Freitag, 19. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauFreitag, 25.12.2020

  • 00:05 Uhr
    00:05 Uhr   Fazit

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

    01:05 Uhr   Klassik live

    Peter Tschaikowsky
    Nussknacker-Suite, op. 71a (Auswahl) (Bearbeitung von Mikhail Pletnev)

    Claude Debussy
    Estampes

    Germaine Tailleferre
    Romance
    Pastorale
    Impromptu
    Larghetto
    Valse lente

    Lili Boulanger
    Prélude in Des-Dur
    Trois morceaux

    Alexandra Dariescu, Klavier

    Aufnahme vom 24.6.2019 aus dem Emil Schumacher Museum, Hagen

    02:07 Uhr   Klassik live

    Edvard Grieg
    Peer Gynt
    Suite für Orchester Nr. 2, op. 55
    Suite für Orchester Nr. 1, op. 46

    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Gabriel Bebeșelea

    Aufnahme vom 26.9.2019 aus dem Konzerthaus Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Gottfried August Homilius
    Advents- und Weihnachtskantaten
    „Merk auf, mein Herz, und sieh dorthin", HoWV II.12
    „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen", HoWV II.6

    Hanna Herfurtner, Sopran
    Franziska Gottwald, Alt
    Georg Poplutz, Tenor
    Mauro Borgioni, Bass
    Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

  • 06:05 Uhr

    Philipp Heinrich Erlebach
    „Fürchtet euch nicht". Kantate zum 1. Weihnachtstag
    Dorothee Mields, Sopran
    Alexander Schneider, Alt
    Andreas Post, Tenor
    Matthias Vieweg, Bass
    Les Amis de Philippe
    Leitung: Ludger Rémy

    Johann Friedrich Agricola
    „Kündlich groß ist das gottselige Geheimnis". Kantate für Soli, Chor und Orchester
    Myriam Arbouz, Alt
    Matthias Vieweg, Bass
    Berit Solset, Sopran
    Nicholas Mulroy, Tenor
    Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

    Louis-Claude Daquin
    „Noël grand jeu et Duo" für Orgel G-Dur, op. 2, Nr. 10
    Winfried Enz, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    „Gloria in excelsis Deo". Kantate zum 1. Weihnachtstag für Soli, Chor und Orchester, BWV 191, Nr. 1
    Gerlinde Sämann, Sopran
    Johannes Kaleschke, Tenor
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Im Corona-Jahr auch online - Die Christmette im Petersdom

    Unbeschwert genießen? Fleisch - Ein Interview mit dem Publizisten Klaus Reichert

    Die Kunst des Kompromisses - Ein Interview mit dem Philosophen Andreas Weber

    Delivery Art - Hamburger PostKultur-Box liefert Kultur nach Hause

    Hilft der Glaube in der Krise? Ein Interview mit der Religionssoziologin Carolin Hillenbrand

    Denk ich an Deutschland: der Chansonnier Sebastian Krämer

    Am Mikrofon: Stephanie Rohde

  • 08:35 Uhr

    Aus Religion und Gesellschaft

    Himmlische Heerscharen:
    Weihnachten und die Engel
    Der Engelforscher Uwe Wolff im Gespräch mit Andreas Main

  • 09:05 Uhr

    Vor 275 Jahren: Mit dem „Frieden von Dresden" endet der Zweite Schlesische Krieg

  • 09:30 Uhr

    Belarus - Texte und Stimmen (2/7)
    Stadt, Land, Widerstand - das Phänomen Andrus Horvat
    Von Nina Weller
    (Teil 3 am 26.12.2020)

    2017 erschien das Buch „Radio Prudok“ des belarussischen Autors Andrus Horvat. Horvat, gelernter Journalist und tätig als Hausmeister im Minsker Janka-Kupala-Theater, war von Minsk aufs Land in ein abgelegenes kleines Dorf in der ukrainisch-belarussischen Grenzregion gezogen. In seinem Blog erzählte er in dem dort gebräuchlichen Dialekt Geschichten von Einsamkeit, Downshifting und Gesprächen über eingelegte Salzgurken. Bald folgten ihm tausende von LeserInnen, die einen ganz frischen Eindruck vom Landleben in Belarus bekamen. Die Hippsterisierung des Dorflebens nahm ihren Lauf. Dann erschienen Horvats Miniaturen des Dorflebens als Buch. Die erste Auflage von 300 Exemplaren war innerhalb von zwei Tagen ausverkauft, die zweite Auflage von 1.000 Exemplaren - für belarussische Verhältnisse ein Bestseller - ebenso, und das, obwohl Horvat auf die gängigen PR-Wege und auf den Vertrieb seines Buches in Buchhandlungen verzichtet hatte und sich gegenüber Journalisten recht scheu zeigte.
    Welche Fragen für die Gegenwartsliteratur, welche Ideen belarussischen Lebens, welche gesellschaftliche Entwicklung sich aus dem „Phänomen Horvat“ ablesen lassen, berichtet der Essay von Nina Weller. Die Slawistin hat das „Phänomen Horvat“ und die „Selbst(er)findung des Minskers auf dem Lande: Andrus' Horvat und die Hippsterisierung des belarussischen Dorflebens“ auf einer Tagung über Topoi belarussischer Selbstverortungen an der Universität Potsdam 2018 untersucht und in dem von Yaraslava Ananka und Magdalena  Marszałek herausgegebenen Sammelband „Heu auf dem Asphalt“ (2020) detailliert erörtert.

    Nina Weller ist Literaturwissenschaftlerin und Slawistin. Sie forscht an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) zu aktuellen Erinnerungskulturen und Gegenwartsliteraturen in Osteuropa und ist Autorin und Herausgeberin von Publikationen zur russischen Gegenwartsliteratur und zu alternativgeschichtlichen und fiktionalen Geschichtsbildern. „Heu auf dem Asphalt“ erscheint im Dezember 2020 im Harrassowitz-Verlag.
    Andrus Horvat, geboren 1983, absolvierte 2006 ein Journalismus-Studium an der Staatlichen Belarussischen Universität. 2013-2015 arbeitete er als Hausmeister im Nationaltheater. 2015 zog er nach Prudok, in der Homiel Region. Sein „Radio Prudok“-Blog wurde 2015 in Auszügen veröffentlicht in der Zeitung Nasha Niva.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Johanneskirche in Ettlingen
    Predigt: Pfarrer Andreas Heitmann-Kühlewein
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Chormusik
    Neue Weihnachtslegenden aus Osteuropa

    Pawel Łukaszewski
    Weihnachtslieder und -motetten (Auswahl)
    Polish Chamber Choir
    Leitung: Jan Łukaszewski

    Ēriks Ešenvalds
    Weihnachtslegende (Ausschnitt)
    Riga Youth Choir
    Leitung: Maris Sir

    Urmas Sisask
    Weihnachtsoratorium (Ausschnitt)
    Nadja Kurem, Sopran
    Mati Korts,Tenor
    Akademischer Männerchor der Universität Tallinn
    Leitung: Jüri Rent

    Am Mikrofon: Klaus Gehrke

    Jahrhunderte lang bot das Weihnachtsfest Anlass für zahlreiche Motetten, Kantaten und Oratorien über die Menschwerdung Jesu Christi. Heute dagegen scheinen sich gerade in Mittel- und Westeuropa Komponistinnen und Komponisten mit diesem Thema schwerzutun. In Polen oder den baltischen Staaten jedoch ist das Interesse an neuer Weihnachtsmusik groß. Vor allem seit 1991 entstanden und entstehen etliche neue Vokalwerke, die traditionelle Elemente mit modernen Formen und Rhythmen kombinieren. Klaus Gehrke stellt Ausschnitte aus entsprechenden Werken von Pawel Łukaszewski (Polen), Ēriks Ešenvalds (Lettland) und Urmas Sisask (Estland) vor.

  • 12:00 Uhr

    Weihnachtsansprache und Segen Urbi et Orbi
    Papst Franziskus live aus der Benediktions-Aula im Apostolischen Palast in Rom

  • 12:30 Uhr

    Giuseppe Torelli
    Concerto grosso g-Moll, op. 8 Nr. 6
    Enrico Onofri, Violine
    Marco Bianchi, Violine
    Paolo Beschi, Violoncello
    Luca Pianca, Theorbe
    Il Giardino Armonico
    Leitung: Giovanni Antonini

    Domenico Scarlatti
    Sonate für Cembalo D-Dur, K 29 (L 461)
    Gerald Hambitzer, Cembalo

    Francesco Saverio Geminiani
    Concerto grosso für Streicher und Basso continuo B-Dur, op. 7 Nr. 6
    Concerto Köln

  • 13:05 Uhr

    Nach Brexit-Deal: Michel Barnier informiert EU-Botschafter

    Erfolg mit schalem Beigeschmack: London nach dem Brexit-Deal

    Brexit - Deal - Die Berliner Reaktionen

    Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten

    Weihnachtsbotschaft von Papst Franziskus und Segen Urbi et Orbi

    Die Weihnachtsnacht in Bethlehem

    Am Mikrofon: Rainer Brandes

  • 13:30 Uhr

    Dekolonisiert Euch!
    Politikwissenschaftlerin Nikita Dhawan über die Dekolonisierung Europas im Gespräch mit Annette Riedel

  • 14:05 Uhr

    Meine geniale Freundin (3/4 und 4/4)
    Neapolitanische Saga
    Von Elena Ferrante
    Aus dem Italienischen von Karin Krieger
    Komposition: Ulrike Haage
    Bearbeitung und Regie: Martin Heindel
    Produktion: BR 2020

    Elena Ferrantes Neapel-Romane sind zwar auch große Coming-of-Age-Literatur, doch führen sie tief hinein in gesellschaftspolitische Themen: Es geht um den Einfluss der Camorra in Neapel, um Gewalt und um den Kampf um ein selbstbestimmtes Leben. Ferrante spannt leichthändig einen Bogen über die europäische Geschichte der Nachkriegszeit mit ihren vielfältigen Brüchen und politischen Herausforderungen. Das Thema Chancengleichheit - sowohl zwischen den Geschlechtern als auch den sozialen Schichten, die Aufarbeitung der Traumata faschistischer Diktaturen in Europa, die Zeit der Studentenbewegung in den 60er-Jahren, all dies wird angesprochen anhand der beiden miteinander verwobenen Einzelschicksale der Freundinnen Elena Greco und Lila Cerullo. „Ich wollte eine Freundschaft erzählen, die ein ganzes Leben dauert, und zwar in all ihrer Komplexität. Aber ich wollte auch, dass die Erzählstimme, wie es bei mir für gewöhnlich der Fall ist, ganz offensichtlich einen Teil der Erzählung verschweigt, als gelänge es ihr nicht, sie ganz zu Ende zu bringen, oder als handelte es sich um Seiten eines Entwurfs für eine Geschichte, die jedoch nie vollendet wird, weil die andere, diejenige, die nicht erzählt, sondern erzählt wird, die Macht besitzt, sie zur Vollendung zu bringen. Beim Schreiben habe ich zwei Ziele: zu erzählen, was ich weiß, und gleichzeitig zuzulassen, dass alles, was ich nicht weiß, seinen Weg in die Erzählung findet.“ (Elena Ferrante)

  • 16:05 Uhr

    Günter Grass liest aus „Hundejahre“
    Mitschnitt einer öffentlichen Lesung am 8.11.1963
    (Teilwiederholung einer Sendung vom 26.4.1964)

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Dekolonisiert Euch!
    Karawanen, Macht und Gold
    Das Schwarze Mittelalter war nicht dunkel
    Von Vera Pache

    Afrikanische Geschichte - vielleicht denken wir da bei an die Wiege der Menschheit, an den Homo sapiens, der vor rund 50.000 Jahren von Afrika aus die Welt besiedelte. Oder an die Pharaonen und ihre beeindruckenden Pyramiden. Vielleicht denken wir an die Kolonialgeschichte, an die Zeit, als die Europäer Afrika mit Gewalt eroberten und sich nahmen, was ihnen gerade so passte. Aber was ist eigentlich mit der Zeit dazwischen, mit dem Mittelalter? Diese Zeit wird kaum beachtet. Ein Grund dafür mag der Mangel an schriftlichen Quellen sein. Natürlich gibt es auch vor dem 15. Jahrhundert afrikanische Quellen. Der Umgang damit wirft allerdings Fragen auf: etwa die nach der Allgemeingültigkeit unseres europäischen Geschichtsverständnisses.

  • 17:05 Uhr

    Beethoven in Bagdad - Die deutsche Theaterregisseurin Astrid Vehstedt über ihr "Egmont"-Projekt im Irak im Gespräch mit Martin Gerner

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Mehr als Humboldt-Forum? Der Jahresrückblick Architektur

    Der Kampf um die Leser - Das Buchland Portugal in Pandemiezeiten

    Endlich mal erklärt - Wer bringt Licht ins Theaterdunkel?

    Geschwister Scholl und Corona - Zur Klärung des Begriffs Widerstand

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr

    Nach Brexit-Deal: Michel Barnier informiert EU-Botschafter

    Erfolg mit schalem Beigeschmack: London nach dem Brexit-Deal

    Brexit - Deal - Die Berliner Reaktionen

    CDU-Politiker wollen Datenschutz bei der Corona-Warn-App lockern

    Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten

    Weihnachtsbotschaft von Papst Franziskus und Segen Urbi et Orbi

    Kölner Kardinal Woelki äußert sich in Christmette zu Missbrauch

    Die Weihnachtsnacht in Bethlehem

    Enormer Hilfsbedarf trotz Waffenstillstandsabkommen: Internationales Komitee vom Roten Kreuz über humanitäre Lage in Bergkarabach

    Am Mikrofon: Tobias Oelmaier

  • 18:40 Uhr

    Kontaminiertes Erbe: Wie Familienunternehmen NS-Zwangsarbeit aufarbeiten

  • 19:05 Uhr

    Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier

  • 19:15 Uhr

    Wir heißen Euch hoffen
    Sollen Medien Zuversicht vermitteln?

    Gäste:
    Benjamin Benedict, Geschäftsführer und Produzent, Ufa Fiction
    Dr. Christiane Florin, Redakteurin Religion und Gesellschaft, Deutschlandfunk
    Dr. Johanna Haberer, Professorin für Christliche Publizistik an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    Dr. Lutz Hachmeister, Professor für Journalistik, Autor und Filmregisseur, Gründer des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik
    Am Mikrofon: Christian Floto

    2020 wird im Gedächtnis bleiben als das Jahr der Corona-Pandemie. Doch auch die demokratiegefährdende Situation in den Vereinigten Staaten, der Aufstieg der Populisten weltweit und nicht zuletzt die drohende Klimakatastrophe beherrschten und beherrschen die Schlagzeilen - alles Themen, die pessimistisch stimmen. Doch haben Medien - informative, aber auch Unterhaltungsmedien - auch die Aufgabe, Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln? Kommt den öffentlich-rechtlichen Anstalten dort eine besondere Verantwortung zu? Und welche Rolle spielen die Kirchen, die sich in den letzten Jahren immer mehr aus den Mediengeschäft zurückgezogen haben?

  • 20:05 Uhr

    Dekolonisiert Euch!
    Die Jaguarschamanen sterben aus
    Eine Expedition in den Amazonaswald
    Von Thomas Fischermann
    Regie: Antje Vowinckel
    Produktion: Deutschlandfunk 2019

    Tief im Amazonaswald überlebt eine alte Schamanenkultur: die Heiler und Hexer der Hohodene. Doch wie lange noch? Die neue Regierung in Brasilien will die Indianergebiete verkleinern und Traditionskulturen in die Moderne überführen. Die Hohodene wollen sich wehren - auch mit Zauberei. Im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Brasilien, eine Wochenreise von der nächsten größeren Stadt entfernt, liegt Hipana: ein See im Regenwald mit einem tosenden Wasserfall. Hier leben die Hohodene, ihre Schamanen gelten im Regenwald als besonders mächtig. Bis heute bildet das Volk sogenannte Jaguarschamanen aus, die besonders fortgeschrittene spirituelle Heilerfähigkeiten für sich reklamieren, aber auch Hexer und Giftmischer, die andere Menschen über große Distanzen hinweg töten können. Doch in der fernen Hauptstadt Brasilia ist im Januar ein Präsident angetreten, der von den traditionellen Lebensweisen der Indianervölker nichts hält. Jair Bolsonaro hat angekündigt, dass er den Amazonaswald rasch für Landwirte und Minenbetreiber erschließen will, dass die Indianerreservate verkleinert und die dort lebenden Menschen in die Mainstream-Kultur eingegliedert werden sollen. Auch die Hohodene bekommen das bereits zu spüren - die ersten Goldsucher interessieren sich für das Gebiet. Sie wollen sich wehren, notfalls auch mit Zauberkraft.
    Thomas Fischermann, Buchautor und Journalist der ZEIT, hat zwei Expeditionen zu den Hohodene unternommen und mit ihnen gelebt. Er hat ihre Heiler und Hexer getroffen, an Festen und Ritualen teilgenommen und immer wieder die Frage gestellt: Hat diese alte Kultur eine Chance gegen den Vormarsch der modernen Welt?

  • 21:05 Uhr

    Neue Deutschlandfunk-Produktionen

    Georg Philipp Telemann
    Advents- und Weihnachtskantaten

    „Was für ein jauchzendes Gedränge“
    „Eilt zu, ruft laut, ihr längst verlangten Boten“
    „Verirrter Sünder, kehrt, ach, kehret um“
    „Da die Zeit erfüllet war“

    Hanna Herfurtner, Sopran
    Carola Günther, Alt
    Mirko Ludwig, Tenor
    Fabian Strotmann, Tenor
    Peter Kooij, Basso
    Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

    Aufnahme vom Juli 2020

    Am Mikrofon: Philipp Quiring

    Ein für die damalige Zeit schon fast biblisches Alter hatte Georg Philipp Telemann mit 86 Jahren erreicht. Sein zahlreiches Werk mit über 3.600 Kompositionen wies ihn unter anderem als einen extrem produktiven Komponisten aus, weshalb ihm lange Zeit der Makel eines Vielschreibers anhaftete. Doch dass es bei Telemann immer noch viel Wertvolles zu entdecken gibt, vor allem in der geistlichen Musik, das beweisen einmal mehr Michael Alexander Willens und seine Kölner Akademie mit ihrer dritten Veröffentlichung von Advents- und Weihnachtskantaten. Diese Stücke wurden im Archiv des Brüsseler Konservatoriums aufgespürt, ediert und im Juli dieses Jahres aufgenommen, drei von ihnen sind Weltersteinspielungen. Telemann hat über 1.700 Kantaten für alle Sonntage des Kirchenjahres komponiert, besonders zahlreich sind die für die vier Adventssonntage und die drei Weihnachtstage. Aus dieser Schatztruhe hat Michael Willens für die jüngste Produktion von Deutschlandfunk und dem Label cpo einige der größer besetzten, sehr einfallsreichen Kantaten ausgesucht.

  • 23:05 Uhr

    Zwischen Rock und Barock
    Der finnische Tenor Topi Lehtipuu
    Am Mikrofon: Hildburg Heider

    Ein Künstler, der in keine Schublade passt: Topi Lehtipuu kam in Australien zur Welt, studierte in Finnland Chorleitung, Geige und Gesang. Auf ein Genre legte er sich dabei nie fest. Er trat in der Rockband Höyry-Kone und im Gospelchor Jakaranda auf, bevor er schließlich mit knapp 30 Jahren sein Operndebüt gab. Für Topi Lehtipuu nicht zu spät, um sehr erfolgreich und international Karriere in Oratorium, Lied und Oper zu machen. Sein klassisches Repertoire umfasst Werke von Monteverdi bis Arvo Pärt. Heute gilt Topi Lehtipuu weltweit als einer der führenden Tenöre im lyrischen Fach. Daneben wirkte er als künstlerischer Leiter des Kammermusikfestivals von Joroinen und der Musikfestspiele in Turku und Helsinki. Im Rahmen eines Meisterkurses im ostfinnischen Savonlinna traf er im Sommer 2020 die Autorin zum Gespräch.