Samstag, 20. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 07.10.2018

  • 00:05 Uhr

    Das verunsicherte Paradies
    Eine Lange Nacht über Georgien
    Von Brigitte Baetz und Uli Hufen
    Regie: Klaus-Michael Klingsporn

    Georgien ist ein Paradies und niemand spricht lieber darüber als die Georgier selbst: Herrliche Berge, das Schwarze Meer, tropisches Klima, Tee und Wein, die besten Tomaten der Welt, Nüsse, Granatäpfel und Aprikosen. Nicht nur die Natur hat Georgien reich beschenkt: Seit 1500 Jahren werden hier prächtige Kirchen gebaut. Schon im 12. Jahrhundert schrieb Schota Rustaweli eines der berühmtesten Epen des europäischen Mittelalters. Jeder hier liebt Gedichte, jeder dritte ist selbst ein Dichter, bemerkte nicht nur Adolf Endler 1969, als er nach Georgien kam, um georgische Lyrik aus acht Jahrhunderten ins Deutsche zu übersetzen. Dass das Land bis heute eine reiche Literatur produziert, beweist es als Ehrengast der Buchmesse in Frankfurt. Tbilisi hat eine lebendige Kulturszene, international bekannte Technoklubs und Modelabel. Die hippen Bars und Restaurants würden jede Großstadt dieser Welt schmücken. Doch Georgien ist auch eines der ärmsten Länder Europas. Bis heute hat Georgien nicht die Wirtschaftskraft erreicht, die die georgische Sowjetrepublik 1989 hatte. Blickt man auf den enormen Einfluss, die die orthodoxe Kirche, Nationalisten und Oligarchen im Georgien von heute haben, dann drängt sich die Frage auf, ob Georgien seit seiner Unabhängigkeit wirklich einen Schritt in Richtung Moderne gemacht hat. Und dann ist da noch der mächtige Nachbar Russland. Die ,Lange Nacht' über Georgien spürt den Geschichten nach, die Georgier gern über sich und ihr Land erzählen. Aber auch denen, die sie lieber verschweigen - trunken von der Schönheit des Landes, ernüchtert angesichts seiner vielen Probleme.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Johann Sebastian Bach
    'Komm, Jesu, komm'. Motette für zwei vierstimmige Chöre, BWV 229

    Tomás Luís de Victoria
    Tenebrae Responsorien

    Hans Werner Henze
    Fantasia für Streicher

    RIAS Kammerchor
    Ensemble Resonanz
    Leitung: Justin Doyle

    Aufnahme vom 2.3.2018 aus der Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Copland conducts...

    Elliott Carter
    Holiday Ouverture

    Aaron Copland
    Konzert für Klarinette und Streichorchester mit Harfe und Klavier

    Charles Ives
    Decoration Day

    Karl Leister, Klarinette
    Fritz Helmis, Harfe
    Horst Göbel, Klavier
    Berliner Philharmoniker
    Leitung: Aaron Copland

  • 06:05 Uhr

    Datenklau bei Facebook: Nur die Spitze eines digitalen Eisberges

  • 06:10 Uhr

    Unbekannt
    Choralsatz: Albrecht von Löwenstein
    'Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit'. Choral
    Helmuth Duffe, Orgel
    Windsbacher Knabenchor
    Leitung: Karl-Friedrich Beringer

    Johann Sebastian Bach
    'Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen'. Kantate am 19. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 48
    Bernhard Landauer, Countertenor
    Christoph Prégardien, Tenor
    Amsterdam Baroque Choir and Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Georg Böhm
    'Freu dich sehr, o meine Seele'. Choralbearbeitung mit 11 Partiten für Orgel solo
    Thiemo Janssen, Orgel

    Hugo Distler
    Eine deutsche Choralmesse für sechsstimmigen gemischten Chor a cappella, op. 3
    Hugo-Distler-Ensemble Lüneburg
    Leitung: Erik Matz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Edith Stein - Wer die Wahrheit sucht (zum 11.10.2018)
    Von Ulrich Lüke
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 70 Jahren: In Paris stellt Citroën die Ente vor

  • 09:30 Uhr

    Vom Rauchverbot bis zu #Metoo:
    Puritanismus und Verbotskultur
    Von Andrea Roedig

    Puritanismus als Sinnbild für sauertöpfisch lustfeindlichen, humorfreien Rigorismus wirkt wie ein Totschlagargument - nichts an diesem Begriff scheint positiv besetzt zu sein. Als die Initiative #aufschrei im Jahr 2013 massenhaft sexuelle Belästigung öffentlich machte, sprach der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck von ‚Tugendfuror‘. Ähnliche Argumente kehren immer wieder, auch in den aktuellen Debatten um #MeToo, wobei es nicht nur um Sexualität geht, sondern um die Befürchtung, dass eine ganze Kultur heute strenger, prüder, geregelter, ängstlicher, engstirniger, womöglich hypermoralisch und puritanisch werde. Historisch besehen sind diese Vergleiche allerdings nicht ganz richtig. Puritaner haben zwar Kirchen gestürmt und Theater geschlossen, aber sie waren - als Reform- und Protestbewegung gegen den Katholizismus - weder sexualfeindlich noch besonders autoritätshörig. Was fürchten wir heute so sehr am Puritanismus und was sagt diese Furcht über das 21. Jahrhundert? Die sich anti-moralisch gebärdenden Freigeister haben Coolness und Lässigkeit auf ihrer Seite. Aber es gilt, ein differenzierteres Bild zu zeichnen und, vielleicht am sogenannten Puritanismus das zu retten, was man sein kritisches Potenzial nennen könnte. Andrea Roedig, geboren 1962 in Düsseldorf, lebt seit 2007 als freie Publizistin in Wien. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Wespennest. Letzte Buchveröffentlichung: ,Bestandsaufnahme Kopfarbeit’ (zusammen mit Sandra Lehmann), Klever-Verlag 2015.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Christuskirche in Hennef
    Predigt: Pfarrer Frank Küchler
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Thorsten Schäfer-Gümbel, Fraktions- und Landesvorsitzender der SPD Hessen

  • 11:30 Uhr

    Sonntagsspaziergang live aus Helgoland:

    PINSELSTRICH AUF MEERESLEINWAND
    Besuch auf Deutschlands Hochseeinsel Helgoland

    Eine Sendung von Susan Zare, Tereza Bora und Andreas Stopp (Moderation)

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schriftsteller Walter Kaufmann im Gespräch mit Joachim Scholl

    Neun Jahrzehnte auf drei Kontinenten - Mit seinen 94 Jahren ist Walter Kaufmann ein echter Zeuge des Jahrhunderts: Als jüdisches Kind knapp dem NS-Mord entronnen, wurde er in Australien zum Schriftsteller, heute umfasst sein Werk mehr als 40 Bücher.
    Eigentlich heißt er Jizchak Schmeidler, seine Mutter war eine jüdische Verkäuferin, mit zwei Jahren wurde er von dem Anwalt Sally Kaufmann adoptiert, was er selbst erst als Erwachsener erfuhr. 1939 rettete ihn ein Kindertransport nach Großbritannien, seine Adoptiveltern wurden in Auschwitz ermordet: Von einer langen Odyssee, dramatischen Lebensabschnitten und Begegnungen erzählt Walter Kaufmann in seinem jüngsten Buch ,Die meine Wege kreuzten’.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin
    Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Luc Boltanski, Arnaud Esquerre: "Bereicherung.
    Eine Kritik der Ware"
    Aus dem Französischen von Christine Pries
    (Suhrkamp Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Leander Scholz

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Gesundheit für alle
    Innovative Strategien aus Afrika für Afrika
    von Volkart Wildermuth

    Im Gesundheitsposten von Eekkoo impfen Kebene und Filehiwot Kleinkinder, überwachen Schwangerschaften, geben Verhütungsratschläge und drängen auf den Bau von Latrinen. Das klingt unspektakulär, ist aber Teil einer Revolution. Gesundheitshelferinnen wie die beiden hat Äthiopien in jede Gemeinde geschickt. So konnte das arme Land seine Kindersterblichkeit mehr als halbieren. Verlässliche Versorgung in der Fläche, das ist eine erfolgreiche Strategie im Kampf gegen die Erreger. Eine andere ist das Lagezentrum des Africa CDC in Addis Abeba. Hier laufen auf einer Bildschirmwand Informationen zu Krankheitsausbrüchen auf dem ganzen Kontinent zusammen. In einer Reportage beobachtet Wissenschaft im Brennpunkt am Beispiel Äthiopien, wie Afrika seine Gesundheit in die eigene Hand nimmt.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Gegen Nationalismus - Für ein geeintes Europa.
    Die Schriftstellerin Nora Bossong im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Literatur in politischen Zeiten - Das Literaturfestival im rumänischen Iași

    Unerwünschte Liebe - Katie Mitchell inszeniert in Amsterdam Leoš Janáceks "Jenufa"

    Museumsarbeit als Ausstellungsthema - "Blockbuster" im Von der Heydt-Museum Wuppertal

    Antikenprojekt und Roboter-Schauspieler - Der Saisonauftakt an den Münchner Kammerspielen

    Der schöne Schein der Freiheit - Das Bild der schwarzen Sklavenbefreierin Harriet Tubmann soll auf den 20-Dollar-Schein

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Südamerikas Flüchtlingskrise - An den Grenzen Venezuelas

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 7. Spieltag:
    SC Freiburg - Bayer 04 Leverkusen; 1899 Hoffenheim - Eintracht Frankfurt;
    RB Leipzig - 1. FC Nürnberg (18:00 Uhr)

    Fußball - 2. Liga, 9. Spieltag:
    1.FC Union Berlin - 1.FC Heidenheim; FC Ingolstadt - SC Paderborn 07;
    FC St. Pauli - SV Sandhausen

    Gipfeltreffen in der Premier League: Liverpool erwartet Man City (Vorbericht)

    Fußball - Die Finanzen des DFB

    Olympische Sommer-Jugendspiele - Nach der Eröffnungsfeier

    Doping - Zweifel an Dopingkontrollen in Pyeongchang

    Handball - Bundesliga: SC DHfK Leipzig - THW Kiel (15:00 h)

    Basketball, DBB-Pokal: Alba Berlin - medi Bayreuth

    Basketball - Die Vision der Baskets Oldenburg

    Formel 1 - GP von Japan in Suzuka (Rennen 07:10h)

    Sportgeschichte - Museum ohne Plan

    Am Mikrofon: Klaas Reese

  • 20:05 Uhr

    „Wenn ich das Wort Kultur höre, entsichere ich meinen Browning"
    Mord, Verbrechen, Kunst
    Von Andreas Ammer
    Regie: der Autor
    Produktion: BR 2017

    Der Mord und das Verbrechen ist seit langem fester Bestandteil der Kulturproduktion und besitzt eine gefährliche Nähe zum Kunstwerk. Darf man, wenn ein Mord passiert ist, daraus Kunst machen?
    Sagen darf man das nicht unbedingt: Der Avantgardekomponist Karlheinz Stockhausen hatte 2001 mit einem Schlag seine ganze Reputation verspielt, als er die Anschläge auf das World Trade Center als „das größte Kunstwerk, was es je gegeben hat“, bezeichnete. W. S. Burroughs hingegen hat seine Frau erschossen, als er ein Whiskeyglas treffen wollte, das diese auf ihrem Kopf balancierte. Erst danach wird der Mörder zum Dichter. Am poetischsten ist der Mord natürlich, wenn er misslingt: Wenn der französische Dichter Verlaine seinen Liebhaber mit dem Revolver nicht nur ins Bein getroffen hätte, sähe die Literaturgeschichte heute anders aus. - Der Rest ist Krimi.

  • 21:05 Uhr

    Internationaler Aeolus Bläserwettbewerb 2018

    Carl Maria von Weber
    Konzert für Fagott und Orchester F-Dur, op. 75

    Richard Strauss
    Konzert für Horn und Orchester Nr.1 Es-Dur, op. 11

    Richard Strauss
    Konzert für Oboe und kleines Orchester

    Preisträger des Aeolus Bläserwettbewerbs 2018
    Düsseldorfer Symphoniker
    Leitung: Hossein Pishkar

    Aufnahme vom 23.9.2018 aus der Tonhalle in Düsseldorf

    Am Mikrofon: Sylvia Systermans

    Wer jung ist und außerordentlich begabt, für den fand die Weltmeisterschaft in diesem Jahr womöglich nicht in Russland statt, sondern in Düsseldorf. Fagottisten, Hornisten und Oboisten aller Länder reisten im September ins Rheinland, um beim Internationalen Aeolus-Bläserwettbewerb ihr Können unter Beweis zu stellen. Den Besten winkten neben hohen Preisgeldern attraktive Konzertengagements. Die Anforderungen waren gewohnt hoch. Drei schweißtreibende Durchgänge mit virtuoser Musik aller Stile und Epochen. Und ein Finale, bei dem die drei Besten in der ausverkauften Tonhalle Düsseldorf vor Publikum und Jury mit Konzerten von Weber und Strauss glänzten.

  • 23:30 Uhr

    “Wir sind ein glaubwürdiger Ansprechpartner geworden“.

    Sportgespräch ein Jahr nach der Gründung „Athleten Deutschland“.

    Was hat sich seit der Gründung der unabhängigen Interessenvertretung für Athletinnen und Athleten im deutschen Sport getan?
    Und wie werden die Sportler in die Umsetzung der Leistungssportreform eingebunden?

    Gesprächsgäste:
    Silke Kassner, Kanutin hat den Verein Athleten Deutschland maßgeblich mit aus der Taufe gehoben
    Prof Urs Granacher, Sportwissenschaftler aus Potsdam und Vorsitzender der Potts-Kommission
    Tobias Preuß, Wasserballnationalspieler und Athletensprecher der Wasserballer im Deutschen Schwimmverband

    Die Fragen stellt Andrea Schültke (h-pfl)