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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 28.11.2015

  • 00:05 Uhr

    Engel von Bremen
    Von Carl Ceiss
    Regie: Ulrich Lampen
    Mit: Ulrike Krumbiegel
    Produktion: RB/SR 2009
    Länge: ca. 54'

    Gesche Gottfried, in die Geschichte eingegangen als der 'Engel von Bremen', erzählt ihren eigenen Fall, der auf historischen Ereignissen aus dem frühen 19. Jahrhundert beruht: Sie verteilt an Bedürftige milde Gaben, pflegt ihre kranken Angehörigen aufopferungsvoll, ist bei vielen sehr beliebt. Nach sieben Jahren Ehe erkrankt zunächst plötzlich ihr Mann und stirbt. Danach folgt die ganze Familie in den Tod: ihre Eltern, ihre drei Kinder, der Bruder, der zweite Ehemann. Der Arzt Dr. Lucius diagnostiziert stets eine Seuche. Nach und nach werden Gesches Freundinnen und Freunde dahingerafft, ihre Verlobten, Nachbarn und viele weitere Menschen - sie alle erkranken in Gesches Nähe und sterben. Erst als ihr Vermieter misstrauisch wird, endet die Seuche, und der Todesengel landet im Gefängnis. Hier schildert Gesche Gottfried die Motive dafür, dass sie 15 Menschen vorsätzlich mit Mäusebutter vergiftet hat: Lebensgier, Existenzangst und Menschenhass, und wie das Töten für sie zur Sucht wurde.

    Carl Ceiss, geboren 1959 in Leipzig, Autor, Dramaturg, Regisseur. Theaterstücke, Drehbücher. Weitere Hörspiele: "Tapetentraktat" (SFB 1991), "Alphatext" (SFB/ORB 2002).

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Am Mikrofon: Günther Janssen

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pastoralreferentin Maria-Anna Immerz, Augsburg

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 20 Jahren: Auf der Konferenz von Barcelona wird die "Euro-Mediterrane Partnerschaft" ins Leben gerufen

  • 09:10 Uhr

    „Braunkohle, nein danke!“
    Warum immer mehr Klimaaktivisten gegen den Kohleabbau protestieren

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Das Klenke Quartett

    Über Streichquartett-Ensembles sind die wildesten Geschichten im Umlauf. Manche Mitglieder reisen in unterschiedlichen Zügen zum gemeinsamen Konzert, übernachten in verschiedenen Hotels. Unvorstellbar bei den Damen des Klenke Quartetts. Sie erleben ihre 'musische Ehe zu viert' als Geschenk; das spürt jeder, der sie aus der Nähe beobachten kann. Dabei trafen sich Annegret Klenke, Beate Hartmann, Yvonne Uhlemann und Ruth Kaltenhäuser eher durch Zufall: Sie studierten alle in Weimar, und da musste man auch das Fach Kammermusik belegen. 1991 begann ihre Geschichte. Bei so bedeutenden Lehrern wie Norbert Brainin vom Amadeus Quartett oder Ulrich Beetz vom Abegg Trio entwickelte das Klenke Quartett, benannt nach der ersten Geigerin, einen ganz eigenen, 'glutvollen' Stil, wie es in der Kritik hieß. Das Repertoire reicht von Mozart und Haydn über Schubert und Mendelssohn bis zu zeitgenössischer Musik der Komponistin Ursula Mamlok. Zu den zahlreichen Auszeichnungen gehört der bedeutende MIDEM Classical Award von Cannes.

  • 11:05 Uhr

    Maßgefertigt - Die Herrenschneider der Londoner Savile Row
    Mit Reportagen von Ruth Rach
    Moderation: Anne Raith
    (DLF 2014)

    Sie kleiden Könige, Filmstars und Rocklegenden ein und gelten als die unbestrittenen Meister ihres Handwerks: die Herrenschneider der Savile Row. Schon zu viktorianischen Zeiten wurden hier Herrenanzüge gefertigt. Wer sich in der Londoner Savile Row einkleiden ließ, wollte zeigen, dass er den verweichlichten Stil der Pariser Aristokraten ablehnte und den englischen Look bevorzugte, inspiriert von den sachlichen Uniformen der Armee und der sportlichen Tweed-Garderobe der Country Gentlemen. Auch an ihren Utensilien - Kreide, Schere und Nadeln - hat sich in den vergangenen zwei Jahrhunderten kaum etwas geändert. Für die Herrenschneider sind ihre Maßanzüge Skulpturen, handgefertigt und dem Kunden auf den Leib geschnitten. Ein Prozess, der mindestens 50 Arbeitsstunden in Anspruch nimmt. Doch ganz spurlos sind die vergangenen Jahrhunderte auch an der Savile Row nicht vorübergegangen … Die 'Gesichter Europas' erzählen von traditionellen Herrenschneidern, von unkonventionellen Kreativen und von Frauen, die in der Hochburg der Gentlemen Fuß gefasst haben.

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Türkisch-russischer Konfliktherd: Die Türkei als Schutzmacht der Turkvölker

    Tunesien: Friedensnobelpreisträger im eisernen Griff des Terrors

    Argentinien nach der Wahl: Konservatives Rollback in Südamerika

    Indien in Paris: Kohle statt Klimaschutz

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 14:05 Uhr

    Gymnasium, Realschule, oder doch Gesamtschule - wie es nach der Grundschule weitergehen soll beschäftigt derzeit viele Eltern und viele Schulen rühren nun mit aufwändigen Infoveranstaltungen die Werbetrommel. Die Schwierigkeiten beginnen schon bei der Wahl der Schulform, die in vielen Bundesländern Sache der Eltern ist. Aber auch Fragen der Unterrichtsqualität, der angebotenen Fächer oder der Ausstattung können die Entscheidung beeinflussen - nicht jede Schule ist auch für jedes Kind die beste Wahl. Und wie schafft man es, an der Schule der Wahl einen Platz zu bekommen? Denn während manchen Schulen die Schüler ausgehen, müssen andere, beliebtere Schulen Bewerber ablehnen.

  • 15:05 Uhr

    Lange Haare und Stromgitarren verboten: Die Grand Ole Opry wird 90
    „The Show That Made Country Famous“: seit dem 28. November 1925 kommt die langlebigste Sendung der US-Radiogeschichte allwöchentlich aus Nashville. Heute eher touristisches Kultvergnügen, war die Show in früheren Jahrzehnten ein Muss für angehende Countrystars. E-Gitarren waren lange verpönt, die Byrds mit ihren Hippiematten lösten einen Skandal aus, und Elvis wurde nach seinem einzigen Opry-Auftritt empfohlen, besser wieder Lastwagen zu fahren.

    „Freitags ist sie nie da“: der Hiphop-Dokumentarfilm „Blacktape“
    Würden nur die Rapveteranen von Max Herre bis Thomas D von ihren Anfängen erzählen, bliebe Sékou Nebletts Dokumentation brav bis mittelspannend. Doch dann macht sich der Film auf die Suche nach einem legendären Deutschrap-Pionier namens Tigon, den es nie gegeben hat, und erzählt schön durchgeknallt von Beatbesessenehit, dicken Egos und der Musikindustrie.

    „Diese Kultur muss man fortschreiben“: Sascha Verlan im Corsogespräch
    Die Gangsta mit ihrem Koks-und-Nutten-Raps kassieren die mediale Aufmerksamkeit, und der nette Cro liefert Teenie-Hits. Aber unterhalb der Schlagzeilenschwelle ist der deutsche Hiphop vielfältiger denn je, und nicht zuletzt für Migrantenkids nach wie vor ein Weg, der eigenen Geschichte Gehör zu verschaffen - sagt Autor Sascha Verlan zur Veröffentlichung von „35 Jahre Hiphop in Deutschland“, der aktualisierten Neuauflage des Standardwerks.

    Am Mikrofon: Bernd Lechler

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    "Kick und Spiel ... Es ist wirklich ein gemeinsames Entstehenlassen."
    Der Schriftsteller Lorenz Pauli und die Illustratorin Kathrin Schärer im Gespräch

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Herrenlose Informationen
    Die Diskussion um das Recht auf das Eigentum an Daten

    Technologie-Hemmschuh
    Ohne klare Regeln für die Datenverwertung funktionieren Industrie-4.0-Konzepte nicht.

    Aktuell:
    Anschlusskasten-Monopol
    Die Bundesnetzagentur räumt der Telekom ein Alleinnutzungsrecht von Kupferleitungen für VDSL-Vectoring ein.

    Die Autonomen
    Episode 1/4: Die böse Frau Ulkam

    Info-Update

    Sternzeit, 28. November 2015
    Überraschung bei roten Sternzwergen

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Skepsis als Resource - Die Medien und die Vertrauenskrise
    Bericht von der Konferenz „Formate des Politischen“ in Berlin
    Gespräch mit Christoph Sterz

    O-Ton-Nachrichten:
    u.a.
    - Nach den Durchsuchungen bei „Cumhüriyet“: Prominente Journalisten in der Türkei verhaftet
    - Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung: Populäre YouTuber diskutieren über Islam.
    - Neue Führung bei der MABB: Anja Zimmer tritt die Nachfolge von Hans Hege an.
    - RBB-Intendantin scheidet vorzeitig aus dem Amt: Dagmar Reim verläßt den Sender Ende Juni 2016 aus privaten Gründen.

    Gilt das Recht Italiens oder das des Vatikan?
    Italienische Enthüllungsjournalisten wegen „Vatileaks“ vor Gericht

    Maulkörbe bei der Polizeiberichterstattung
    Warum das Internationale Presse-Institut Spaniens Pressefreiheit in Gefahr sieht

    Am Mikrofon: Brigitte Baetz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Traumspiele von schwereloser Tiefe - zum Tod des Regisseurs Luc Bondy

    "Here We Go" - Ein kurzes Stück über das Sterben von Caryl Churchill wird im Royal National Theatre in London uraufgeführt

    Chronist des 17. Jahrhunderts - Pepys-Ausstellung im National Maritime Museum in Greenwich

    Konsum und Klima - Zum heutigen Kauf-Nix-Tag und vor dem Klimagipfel

    Wir über Syrien - Wandel von Selbstbild und Sicherheitskultur der Bundeswehr

    Moderation: Antje Allroggen

  • 22:05 Uhr

    Bedient euch nicht im Supermarkt der Klänge!
    Helmut Lachenmann als Lehrer
    Von Georg Waßmuth

    Seit fast 40 Jahren ist Helmut Lachenmann (*1935) pädagogisch aktiv. Ob als Professor an den Musikhochschulen in Hannover und Stuttgart oder als Seminar- und Workshop-Dozent im In- und Ausland. Ein Kopf, dessen eigene Werke immer Widerspruch auslösten, dessen Uraufführungen auch schon einmal im Handgemenge oder türenschlagend enden konnten - und der auch nicht davor zurückschreckte, Kollegen mit harscher Kritik anzugehen.
    Wie war Helmut Lachenmann als Lehrer? Wie erlebten ihn Studierende im schwierigen Prozess der Selbstfindung? Wie erscheint der heute 80-Jährige im Rückblick seiner heute selbst etablierten Schüler? Autor Georg Waßmuth sprach mit Juliane Klein, Cornelius Schwehr und Jan Kopp, die Einblick in Kurz- und Langzeitwirkung ihres namhaften Kompositionslehrers geben.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    "Ich bin eine Gestalt aus einem noch zu schreibenden Roman"
    Eine Lange Nacht über Fernando Pessoa
    Von Astrid Nettling
    Regie: Sabine Fringes

    Als Fernando Pessoa am 30. November 1935 im Alter von nur 47 Jahren in Lissabon stirbt, ist er nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten bekannt. Heute gilt er als der bedeutendste portugiesische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und als eine der Schlüsselfiguren der literarischen Moderne überhaupt. Tagsüber als Handelskorrespondent in der Lissabonner Unterstadt tätig, schrieb Pessoa abends für seine legendäre 'Truhe', in der die meisten seiner unveröffentlichten Manuskripte gelandet sind. Am bekanntesten bei uns ist sein erst 1982 posthum in Lissabon erschienenes 'Buch der Unruhe' - Tagebuchaufzeichnungen des melancholischen Hilfsbuchhalters Bernardo Soares. Er ist eine der fiktiven Persönlichkeiten, der sogenannten Heteronyme, mit eigenen Biografien, eigener Poesie und Prosa sowie eigenen philosophischen Konzepten, die Pessoa geschaffen hat. Multiple Verkörperungen seines Denkens und dichterischen Schaffens mit Namen: Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Álvaro de Campos, um nur die wichtigsten zu nennen. Mit Lissabon, der Stadt am Tejo und ihrer Geschichte, ihrem kurzen, frühen Glanz und ihrem langen Niedergang, fühlte sich Pessoa Zeit seines Lebens innig verbunden.