Sonntag, 21. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 21.04.2024

  • 00:05 Uhr

    „Ein kleines Ja und ein großes Nein“
    Eine Lange Nacht über George Grosz
    Von Berit Hempel
    Regie: Burkhard Reinartz
    (Wdh. v. 6./7.7.2019)

    Für die einen war er der traurigste Mensch Europas, für die anderen ein Gotteslästerer, für die dritten ein großer Künstler. 1893 als Georg Ehrenfried Groß geboren, ändert er zur Zeit großer Engländerfeindlichkeit in Deutschland seinen Namen in George Grosz. Als Dandy liebt er den amerikanischen Tanz Shimmy, besucht Varietés und Sportveranstaltungen. Als Künstler bringt er in spitzen Strichen gesellschaftliche und politische Abgründe auf das Papier, prangert Kriegsgräuel an und entlarvt skrupellose Bohemiens. George Grosz legt den Finger in die Wunden der Weimarer Republik, reißt den Menschen die Masken herunter und legt ihre Fratzen frei. Wegen seiner kritischen Bilder wird er in den 1920er-Jahren mehrfach angeklagt. Knapp drei Wochen bevor die Nationalsozialisten, nach der Machtübernahme Ende Januar 1933, sein Atelier und seine Wohnung stürmen, verlässt er zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern Deutschland. In den USA gibt er Kunstunterricht - Salvador Dali schaut kurz bei ihm vorbei - malt Dünenlandschaften und seltsame Wesen, die nur entfernt Menschen ähneln. Mit Hilfe von Alkohol versucht er seine Depressionen in den Griff zu bekommen. 1959 kehrt George Grosz nach Deutschland zurück. Der amerikanische Traum? Für ihn eine Seifenblase. In seiner alten Heimat wird der Rückkehrer gefeiert und bejubelt. Sechs Wochen nach seiner Ankunft und nach einem feucht-fröhlichen Abend mit Freunden, stirbt George Grosz nach einem Sturz in einem Berliner Treppenhaus.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    6. Raderbergkonzert 2022/23
    Franz Berwald
    Septett B-Dur

    Carl Nielsen
    Serenata in vano

    Franz Ensemble

    Aufnahme vom 7.3.2023 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Johann Heinrich Rolle
    „Lukas-Passion" für Soli, Chor und Orchester
    Nr. 24, Nr. 29, Nr. 32, Nr. 36, Nr. 38

    Siri Karoline Thornhill, Sopran
    Elvira Bill, Mezzosopran
    Markus Schäfer, Tenor
    Hugo Hymas, Tenor
    Thilo Dahlmann, Bassbariton
    Matthias Vieweg, Bariton
    Dora Pavliková, Alt
    Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

  • 06:05 Uhr

    Kanzler Scholz in China
    Von Steffen Wurzel

  • 06:10 Uhr

    Georg Anton Benda
    „Bald wird ihn die himmlische Jugend empfangen“. Kantate zum Sonntag Jubilate
    Dorothee Mields, Sopran
    Britta Schwarz, Alt
    Jörn Lindemann, Tenor
    Klaus Mertens, Baß
    Telemann-Kammerorchester Michaelstein
    Leitung: Ludger Rémy

    Claudio Monteverdi
    „Laudate Dominum in sanctis ejus“. Solomotette
    Cantus Cölln
    Leitung: Konrad Junghänel

    Girolamo Frescobaldi
    „Recercar cromaticho post il credo“ für Orgel
    Francesco Cera, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“. Kantate zum Sonntag Jubilate, BWV 12
    Eugenie Lefebvre, Sopran
    Pascal Bertin, Countertenor
    Thomas Hobbs, Tenor
    Geoffroy Buffière, Bass
    Ensemble Alia Mens
    Leitung: Olivier Spilmont

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Nach monatelanger Blockade: US-Repräsentantenhaus segnet Ukraine-Hilfen ab

    Misslungene Restaurierungen und Kunstunfälle - Ein Interview mit der Autorin Cora Wucherer

    Parlamentswahlen in Indien - Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Christian Wagner

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Bedrohte innere Sicherheit? Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Felix Neumann

    Denk ich an Deutschland: der Rap-Musiker Lukas Strobel alias Alligatoah

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Bennick trifft Bartning: Der Singer-Songwriter über seinen Urgroßvater, Architekt der Notkirchen
    Von Pfarrerin Anne Kampf
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 160 Jahren: Der Soziologe Max Weber geboren

  • 09:30 Uhr

    Muskeln und Seele
    Wie das Kino die Arbeiterinnen entdeckte 
    Von Thekla Dannenberg

    In „Die kleinen Ladenmädchen gehen ins Kino“ entdeckte Siegfried Kracauer den Film als Vergnügen für die Angestellten und Arbeiterinnen des frühen 20. Jahrhunderts. Aber das Kino war nicht nur für die Arbeiterinnen da, sondern handelte auch von ihnen.
    Denn bevor das Kino bürgerlich wurde, war es proletarisch: Asta Nielsen, aus kleinsten Verhältnissen aufgestiegen zum ersten großen Schauspielstar des deutschen Kinos, verband in ihren Filmen existenzielle Not mit Sinnlichkeit und weiblichem Heldentum, wie es später nur noch der italienische Neorealismus schaffte. Heute ist der moderne Mainstream selbstverständlich politisch, seine Heldinnen sind tough, aber bessergestellt, ihre Körper erscheinen unversehrt von den Zumutungen der Lohnarbeit. Und selbst im feministischen Film haben Queerness, Ethnizität und Postkolonialismus die sozialen Fragen an den Rand gedrängt. Doch manchmal erzählt das Kino auch heute noch von Arbeiterinnen und ihren Lebenswegen, von individueller Emanzipation und solidarischem Miteinander - mal zärtlich wie Aki Kaurismäki, mal wütend wie Ken Loach, mal poetisch wie Agnès Varda, aber immer ergreifend.
    Thekla Dannenberg, 1970 geboren, studierte Politikwissenschaft am OttoInstitut in Berlin, besuchte die Deutsche Journalistenschule in München und arbeitete als Redakteurin bei der taz. Seit 2002 ist sie Redakteurin beim Perlentaucher und schreibt für etliche andere Medien als Autorin und Kritikerin. Sie unterrichtet Filmjournalismus an der Universität Marburg.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kapelle St. Johannes von Gott in Schimberg
    Zelebrant: Weihbischof Reinhard Hauke
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Hubert Aiwanger, Bayerischer Wirtschaftsminister, Bundesvorsitzender der Freien Wähler

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Kanaren
    Streik gegen Overtourism

    Red Ants Pants Festival in Montana / USA

    Brandenburg
    Jüterbog feiert 850 Jahre Stadtjubiläum

    Kreative Auszeiten in Mecklenburg-Vorpommern

    Warum die Finnen so glücklich sind

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Brotexperte Lutz Geißler im Gespräch mit Paulus Müller

    Erst war es ein Hobby neben der Doktorarbeit, bald wurde es zur Passion: Brotbacken. Lutz Geißler ist mittlerweile gefragter Experte und ein erfolgreicher Autor von Brotbackbüchern. Seine Mission: das handgemachte Brot vor dem Aussterben retten.

  • 15:05 Uhr

    Comeback der Krähen
    Die US-amerikanische Band The Black Crowes
    Von Marcel Anders

    Sie haben sich gestritten, bis aufs Messer bekämpft - und daran sind The Black Crowes, eine der besten Rock-Bands der USA, gleich mehrfach gescheitert. Die Formation wurde 1989 in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia gegründet, dreimal aufgelöst, dreimal neu formiert. Jetzt, mit Mitte 50, sind die Brüder Rich (Gitarre) und Chris Robinson (Gesang, Mundharmonika) geläutert und friedlich. Auf „Happiness Bastards“, dem ersten Album seit 15 Jahren, präsentiert das Duo mit neuen Mitstreitern schnörkellosen Rock 'n' Roll, der bewusst rau, ruppig und kantig klingt. Die Intention: eine Rückbesinnung auf ehrliche, authentische, handgemachte Musik - aber auch eine klanggewordene Ohrfeige für die großen Plattenfirmen und alle Kollegen, die sich an blutarmen Retortensounds vergehen. Ein Comeback mit Mission: Rock 'n' Roll mit Strahlkraft.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Onur Erdur: „Schule des Südens. Die kolonialen Wurzeln der französischen Theorie“
    (Matthes & Seitz Berlin Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Jörg Später

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI als Hacker: Verbreiten Chatbots fiese Computerviren?
    Von Ralf Krauter und Eva Wolfangel

    Chatbots können Nutzer aushorchen und Cyberkriminellen helfen, bessere Phishing-Emails zu schreiben. Zudem können ChatGPT & Co ausgenutzt werden, um Menschen über deren eigene Computer anzugreifen. Bisher gibt es keine funktionierende Abwehrmaßnahme. In Episode 37 sprechen Eva Wolfangel und Ralf Krauter über die Zukunft der Cyberkriminalität.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Ein Chatbot namens Mona Lisa - Die Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz im Museum
    Historiker und Digitalmanager Johannes Bernhardt im Gespräch mit Änne Seidel

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Rom" - Theaterprojekt nach Shakespeare von Luk Perceval und Julia Jost

    "Utopia. Keep on Moving" - Ein Berliner Festival zum Abschied von Jeanine Meerapfel als Präsidentin der Akademie der Künste

    "Verwobene Welten - Woven Worlds" - Kiki Smith im Arp Museum Remagen

    Aus der Literaturgeschichte lernen? Die Literaturwissenschaftlerin Carolin Slickers im Gespräch über Schwangerschaftsabbrüche

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:10 Uhr
  • 18:40 Uhr

    Wahlen in Nordmazedonien - Neue Hürden für den EU-Beitritt?

  • 20:05 Uhr

    Zwischen Science und Fiction
    UFOs, Aliens und der Erstkontakt
    Von Joachim Palutzki
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: Deutschlandfunk 2021

    Lichter am Nachthimmel, mysteriöses Wummern, kleine Explosionen. UFOs? Aliens? Wer weiß. Unbekannte Flugobjekte und exotische Außerirdische faszinieren die Menschheit. Sie beflügeln die Fantasie und bilden in der Popkultur ein eigenes Genre.
    Eigentlich sind UFOs „unbekannte“ Objekte und Aliens uns „völlig fremde“ Wesen. Trotzdem sind sie in den verschiedensten Bereichen als Phänomene ständig präsent - nicht nur in der kulturellen Kommunikation, sondern auch in der Wissenschaft. UFOs sind Gegenstand soziologischer Untersuchungen und Motiv für Verschwörungstheoretiker. Für die einen stellen sie ein Heilsversprechen dar, für die anderen eine Bedrohung. In seltenen Fällen sind sie sogar eine physikalisch messbare Erscheinung. UFOs und die Vorstellung von außerirdischen Besuchern sind zum festen Bestandteil der modernen Mythologie geworden: Wir kennen sie aus Science-Fiction-Romanen und wissen aus Filmen und Comics sogar, wie sie aussehen …

  • 21:05 Uhr

    Charlotte Bray
    „A Dark Doorway" (UA, Auftragswerk des DSO)

    Hector Berlioz
    „Scène d´amour" aus „Roméo et Juliette"

    Richard Wagner
    Zweiter Aufzug aus der Oper „Tristan und Isolde" (konzertante Aufführung)

    Michael Weinius,Tenor (Tristan)
    Dorothea Röschmann, Sopran (Isolde)
    Franz-Josef Selig, Bass (Marke)
    Karen Cargill, Mezzosopran (Brangäne)
    Jan Remmers, Tenor (Kurvenal, Melot)
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Musikalische Leitung: Robin Ticciati

    Aufnahmen vom 17.2.2024 in der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Antonia Ronnewinkel

    „O sink hernieder, Nacht der Liebe": Nicht im Licht des Tages, sondern in der Schwärze der Nacht brennen die Gefühle am intensivsten, bei Wagner ebenso wie bei Berlioz. Nur im Geheimen können Romeo und Julia von ihrer Liebe flüstern, nur im Verborgenen können Tristan und Isolde sich sehnend in Ekstase singen. Der kleine Tod in der Musik, Schauer und Staunen zugleich. Liebe über den Tod hinaus ist auch für die britische Komponistin Charlotte Bray ein Leitgedanke. Ihr Auftragswerks für diesen Konzertabend heißt „A Dark Doorway“. Intensive ruhige Klänge begleiten den dunklen Gang einer Mutter, wenn sie den Mörder ihres Sohnes trifft. Liebe und Verlust in unserer Zeit, im Zeichen von Terrorismus und Gewalt.

  • 23:05 Uhr
  • 23:30 Uhr

    Buch über IOC-Präsident Bach

    SZ-Autor Kistner über Enthüllungen in „Putins Olygarch“

    Thomas Bach führt das IOC an - und seine Karriere ist eng verwoben mit Russland. Das sind laut Mitautor Thomas Kistner die Recherche-Ergebnisse zum Buch „Putins Olygarch“, das den jahrzehntelangen Verflechtungen von Politik und Sport nachspürt.

    Thomas Kistner im Gespräch mit Marina Schweizer