Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 14.10.2018

  • 00:05 Uhr

    Trümmer, Träume und Traumata
    Die Lange Nacht über Familiengeschichten in Umbruchzeiten
    Von Regina Kusch und Andreas Beckmann
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. vom 3./4.1.2009)

    1949, 1968, 1989 - drei Wegmarken der deutschen Geschichte. Der Neuanfang in Trümmern und in zwei getrennten Staaten, die Studentenrevolte im Westen und die Hoffnung auf einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz im Osten, schließlich die friedliche Revolution in der DDR und die Wiedervereinigung. Diese politischen Umwälzungen haben Generationen geprägt. Sie haben Diskussionen provoziert, in der Öffentlichkeit wie auch in Familien. Sie haben Fragen und Vorwürfe ausgelöst, der Kinder an die Eltern, aber auch umgekehrt. Es ging um Lebensträume und -ängste, um Aufbrüche und Versagen, um Verfehlungen, die eigenen und die vermeintlichen der anderen. Viele Erfahrungen und Gefühle waren den anderen Generationen oft schwer vermittelbar. Nicht selten haben sich Familien auf Jahre entzweit. In der ,Langen Nacht' erzählen Großeltern, Eltern, Kinder und Enkel von ihren Empfindungen, als zum ersten Mal die Hymne des neuen Staates erklang, von der Wut, als die Bilder vom Sturm aufs Springerhaus oder von russischen Panzern in Prag über die Bildschirme flimmerten. Sie erzählen von Skepsis und Hoffnung, als die Mauer fiel.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Luciano Berio
    Rendering

    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Andrej Boreyko

    Aufnahme vom 4.2.2018 aus dem Konzerthaus Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Frei aber einsam

    Johannes Brahms
    Quintett für 2 Violinen, Viola, Violoncello und Klavier f-Moll, op. 34

    Matthias Kirschnereit, Klavier
    Amaryllis Quartett

  • 06:05 Uhr

    Missliche Reflexe - Warum die Buchmesse erst jetzt als politischer Ort gilt

  • 06:10 Uhr

    Nicolas Gombert
    'In te Domine speravi'. Motette zu 6 Stimmen
    Huelgas Ensemble
    Leitung: Paul van Nevel

    Johann Sebastian Bach
    'Schmücke dich, o liebe Seele'. Kantate zum 20. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 180
    María Cristina Kiehr, Sopran
    Jan Börner, Altus
    Julius Pfeifer, Tenor
    Fabrice Hayoz, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    'Ostinato' für Orgel c-Moll
    Peter Planyavsky, Orgel

    Arvo Pärt
    'Magnificat' für vier- bis siebenstimmigen gemischten Chor a cappella
    Estnischer Philharmonischer Kammerchor
    Leitung: Tõnu Kaljuste

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Geschichtslenkung? Neue Außenstelle des Deutschen Historischen Instituts Warschau in Prag

    Neugierig, hartnäckig und gefährlich: Investigativer Journalismus - Ein Interview mit dem Publizisten und Medienwissenschaftler Johannes Ludwig

    Das europäische Jahrhundert - Ein Kontinent im Umbruch. Ein Interview mit dem Historiker Richard J. Evans

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Mia san mia - Wer sind die Bayern? Ein Interview mit der Historikerin Marita Krauss

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Bjarne Mädel

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Träume deinen Traum… Klaus Hoffmann über Glaube, Liebe, Hoffnung
    Von Pfarrerin Angelika Obert
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Die amerikanische Schauspielerin Lillian Gish geboren

  • 09:30 Uhr

    Kritik unter Kuratel
    Der kubanische Schriftsteller Ángel Santiesteban im Gespräch mit Peter B. Schumann

    ,Die Kinder, die niemand wollte’ heißt der Blog von Ángel Santiesteban, geboren 1966 in Havanna, in dem er auf gesellschaftspolitische Missstände auf der Insel hinwies. Der mehrfach ausgezeichnete ehemalige Hoffnungsträger der kubanischen Literatur wagte es, öffentlich Kritik zu üben. 2013 wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt, für seine Dissidenz. In Deutschland erschien 2018 ,Wölfe in der Nacht: 16 Geschichten aus Kuba’, in denen Ángel Santiesteban unter anderem auch seine Haft verarbeitet. Im Gespräch mit Peter B. Schumann analysiert er die Mechanismen der Zensur und die Grenzen der Toleranz, die in der neuen Verfassung Kubas noch enger gezogen wurden.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Josef in Alzey
    Predigt: Dekan Wolfgang Bretz
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Prof. Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Die Seele des Flusses
    Paolo Rumiz erzählt von einer Reise auf dem Po

    Begegnungen in Georgien
    Durch die Altstadt von Tiflis

    Die fröhlichen Fährmänner
    Hinüber auf die Roseninsel im Starnberger See

    "Waldness"
    Was das Almtal in Oberösterreich mit seinem Wald anstellt

    Warschaus alternatives Gesicht
    Der Stadtteil Praga

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Präsidentin der Akademie der Künste Jeanine Meerapfel im Gespräch mit Marietta Schwarz

    Seit 2015 ist Jeanine Meerapfel Präsidentin der Akademie der Künste. Seit 52 Jahren lebt sie in dem Land, aus dem ihre Eltern vor den Nazis flohen. Die antisemitischen Strömungen in Deutschland beunruhigen sie. Aber auch in Argentinien beobachtet sie einen Backlash in der historischen Aufarbeitung der Militärdiktatur.
    Jeanine Meerapfel wurde 1943 als Tochter jüdischer Einwanderer in Argentinien geboren. Nach ihrem Journalistikstudium in Buenos Aires studierte sie in den 1960er-Jahren als erste Frau am Filminstitut der Hochschule für Gestaltung in Ulm bei Edgar Reitz und Alexander Kluge. Ihren ersten Spielfilm ,Malou' drehte sie 1980 mit Ingrid Caven, Michael Ballhaus führte die Kamera. Seither folgten zahlreiche preisgekrönte Dokumentar- und Spielfilme, die um die Themen Migration, Erinnerung und Identität kreisen und deshalb nichts an Aktualität eingebüßt haben, unter anderem ,La Amiga' (1988) mit Liv Ullmann in der Hauptrolle. 2012 entstand ,Der Deutsche Freund' - eine Romeo-und-Julia-Geschichte vor dem Hintergrund der politischen Umwälzungen in Deutschland '68 und der Militärdiktatur in Argentinien. Neben ihrem filmischen Schaffen hat Jeanine Meerapfel auch als Professorin an der Kunsthochschule für Medien in Köln gelehrt.

  • 15:05 Uhr

    Henrik Freischladers Peter Green
    Über den Nachhall eines legendären Gitarristen
    Von Tim Schauen

    1967 gründete ein britischer Gitarrist seine Bluesband: Peter Green's Fleetwood Mac. Zuvor war Green Eric Clapton bei John Mayall's Bluesbreakern nachgefolgt, aber dort unzufrieden wieder ausgestiegen. Bevor Fleetwood Mac sich vom Blues abwandten und ab den späten 1970er Jahren Weltstars des Pop wurden, schufen sie Songs, deren einzigartige Magie auch heute noch fasziniert - vor allem wegen des lyrischen Gitarrenspiels von Peter Green, u.a. mit seiner 59er Gibson Les Paul. Die Gitarre ist - nachdem sie eine zeitlang Gary Moore gehörte - inzwischen im Besitz von Metallica-Gitarrist Kirk Hammet; der Einfluss von Peter Green jedoch hallt bis heute nach: Der Wuppertaler Gitarrist Henrik Freischlader zählt neben Moore auch Peter Green zu seinen Einflüssen.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Jennifer Egan: "Manhattan Beach"
    Aus dem Englischen von Henning Ahrens
    (S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M.)
    Ein Beitrag von Mithu Sanyal

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Auslese - Naturwissenschaftliche Fach- und Sachbücher
    Die zweite Schöpfung
    Versprechen und Fallstricke der Gentechnik
    mit Ralf Krauter, Michael Lange und Dagmar Röhrlich

    Die Gentechnik hat in den vergangenen Jahren rasante Fortschritte gemacht. Natürlicher Genscheren wie das aus Bakterien extrahierten CRISPR-Cas-System können das Erbgut von Pflanzen, Tieren und Menschen inzwischen mit chirurgischer Präzision verändern: schnell, einfach und kostengünstig. Die Möglichkeiten, die das Genome Editing Bioforschern eröffnet, scheinen grenzenlos. Doch wie weit dürfen wir gehen? Ist es sinnvoll, ausgestorbene Tierarten wie das Mammut im Genlabor wieder auferstehen zu lassen? Ist es nachhaltig, infektiöse Insekten mittels Gene Drive auszurotten? Aktuelle Sachbücher nehmen Versprechen und Fallstricke der modernen Gentechnik aufs Korn. Was sich zu lesen lohnt, verrät das Sachbuchtrio des Deutschlandfunks.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Wider das Vergessen - Die Rede der Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, Aleida und Jan Assmann

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Freiheit des Ich" - Das Museum Georg Schäfer in Schweinfurt zeigt Egon Schiele

    Ein Klassiker - Lotte de Beer inszeniert in Essen Georges Bizets "Carmen"

    Seltener Gast in Deutschland - Der türkische Autor Orhan Pamuk beim Göttinger Literaturherbst

    Vordenker der deutschen Erinnerungskultur - Zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an die Kulturwissenschaftler Aleida und Jan Assmann

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 20:05 Uhr

    „Dann macht es bumm!"
    Über die Symbiose von Fußball und Popmusik
    Von Christian Blees
    Regie: Rolf Mayer
    Produktion: Dlf 2018

    Die beiden Volkskulturen Fußball und populäre Musik führen seit rund 100 Jahren eine innige Beziehung. Wer vermag sich heutzutage beispielsweise noch einen Verein vorzustellen, der nicht über eine eigene Hymne verfügt? Und kein WM-Turnier ohne eigenen Song. Dabei hat das Singen über Fußball im Laufe der Zeit einen Wandel vollzogen: vom allgemeinen Loblied auf den Sport und seine Spieler hin zur Ode an konkrete Helden und Mannschaften. Mit dem Aufblühen der Schlager- und Popmusik fühlten sich immer mehr Spieler dazu aufgerufen, selbst eine Platte einzusingen. Umgekehrt frönen diverse professionelle Musiker mit Inbrunst ihrer Fußball-Leidenschaft. So ließ sich Sir Elton John einst sogar zum Präsidenten seines Lieblingsvereins ernennen. Die Sendung beleuchtet die historischen und soziologischen Hinter- und Abgründe einer oft skurrilen Symbiose.

  • 21:05 Uhr

    Bayern hat gewählt

  • 21:15 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    Orchestersuite Nr. 1 C-Dur, BWV 1066

    Carl Philipp Emanuel Bach
    Konzert für Violoncello, Streichorchester und Basso continuo A-Dur, Wq 172

    Joseph Haydn
    Sinfonie Nr. 98 B-Dur, Hob. I:98

    Jean-Guihen Queyras, Violoncello
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Ton Koopman

    Aufnahme vom 3.10.2018 aus der Berliner Philharmonie

    Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner

    Der niederländische Spezialist für historische Aufführungspraxis Ton Koopman ist bereits seit 15 Jahren mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin verbunden und gastiert regelmäßig beim DSO. In seinen Programmen kombiniert er dann gerne Musik des Barock mit der Wiener Klassik und so war auch das chronologisch aufgebaute Konzert am Tag der Deutschen Einheit 2018 gestaltet. Der ersten Ouvertürensuite von Johann Sebastian Bach wird das A-Dur-Cellokonzert des Bach-Sohnes Carl Philipp Emanuel im "empfindsamen" Stil gegenübergestellt. Der Solist dabei ist der seit langem in Deutschland lebende Frankokanadier Jean-Guihen Queyras, der beim historischen Instrumentarium ebenso zuhause ist wie beim modernen. Den Abschluss bildet eine der Londoner Sinfonien von Joseph Haydn, mit denen er das klassische Ideal dieser Gattung schuf. Im langen Finalsatz ist Ton Koopman auch als Solist am Cembalo zu hören.

  • 23:05 Uhr

    Bayern hat gewählt