Lebenswirklichkeit
Mit türkischen Wurzeln in Deutschland
Gesprächsgäste:
Meral Sahin, 42 Jahre, Geschäftsfrau aus Köln, Vorsitzende der IG Keupstraße, Köln
Merve Gül, 22 Jahre, Studierende aus Mannheim
Mustafa Görkem, 28 Jahre, Journalist aus Berlin
Berkant Bostan, 21 Jahre, Studierender aus Aachen
Am Mikrofon: Henning Hübert
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
Seit mehr als 50 Jahren leben MigrantInnen in erster, zweiter und mittlerweile auch dritter Generation in Deutschland. Etwa drei Millionen Menschen haben ihre familiären oder religiösen Wurzeln in der Türkei. Ihre Eltern und Großeltern kamen, um zu arbeiten, um Geld zu verdienen und um dann wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Dabei waren sie nicht selten längst zu Einheimischen und Inländern geworden. Ihre Kinder sind hier zur Schule gegangen, haben einen Beruf erlernt, die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen und selber Familien gegründet. Und sie haben dieses Land nicht nur mit ihrer Arbeitskraft bereichert, sondern auch mit ihrer Lebenskultur und ihren Werten. Jedoch gibt es auf beiden Seiten immer noch Missverständnisse, Vorurteile und Klischees. Bis heute redet man sehr viel über Probleme rund um Einwanderung und Integration. Nicht wenige Kinder und Enkel türkischer Einwanderer fühlen sich immer noch von Schulen alleingelassen, bei Bewerbungen diskriminiert und vermissen ein selbstverständliches Miteinander.
"Wo kommst du her? Fühlst du dich eher deutsch oder türkisch?" Was empfinden Menschen mit türkischen Wurzeln, wenn derartige Fragen gestellt werden, wenn immer noch von "Zuwanderern" oder dem "Migrationshintergrund" gesprochen wird? Mit welchen Ausgrenzungen werden sie im Alltag konfrontiert? Aber wo funktioniert das Zusammenleben auch reibungslos, positiv und zum Nutzen aller Bürger? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen. Und wir sind auch gespannt auf Ihre Erfahrungen, Anregungen und Fragen.