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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 18.12.2016

  • 00:05 Uhr

    Untröstliche Meister
    Die Lange Nacht über russische Romanzen
    Von Uli Hufen
    Regie: Rita Höhne

    Im Kino mag es funktionieren, in romantischen Komödien vor allem: das Glück der jungen Liebe, der erste Kuss, die Zukunft. Doch für große Lieder gibt es kein besseres Thema als gebrochene Herzen. Das Glück muss wohl zerronnen sein, bevor ein gutes Lied daraus werden kann. Erst der Schmerz des Verlustes macht das Vergangene so unvergleichlich. Vielleicht ist der Schmerz sogar das eigentlich Schöne? Aljoscha Dimitriewitsch, Alexander Wertinskij und Wadim Kosin gehören zu den größten Sängern russischer Romanzen im 20. Jahrhundert. Ihre Hits sind für russische Ohren genauso unsterblich wie die von Edith Piaf oder Charles Aznavour für französische. Doch Dimitriewitsch, Wertinskij und Kosin brachen im Laufe des Lebens nicht nur verschiedenen Damen und Herren das Herz, sondern auch mit dem eigenen Vaterland. Das Ergebnis waren tragische Biografien - und große Kunst. Aljoscha Dimitriewitsch (1913 - 1986) verließ Russland schon als Kind und kehrte nie zurück. Alexander Wertinskij (1889 - 1957) verbrachte mehr als 20 Jahre in Europa und litt wie ein Hund im Exil. 1943 gestattet Stalin ihm die Rückkehr in die Heimat. Wadim Kosin (1903 - 1994) war einer der größten Stars im Moskau der 30er-Jahre, landete dann im Gulag und zog es nach seiner Entlassung vor, den Rest seines Lebens im Fernen Osten zu verbringen, in Magadan am Pazifischen Ozean. Kosin konnte Mitte der 50er-Jahre nicht ahnen, dass er die Sowjetunion überdauern würde. Aljoscha Dimitriewitsch, Alexander Wertinskij, Wadim Kosin: drei große Stimmen, drei dramatische Biografien, Hunderte fabelhafter Lieder. Die 'Lange Nacht' der russischen Romanzen feiert drei untröstliche Meister.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Kissinger Sommer 2015

    Charles Valentin Alkan
    Le festin d'Esope, op. 39/12
    aus: Douze études dans tous les tons mineurs

    Igor Strawinsky
    Drei Stücke aus "Pétrouchka"

    Maurice Ravel
    La valse

    Yeol Eum Son, Klavier

    Aufnahme vom 20.6.15 im Rossini-Saal des Regentenbau in Bad Kissingen

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Sibylla - Renaissance Music and New Music

    Orlando di Lasso
    Prophetiae Sibyllarum

    Annette Schlünz
    9 Gesänge für Countertenor, Schalmei und Akkordeon

    Kai Wessel, Altus

    Ensemble Mixtura
    Katharina Bäuml, Schalmei
    Margit Kern, Akkordeon

  • 06:10 Uhr

    Henry Purcell
    'My heart is inditing of a good matter'. Verse anthem zu acht Stimmen, vier Streicher und Basso continuo (Z 30)
    Chanticleer
    Capriccio Stravagante
    Leitung: Skip Sempé

    Dietrich Buxtehude
    'Wie schön leucht' uns der Morgenstern'. Choralbearbeitung, BuxWV 223
    Carsten Wiebusch, Orgel

    Heinrich Schütz
    'Die Himmel erzählen die Ehre Gottes'. Motette zu 6 Stimmen, op. 11 Nr. 18, SWV 386
    Dresdner Kammerchor
    Leitung: Hans-Christoph Rademann

    Johann Sebastian Bach
    'Bereitet die Wege, bereitet die Bahn'. Kantate zum 4. Advent für Soli, Chor und Orchester, BWV 132
    Eva Oltiványi, Sopran
    Markus Forster, Countertenor
    Julius Pfeifer, Tenor
    Wolf Matthias Friedrich, Bass
    Markus Forster, Countertenor
    Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Rechte Parteien und die Kultur - Wie die AfD sich die Theaterprogramme in Sachsen-Anhalt vorstellt

    Geschichte des Helfens - Ein Interview mit dem Publizisten Tillmann Bendikowski

    Adventsreihe Farben: Die Farbe Blau und die Romantik - Ein Interview mit dem Literaturwissenschaftler Rüdiger Safranski

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Erst Aleppo, dann Idlib? Zum Krieg in Syrien - Ein Interview mit dem Nahostexperten Michael Lüders

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller Emanuel Bergmann

    Am Mikrofon: Maja Ellmenreich

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Unsere zweite Natur - Von der Allgegenwart Gottes zum „ubiquitous computing“
    Von Daniel Bogner
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: Der Tiroler Peter Mitterhofer präsentiert am Wiener Kaiserhof die erste funktionstüchtige Schreibmaschine

  • 09:30 Uhr

    RE: DAS KAPITAL (6/6)
    Politische Ökonomie im 21. Jahrhundert - über Aktualität und Grenzen der Marxschen Theorie
    Von Robert Misik

    Vor 150 Jahren erschien 'Das Kapital' von Karl Marx - eine Deutschlandfunk-Sendereihe untersucht seine Brauchbarkeit für das Verständnis unserer Gegenwart. Globalisierung, Automation, Finanzcrash, Klima, Armutsrevolten, Wachstumsschwäche - die multiple Krise der Weltwirtschaft, die wir durchleben, nimmt kein Ende. Warnungen über die explosiv wachsende Ungleichheit und Mutmaßungen über das Ende des Kapitalismus werden schon längst nicht mehr nur von stehengebliebenen Sozialisten, sondern unter den Eliten der Weltwirtschaftsgipfel diskutiert. Grund genug, 'Das Kapital' noch einmal gründlich zu lesen. Sechs Autoren - Soziologen, Publizisten, Politiker, Philosophen - haben das für den Deutschlandfunk getan. Ausgehend von jeweils einem Kapitel des Werkes ziehen sie in 'Essay und Diskurs' Linien in die Gegenwart und denken über Aktualität und Grenzen der Marxschen Theorie nach - nicht marxologisch, nicht akademisch, sondern um ihre Brauchbarkeit zu untersuchen, und das durchaus subjektiv, essayistisch und mit Gegenwartsbeobachtungen durchsetzt. Ihren Blick richten sie auf die politischen Möglichkeiten der Gegenwart, denn darauf, so Marx, kommt es an: die Welt nicht nur zu interpretieren, sondern sie zu verändern. Robert Misik untersucht die Kooperation als Quelle des Reichtums und der Veränderung. Er ist Journalist und politischer Schriftsteller.
    Im Frühjahr 2017 folgen zwei weitere Essays in der Sendereihe, die auch als Buch im Verlag Antje Kunstmann erscheint.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der St. Andreas-Kirche in Hildesheim
    Predigt: Pastor Detlef Albrecht
    Evangelischer Gottesdienst

  • 11:05 Uhr

    Christian Ströbele, Mitglied der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Weihnachten bei Helen Keller
    Das Geburtshaus der Schriftstellerin in Tuscumbia/Alabama

    Bratwurst, Knödel, Wein
    Der „Deutsche Weihnachtsmarkt“ in Sofia

    Gesamtkunstwerk
    Der Hundertwasserbahnhof von Uelzen

    Böhmen, ein Wintermärchen
    Nostalgische Reise zu den „Weihnachtsmachern“

    Ensaimadas
    Das (weihnachtliche) Lieblingsgebäcks der Mallorquiner

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Theologe Kurt Remele im Gespräch mit Michael Langer

    Der katholische Theologe und Professor am Institut für Ethik und Gesellschaftslehre der Karl-Franzens-Universität Graz beschäftigt sich seit drei Jahrzehnten mit Fragen der Tierethik und der christlich-anthropozentrischen Weltsicht. Kurt Remele entwickelte eine neue christliche Tierethik, in der Tiere als empfindungsfähige Mitgeschöpfe geachtet werden müssen, mit erheblichen Konsequenzen für das menschliche Handeln. 'Die Würde der Tiere ist unantastbar' lautet der Titel des jüngsten Buchs von Kurt Remele.

  • 15:05 Uhr

    Zurück zu den Rock-Wurzeln
    Der britische Musiker Sting
    Von Christiane Rebmann

    Nachdem der britische Musiker Sting 2003 sein Soloalbum 'Sacred Love' veröffentlicht hatte, wandte er sich vom Mainstream ab und experimentierte mit klassischer Musik. Sein letztes Werk 'The Last Ship' diente als Vorlage für das gleichnamige Broadway Musical. Nun erscheint mit '57th & 9th' sein erstes Rockalbum seit 13 Jahren, das in einigen der Songs an seine legendäre Band The Police erinnert. In den Texten setzt sich der 65-Jährige mit der Situation syrischer Flüchtlinge und dem Klimawandel auseinander, aber auch mit privaten Themen wie Liebe und Tod.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Hubert Dreyfus, Charles Taylor: Die Wiedergewinnung des Realismus
    Aus dem Englischen von Joachim Schulte
    (Suhrkamp, Berlin)
    Vorgestellt von Leander Scholz

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Auslese - Naturwissenschaftliche Fach- und Sachbücher
    Von der Bühne zum Buch
    Wie Science Slammer die Welt erklären
    Es diskutieren: Ralf Krauter, Michael Lange und Dagmar Röhrlich

    Science Slammer haben in den vergangenen Jahren die Kabarettbühnen erobert. Wissenschaft als Show, unterhaltsam präsentiert von echten Forschern: Dieses Format kommt beim Publikum an. Die wachsende Bekanntheit erfolgreicher Science Slammer führt dazu, dass sich Verlage darum reißen, sie unter Vertrag zu nehmen. Von den Stars der Szene versucht sich inzwischen fast jeder auch als Buchautor. Von der Bühne zum Buch - kann das gutgehen?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Atmosphäre des Verdachts - Kader Konuk, Direktorin des Instituts für Turkistik der Universität Duisburg-Essen, über die Gleichschaltung türkischer Universitäten im Gespräch mit Martin Gerner

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Rechte Parteien und die Kultur - Wie die AfD sich die Theaterprogramme in Sachsen Anhalt vorstellt

    Alte Denke in neuem Gewand? Ein Symposium in Kassel untersucht neue Formen des Faschismus in Europa

    Rätsel um Anne Frank - Studie bezweifelt, dass sie verraten wurde. Gertjan Broek, Historiker der Anne-Frank-Stiftung, im Gespräch

    Musik im Kraftwerk - Mit Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt" eröffnet in Dresden die neue Spielstätte der Staatsoperette

    "Professor Bernhardi" - Thomas Ostermeier inszeniert Arthur Schnitzler an der Schaubühne Berlin

    Am Mikrofon: Katja Lückert

  • 18:40 Uhr

    Zwischen den Stühlen - Australien und das China-Syndrom

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 15. Spieltag:
    SV Darmstadt 98 - FC Bayern München; Bayer 04 Leverkusen - FC Ingolstadt

    Fußball - 2. Liga, 17. Spieltag:
    Hannover 96 - SV Sandhausen; Arminia Bielefeld - Dynamo Dresden;FC Würzburger Kickers - VfB Stuttgart

    Doping - Viele positiven Nachtests als Beweis für korruptes Kontrollsystem

    Biathlon - Weltcup in Nove Mesto

    Turnen - Skandal um sexuellen Missbrauch weitet sich aus

    Ski alpin - Weltcup der Männer in Alta Badia: Riesenslalom

    Skispringen - Weltcup in Engelberg

    Nordische Kombination in Ramsau

    Aufarbeitung - „Der Missbrauch ging weit über Doping hinaus“ - Interview mit Ines Geipel

    Handball - Bundesliga: SG Flensburg-Handewitt - Füchse Berlin

    Spitzensportreform - Umzug oder Karriereende: Ruder-Olympiasiegerin Carina Bär

    Eishockey, DEL: Eisbären Berlin - Ice Tigers Nürnberg

    Volleyball BL - BR Volleys - VfB Friedrichshafen

    Leichtathletik - Ab 2017 keine Ausländer mehr bei Deutschen Meisterschaften

    Ski alpin - Ski-Weltcup der Frauen in Val d'Isère: Super-G

    Am Mikrofon: Philipp May

  • 20:05 Uhr

    Die Allerweltskiste
    Leben mit dem Container
    Von Günter Beyer
    Regie: Philippe Bruehl
    Produktion: DLF 2013

    CMA CGM, CSCL, HANJIN, MAERSK: Klobige Boxen mit übergroßen Schriftzügen, verstaut auf Lkw, zirkulieren pausenlos auf den Autobahnen. In Häfen und auf Schiffsdecks stapeln sich turmhohe Behältergebirge. Millionen Container sind weltweit ständig unterwegs. Was drin ist, wissen wir nicht. Der Siegeszug des Containers ist unaufhaltsam, seit 1956 der US-amerikanische Reeder Malcolm McLean die ersten standardisierten Boxen auf ein Schiff verlud. Längst haben Container ihren ursprünglichen Zweck als banale Transportverpackung für Waren gesprengt und erobern ständig neues Terrain - als mobiles Büro oder Verkaufsladen, als Klassenzimmer oder Flüchtlingsunterkunft. Container sind überall und unvermeidlich, ebenso hässlich wie praktisch. Die Allerweltskisten sind Begleiter des globalen Alltags geworden.

  • 21:05 Uhr

    Kammermusik im Kühlhaus Berlin

    Mieczysław Weinberg
    Trio für Klavier, Violine und Violoncello, op. 24

    Egon Wellesz
    Oktett für Klarinette, Fagott, Horn, zwei Violinen, Violoncello und Kontrabass, op. 67

    Maria Pflüger, Violine
    Jörg Breuninger, Violoncello
    Kensei Yamaguchi, Klavier
    Oliver Link, Klarinette
    Sung Kwon You, Fagott
    Anne Mentzen, Horn
    Karin Kynast, Violine
    Anne-Kathrin Seidel, Violine
    Alexey Doubovikov, Viola
    Peter Albrecht, Violoncello
    Stefanie Rau, Kontrabass
    Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin

    Aufnahme vom 8.12.16 aus dem Kühlhaus Berlin
    Am Mikrofon: Uwe Friedrich

    Von einer großen Sehnsucht nach Schönheit, aber auch von Trauer und Schmerz erzählt die Musik Mieczysław Weinbergs, der die Judenverfolgung in der Sowjetunion nur mit sehr viel Glück überlebte. Nach Stalins Tod wurde er aus dem Gefängnis entlassen und komponierte weiterhin Musik, die von seinen schrecklichen Erfahrungen kündet. Obwohl von Dmitrij Schostakowitsch gefördert, werden seine hoch emotionalen Werke erst seit relativ kurzer Zeit wiederentdeckt und einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt.
    Der österreichische Komponist Egon Wellesz war eine Generation älter als Weinberg und erlebte ein ähnliches Schicksal: Als Jude emigrierte er nach dem 'Anschluss' Österreichs nach England und wurde dort als Enemy Alien interniert. Nach dem Krieg geriet er in Vergessenheit, komponierte aber weiterhin und setzte sich in seinen Kompositionen mit den Werken der Wiener Klassik auseinander. Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin spielen Werke von Weinberg und Wellesz im Berliner Kühlhaus, das in seiner architektonischen Mischung aus Backsteingotik und Stahlbeton die stilistische Zerrissenheit des 20. Jahrhunderts zeigt.