Freitag, 29. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 13.10.2019

  • 00:05 Uhr

    Nicht nur Fjord und Fjell
    Eine Lange Nacht der norwegischen Literatur
    Mit Mona Høvring, Helga Flatland, Kjersti Annesdatter Skomsvold, Roy Jacobsen, Erik Fosnes Hansen und Carl Frode Tiller
    Moderation: Hinrich Schmidt-Henkel
    Livemusik: Trygve Seim & Frode Haltli
    Regie: Monika Künzel
    Aufnahme vom 11.10.2019, Comedia Theater, Köln

    Norwegen ist ein Land großer Literatur, von Klassikern wie Henrik Ibsen und Knut Hamsun bis hin zu aktuellen Bestsellerautorinnen und -autoren wie Karl Ove Knausgård, Maja Lunde oder Jo Nesbø. Natürlich geht es viel um Fjord und Fjell, um die beeindruckende Landschaft und das Alltagsleben in einem Land, das binnen weniger Jahrzehnte von einer armen Agrargesellschaft zu einer der reichsten Nationen der Erde wurde. Bei der ,Langen Nacht', die dem Gastland Norwegen auf der Frankfurter Buchmesse gewidmet ist, zeigt sich die enorme Bandbreite der Literatur dieses Landes, in dem 82 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Buch pro Jahr kaufen. Für die rund fünf Millionen Einwohner gibt es 438 Verlagshäuser und 550 Buchhandlungen. So mag Erik Fosnes Hansens Roman ,Ein Hummerleben' in einem norwegischen Gebirgshotel spielen, doch zeigt er vor diesem Hintergrund typische gesellschaftliche Entwicklungen des 20. Jahrhunderts auf. Und Mona Høvring spricht in ihrem Buch ,Alles, was helfen könnte' über eine kleine Familie, doch ihre Themen sind universell. Roy Jacobsens Insel-Saga hingegen spürt dem Leben und Fragen der Schuld und Kollaboration im Nachkriegs-Norwegen nach. Der Blick der norwegischen Autorinnen und Autoren ist ein sehr zeitgenössischer und internationaler - in der öffentlichen ,Langen Nacht' im Kölner Theater Comedia.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    3. Raderbergkonzert 2018/19

    Franz Schubert
    Sonate B-Dur, D 960

    Lukáš Vondráček, Klavier

    Aufnahme vom 11.12.2018 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Hugues Dufourt
    Euclidian Abyss für Oktett

    Friedrich Cerha
    Quintett für Oboe und Streichquartett

    Internationale Ensemble Modern Akademie
    Leitung: Vimbayi Kaziboni

  • 06:10 Uhr

    Melchior Franck
    'Wer sich selbst erhöhet, der wird erniedriget werden'. Motette zu vier Stimmen
    Norddeutscher Kammerchor
    Leitung: Maria Jürgensen

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    'Wij geloven in eenen God alleen'. Choralvariationen für Orgel, PD 43
    Bernard Winsemius, Orgel

    Dietrich Buxtehude
    'O clemens, o mitis, o coelestis Pater'. Kantate für Sopran, Violine, 2 Violetten, Violone und Basso continuo, BuxWV 82
    Barbara Christina Steude, Sopran
    Lautten Compagney
    Leitung: Wolfgang Katschner

    Johann Sebastian Bach
    'Bringet dem Herrn Ehre seines Namens'. Kantate am 17. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 148
    Frances Bourne, Countertenor
    Mark Padmore, Tenor
    Monteverdi Choir
    English Baroque Soloists
    Leitung: John Eliot Gardiner

    'Fantaisie dialoguée' für Orgel und Orchester. Bearbeitung für Orgel von Eugène Gigout
    Siegfried Petri, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Salvador Dalí & René Magritte" - Die großen Surrealisten in Brüssel

    Freie Rede - Kunst mit Fallstricken. Ein Interview mit dem Publizisten Johan Schloemann

    Norwegen, Europa und die Literatur. Ein Interview mit dem Schriftsteller Erik Fosnes Hansen

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Fromm und visionär - Christliche Literatur in der DDR
    Von Gunnar Lammert-Türk
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Die Politikerin Helene Wessel gestorben

  • 09:30 Uhr

    Kritik im Zeitalter der Digitalisierung
    Zum Verhältnis von Künsten und Medien
    Von Mercedes Bunz und Corina Caduff

    Kulturrezeption findet im Internet statt, jeder hat eine Stimme, auch der Laie ist ein eigenmächtig auftretender Rezipient. In der Praxis der Kritik spielen numerische Bewertungssysteme und die von Suchmaschinen angelegte Logik eine große Rolle. „Der zeitgenössische Kulturpublizist tritt als Diskursproduzent und als Weitererzähler flüchtiger Wahrnehmung auf“, schreibt Ruedi Widmer im Buch ,Laienherrschaft’ im Jahr 2014, oder einfach nur als subjektiver Leser mit Meinung. Eine etablierte Autorität der Meinung über Literatur, Musik, Kunst existiert nicht mehr, jedenfalls nicht mehr allein. Geltung ist relativ, je nach Filter oder Blase. Die Geschichte der Medien im Sinne der Eigenlogik medialer Hardware wurde von Friedrich Kittler als prägend für die Diskursgeschichte beschrieben. Inspiriert davon lassen sich vergangene und gegenwärtige Kritikverständnisse vor dem Hintergrund der Digitalisierung beschreiben: als eine in der Software von Suchmaschinen angelegte Logik, welche die Praxis der Kritik im Zeitalter der Digitalisierung als eine heitere oder affirmative besonders stark beeinflusst, schreibt Mercedes Bunz in ihrem Essay. Aufmerksamkeit ist in der Mediengesellschaft eine omnipräsente und zugleich bedrohte Ressource, um die heute hart gerungen wird. Im künstlerischen Bereich ist der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Anerkennung seit jeher zentral: Künstlerinnen und Künstler schreiben sich in der Regel mit Leib und Seele in ihre Werke ein und identifizieren sich stark mit diesen, was einen hohen Bedarf nach anerkennenden Worten mit sich bringt. Das digitale Medienzeitalter hat nun aber numerische Bewertungssysteme sowie Rankings ohne Ende hervorgebracht, die das inhaltliche Argument ersetzen. Dieser mediale Umbruch stellt das künstlerische Bewusstsein vor neue Herausforderungen, stellt Corina Caduff in ihrem Essay dar.
    Mercedes Bunz, Kulturwissenschaftlerin und Journalistin, schreibt über das Internet und Digitale Medien. Sie war u.a. tätig für Tagesspiegel, Spiegel Online, DeBug, Telepolis, Guardian u.a. Seit 2018 ist sie Senior Lecturer in Digital Societies am King’s College London.
    Corina Caduff, Vizerektorin sowie Literatur- und Kulturwissenschaftlerin an der Hochschule der Künste Bern. Neben Regie- und Dramaturgieassistenzen am Theater war sie Redakteurin bei Radio DRS 2, Gastprofessorin, Privatdozentin und Gastwissenschaftlerin u.a. in Zürich, Berlin, Wien.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Agnes in Köln
    Zelebrant: Domkapitular Dominik Meiering
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Julian Nida-Rümelin, Hochschullehrer für Philosophie und politische Theorie und ehemaliger Kanzleramtsminister für Kultur

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Nicht immer nur Akropolis
    Athen im Sommer 2019

    Schmirgel, Marmor, Meeresstrand
    Die Kykladen-Insel Naxos und ihre Bewohner

    Der Zauber von Sils Maria
    Nietzsche im Schweizer Oberengadin

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schriftsteller Kristof Magnusson im Gespräch mit Michael Langer

    Seine Komödie ,Männerhort' wurde an über 30 Theatern im In- und Ausland gespielt und zu guter Letzt auch erfolgreich verfilmt. Schon sein Debütroman ,Zuhause' war ein Renner und wurde mit dem Rauriser Literaturpreis gekrönt. Kristof Magnusson wurde 1976 in Hamburg geboren. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Kirchenmusiker, in New York arbeitete er in der Obdachlosenhilfe, es folgte ein Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2011 erschien seine ,Gebrauchsanweisung für Island', sein ,Arztroman' (2014) landete auf den Bestsellerlisten. Magnusson lebt als Schriftsteller und Übersetzer aus dem Isländischen in Berlin.

  • 15:05 Uhr

    Die Rock-Revoluzzer
    Das Musikerkollektiv New Model Army
    Von Marcel Anders

    Sie sind eine der engagiertesten Polit-Rock-Bands und eine Bank in Sachen Konstanz: Seit 39 Jahren steht die englische Band New Model Army aus Bradford für ihren charakteristischen Sound zwischen Folk und Post-Punk, für bissige Texte sowie für einen Dienstleistungsanspruch, der seinesgleichen sucht. Das Musikerkollektiv um Mastermind Justin Sullivan - zugleich das einzige verbliebene Gründungsmitglied - ist fast so etwas wie das energetische, englische Gegenstück zu den kalifornischen Grateful Dead: Die Band verfügt über eine treue, reisefreudige Anhängerschaft und bringt ihre Alben in Eigenregie heraus. Die Briten setzen auf Bodenständigkeit, Werte und klare Worte. Mit ,From Here’ haben sie im August ihr 15. Studioalbum herausgebracht - und sind von Oktober bis Ende Dezember auf einer weiteren, umfangreichen Europa-Tournee.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Gøhril Gabrielsen: „Die Einsamkeit der Seevögel“
    Aus dem Norwegischen von Hanna Granz
    (Insel Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Peter Henning

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Neue Lehren aus alter DNA
    Was Paläogenetik über die Menschheitsgeschichte verrät

    Die meisten der heute existierenden Pesterreger gehen auf den Schwarzen Tod im Mittelalter zurück; Lepra könnte sich von Europa aus in der Welt verbreitet haben - in den vergangenen Jahren liefern Studien immer mehr Erkenntnisse über historische Seuchen und die Evolution von Krankheitserregern. Möglich macht das die Paläogenetik. Sie fußt auf modernen molekularbiologische Analysemethoden, mit denen sich sogenannte alte DNA auslesen lässt - längst verloren geglaubte, teils Jahrtausende alte Erbinformation von Bakterien, Tieren und Menschen. Darüber hinaus liefert alte DNA auch Einblicke in historische Wanderbewegungen des Homo sapiens und seine Beziehung zum Neandertaler. Wie weit zurück und wie detailscharf kann die Paläogenetik die menschliche Vergangenheit sichtbar machen? Kann sie gar der modernen Medizin helfen, indem sie die Entstehung von Epidemien rekonstruiert? Oder wird der noch junge Forschungszweig mit Hoffnungen überfrachtet?

    Am Mikrofon: Lennart Pyritz

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Neue Rechte, alte Kontinuitäten - Eine historische Einordnung von Norbert Frei im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Hass, Ghettos, Pogrome - Die lange Geschichte des Antisemitismus in Deutschland.

    Große Überfahrt - Darius Milhauds Oper "Christophe Colomb" am Theater Lübeck

    "Brand" - Roger Vontobel inszeniert Ibsen am Schauspiel Frankfurt

    Pionierkunst - Lee Krasner in der Frankfurter Schirn

    Liebe zum Detail - Zur Arbeit der Restauratoren im Museum.

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Von Post und Telekom bis zu den Taxis: Lehren aus der Liberalisierung deutscher Märkte

  • 19:10 Uhr

    Triathlon - Deutscher Doppelsieg beim Ironman auf Hawaii

    Turnen - WM in Stuttgart: Finale Teil 2 an einzelnen Turngeräten
    Turnen - Wie der US-Turnverband Millionen verschoben haben soll

    Sportpolitik - Wie weit ist die deutsche Bewerbung für die Universiade?

    Doping - Sind Grenzüberschreitungen zwangsläufig, wenn Konzerne Sportler fördern?

    Goalball - EM in Rostock: Sportliche Bilanz

    Rugby - Wie das japanische Nationalteam das Land für den Sport begeistert

    Formel 1 - Großer Preis von Japan

    Schwimmen - Weltcup in Berlin

    Fußball - Revolutioniert Big Data das Scouting?
    Fußball - EM-Qualfikationi: Vor dem Spiel Estland - Deutschland

    Handball - Bundesliga: Füchse Berlin - Bergischer HC

    Tischtennis - German Open 2019 in Bremen

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Zukunftsmusik
    Wie die Musik von Morgen heute klingt
    Von Olaf Karnik und Volker Zander
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: Dlf 2016

    Das 20. Jahrhundert war voll von musikalischen Zukunftsvisionen: Der italienische Futurismus imaginierte eine Musik der Zukunft aus Lärm und Maschinenklängen, in der Neuen Musik oder in der französischen Avantgarde-Elektronik kreierte man Klangsprachen für das 21. Jahrhundert. Was ist von diesem Spirit übrig geblieben? Musikalische Zukunft hat etwas mit neuen Formen von Harmonie und Dissonanz zu tun, aber auch mit neuen Technologien und neuen Klängen aus der Umgebung des Alltags und deren Entfaltung. Im afro-futuristischen Jazz eines Sun Ra, bei Kraftwerk und im Krautrock oder im Falle von Detroit Techno und Drum & Bass war die Zukunft das Maß aller musikalischen Dinge. Welche Zukünfte werden heute klanglich und programmatisch heraufbeschworen? Welche Zukunftsentwürfe sind eingetreten, welche haben sich erledigt? Kann man immer innovativ sein oder ist irgendwann alles schon einmal da gewesen und wird nur wieder neu kombiniert? Was eigentlich ist Zukunftsmusik? Das Feature ist ein Streifzug durch die Geschichte und Gegenwart von Zukunftsmusik und ihrer soundästhetischen Entwürfe.

  • 21:05 Uhr

    Internationaler Aeolus Bläserwettbewerb 2019

    Der Bann ist gebrochen
    Aeolus-Wettbewerb 2019 für Posaune, Trompete und Tuba

    Oskar Böhme
    Konzert für Trompete und Orchester f-Moll, op. 18

    Launy Grøndahl
    Concerto für Posaune und Orchester

    Eugène Bozza
    Concertino für Tuba und Orchester

    Preisträger des Aeolus Bläserwettbewerbs 2019
    Düsseldorfer Symphoniker
    Hossein Pishkar, Leitung

    Aufnahme vom 22.9.2019 aus der Tonhalle Düsseldorf

    Am Mikrofon: Sylvia Systermans

    Der Bann scheint gebrochen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Aeolus-Bläserwettbewerbs übernimmt eine Frau den Jury-Vorsitz: die polnische Dirigentin Ewa Strusinska. Die Jury ist gewohnt fachkompetent und prominent besetzt. Mit geschulten Ohren entscheidet sie, wer von den 140 Teilnehmern nach schweißtreibenden Wettbewerbsrunden schließlich im Finale überzeugt. Für Trompete, Posaune und Tuba ist der internationale Wettbewerb in diesem Jahr ausgeschrieben. Immer noch eine Männerdomäne. Doch auch hier scheint der Bann gebrochen. 2016 hatte sich eine Frau gegen alle Mitstreiter als erste Preisträgerin durchgesetzt: die Posaunistin Louise Pollock. Wer in diesem Jahr das Rennen macht, zeigt sich beim Preisträgerkonzert in der Tonhalle Düsseldorf mit virtuosen Konzerten von Böhme, Grøndahl und Bozza.

  • 23:30 Uhr

    Aufgedeckter Missbrauch im US-Turnen
    "Diese Recherche hat uns aufgezehrt"

    mit der Reporterin Marisa Kwiatkowski und dem Reporter Tim Evans, deren Recherche zur Aufdeckung des  Missbrauchsskandals im US-Turnverband führte.

    Die Fragen stellt Victoria Reith