone von Tanger wird wieder dem Königreich Marokko angegliedert

  • 09:10 Uhr

    Kein Schwein mehr? -
    Was beim Schulessen auf den Teller kommt

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Regisseur Andres Veiel

    Der aus Stuttgart stammende Andres Veiel studierte ab 1982 in Westberlin Psychologie, wusste aber bereits während des Studiums, dass er nicht als Psychologe arbeiten wollte. Also ließ er sich nach dem Diplom als Regisseur und Dramaturg am Künstlerhaus Bethanien ausbilden. Dort traf er den polnischen Filmemacher Krzystof Kieslowski, der ihn sehr beeindruckte. Mitte der 1990er-Jahre trat Andres Veiel selbst als Dokumentarfilmer in Erscheinung und bekam zahlreiche Preise, etwa für ‚Die Spielwütigen‘, eine Langzeitdoku über Berliner Schauspielstudenten, oder für ‚Die Überlebenden‘, ein Film über drei seiner Klassenkameraden, die den Freitod wählten. Andres Veiels bekanntester Film ist ‚Blackbox BRD‘, und auch sein dokumentarisches Theaterstück ‚Der Kick‘, basierend auf zahlreichen Interviews zum grausamen Mord an einem Jugendlichen in Brandenburg, erregte Aufsehen. Das Stück wurde an vielen deutschen Bühnen gespielt und in mehrere Sprachen übersetzt, die Buchversion wurde mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Auch die Verfilmung erreichte ein breites Publikum. Gemeinsam mit einigen prominenten Kollegen beteiligte sich Andres Veiel an dem Fernsehexperiment ‚24 Stunden Berlin‘, von ihm stammen die Reportagen aus der ‚Bild‘-Redaktion. Mit seinem ersten Spielfilm ‚Wer wenn nicht wir‘ nahm Andres Veiel im Jahr 2011 am Wettbewerb der Berlinale teil. Andres Veiel ist Mitglied der Deutschen und der Europäischen Filmakademie und unterrichtet an verschiedenen Hochschulen den Regisseurnachwuchs.

  • 11:05 Uhr

    Letzte Ausfahrt Lissabon - Auf der Autobahn A23 durch das ländliche Portugal
    Von Tilo Wagner

    Seit den 1960er-Jahren blutet das portugiesische Hinterland aus: die Menschen zogen in die Metropolen Porto oder Lissabon, oder verließen ihr Heimatland ganz. Um den Aderlass aufzuhalten pumpte Portugal viel Geld in die Infrastruktur, nicht zuletzt in das Autobahnnetz, das heute zu den besten Europas zählt. Dass damit die Probleme nicht gelöst sind, zeichnen die ‚Gesichter Europas‘ mit einer Reise entlang der A23 nach. Sie führt durch die traditionsreiche Region Beira. Dieser agrarwirtschaftlich geprägte Landstrich ist in besonderem Maße von strukturellen Problemen geprägt: niedrige Geburtenraten, überalterte Gesellschaften und Migration.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Brüssel meldet Vollzug - CETA soll morgen unterzeichnet werden

    Interview mit Daniel Gros, Direktor Center for European Policy Studies, zu Oettinger

    Rentenreform - Merkel will Gewerkschaften in Lösungssuche einbinden

    Deutsch-chinesische Wirtschaftsbeziehungen - Interview mit Sigmar Gabriel, Bundeswirtschaftsminister

    Scherbenhaufen oder Aufbruch? - Nord-CDU tauscht Spitzenkandidaten aus

    Kampf um Mossul: Umstrittene schiitische Kräfte marschieren vor

    Hillary Clinton erneut wegen offenbar dubioser Emails unter Druck

    Spanisches Parlament wählt Rajoy heute Abend zum Regierungschef

    Parlamentswahl in Island

    Sporttelegramm

    Am Mikrofon: Doris Simon

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Venezuela: Opposition trumpft auf - Maduro in Bedrängnis?

    Zwischen Krieg und wirtschaftlicher Misere - Junge Iraker verlassen ihre Heimat

    Afrikanischer Dominoeffekt? Kontroverse um Internationalen Strafgerichtshof

    Cyber-Souveränität - Chinas Internet-Abschottung und die Folgen für Deutschland

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Einmal Förderschule, immer Förderschule?! -
    Warum der Wechsel zur Regelschule so schwierig ist.

    Campus & Karriere fragt: Wie kommt es zu solchen fatalen Fehldiagnosen? Wie und warum wird Förderschülern der Wechsel zu einer Regelschule erschwert? Was könnte die Durchlässigkeit erleichtern? Welche Rechte und Informationen brauchen Eltern und Schüler, um die richtige Schulwahl zu treffen oder um eine falsche zu revidieren?

    Gesprächsgäste:
    Barbara Durdel, Mutter eines ehemaligen Förderschülers, der inzwischen auf dem Weg zum Abitur ist (Studio Köln)
    Angela Ehlers, Bundesvorsitzende des Verbandes Sonderpädagogik (Studio Hamburg)
    Christian Huber, Professor für Sonderpädagogik an der Universität Wuppertal (Studio Köln)
    Am Mikrofon: Regina Brinkmann

    Als Beitrag dazu:
    Nenad ist kein Einzelfall
    Reaktionen auf die WDR-Dokumentation
    „Für dumm erklärt - Nenads zweite Chance“

    Eine Sendung mit Hörerbeteiligung über Telefon 00800 - 44 64 44 64 oder per Mail an campus@deutschlandfunk.de

    Der Fall Nenad bewegt gerade viele Eltern und Schüler, die das Gefühl nur zu gut kennen, in einer schulischen Sackgasse gelandet zu sein. Eine WDR-Dokumentation hatte Nenads Geschichte kürzlich publik gemacht. Elf Jahre lang besucht er eine Förderschule in Köln. Auch als ihm klar wird, dass er hier fehl am Platz ist, dauert es Jahre bis er die Schule wechseln kann. Der Grund: Man hielt ihn für geistig behindert. Inzwischen hat ein aktueller Intelligenztest die Diagnose von damals widerlegt. Die Reaktionen auf den Film zeigen, Nenads verbaute schulische Laufbahn ist kein Einzelfall. Eltern und ehemalige Förderschüler melden sich, schildern ähnliche Erfahrungen. Sie beklagen, dass Kinder vorschnell in Förder-Schubladen gesteckt werden, aus denen sie nicht mehr so leicht rauskommen. Auch Eltern, die sich, anders als Nenads Eltern, gut mit dem deutschen Schulsystem auskennen, merken oft erst spät, dass für ihre Förderkinder eine Rückkehr zur Regelschule so gut wie ausgeschlossen ist.

  • 15:05 Uhr

    Hendrik und die Detektive - Die Band Messer kommen auf Tour
    Krachige Songs im Stil des Post-Punk der späten 1970er und frühen -80er-Jahre sind die Schablonen, die die Band Messer für ihre Songs aus der Schreibtischschublade herausholt. Und in den Texten schreibt Messer-Sänger Hendrik Otremba von Schurken, die von erbarmungslosen Ermittlern gejagt werden. Jetzt ziehen Messer die Vorhänge beiseite - und gehen mit den Stücken ihres aktuellen Albums "Jalousie" auf Tour.
    Ein Beitrag von Christoph Reimann

    16 Stunden Musikgeschichte - Die "Blackbox" von Rio Reiser
    Es ist eine editorische Meisterleistung: Auf 16 CDs versammelt die "Blackbox" frühe Musik von Rio Reiser: Knapp 350 Songs, viele davon bisher unveröffentlicht, die Rio Reiser in den 1960 aufgenommen hat, die in Zusammenarbeit mit Polit-Kabarett-Ensembles entstanden sind oder Coverversionen von englischen Songs. Die Box kommt mit umfangreichem Begleitbuch und bietet einen sehr ungewöhnlichen Blick auf einen der größten und einflussreichsten deutschen Künstler.
    Ein Corsogespräch mit Klaus Walter


    Weich auf dem Kopf - Das walisisch-australische Duo Soft Hair
    Ob die Haare von Sam Dust und Connan Mockasin wirklich so weich sind, wie der Projektname Soft Hair vermuten lässt, ist bisher noch ungeklärt. Fakt hingegen ist, dass Dust und Mockasin keine Angst vor kruden musikalischen Ideen haben. Die präsentieren sie auf ihrem Debütalbum, das genau so heißt, wie ihr Projekt: "Soft Hair".
    Ein Beitrag von Bernd Lechler

    Am Mikrofon: Sascha Ziehn

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Die Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises - Sparte Bilderbuch
    Der niederländische Schriftsteller Edward van de Vendel und sein Übersetzer Rolf Erdorf im Gespräch

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Schwerpunkt:
    Außer Rand und Band
    Geräte im Internet der Dinge werden zur Gefahr für das Netz

    Ohne Konsequenzen
    Die umstrittene Software-Haftung könnte für mehr Sicherheit sorgen

    Aktuell:
    Digitalen Drachen
    Die Animago-Konferenz für Computergrafik in München

    Rückgrat für die Pampas
    Die WiBack-Technologie soll den Internetzugang in abgelegenen Gebieten bringen

    Das Digitale Logbuch
    Passwort-Generator

    Info-Update

    Sternzeit, 29. Oktober 2016
    Morgens heller, abends dunkler

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

    Schwerpunkt der nächsten Woche (05.11.2016):
    Die Realität der VR-Brillen

  • 17:05 Uhr

    Ministerpräsidenten wollen stabilen Rundfunkbeitrag
    Interview mit Fritz Jaeckel, Chef der Staatskanzlei Sachsen

    Den „Fake-News“ auf der Spur
    Wie Journalisten weltweit Bilder, Videos und Informationen im Netz
    verifizieren

    Drastischer Umbau beim Berliner Verlag
    Berliner Zeitung und Berliner Kurier entstehen künftig aus einer Hand

    Wenn Maschinen Nachrichten machen
    Wie „Künstliche Intelligenz“ und „Deep Learning“ den Journalismus verändern

    O-Ton Nachrichten:
    - Kooperationen neu geregelt: WDR veröffentlicht Richtlinien für Zusammenarbeit mit anderen Medien
    - Studie zur Barrierefreiheit in den Medien: Befragte wünschen sich mehr Untertitelung für Unterhaltungssendungen im privaten TV
    - Reporter ohne Grenzen stellt Media Ownership Monitor Türkei vor: Wirtschaftliche Verflechtungen zwingen Medien zur Selbstzensur

    Am Mikrofon: Sören Brinkmann

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Ein neuer Saal für den Pott - Das Anneliese Brost Musikforum Ruhr in Bochum wird eröffnet

    Niederländischer Symbolismus - Jan Toorop in der Villa Stuck in München

    b.29 - Der neue Tanzabend von Martin Schläpfer am Theater Duisburg

    "Rückgabe der Namen" - Memorial erinnert in Russland die Opfer der Repressionen

    Neuanfang in Hof? Die Hofer Filmtage nach dem Tod von Heinz Badewitz

    Am Mikrofon: Beatrix Novy

  • 18:40 Uhr

    Den Fakes auf der Spur - Wie Journalisten weltweit Informationen verifizieren

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball - Bundesliga, 9. Spieltag:
    FC Augsburg - FC Bayern München;
    VfL Wolfsburg - Bayer 04 Leverkusen;
    SV Darmstadt 98 - RB Leipzig;
    1. FSV Mainz 05 - FC Ingolstadt;
    SV Werder Bremen - SC Freiburg;
    Borussia Dortmund - FC Schalke 04

    Derby - Positive Seiten von Fußball-Rivalitäten

    2. Fußball Bundesliga, 11. Spieltag:
    1. FC Union Berlin - Fortuna Düsseldorf
    SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Kaiserslautern

    Tokio - Von wegen Agenda 2020: Das große Olympia-Chaos

    Tennis - Interview mit Ulrich Klaus zu A. Kerber, Belastung im Tennis & Machtlosigkeit der Nationalverbände
    dazu
    Interview mit Ulrich Klaus zu A. Kerber, Belastung im Tennis & Machtlosigkeit de

    NADA - Wird das Trommeln von unten gehört? Neue Wege im Antidopingkampf

    Doping-Labor in Rio - Bericht der Unabhängigen Beobachter verrät Ausmaße

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Lesung: Navid Kermani
    Gesprächspartner: Nora Bossong und Norbert Miller
    Am Mikrofon: Maike Albath

    Navid Kermani, Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2015, setzt seine literarischen Erkundungen bundesrepublikanischer Gefühlswelten fort und legt jetzt einen ungewöhnlichen Liebesroman vor. ‚Sozusagen Paris‘ heißt er, und man wittert Romantik und Ironie. Ob das zusammen geht? Die Sache lässt sich einigermaßen komisch an: Ein in die Jahre gekommener Schriftsteller begegnet seiner Jugendliebe wieder, über die er gerade einen Roman geschrieben hat. Der habilitierte Orientalist Navid Kermani, 1967 als Sohn iranischer Eltern in Siegen geboren, studierte in Köln, Kairo und Bonn, lebte einige Jahre in Isfahan und ist jetzt in Köln zu Hause. In seinem umfangreichen Werk geht er immer wieder den verschiedenen Prägungen auf den Grund. Während er in seinen Poetikvorlesungen ‚Über den Zufall‘ Bezugspunkte in der deutschen Literaturgeschichte auffächerte, nahm er in seinem Essay ‚Ungläubiges Staunen‘ die Bildwelt des Christentums aus muslimischer Perspektive in den Blick. ‚Sozusagen Paris‘ knüpft an den schmalen Band ‚Große Liebe‘ an, in dem der Liebesfuror eines Heranwachsenden in der westdeutschen Provinz mit islamischer Mystik verschmolzen war.
    Im ‚Studio LCB‘ diskutiert Navid Kermani mit der Schriftstellerin Nora Bossong und dem Literaturwissenschaftler Norbert Miller über die Möglichkeiten des fiktionalen und essayistischen Schreibens.

  • 22:05 Uhr

    REVISITED
    Forum neuer Musik 2003

    Touch and go
    Recital Katia Tchemberdji

    Aufnahme vom 15.3.03 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Am Mikrofon: Frank Kämpfer

    Prokofjew, Denissow, Ustwolskaja und ein neues eigenes Werk - so porträtierte sich die Berliner Pianistin, Pädagogin und Komponistin Katia Tchemberdji beim Forum 2003 am Klavier. Die Schülerin von Nikolai Korndorf steht für Musik, die berührt und bewegt. Entsprechend groß war die Intensität in ihrem Nacht-Recital im Deutschlandfunk Kammermusiksaal. Das Programm umfasste beinah ein Jahrhundert und entwarf ein sehr emotionales Bild moderner russischer Klaviermusik. Edisson Denissow war zweifellos die Überraschung darin. Unter dem Motto ‚Revisited‘ passieren sämtliche Konzerte des Forum neuer Musik im Vier-Wochen-Rhythmus Revue.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Das Leben - ein Zwiespalt
    Eine Lange Nacht über Peter Weiss
    Von Lutz Volke
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. v. 6.11.10)

    Mit seinem Miniroman ‚Der Schatten des Körpers des Kutschers‘ wurde der damals in Stockholm ansässige Peter Weiss (1916 - 1982) für die deutsche Literatur entdeckt. In Schweden jedoch hatte der von den Nazis in die Emigration gezwungene vielseitige Künstler nicht richtig Fuß fassen können. In Deutschland gelang ihm dann 1964 mit seinem Drama ‚Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats‘ ein Sensationserfolg. Kurz darauf sorgte er wieder für Aufsehen mit einem Dokumentardrama nach Akten des Auschwitz-Prozesses in Frankfurt am Main: ‚Die Ermittlung‘. Zwar wurde er danach in Ost wie in West hofiert, später aber auch wegen seines eigenständigen politischen Denkens geschmäht, mit Verboten und Missachtung belegt. Die DDR verhängte sogar ein Einreiseverbot gegen ihn und verzögerte lange die Herausgabe seines Hauptwerks ‚Die Ästhetik des Widerstands‘.

    „Einmal Emigrant, für immer Emigrant“, meint seine Witwe, die Bühnenbildnerin Gunilla Palmstierna. Diese große Künstlerin wird uns sozusagen als Kronzeugin durch die Lange Nacht begleiten. Sie lernte Peter Weiss am Ende der 40er-Jahre kennen und war bis zu seinem Tod im Jahr 1982 - wie sie hervorhebt - „immer dabei“.