Dienstag, 23. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 09.02.2014

  • 00:05 Uhr

    "Mut zu denken"
    Eine Lange Nacht über Ludwig Marcuse
    Von Renate Eichmeier
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Er wurde Ende des 19. Jahrhundert in das Berliner Großbürgertum hineingeboren. In der großspurig-selbstverliebten Welt des Wilhelminismus verlebte der kleine Ludwig eine unbeschwerte Kindheit, umgeben von einer jüdischen Großfamilie, als einziger Sohn des Fabrikanten Marcuse „maßlos verwöhnt“, ein eigenwilliger „Kronprinz“, dem große Freiheiten zugestanden wurden.
    Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts zerstörten das Kindheitsidyll nachhaltig. Nach dem Ersten Weltkrieg starb der Vater, das Vermögen verschwand in den Krisen der 20er Jahre. „Was wird man, wenn man nicht gelernt hat zu parieren? Freier Schriftsteller!“ Ludwig Marcuse schrieb Theaterkritiken und Essays, philosophische Bücher über Glück und Unglück, Porträts, Polemiken, Biographien zu Heinrich Heine, Ignatius von Loyola, Richard Wagner, Ludwig Börne ... und auch zwei Autobiographien: Erstaunlich ehrlich behandelt er seine Stoffe inklusive sich selbst, eigensinnig im besten Sinne des Wortes. Er war einer, der sich den Mut, selbst zu denken, nicht nehmen ließ, nicht von Freunden oder Feinden, nicht von Ideologien und Religionen, nicht von gesellschaftlichen Konventionen, dem sogenannten Zeitgeist oder politischen Notwendigkeiten. So sind spannende Werke voller provokanter Erkenntnisse und brillanter Aphorismen entstanden.
    1933 floh er vor den Nazis zunächst nach Frankreich und dann weiter in die USA, wo er am Pazifik eine neue Heimat fand - wie viele seiner Freunde: Lion Feuchtwanger, Alfred Döblin, Erika Mann, die Sängerin Fritzi Massary ... Nicht ganz freiwillig kehrte er 1962 nach Deutschland zurück, aber heimisch wurde er nicht mehr in diesem Land.

  • 02:05 Uhr
    02:05 Uhr   Sinfonische Musik

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Rondo für Violine und Orchester C-Dur, KV 373
    Itzhak Perlman, Violine
    Wiener Philharmoniker
    Leitung: James Levine

    Johann Anton Kozeluch
    Konzert für Fagott und Orchester C-Dur
    Milan Turkovic, Fagott
    Budapest Strings
    Leitung: Milan Turkovic

    Leopold Kozeluch
    Sinfonia concertante für Klavier, Mandoline, Trompete, Kontrabass und Orchester Es-Dur
    Consortium Classicum
    Academy of St. Martin-in-the-Fields London
    Leitung: Iona Brown

    03:05 Uhr   Vokalmusik

    Chormusik der Romantik
    Peter Cornelius
    'Ach, wie nichtig' aus: 5 Trauerchöre, op. 9
    The Hilliard Ensemble
    Leitung: Paul Hillier

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Ouvertüre und 'Strahl des Helios, schönstes Licht' aus: 'Antigone'. Schauspielmusik, op. 55
    Rene Pape, Bass
    Männerchor 'Carl Maria von Weber'
    Radio-Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Stefan Soltesz

    Robert Schumann
    5 Romanzen und Balladen für Chor, op. 75
    SWR Vokalensemble Stuttgart
    Leitung: Rupert Huber

    Franz Schubert
    'Gesang der Geister über den Wassern' für achtstimmigen Männerchor und Streichquintett, D 714
    Männerstimmen des Österreichischen Rundfunks
    Streicher des ORF-Symphonieorchesters
    Leitung: Gottfried Preinfalk

    Johannes Brahms
    5 Gesänge für gemischten Chor a cappella, op. 104
    EuropaChorAkademie
    Leitung: Joshard Daus

    04:05 Uhr   Neue Musik

    Gabriel Iranyi
    Scroll Fragments
    Lisa Outred, Oboe

    Sarah Nemtsov
    Briefe - Heloisa
    Duo Mixtura

    Matthias Arter
    Changes
    Matthias Arter, Englischhorn, Dudelsack

    Reiner Bredemeyer
    Di As (+-)
    Burkhard Glaetzner, Oboe
    Ludwig Güttler, Trompete

    05:05 Uhr   Kammermusik

    Camille Saint-Saëns
    Sonate für Klarinette und Klavier Es-Dur, op. 167
    Paul Meyer, Klarinette
    Eric Le Sage, Klavier

    Sergej Tanejew
    Trio für Violine, Viola und Violoncello h-Moll
    Leopold String Trio

    Sergej Rachmaninow
    Sonate für Klavier Nr. 2 b-Moll, op. 36
    Simone Pedroni, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Jürgen Döschner, Westdeutscher Rundfunk:
    Streit um Stromtrassen - Wohin führt die Wende in der Energiewende?

  • 06:10 Uhr

    Georg Böhm
    Partita über 'Wer nur den lieben Gott lässt walten' für Orgel
    Hauke Ramm, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Wer nur den lieben Gott läßt walten', BWV 93. Kantate am 5. Sonntag nach Trinitatis
    Susanne Winter, Sopran
    Rebecca Martin, Alt
    Markus Schäfer, Tenor
    Sebastian Bluth, Bass
    Windsbacher Knabenchor
    Deutsche Kammer-Virtuosen Berlin
    Leitung: Karl-Friedrich Beringer

    Adolf Busch
    2 Choralfantasien über 'Wer nur den lieben Gott läßt walten' für Orgel
    Ludger Lohman, Orgel

    Antonio Vivaldi
    Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo C-Dur, RV 190
    Giuliano Carmignola, Violine
    Venice Baroque Orchestra
    Leitung: Andrea Marcon

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Olympia zwischen Kultur und Zensur - Sotschi und die Künstler Thomas Franke

    Eine Frage der Gerechtigkeit? Über Steuerbetrug und Steuermoral ein Interview mit dem Soziologen Steffen Mau

    Hermetisches Helvetien
    Zur Schweizer Volksabstimmung über die Einwanderung ein Interview mit dem Schriftsteller Adolf Muschg

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Düsterer Poet und bitterer Prophet
    Zum 25. Todestag des österreichischen Autors Thomas Bernhard ein Gespräch mit der Literaturkritikerin Sigrid Löffler

    Denk ich an Deutschland: der Filmemacher und Aktivist Rosa von Praunheim

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 08:35 Uhr

    Nehmt Gottes Melodie in Euch auf
    Von Norbert Cuypers
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der amerikanische Countrysänger Ernest Tubb geboren

  • 09:10 Uhr

    Sinfonische Musik
    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

  • 09:30 Uhr

    Von Brücken
    Philosophische, soziokulturelle und literarische Perspektiven
    Von Judith Klein

    Es ist eine Binsenweisheit, dass Brücken der Verbindung dienen. Selten tritt dagegen die folgenschwere Tatsache ins Bewusstsein, dass dem Verbinden eine Getrenntheit und dem Überqueren eine Trennung vorausgeht. Was ist - über ihre unmittelbar praktische Zweckbestimmung hinaus - die Bedeutung der Brücken, ob es sich nun um uralte Balken- und Bogenbrücken oder um hochmoderne Hänge- und Schrägseilbrücken handelt? Woher kommt ihr ästhetischer Wert, woher ihr metaphorischsymbolisches Potenzial? Worin besteht ihre politische Funktion? Judith Klein, Literatur- und Sozialwissenschaftlerin in Osnabrück und Paris, greift u.a. Essays von Georg Simmel und Hans Blumenberg, Werke von Friedrich Nietzsche, Franz Kafka, J.M. Coetzee und W. G. Sebald sowie Bilder von Claude Monet auf. Sie bringt Ereignisse zur Sprache, die sich mit, auf und unter Brücken zugetragen haben, ob sie nun Rettung brachten oder ins Verderben führten.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pauluskirche in Marl
    Predigt: Pfarrerin Daniela Kirschkowski
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamtes

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Djenne, die Stadt aus Lehm
    Hoffen auf Touristen in Mali

    Im Taxi durch Limpopo
    Das südafrikanische Dorf Kgautswane

    Mit arabischen Sandalen ins Heilige Land
    Deutsche Riesende des 19. Jahrhunderts

    Schlossverführung
    Herrschaftssitze in Mecklenburg-Vorpommern

    Am Mikrofon: Thomas Otto

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Philosoph Konrad Paul Liessmann im Gespräch mit Joachim Scholl

    Der Philosoph Konrad Paul Liessmann, Jg. 1953, gehört zu den bekanntesten Denkern Österreichs. In vielen Medien präsent, überzeugt der Wiener Gelehrte durch seine elegante Verständlichkeit, mit denen er sich philosophischen Themen widmet. Populär wurde Konrad Paul Liessmann vor allem durch seine Überlegungen zur Ästhetik des Alltags und unserer Warenwelt, die er in dem Buch „Das Universum der Dinge“ zusammengefasst hat. Er selbst liebt sein Rennrad, auch davon wird Konrad Paul Liessmann erzählen, am kommenden Sonntag in den „Zwischentönen“.

  • 15:05 Uhr

    Erlebnisse zwischen Sarajewo und Seattle - die multinationale Band Kultur Shock
    Von Michael Frank

    Die Band Kultur Shock fand 1996 in Seattle zusammen, der Stadt, in der ein paar Jahre zuvor Grunge-Rock von Nirvana oder Pearl Jam zu einem internationalen Phänomen geworden war. Kultur Shock wurde von Immigranten aus Bosnien, Bulgarien und von US-Amerikanern gegründet. Balkan-Melodien, Metal und Punk passen bei ihnen sehr gut zueinander. Acht CDs sind bisher erschienen, etliche Konzertreisen wurden in den USA und Europa absolviert, allein im vergangenen Jahr war die Band zweimal in Europa auf Tournee. Ende Mai 2013, kurz vor den Massendemonstrationen in der Türkei, hatte die Band noch in Istanbul gespielt. Gino Srdjan Yevdjevich, Gründer von Kultur Shock, sowie Saxofonistin und Sängerin Amy Denio standen für ein Gespräch mit 'Rock et cetera' zur Verfügung. Es ging um den Weg der Musiker von Sarajewo nach Seattle, um die Entstehung ihrer abenteuerlichen Musikmischung, aber auch um die Erlebnisse in der Türkei.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Herfried Münkler: Der große Krieg
    (Rowohlt)
    Vorgestellt von Martin Ebel
    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Heiter bis traurig
    Forscher messen das Wohlbefinden von Tieren
    Von Volkart Wildermuth

    Guckt der Hund nicht freundlich, grunzt das Schwein nicht zufrieden, kreischt die Katze nicht ängstlich? Menschen können kaum anders, als Tieren Gefühle zuzuschreiben. Doch die Naturwissenschaft hat da ihre Probleme, denn Gefühle kann man nicht messen. Oder doch? Verhaltensforscher haben sich von Psychologen inspirieren lassen und Tests entwickelt, die sehr wohl Aussagen über die innere Stimmung von Tieren erlauben. Im Grunde werden dabei Ratten, Schweine oder sogar Bienen gefragt: Ist der Fressnapf halbvoll oder halbleer? Die Antwort verrät viel über das Wohlergehen von Nutz-, Haus- und Versuchstieren und könnte objektive Daten für Diskussionen rund um den Tierschutz liefern.

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Revolution der Hutmacher - Die Uraufführung von Ernst Ludwig Leitners Oper "Fadinger" am Landestheater Linz

    Von der radikalen Lust - Lars von Triers Film "Nymphomaniac" hatte auf der Berlinale Premiere

    "Das zweite Gesicht" - Die Deichtorhallen Hamburg erinnern an die Fotografin Leonore Mau

    "Der weiße Wolf" - Lothar Kittsteins Stück zur NSU wird im Frankfurter Schauspiel uraufgeführt

    Am Mikrofon: Burkhard Müller-Ullrich

  • 18:40 Uhr

    Krieg im Busch: Afrikas Kampf gegen Wilderei

  • 19:10 Uhr

    Olympia-Magazin: 13.25Uhr
    Ski Alpin Männer, Abfahrt

    Eishockey Frauen, Vorrunde, 1. Spieltag, Gruppe B:Schweden - Japan

    Snowboard Frauen, Slopestyle, Halbfinale

    Frauen, Slopestyle, Finale, 1. und 2. Lauf

    Olympia-Telegramm: 18.35Uhr
    Skilanglauf Männer, Skiathlon (15 km klassisch + 15 km Freistil)

    Eisschnelllauf Frauen, 3000 m

    Eishockey Frauen, Vorrunde, 1. Spieltag, Gruppe B:Russland - Deutschland

    Sport am Sonntag: 19.10 Uhr
    Interview mit Andreas Schmidt, Schwimm-Europameister und Vizeweltmeister,
    einer der Leidtragendendes Olympiaboykotts von Moskau 1980

    Kollegengespräch mit Oliver Frick zum Zustand von Hotels und Infrastruktur in Sotschi

    Schwul-lesbische Spiele in Moskau

    1. Fußball-Bundesliga, 20. Spieltag:VfB Stuttgart - FC Augsburg; FC Schalke 04 - Hannover 96;

    2. Fußball-Bundesliga, 20. Spieltag:Karlsruher SC - FC Ingolstadt; Arminia Bielefeld - FC St. Pauli;
    1. FC Köln - SC Paderborn

    80. Geburtstag von Manfred von Richthofen

    Handball: EHF-Pokal - Füchse Berlin - Chambery Savoie

    Ball des Sports in Wiesbaden

    Moderation: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Rudelheulen
    Ein wölfisches Gutachten
    Von Ulrike Klausmann
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: DLF 2014

    Hätten Wölfe einen Menschenbeauftragten, dann würde er vermutlich ein Gutachten über das alljährliche Rudelheulen der menschlichen Zweibeiner im niedersächsischen Dörverden in Auftrag geben. Handelt es sich dabei um eine Falle - etwas raffinierter als die Wolfsgruben, die der Homo sapiens vor nicht allzu langer Zeit noch auszuheben pflegte? Dagegen spricht, dass die Menschen in Deutschland den Wolf unter Naturschutz gestellt haben und sogar staatlich finanzierte Wolfsmanager beschäftigen. Das Verhältnis der rätselhaften Spezies Mensch zum Wolf hat sich im Laufe der Jahrtausende verändert und scheint in Mittel- und Südeuropa eine aus wölfischer Sicht positive Wendung zu nehmen. Während sie früher den Wolf als alles verschlingende Bestie auszurotten versuchten, scheinen die Menschen ihn dort, wo sie ihn vertrieben haben, heute zu vermissen. Ist das rituelle Rudelheulen in Dörverden der Versuch, die Wölfe zur Rückkehr zu bewegen?

  • 21:05 Uhr

    Klavierfestival Ruhr 2013
    Werke von
    Joseph Haydn
    Wolfgang Amadeus Mozart
    Richard Wagner
    Claude Debussy und
    Giuseppe Verdi

    Joseph Moog, Klavier

    Aufnahme vom 13.5.13 aus dem Martinsstift Moers