Donnerstag, 18. April 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSamstag, 21.03.2015

  • 00:05 Uhr

    Hab und Gier
    Von Ingrid Noll
    Bearbeitung: Andrea Czesienski
    Regie: Judith Lorentz
    Produktion: DKultur 2015
    Länge: ca. 54'

    Witwer Wolfram Kempner hat Krebs. Der Bibliothekar hockt in der stolzen Fabrikantenvilla seiner verstorbenen Frau und wartet auf den Tod. Karla soll helfen, dafür will er seine frühere Kollegin belohnen: Umbringen und beerdigen soll sie ihn, der Zeitpunkt ist noch festzulegen. Großzügige Erbschaft winkt als Lohn und Dank. Karla ist bestürzt, Judith, ihre jüngere Freundin, findet das ganz wunderbar. Mehr noch, sie beginnt um die Gunst des todkranken Wolfram zu buhlen, der plötzlich aufblüht. Seine Ehe war ein Desaster, Villa, Geld und Schmuck, alles gehörte seiner Frau Bernadette. Nun soll auch Judith erben, das passt Karla nicht. Eine rabenschwarze Komödie, ein Poker um Testamente, Geld und Leben.

    Ingrid Noll, geboren 1935 in Shanghai, studierte in Bonn Germanistik und Kunstgeschichte. Sie ist eine der erfolgreichsten Krimi-Autorinnen Deutschlands und erhielt viele Auszeichnungen, u.a. 2005 den Glauser-Ehrenpreis. Weitere Hörspiel-Adaption: "Der Hahn ist tot" (DLR Berlin 1997).

  • 01:05 Uhr

    Jazz
    Schatten und Licht
    Eine Jazzreise von Marrakesch nach Istanbul
    Live im Studio: Karl Lippegaus

    04:05 Uhr   Milestones

    Enrico Rava
    The Plot (1977) & Easy Living (2004)
    Von Bert Noglik

  • 05:05 Uhr

    Wake Up This Morning!
    Live im Studio: Leo Gehl

  • 06:05 Uhr

    Gastkommentar von Stephan Richter, Flensburger Tageblatt:
    Olympische Träume - Warum Hamburg die richtige Wahl für 2024 ist

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    Pilotenstreik - Lage am Frankfurter Flughafen

    Nach den Anschlägen auf Moscheen im Jemen

    Wirkungsvoller Schutz? Zum geplanten IT-Sicherheitsgesetz - Interview mit Prof. Thorsten Holz, Uni Bochum

    Tel Aviv: Netanjahu und die 2-Staaten-Lösung

    Namibia feiert 25 Jahre Unabhängigkeit

    Vor den Départementswahlen in Frankreich

    Bundespräsident Gauck in Südamerika

    Interview mit Oliver Malchow, GdP, zur geplanten Anti-Terror-Gruppe

    Interview mit Michael Vassiliadis, Vors. IG BCE

    Blick auf die Internationale Börsenwoche

    Nachlese EU-Gipfel

    Tschernobyl - neue Hülle für den instabilen Sakrophag

    Sport aktuell

    Interview mit dem Nahost-Experten Rudolf Dressler, SPD

    Interview mit Peter Bofinger, Mitglied des Sachverständigenrates, zur Eurokrise

    Nationaler Börsen-Wochenbericht

    Am MIkrofon: Jürgen Zurheide

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pastoralreferentin Maria-Anna Immerz, Augsburg

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 25 Jahren: Namibia wird als letztes afrikanisches Land unabhängig

  • 09:10 Uhr

    Unter freiem Himmel - 45 Jahre Trimm-Dich-Bewegung

    Am Mikrofon: Sabine Demmer

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Komponist und Bandleader James Last

    Der weiße Anzug, ein gepflegter Bart und dezentes Fingerschnipsen gehören zu den Markenzeichen von James Last. Seine Erfolge sind rekordverdächtig: 80 Millionen verkaufte Tonträger, über 200 goldene Schallplatten, zahlreiche Auszeichnungen und Konzerte in 150 Ländern. Geboren wurde der Altmeister des Bigband-Sounds 1929 in Bremen mit dem bürgerlichem Namen Hans Last. Mit 17 zupfte er den Bass im Tanzorchester von Radio Bremen und spielte an der Seite von Paul Kuhn und Max Greger beim ersten deutschen Jazzfestival 1953 in Frankfurt. James Last arrangierte Schlager für Peter Alexander, Caterina Valente und Freddy Quinn, er arbeitete zusammen mit Musikern wie Till Brönner, Nina Hagen, Herbert Grönemeyer und Xavier Naidoo. Im April feiert der Grandseigneur der Unterhaltungsmusik seinen 86. Geburtstag. Doch statt in Rente zu gehen, startet James Last eine neue Tournee. Was ihn bis heute fit gehalten hat? "Immer fleißig gewesen, immer dabeigeblieben. Immer auf die Musik von jungen Leuten geachtet. Das macht das Leben reich," sagt James Last.

  • 11:05 Uhr

    Eine Stadt zieht um: Kiruna, wie es war und wird
    Von Simonetta Dibbern

    Der Rohstoffboom in Schwedens nördlichster Provinz Norrbotten län macht vor der kleinen Industriestadt Kiruna nicht halt. Die Bagger und Bergwerke haben sich inzwischen schon bis unter die Randbezirke vorgefressen. Pläne für eine Umsiedlung gibt es seit 2004, die ersten Menschen haben ihre alten Häuser bereits verlassen, 2016 soll das neue Rathaus öffnen. Rund 20 kulturell bedeutsame Bauwerke wie die Kirche sollen komplett ab- und an anderer Stelle wieder aufgebaut , andere Gebäude und Wohnhäuser sollen abgerissen werden, neue Siedlungen werden unter klimatischen, nachhaltigen und sozialen Aspekten neu entworfen. Das neue Kiruna könnte eine Modellstadt für die Zukunft werden.
    Dass es kaum Widerstand seitens der Bevölkerung gibt, liegt an der Geschichte der Stadt, die Anfang des 20. Jahrhunderts aus einer Bergbausiedlung entstanden ist. Der Eisenerzminenbetreiber LKAB ist der größte Arbeitgeber der Stadt, lukrative Jobs locken viele in die Tiefe. In Kiruna leben die bestbezahlten jungen Menschen Schwedens, sie verdienen fast doppelt so viel wie im Landesschnitt. Es gibt kaum eine schwedische Kommune, in der weniger junge Menschen arbeitslos sind. Der Grube sei Dank.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Gisela Dachs, Die Zeit:
    Aufgeregt? Wie es nach Netanjahus Wahlsieg um Israel steht

    Jörg Münchenberg, Deutschlandradio:
    Aufgelaufen? Warum Griechenland auf dem EU-Gipfel doch erfolgreich war

    Thomas Wiegold, Journalist und Blogger:
    Aufgebläht? Für was die Bundeswehr mehr Geld erhält

    Ines Pohl, taz:
    Aufgewacht? Warum auch die Protestkultur europäisch werden muss

    Am Mikrofon: Barbara Roth

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Lehrbücher für die weiße Mehrheit? -
    Wie gehen Schulbücher mit Migration und gesellschaftlicher Vielfalt um?

    In den letzten Jahrzehnten sind die Schulklassen immer heterogener geworden: Rund ein Drittel aller Jugendlichen bis 15 Jahre hat mittlerweile einen Migrationshintergrund. Die meisten von ihnen sind deutsche Staatsbürger. In Schulbüchern stehen oft die problematischen Seiten der Migration im Vordergrund - zum Beispiel geht es um Flüchtlinge, Asylbewerber und schlechte Bildungschancen für Zugewanderte. So lautet auch eins der Ergebnisse der ‚Schulbuchstudie Migration und Integration‘ , die diese Woche von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration vorgestellt wurde. Müssen Schulbücher die gesellschaftlichen und demografischen Entwicklungen berücksichtigen? Oder übertreiben wir es mit den Integrationsdebatten?

    Campus & Karriere fragt: wo verstecken sich Klischees und Diskriminierung in Schulbüchern? Braucht Migration und Integration eine neue Selbstverständlichkeit? Und wie lässt sich diese in Schulbüchern vermitteln?

    Gesprächsgäste sind:
    Dr. Inga Niehaus, Georg-Eckert-Institut, Leibniz-Institut für Internationale Schulbuchforschung, Leiterin der Schulbuchstudie Migration und Integration
    Dr. Anja Hagen, verlegerische Geschäftsführung der Cornelsen Schulverlage
    Prof. Dr. Jürgen Nebel, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Schulbuchherausgeber

    Moderation: Benedikt Schulz

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Happening auf acht Beinen -Das neue Album von The Age Of Sound
    "Das Zeitalter des Sound" - der Bandname ist auch Programm, denn die Band aus Hamburg reist in dieser Musik durch die Popgeschichte der Jahrzehnte. Auf ihrem zweiten Album "Galleries" hegen und pflegen sie die großen Melodien und Refrains, immer auf der Suche nach der perfekten Hookline - und begeben sich dabei auf die Spuren von Oasis, den Beatles oder Green Day.


    Wenn Herz und Instrument eins werden. Der Gitarrist Robben Ford
    Es ist vielleicht die größte Kunst beim Gitarre spielen: Auch mal einen Ton weg zu lassen. Mark Knopfler beherrscht das - und Robben Ford ebenso. Der 1951 in Kalifornien geborene Gitarrist kann auf eine ausschweifende Diskografie zurück blicken, hat seinen Blues-Stil immer weiter verfeinert und individualisiert und gilt als Ausnahmegitarrist. Mit "Into The Sun" erscheint nun sein 22. Studioalbum.

    Ein Corsogespräch mit Robben Ford von Tim Schauen

    Abstufungen von Grau. Das neue Album von Camouflage
    Basildon in Nordengland und Bietigheim-Bissingen in Baden-Württemberg - nicht gerade Metropolen der Populärmusik - haben dann doch zwei der erfolgreichsten Elektropop-Bands hervorgebracht: Depeche Mode und Camouflage. Depeche Mode gehören zu den weltweit erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte - und Camouflage haben Klassiker des Genres wie "Love Is A Shield" geschrieben. Nach 9 Jahren Pause gibt es mit "Greyscale" nun tatsächlich ein neues Album von Camouflage.

    Am Mikrofon: Sascha Ziehn

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Die Schriftstellerin Peggy Parnass und die Illustratorin Tita do Rego Silva
    im Gespräch mit Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    d!conomy oder die Economy
    Welche Voraussetzungen das digitale Wirtschaftswunder hat

    Speed me up
    Sambamba parallelisiert Software automatisch

    Kartoffel und Karosserie
    Wie für die Industrie 4.0 Produkte und Prozesse geändert werden müssen

    Krypto für alle
    Die Fraunhofer-Gesellschaft will die Volksverschlüsselung einführen

    Das Digitale Logbuch
    CeBIT

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Mehr als nur ein Mittelfinger
    Statements zum #varoufake

    Immer nur dieselben Talkshow-Gäste?

    Gleiches Recht für alle
    Wie Online-Inhalte stärker reguliert werden könnten

    O-Ton Nachrichten
    u.a.
    - Aktionsplan: EU will gegen russische Propaganda vorgehen
    - Keine Aufklärung: Reporter ohne Grenzen kritisiert NSA- Untersuchungsausschuss

    Die unbekannten Auflage-Riesen

    Am Mikrofon: Christoph Sterz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Pastor Ephraim Magnus" - Frank Castorf inszeniert Hans Henny Jahnn am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg

    Absoluter Neubeginn - Die große ZERO-Ausstellung im Berliner Gropius-Bau

    "Tod den Hippies" - Oskar Roehlers Film über den Berliner Punk

    "Musik! Die Entstehung eines Weltorchesters" - Ein Ausstellung über die Berliner Philharmoniker im Museum für Kunst und Technik Baden-Baden

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Moscheen für Frauen - Der Islam in China

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 26. Spieltag:
    Hannover 96 - Borussia Dortmund; VFB Stuttgart - Eintracht Frankfurt; SC Freiburg - FC Augsburg;
    SC Paderborn - 1899 Hoffenheim; 1. FC Köln - Werder Bremen sowie Schalke 04 - Bayer 04 Leverkusen

    FIFA - Exekutivtagung in Zürich

    2. Fußball-Bundesliga, 26. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - Darmstadt 98; Eintracht Braunschweig - FC Ingolstadt

    Frauenfußball - 1. FFC Frankfurt - Bristol Academy WFC

    Marketing - Kids-Clubs in der Fußball-Bundesliga

    DOSB - Außerordentliche Mitgliederversammlung in Frankfurt

    DOSB - Krönungsmesse für Hamburg, die deutsche Olympia-Bewerberstadt 2024

    Fitness - 45 Jahre Trimm-dich-Bewegung in Deutschland

    Biathlon - Weltcup in Chanty-Mansijsk / Russland

    Ski alpin - Weltup in Meribel/Frankreich

    Skispringen - Weltcup in Planica/Slowenien

    Olympia 1960 - Goldreportage des Ruderachters

    Hans Lenk - Würdigung des Ruder-Olympiasiegers

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Weiter in die Nacht. Terminkalender 1937 - 1939
    Von Hanna Höch
    Textcollage: Herbert Kapfer
    Komposition und Realisation: Helga Pogatschar
    Produktion: BR 2014
    Länge: ca. 65

    In den späten 30er-Jahren ist die Künstlerin Hannah Höch mit ihrem damaligen Ehemann Kurt Heinz Matthies, der als Vertreter vor allem Maschinenbau- und Rüstungsunternehmen aufsucht, oft monatelang im Auto unterwegs. Täglich viele Stunden durchkreuzen sie das von den Nationalsozialisten beherrschte Deutschland, übernachten in Privatzimmern, Hotels oder mit dem Wohnwagen auf Rastplätzen. In ihren Terminkalendern hat Hannah Höch, die diese Reisen vor allem für Malereien, Skizzen und Naturbeobachtungen nutzt, die Stationen und Erlebnisse stichpunktartig festgehalten. Landstraßen- und Autobahnfahrten durch Nacht und Nebel, Erschöpfungszustände, Stadtbesichtigungen, Besuche der Ausstellung 'Entartete Kunst' in mehreren Städten - und immer wieder: Autounfälle. Vieles bleibt Andeutung - Familiäres, Privates, aber auch die Schicksale verfolgter Freunde.

    Hannah Höch (Gotha 1889- 1978 Berlin), Ausbildung zum Kunstgewerbe in Berlin, beteiligt an Dada-Berlin, mit Raoul Hausmann Erfindung der Fotomontage, umfangreiches Werk an Collagen, Gemälden, Zeichnungen.

  • 22:05 Uhr

    Frau musica (nova) 2014
    PULSA:RE
    Projekt von Brigitta Muntendorf und Cio D’ Or
    Ensemble Garage
    Aufnahme vom 7.12.2014 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Künstlerisch Grenzen zu überschreiten und eine schlüssige Vereinigung unterschiedlicher Ausdrucksformen zu erreichen, war schon eine Vision der Romantiker. Auf ganz aktuelle Weise näherten sich die Komponistin Brigitta Muntendorf und die DJ-Sounddesignerin Cio D’ Or diesem Ziel im Frau musica (nova)-Konzert am 7. Dezember 2014 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal. In markanten Spannungskurven durchdrangen sich in einem einzigen 50-minütigen Werk Techno-Beats und Elemente Neuer Musik, bereichert von Tanz und Video. PULSA:RE lautet der Titel des Projekts, an dessen akustischem Part neben den Urhebern noch das Ensemble Garage und der Elektroniker Florian Zwissler mitwirkten.

  • 22:50 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 26. Spieltag:
    Hannover 96 - Borussia Dortmund; VFB Stuttgart - Eintracht Frankfurt; SC Freiburg - FC Augsburg;
    SC Paderborn - 1899 Hoffenheim; 1. FC Köln - Werder Bremen sowie Schalke 04 - Bayer 04 Leverkusen

    2. Fußball-Bundesliga, 26. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - Darmstadt 98; Eintracht Braunschweig - FC Ingolstadt

    Biathlon - Weltcup in Chanty-Mansijsk / Russland

    Ski alpin - Weltup in Meribel/Frankreich

    Skispringen - Weltcup in Planica/Slowenien

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 23:05 Uhr

    „Er spielte immer wie zum ersten und zum letzten Mal“
    Eine Lange Nacht über Swjatoslaw Richter
    Von Beate Bartlewski
    Regie: die Autorin

    Der Spiegel des Komponisten wolle er sein, weiter nichts, bekannte Swjatoslaw Richter, dabei war er doch der individuellste Spieler von allen. Ein Konzertabend mit ihm, mit unbedingter Wahrhaftigkeit zelebriert, war jedes Mal neu und aufregend. Die erschütternde Traurigkeit der einzelnen Töne und die plötzliche Explosion von Klängen, so eine Ohrenzeugin, könne man sich nicht vorstellen, wenn man sie nicht gehört habe. Swjatoslaw Richter, 1915 im damals russischen Schitomir geboren und in Odessa aufgewachsen, lernte das Klavierspielen mehr oder weniger autodidaktisch. Erst mit 22 Jahren, nachdem er sich bis dahin als Korrepetitor durchgeschlagen hatte, ging er nach Moskau, um beim legendären Heinrich Neuhaus zu studieren. Neuhaus erkannte in Richter ein Genie, dem er eigentlich nichts mehr beibringen könne. Er machte ihn mit Sergej Prokofjew bekannt und mit der Uraufführung dessen '6. Sonate' begann seine russische Karriere. Als sogenannter Volksdeutscher durfte er lange Zeit nicht im Westen auftreten. Erst mit 45 Jahren, nachdem ihm ein legendärer Ruf vorausgeeilt war, gab er in New York sein frenetisch umjubeltes Debüt. In der Folge konzertierte er in allen wichtigen Musikzentren der Welt, er gründete sein eigenes Festival in Frankreich und öffnete sich mehr und mehr auch der Kammermusik. Aber Richter war kein Tastenlöwe, er war eher scheu und introvertiert, zeitweise litt er an Depressionen. So verweigerte er sich nach und nach dem kommerziellen Konzertbetrieb. 1997 ist er auf seiner Datscha in der Nähe von Moskau an einem Herzinfarkt gestorben.