Ein Verlust für Gesellschaft und Kultur?
Das stille Sterben der Klöster
Live aus dem Kloster Bethanien in Trier
Gesprächsgäste:
Schwester Mirijam Scheidt, OSB, Leiterin des Klosters Bethanien, Trier
Pater Philipp Meyer, OSB , Abtei Maria Laach
Schwester Johanna Domek, OSB, Köln,
Prof. Dr. Joachim Schmiedl, Kirchenhistoriker, Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar
Michael Hülpes, Bürgermeister von Hermeskeil,
Ralf Olbrück, Immobilienmakler, Köln
Am Mikrofon: Jürgen Wiebicke
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
laenderzeit@deutschlandfunk.de
104 männliche und 332 weibliche Ordensgemeinschaften gibt es zurzeit noch in Deutschland. Tendenz: stark sinkend. Die Anzahl der Ordensfrauen hat sich in den letzten 20 Jahren mehr als halbiert von circa 38.000 auf 17.000. Und in den nächsten 20 Jahren rechnet die deutsche Ordensoberenkonferenz nochmals mit einem Schwund von rund 50 Prozent.
Hinter diesen kalten Zahlen verbergen sich Schicksale. Für die Patres und Schwestern bedeutet das ein Leben in stark verkleinerten, überalterten Gemeinschaften, ohne Nachwuchs, mit oft ungewisser Perspektive. Nicht selten müssen die traditionsreichen Gebäude, in denen sie viele Jahrzehnte verbracht haben, aufgegeben und verkauft werden.
Früher gingen von den Klöstern politische, wirtschaftliche und kulturelle Impulse aus. Das scheint lange vorbei zu sein. Als Orte der Einkehr, der Besinnung und der Seelsorge werden sie aber noch wahrgenommen. Was verliert unsere Gesellschaft also, wenn sich Klosterpforten für immer schließen?