Donnerstag, 25. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 09.03.2014

  • 00:05 Uhr

    Der Lexikograf des Teufels
    Eine Lange Nacht über Ambrose Bierce
    Von Wiard Raveling
    Regie: Rita Höhne

    Ambrose Bierce (1842-1913/14) war der einzige bedeutende amerikanische Schriftsteller, der den Bürgerkrieg (1861-65) als aktiver Soldat von Anfang bis Ende miterlebte. Die Erlebnisse während dieser Zeit prägten seinen Charakter und seine literarischen Werke auf nachhaltige Weise. Das Thema Tod quälte
    und faszinierte ihn bis zu seinem eigenen mysteriösen Ende. Obwohl Bierce eine nur sehr rudimentäre Schulbildung genoss und nie ein College oder eine Universität von innen sah, war er als 30-Jähriger einer der bekanntesten Schriftsteller der Westküste und wurde dort im literarischen Leben bald so etwas wie der Kritiker-Papst, der Schriftstellerschicksale befördern oder zerstören konnte. Was von seinem umfangreichen Werk heute noch mit Gewinn gelesen
    werden kann, sind vor allem seine Kurzgeschichten, einige Berichte über Erlebnisse während des Bürgerkriegs und sein "Devil’ Dictionary". In seinen Kriegs- und Horrorgeschichten geht es so gut wie immer um einen sinnlosen, schrecklichen und jämmerlichen Tod. Am deutlichsten wird Bierces Einstellung zum Leben und zu den Menschen in seinem "Devil’ Dictionary". Hier gibt er seinem grenzenlosen Pessimismus, seinem Sarkasmus und Zynismus allen Raum. In ihm zeigt sich aber auch sein Talent zum geschliffenen witzigen Aphorismus und zur gnadenlosen Entlarvung menschlicher Schwächen wie Dummheit, Heuchelei, Eigennutz, Bigotterie und Selbsttäuschung. Bierce war auch einer der ersten bedeutenden "muckraker" (Enthüllungsjournalisten).

  • 02:05 Uhr
    02:05 Uhr   Sinfonische Musik

    Der Dirigent Bernard Haitink wurde 85 Jahre

    Ludwig van Beethoven
    Ouvertüre aus: 'Egmont'. Musik zu Johann Wolfgang von Goethes Trauerspiel, op. 84
    Concertgebouw Orchestra
    Leitung: Bernard Haitink

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Sinfonie Nr. 4 A-Dur, op. 90
    London Philharmonic Orchestra
    Leitung: Bernard Haitink

    Maurice Ravel
    'Daphnis et Chloé'. Suite Nr. 2 für Orchester
    Concertgebouw Orchester
    Leitung: Bernard Haitink

    03:05 Uhr   Vokalmusik

    Die Sopranistin Kiri Te Kanawa wurde 70 Jahre

    Wolfgang Amadeus Mozart
    'Und Susanna kommt nicht - Wohin flohen die Wonnestunden?'
    aus der Opera buffa 'Le nozze di Figaro', KV 492
    Kiri Te Kanawa - Gräfin
    The Metropolitan Opera Orchestra
    Leitung: James Levine

    Szene für Sopran und Orchester, KV 528
    Kiri Te Kanawa - Titano
    Wiener Kammerorchester
    Leitung: György Fischer

    Giuseppe Verdi
    Szene Germont-Violetta aus dem 2. Akt aus der Oper 'La Traviata'
    Kiri Te Kanawa - Violetta
    Dmitri Hvorostovsky - Giorgio Germont
    Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino
    Leitung: Zubin Metha

    Giacomo Puccini
    Arie der Mimi 'Si, mi chiamano Mimì' und Duett Rodolfo/Mimi 'O soave fanciulla' aus dem Finale des 1. Aktes aus der Oper 'La Bohème'
    Kiri Te Kanawa - Mimi
    Richard Leech - Rodolfo
    London Symphony Orchestra
    Leitung: Kent Nagano

    'Morire'. Lied für Singstimme und Klavier

    'Canto d'anime'. Lied für Singstimme und Klavier

    'Sole e amore'. Mattinata für Sopran und Klavier
    Kiri Te Kanawa, Sopran
    Roger Vignoles, Klavier

    Johann Strauss Sohn
    Csárdás der Rosalinde 'Klänge der Heimat' aus dem 2. Akt aus der Operette 'Die Fledermaus'
    Kiri te Kanawa - Rosalinde
    Wiener Philharmoniker
    Leitung: André Previn

    04:05 Uhr   Neue Musik

    Adriana Hölszky
    Space
    Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken
    Leitung: Dennis Russell Davies

    Bernhard Gander
    Dirty Angel
    Krassimir Sterev, Akkordeon
    Anders Nyqvist, Flügelhorn
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Susanna Mälkki

    Jamilia Jazylbekova
    Aruá
    Philharmonisches Orchester Heidelberg
    Leitung: André de Ridder

    Isabel Mundry
    Zeichnungen. Für Streichquartett und Orchester
    Apollon Musagète Quartett
    Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg
    Leitung: Eiji Oue

    05:05 Uhr   Kammermusik

    Albert Jolivet
    Suite für Violine, Viola und Violoncello
    Streichtrio Berlin

    Johannes Brahms
    Sonate für Klarinette und Klavier f-Moll, op. 120 Nr. 1
    Duo Riul

    Frédéric Chopin
    Ballade für Klavier f-Moll, op. 52
    Ingolf Wunder, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Alkyone Karamanolis:
    Gauck in Athen: Griechenlands Schulden, Deutschlands Schuld

  • 06:10 Uhr

    Eugène Gigout
    Toccata für Orgel h-Moll
    Ulrich Böhme, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Herr, gehe nicht ins Gericht' für Soli, Chor und Orchester, BWV 105
    Lisa Larsson, Sopran
    Elisabeth von Magnus, Alt
    Gerd Türk, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque Choir
    Amsterdam Baroque Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Georg Friedrich Händel
    'Laudate pueri Dominum'. Geistliches Konzert für Sopran, Streicher und Basso continuo, HWV 236
    Veronika Winter, Sopran
    Das Kleine Konzert
    Hermann Max

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Das "Marikana Massaker" in neuer Sicht - Ein südafrikanischer Dokumentarfilm arbeitet den gewalttätig niedergeschlagenen Bergarbeiterstreik von 2012 auf

    Unter Kontrolle
    Zur Internetzensur in der Türkei ein Interview mit dem Schriftsteller Zafer Senocak

    Die Rationalität der Macht
    Zur Krim-Krise ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Gerhard Mangott

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Aus der Zeit gefallen
    Zum 150. Thronjubiläum von Ludwig II. ein Interview mit dem Historiker Oliver Hilmes

    Denk ich an Deutschland: die Journalistin und Schriftstellerin Katja Eichinger

    Am Mikrofon: Wolfgang Koczian

  • 08:35 Uhr

    Über die Gnade des Nullpunktes -
    Enttäuschung als Chance der Gotteserfahrung
    Von Sabine Demel
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 90 Jahren: Der Journalist und Publizist Peter Scholl-Latour geboren

  • 09:30 Uhr

    Der Umzug, oder: Alles muss weg
    Von Johannes Ullmaier

    Ich muss umziehen. Alles, was hier steht, muss weg. Ding für Ding. Bis dann und dann. Da und da hin. Die Zukunftsmenschen haben keine Dinge mehr. Ich dafür umso mehr. Vor allem Bücher, Schallplatten und DVDs. Vergangenheit. Die Dinge folgen mir nicht von allein. Sie stellen sich stur. Das Einzige, was sie von sich aus wollen, ist: kippen, fallen, durcheinanderkommen. Ihre Trägheit, die beim Wohnen für mich war, kehrt sich beim Umzug gegen mich. Das Ding ist
    dumm. Für jede undumme Bewegung braucht es Zuwendung und Energie. Dabei bin ich selbst auch ein Ding. Ein analoger Sisyphos. Und muss als solcher
    glücklich sein, dass meine Dinge nicht schon restlos digitalisiert sind. Smart genug, um selbst umzuziehen. Und mich vielleicht zurückzulassen.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Andreaskirche in Hildesheim
    Predigt: Superintendent Helmut Aßmann
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Hannes Swoboda, Vorsitzender der Fraktion der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament.

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Direktor der Akademie Schloss Solitude Jean-Baptiste Joly im Gespräch mit Michael Langer

    Jean-Baptiste Joly wurde 1951 in Paris geboren. Als Lehrer, Kurator, Kunstkenner und Kulturmanager lebt und arbeitet er schon jahrzehntelang in Deutschland. Seit 1989 ist Professor Joly Gründungsdirektor und künstlerischer Leiter der Stuttgarter Akademie Schloß Solitude. Außerdem ist er u. a. Mitglied im Stiftungsrat des Kunstmuseums Stuttgart und er gehört dem Deutsch-Französischen Kulturrat an.

  • 15:05 Uhr

    The Godfather of Funk -
    der amerikanische Posaunist Fred Wesley
    Von Jan Tengeler

    Viele halten ihn für den eigentlichen Begründer und wahren Helden des Genres Funk. Fred Wesley hat mit seiner Posaune alle Großen der Szene begleitet,
    allen voran James Brown, dessen Band er jahrelang musikalisch geleitet hat. Wesley ist der ideale Sideman/Begleitmusiker, weil er sich nicht ins Rampenlicht drängt. Seine Kompetenzen als Komponist, Arrangeur und als im Jazz geschulter Instrumentalist sind überragend. Außerdem haben seine Fähigkeiten als Streitschlichter und "Finanzminister" dazu geführt, dass es der Egomane James Brown überhaupt so lange mit den gleichen Musikern ausgehalten hat. Von den Abenteuern als Sideman berichtet Wesley ausführlich in seiner Biografie "Hit me, Fred". Dabei kann man fast vergessen, dass Wesley seit langem auch mit seinen eigenen Bands unterwegs ist und seine eigenen Hits geschrieben hat, z.B. den Funk-Klassiker "House Party". Heute arbeitet Wesley in seiner Heimatstadt Mobile, Alabama, u.a. als Lehrer - wenn er nicht gerade kreuz und quer durch die Welt unterwegs ist. Als Hüter des wahren Funk.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Adam Thirlwell: Der multiple Roman
    (S. Fischer Verlag)
    Vorgestellt von Florian Felix Weyh

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Das Katastrophen-Projekt
    Was mit den havarierten Atommeilern von Fukushima geschehen soll
    Von Dagmar Röhrlich

    Vor drei Jahren löst ein schweres Erdbeben vor der Küste Japans einen Tsunami aus. Zehntausende Menschen sterben in den Fluten - und das nächste Desaster nimmt seinen Lauf: Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi legt die Monsterwelle die Notstromversorgung lahm. Mangels Kühlung schmelzen in mehreren Blöcken die Reaktorkerne.
    Der Super-GAU in Japan entwickelt sich nach Tschernobyl zur zweitgrößten Katastrophe in der zivilen Nutzung der Kernenergie. Die Folgen der Havarie zu beseitigen, ist eine enorme Herausforderung. Drei Jahre nach dem Reaktorunglück hat der Rückbau der strahlenden Ruinen noch nicht einmal begonnen. Experten streiten über die beste Strategie. Einigkeit herrscht nur in einem: Die Aufräumarbeiten werden Jahrzehnte dauern und viele Milliarden verschlingen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Die Schrecknisse von Tod, Sterben, Pränataldiagnostik und Fern-Zeugung - Die Dokumentation der umstrittenen "Dresdner Rede" von Sibylle Lewitscharoff, "Über die Machbarkeit. Die wissenschaftliche Bestimmung über Geburt und Tod".

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Moderner Mittler des Musiktheaters - Zum Tod des Kulturmanagers und Intendanten Gerard Mortier

    Mix aus Kulturen und Klängen - Nico Dostals Operette "Clivia" an der Komischen Oper Berlin

    "Nullzeit" - Sebastian Kreyer besorgt die Uraufführung nach Juli Zeh am Theater in Bonn

    Spiritualität in Slow Motion - Der amerikanische Videokünstler Bill Viola im Pariser Grand Palais

    Ein Schatten auf Sibylle Lewitscharoff und der deutschen Debattenkultur - Gedanken zur "Dresdner Rede" der Schriftstellerin und ihren Folgen

    Am Mikrofon: Martin Bregenzer

  • 18:40 Uhr

    Gefängnis, Bewährung oder Freispruch -
    Morgen beginnt der Prozess gegen den Steuersünder Uli Hoeneß

  • 19:10 Uhr

    1 .Fußball-Bundesliga, 24. Spieltag: SC Freiburg - Borussia Dortmund;

    FSV Mainz 05 - Hertha BSC

    2. Fußball-Bundesliga, 24. Spieltag:FSV Frankfurt - FC St. Pauli;

    Karlsruher SC - SC Paderborn; Dynamo Dresden - Fortuna Düsseldorf

    Handball Bundesliga: GWD Minden - THW Kiel

    Biathlon-Weltcup in Pokljuka/Slowenien

    Weltcup in Oslo: Langlauf 30 km Massenstart Damen und Skispringen Einzel

    Vor dem Hoeneß-Prozess: Gespräch mit Bayern-Korrespondent Michael Watzke

    Leichtathletik Hallen-WM in Sopot/Polen

    Tim Ohlbrecht - sein Leben an der Unterkante der NBA

    Beef Kitchen - Fußball, Burger und Pies: Eine Imbissbude vor Chelsea-Spielen
    ist für Veteranen der Weg zurück ins zivile Leben

    Moderation: Philipp May

  • 20:05 Uhr

    "Eine fette, missgestaltete Person spielt plötzlich die Hauptrolle"
    Vom Leben mit Geschwistern
    Von Tania Förster
    Regie: Philippe Bruehl
    Produktion: DLF 2014

    Die Beziehung zwischen Geschwistern ist ambivalent: Ihre Liebe füreinander kann grenzenlos sein, ihr Hass bis zum Mord reichen. Die Geschwisterbeziehung dauert zumeist länger als jede Freundschaft oder Liebe und gehört zu den Primärbeziehungen eines Menschen. Man kann sich seine Geschwister nicht aussuchen, kommt aber auch nicht von ihnen los, selbst wenn der Kontakt abgebrochen wird. Das Besondere an der Geschwisterbeziehung ist die Art, wie sie die Persönlichkeit von Menschen prägt. Es gibt bereits Kurse, in denen Kleinkinder auf ihre neue Rolle, eben Geschwistersein, vorbereitet werden. Auf der anderen Seite kann zum Beispiel bei der Institution "Big Sister" bei Bedarf eine Schwester ausgeliehen werden, wenn kein weiterer Nachwuchs ansteht. Wissenschaftler und Betroffene - Erstgeborene, Sandwich-Kinder und Nesthäkchen - berichten über die eigentümliche Psychodynamik unter Geschwistern.

  • 21:05 Uhr

    Musikfest Bremen 2013

    Antonio Vivaldi
    'L'Incoronazione di Dario'. Oper in drei Akten (Ausschnitt)

    Dario - Anders Dahlin, Countertenor
    Statira - Sara Mingardo, Alt
    Argène - Delphine Galou, Alt
    Niceno - Riccardo Novaro, Bariton
    Oronte - Lucia Cirillo, Mezzosopran
    Arpago - Sofia Soloviy, Sopran
    Flora - Giuseppina Bridelli, Mezzosopran
    Alinda - Roberta Mameli, Sopran

    Accademia Bizantina
    Leitung: Ottavio Dantone

    Aufnahme vom 14.9.2013 aus der Glocke in Bremen

  • 23:30 Uhr

    100 Tage vor der WM in Brasilien

    mit Thomas Kistner, Süddeutsche Zeitung und Michael Horeni, Frankfurter Allgemeine Zeitung

    Die Fragen stellt Philipp May