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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 19.02.2017

  • 00:05 Uhr

    Unheilvolle Kontinuitäten
    Eine Lange Nacht über den deutschen Kolonialismus
    Von Rolf Cantzen
    Regie: Rita Höhne

    Prügel mit dem Tauende oder doch mit der Nilpferdpeitsche? Die Frage, wie die zwangsverpflichteten schwarzen Arbeiter in den deutschen Kolonien "zur Arbeit erzogen" und damit "zivilisiert" werden sollen, diskutierten Politiker und Mediziner vor etwas mehr als hundert Jahren in aller Öffentlichkeit. Die Kolonien versprachen Rohstoffe, Absatzmärkte und Orte für deutsche Auswanderer. So wurden Teile Afrikas und der Südsee annektiert. Die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Ordnungen, die nicht bereits durch den transatlantischen Sklavenhandel unterminiert waren, wurden vollends zerstört. Bereits vor der militärischen staatlichen Absicherung der Kolonisatoren existierte die Gewissheit eigener kultureller Überlegenheit. So sicherte sich der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg im heutigen Ghana eine Festung zur Absicherung des Sklavenhandels. Die kolonisierte Bevölkerung leistete Widerstand - gewaltlos mit Arbeitsverweigerungen, mit Flucht, mit Resolutionen an den Reichstag, auf juristischen Wegen, dann aber auch durch Kriege, die mit Hunderttausenden von Toten und im heutigen Namibia und damaligen "Deutsch-Südwest" mit dem ersten Genozid des 20. Jahrhunderts endeten. In Deutschland gibt es heute zahlreiche Initiativen schwarzer Menschenrechtsaktivisten, die an die jahrhundertelange Präsenz von People of Color in Deutschland erinnern. Sie wollen so zu einer angemessenen Erinnerungskultur beitragen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Musikfest Bremen 2015

    Harrison Birtwistle
    Earth Dances

    Swedish Radio Symphony Orchestra
    Leitung: Daniel Harding

    Aufnahme vom 14.9.15 aus dem Konzertsaal 'Die Glocke' in Bremen

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Henryk Górecki
    Konzert für Cembalo und Streichorchester, op. 40

    Steve Reich
    Piano Phase. Für 2 Klaviere.
    Bearbeitet für Cembalo solo

    Johann Sebastian Bach
    Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo d-Moll, BWV 1052

    Mahan Esfahani, Cembalo
    Concerto Köln

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    'Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort'. Choralkantate für Soli, 2 Violinen und Basso continuo, BuxWV 27
    Johannette Zomer, Sopran
    Patrick van Goethem, Countertenor
    Andreas Karasiak, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Georg Philipp Telemann
    'Was ist mir doch das Rühmen'. Kantate am Sonntag Sexagesimae für Sopran, Traversflöte und Basso continuo
    Ingrid Schmithüsen, Sopran
    Il Concertino Köln

    Johann Sebastian Bach
    'Leichtgesinnte Flattergeister'. Kantate zum Sonntag Sexagesimae, BWV 181
    Yukari Nonoshita, Sopran
    Robin Blaze, Countertenor
    Gerd Türk, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Chor und Orchester: Bach Collegium Japan
    Leitungt: Masaaki Suzuki

    Josef Gabriel Rheinberger
    Sonate für Orgel Nr. 3 G-Dur, op. 88
    Armin Lamar, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Kunstfreiheit adé? Israelische Künstler unter Druck

    Endgültige Rettung für den Euro?
    Interview mit Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts

    Muttersprachen - Sprachenvielfalt
    Zum Welttag der Muttersprache - Interview mit dem Schriftsteller Aris Fioretos

    Bonn, München, Genf: Verhandlungen über die Zukunft Syriens
    Interview mit dem Politikwissenschaftler Carlo Masala

    Denk ich an Deutschland: Der Theaterintendant Matthias Lilienthal

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Valerie und der Priester“: Eine Journalistin, ein Kirchenmann und tausend offene Fragen
    Von Nadine Thielen, Duisburg
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Die amerikanische Schriftstellerin Carson McCullers geboren

  • 09:30 Uhr

    Landlust/Landfrust (1/2)
    Kerstin Faber im Gespräch mit Jochen Rack über die Zukunft der ländlichen Räume
    (Teil 2 am 26.2.17)

    Kerstin Faber ist Architektin, freie Planerin und Urbanistin, Autorin des Buches "Raumpioniere in ländlichen Regionen“. Sie hinterfragt, ob das Land als antizivilisatorische Entschleunigungszone noch Bedeutung hat. Oder ist das eine Projektionsfläche für Stadtbewohner, die unter hohen Mieten und Platznot leiden? Die von vielen beschworene Landlust eines naturnahen Lebens mit Gartenglück und Ponyhof hat mit der Realität ländlicher Regionen in Deutschland wenig zu tun. Tatsächlich kämpfen viele Regionen mit schrumpfender Bevölkerung und verfallender Infrastruktur: Schulen, Dorfläden, Wirtshäuser machen dicht, die Gesundheitsversorgung verschlechtert sich, die Jungen ziehen weg, und zurück bleiben die Alten und Armen. Auch kleine Städte leiden unter Finanznot und mangelnder Attraktivität, unter Zersiedelung, Flächenzerstörung und dem Verlust architektonischer Substanz. Kann politisches und zivilgesellschaftliches Handeln die Abwärtsspirale aufhalten oder muss man sich mit weiterer Landflucht und dem Verfall ländlicher Räume abfinden?
     

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Paul Gerhard Kirche in Waldkirch-Kollnau
    Predigt: Pfarrerin Therese Wagner
    Evangelische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Programmschwerpunkt: "Mittelpunkt Mensch"

    Hier bin ich Mensch - Was uns in Bäder und Kurorte reisen lässt
    Live aus dem Kurtheater im Kurhaus in Bad Wörishofen
    Live-Musik: Kurorchester „Musica Hungarica“
    Am Mikrofon: Andreas Stopp

    Bereits im alten Rom wurden vielerorts Heilbäder angelegt, in denen Mineral- und Thermalquellen zu einem gesunden Befinden führten. Daraus entstanden in Deutschland unzählige Bade- und Kurorte, die vor allem einem Zweck dienen: Die Gesundheit ganzheitlich fördern. Einer dieser Orte ist Bad Wörishofen im Unterallgäu. Traditionsbewusst wird hier das Naturheilverfahren nach Kneipp angewandt. Doch was genau passiert mit uns Menschen während eines Kuraufenthalts? Wie wirken Anwendungen auf den Organismus und wie wird gleichzeitig seelisches Gleichgewicht wiederhergestellt? Wie finden Körper und Geist bei einem Kuraufenthalt zu einer gesunden Einheit zurück? Welche Rolle spielt der Ort, was muss er bieten? Wie sieht ein Kur- oder Badebetrieb aus? Wer kümmert sich in welcher Weise um das Wohlergehen der Gäste?
    Zahlreiche Experten aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen und Tourismus geben Einblick in ihre Sicht der Dinge. Nicht zuletzt haben die Kurgäste von Bad Wörishofen das Wort und berichten über Ihren Aufenthalt in der Wirkungsstätte des Sebastian Kneipp.

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Romanist János Riesz im Gespräch mit Michael Langer

    Als Sohn ungarndeutscher Eltern wurde János Riesz 1941 in Budapest geboren. Nach der Vertreibung aus Ungarn wuchs er in Nordbaden auf. Von 1961 bis 1968 studierte er Germanistik, Romanistik und Philosophie in Heidelberg, Rom und Bonn. Riesz promovierte in Vergleichender Literaturwissenschaft über die Gedichtform Sestinean der Universität Bonn. Es folgte 1975 die Habilitation in Romanischer Philologie und die Übernahme eines Lehrstuhls für Romanische und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Uni Bayreuth 1977. Dort war er mitverantwortlich am Aufbau eines Forschungsschwerpunktes für Afrikanologie. Er wurde zum Spezialisten für frankophone afrikanische Literatur und europäisch-afrikanische Literaturbeziehungen. Gastprofessuren führten ihn u. a. an die Pariser Sorbonne, nach Bloomington/USA und an verschiedene afrikanische Universitäten.

  • 15:05 Uhr

    "Wir machen keine Kompromisse"
    Die deutsche Indietronic-Band The Notwist
    Von Anja Buchmann

    Die deutsche Indietronic-Band The Notwist um die Brüder Markus und Micha Acher hat ihre bayerische Heimat Weilheim zu einiger Berühmtheit gebracht. Von rockigen Anfängen bis zur intelligenten, gern melancholischen Fusion von Elektronik und komplexer Popmusik hat sich The Notwist in den vergangenen 25 Jahren entwickelt. Und trotz des fortgeschrittenen Alters ist die Band weiterhin immer auf der Suche nach neuen musikalischen Wegen: Auf ihrem letzten Live-Album "Superheroes, Ghostvillains + Stuff" und auch auf aktuellen Konzerten machen sie aus großartigen Songs noch bessere Live-Versionen: mit ausladenden Arrangements, Elektronik und improvisierten Klangflächen.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Hanya Yanagihara: Ein wenig Leben
    Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von Stephan Kleiner
    (Hanser Berlin)
    Ein Beitrag von Ursula März

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Postfaktische Forschung?
    Die US-Wissenschaft wappnet sich
    Mit Beiträgen von Joachim Budde
    Am Mikrofon: Lennart Pyritz

    Im Wahlkampf bezeichnete Donald Trump den Klimawandel als einen Schwindel, den sich die Chinesen ausgedacht hätten. Jetzt ist er Präsident und die Klimaforscher wappnen sich: Wenige Tage nach der Wahl begannen sie damit, öffentliche Klimadaten auf unabhängige Server zu kopieren. Währenddessen wählte Trump Klima-Skeptiker und Evolutions-Leugner für wichtige Positionen in der neuen Regierung aus. „Donald Trump`s war on science“ titelte der New Yorker.
    Zwar zeichnet sich Trumps Haltung nicht in allen Wissenschaftsbereichen so deutlich ab wie beim Klimawandel. Bezogen auf Raumfahrt und Gesundheitsforschung etwa gab es gemischte Signale. Einschnitte und Veränderungen sind aber auch hier zu erwarten.
    Was charakterisiert das Verhältnis Donald Trumps zur Wissenschaft? Wie wird sich seine Präsidentschaft auswirken auf die Forschungslandschaft in den USA und international? Welche Wissenschaftsbereiche müssen mit Einschränkungen rechnen - und welche könnten in den kommenden Jahren profitieren?
    Bei der AAAS, der größten US-Wissenschaftskonferenz, die dieses Jahr in Boston stattfindet, wird 'Wissenschaft im Brennpunkt' ein Stimmungsbild einfangen und erzählen, welche Veränderungen sich tatsächlich abzeichnen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Schluss mit der Alternativlosigkeit - Bernd Stegemann über liberalen Populismus

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Rüdiger Suchsland; GesprächBärenjagd in Berlin - Gestern wurden die Preise verliehen, heute geht das Filmfestival zu Ende

    "Wars & Dances" - Eszter Salomons neue Performance auf PACT Zollverein in Essen

    Ehrlicher Blick - Eine Wolfsburger Ausstellung zeigt Fotografien des Südafrikaners Pieter Hugo

    Nach Castro, mit oder ohne Trump? Die kubanische Buchmesse in politischen Umbruchzeiten

    Schere im Kopf - In Israel ist die Kunstfreiheit bedroht

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 21. Spieltag
    Borussia Mönchengladbach - RB Leipzig
    1. FC Köln - FC Schalke 04

    Fußball - 2. Liga, 21. Spieltag
    Dynamo Dresden - Hannover 96
    Karlsruher SC - 1. FC Union Berlin
    Arminia Bielefeld - FC St. Pauli

    Fußball - Parallelwelt Profifußball: Innenansichten von BVB-Trainer Thomas Tuchel
    dazu: Interview mit Simon Rolfes

    Fifa - Ein Jahr Infantino: Gianni allein zu Haus

    Biathlon-WM - Massenstart Frauen und Männer in Hochfilzen
    dazu: Analysegespräch mit Biathlon-Trainer Wolfgang Pichler

    Alpine Ski-WM - Slalom Herren in St. Moritz / Bilanz
    dazu: Ski alpin in Deutschland in der Krise? Interview mit DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier

    Bob & Skeleton-Weltmeisterschaften am Königssee

    Olympia 2018 - Pyeongchang - knapp ein Jahr vor den Olymp. Winterspielen

    Basketball Top Four in Berlin - Spiel um Platz 3 + Finale

    Hallen-Leichtathletik - Deutsche Meisterschaften in Leipzig

    Doping - Aufklärung im Fuentes-Skandal in Spanien? Interview mit ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt

    Am Mikrofon: Philipp May

  • 20:05 Uhr

    Auf der Grenze
    Eine Expedition in die Übergangszonen
    Von Christoph Spittler
    Regie: Philippe Bruehl
    DLF 2017

    Der Mauerfall und das große Feuerwerk des Liberalismus sind lange Jahre her. Jetzt werden wieder Grenzzäune gebaut. In Ungarn, Mazedonien, im Süden der USA und vielleicht sogar am Brenner. Aber nicht nur hier gibt es neue und alte Grenzen. Denn eingegrenzt, ausgegrenzt, abgegrenzt wird schon immer und überall. Aber was ist eigentlich die Natur der Grenze, und was ist ihr Sinn und Zweck? Warum wollte der expansive abendländische Liberalismus stets über Grenzen hinausgehen? Und warum dürfen Türsteher mit Diktatorenwillkür darüber bestimmen, wer in den Nightlifetempel hineindarf und wer heute leider nicht? Eine Expedition in Grenzregionen und zu ihren Bewohnern. Zu Türhütern, Zöllnern, Grenzforschern und Grenzbewohnern.

  • 21:05 Uhr

    Kammermusikfest 'Spannungen' in Heimbach 2016

    Sergei Rachmaninow
    Quartett (unvollendet), o. Op.

    Joseph Jongen
    Zwei Triostücke, op. 80

    Franz Schubert
    Fantasie für Klavier zu vier Händen f-Moll, op. 103 D 940

    Arnold Schönberg
    Quartett D-Dur, o. Op.

    Béla Bartók
    Quintett Sz 23 / DD 77

    Juliette Bausor, Flöte
    Florian Donderer / Kaoru Oe / Anna Reszniak / Christian Tetzlaff / Antje Weithaas, Violine
    Elisabeth Kufferath / Maya Meron, Viola
    Gustav Rivinius / Gabriel Schwabe / Kian Soltani, Violoncello
    Jana Boušková, Harfe
    Aaron Pilsan / Lars Vogt / Huw Watkins, Klavier

    Aufnahme vom 25.6.16 in Heimbach
    Am Mikrofon: Johannes Jansen

    Im Spannungsfeld der Lebensalter
    Werke ohne Opuszahl sind meistens solche, die zu Lebzeiten eines Komponisten ungedruckt oder auf andere Weise unberücksichtigt geblieben sind. Es können Jugend- oder Alterswerke sein, manchmal sind es auch nur Fragmente, die in einer Schublade verschwanden. Was sonst im Schatten steht, wieder ins Rampenlicht zu rücken, war das Ziel dieses Abends beim Kammermusikfest 'Spannungen' in Heimbach. Nicht allzu oft bietet sich ja Gelegenheit, Komponisten wie Arnold Schönberg und Béla Bartók einmal von ihrer romantischen Seite kennenzulernen. Oder zu entdecken, dass zwischen einer Klavierfantasie des 1797 geborenen Franz Schubert und dem unvollendeten Streichquartett von Sergei Rachmaninow, der 1943 starb, nur eine Zeitspanne von 60 Jahren liegt. Unerwartet auch das verspätete Rendezvous zwischen César Franck und Claude Debussy in Trios des wallonischen Komponisten Joseph Jongen. Heimbach - stets für mehr als eine Überraschung gut!

  • 23:30 Uhr

    Leistungssportreform - Der deutsche Spitzensport zwischen Ungewissheit und Umsetzung

    Mit Ingrid Unkelbach, Leiterin Olympiastützpunkt Hamburg und Prof. Dr. Martin Engelhardt, Präsident Deutsche Triathlon Union (DTU)

    Die Fragen stellt: Marina Schweizer