Freitag, 19. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 17.03.2019

  • 00:05 Uhr

    Die Blumen des Koran
    Eine Lange Nacht über das heilige Buch der Muslime
    Von Manuel Gogos
    Regie: Claudia Mützelfeldt

    Für gläubige Muslime - 1,5 Milliarden weltweit - hat Mohammed den heiligen Koran in seinem Herzen empfangen. Der Koran spiegelt nicht bloß die Gedankengänge eines Einzelnen wider - er ist das Resultat eines jahrzehntelangen Dialogs zwischen dem Propheten, seiner Gemeinde und der jüdisch-christlichen Umgebung. Er ist eine Schrift zwischen zwei Buchdeckeln, er bedarf der Übersetzung. Ob rationalistisch, fundamentalistisch oder mystisch: Seit jeher wird der Koran interpretiert. Die Lange Nacht stellt die spannungsreichen Lesarten des Koran vor, von der buchstabengläubigen, ahistorischen Lesart der Islamisten, die im Koran nur einen Aufruf zum „Heiligen Dschihad“ gegen alle Ungläubigen sehen; bis zur allegorisch-mystisch Lesart eines Dschalal ad-Din Rumi, der im Koran den reinsten Ausdruck göttlicher Barmherzigkeit fand. Die Lange Nacht will die Geisteswelt des Koran rekonstruieren und - um mit der Islamwissenschaftlerin Angelika Neuwirth zu sprechen - dabei das heilige Buch der Muslime von den „jahrhundertealten Schlacken der Islampolemik“ befreien. Der Koran wird damit als „universaler Text“ gelesen, als ein Zeugnis der Spätantike - und damit Teil der europäischen Geschichte. Gleichzeitig will die Sendung hörbar machen, was der Autor Navid Kermani mit dem „ästhetischen Erleben des Koran“ meint; oder spürbar, was der pakistanische Taxifahrer empfindet, wenn er in seinem yellow cab seine Fahrgäste quer durch Manhattan kutschiert - und dabei Ton für Ton mitsingt, was aus seinem Kassettenrekorder kommt.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Klavier-Festival Ruhr 2018

    Ausgewählte Lieder von Camille Saint-Saëns

    Soraya Mafi, Sopran
    François Le Roux, Bariton
    Graham Johnson, Klavier

    Aufnahme vom 14.5.2018 aus Schloss Herten

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Luigi Nono
    Quando stanno morendo. Diario polacca Nr. 2
    für 4 Frauenstimmen, Bassflöte, Violoncello und Live-Elektronik

    Neue Vocalsolisten Stuttgart
    Pirmin Grehl, Flöte
    Erik Borgir, Violoncello
    Digital Masters Stuttgart, Live-Elektronik
    Leitung: Manfred Schreier

  • 06:05 Uhr

    USA und Huawei: Drohung an Deutschland

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    Präludium, Fuge und Chaconne für Orgel C-Dur, BuxWV 137
    Winfried Enz, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Ich bin vergnügt mit meinem Glücke'. Kantate am Sonntag Septuagesimae für Sopran, Chor und Orchester, BWV 84
    Dorothee Mields, Sopran
    Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

    Johann Pachelbel
    'Was Gott tut, das ist wohlgetan'. Choralpartita für Orgel
    Matthias Eisenberg, Orgel

    Robert Schumann
    'Verzweifle nicht im Schmerzenstal'. Motette für Solisten, doppelten Männerchor, Orchester und Orgel, op. 93
    Rundfunkchor Leipzig
    Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig
    Leitung: Horst Neumann

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Havloide Schriftsteller? Tschechien ist Gastland auf der Buchmesse Leipzig

    Wer war Leonardo da Vinci? Interview mit Kia Vahland, Kunsthistorikerin und Journalistin

    Brexit als Chance für Europa? Interview mit Kiran Klaus Patel, Historiker

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Schönheit und Unglück: Türöffner zur Spiritualität
    Von Pfarrer Gotthard Fuchs
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Golda Meir wird Ministerpräsidentin Israels

  • 09:30 Uhr

    Kölner Kongress 2019
    Von der Zukunft erzählen
    Von Daniel Hornuff

    Zukunft heißt, im Heute vom Kommenden zu erzählen. Die Plots dieser Erzählungen, etwa die Machtergreifung einer Künstlichen Intelligenz, die Besiedelung ferner Orte mit besserem Leben, die Unsterblichkeit unserer Körper, klingen zumeist neu und aufregend - und doch gehören sie zu den ältesten der Menschheit. Wer denkt, unsere Gegenwart sei utopiearm und visionslos, wird überrascht sein.
    Im Zentrum des Essays steht die Zukunft - allerdings nicht als das, was tatsächlich einmal kommen wird, sondern als Erzählung. Denn so sehr bemängelt wird, dass unserer Gegenwart die großen Utopien fehlen, so sprudelnd sind die Visionen davon, wie Zukunft aussehen soll: Künstliche Intelligenz, Digitalisierung der Lebenswelt, Mensch-Maschine-Verknüpfungen, die Ausdehnung der Lebenszeit bis hin zur Unsterblichkeit, die Besiedelung neuer Planeten: Dies sind Plots, mit denen Zukunft heute erzählt wird. Und es sind Plots, die davon berichten, was sich Menschen schon immer unter Zukunft vorgestellt haben. Zukunft ist eine Fiktion, die offenbart, wie sich Menschen ihre Gegenwart durch Erzählungen vom Kommenden erschließen. Der Beitrag zeigt, wie tief aktuelle Vorstellungen von der Zukunft in der Vergangenheit verwurzelt sind - und wie wichtig das Erzählen von der Zukunft für gesellschaftliche, soziale und persönliche Identifikation ist.

    Daniel Hornuff, geboren 1981, ist Vertretungsprofessor für Kunstwissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Er hatte Lehraufträge an den Universitäten München, UdK Berlin, Wien, Mozarteum Salzburg, Tübingen und an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. 2013 legte er seine Habilitation mit einer Arbeit über die Kultur der Schwangerschaft und venia legendi für das Fach Kunstwissenschaft vor.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Diakonissenanstalt in Augsburg
    Predigt: Rektor Heinrich Götz
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Elmar Brok, CDU, Brexit-Beauftragter der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Evergreens aus dem Ashram
    Auf den Spuren der Beatles im indischen Rishikesh

    Atemberaubendes Labro
    Wie ein flämischer Architekt das schönste Bergdorf Italiens rettete

    Jugendstil und Art Deco
    Brüssel öffnet die Türen für architekturinteressierte Besucher

    Krankenhaus für Kängurus
    Tierrettung im australischen Outback

    Frischer Frühling
    Moskau im März

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Verlegerin Hanna Mittelstädt im Gespräch mit Michael Langer

    Eigentlich wollte sie Städteplanerin werden, arbeitete bereits in einem Architekturbüro und studierte Soziologie. Doch dann führte sie ihr Lebensweg zur Literatur. Hanna Mittelstädt wurde Mitgründerin der Edition Nautilus und war 45 Jahre lang eine der Verlagsleiterinnen.
    Hanna Mittelstädt, geboren 1951, lebt und arbeitet in Hamburg. Sie war nicht nur Verlegerin, sondern auch Übersetzerin vieler Werke aus dem Französischen, unter anderem von Arthur Cravan, Francis Picabia und Louis-Ferdinand Céline. Mittelstädt war auch Redaktionsmitglied in den verlagseigenen Zeitschriften ,Revolte' und ,Die Aktion'. Als Autorin veröffentlichte sie beim Verlag Peter Engstler die Prosabände ,Die Hacienda muss gebaut werden' (1994), ,Augenblicke' (1998), ,Die Notwendigkeit des Mondes' (2016) sowie zusammen mit Anna Rheinsberg ,Liebe Hanna Deine Anna - Briefe über Liebe und Literatur' (Edition Nautilus 1999).

  • 15:05 Uhr

    Zornige Elektropunks
    Die britische Band Sleaford Mods
    Von Paul Baskerville

    Jason Williams, Jahrgang 1970, stammt aus Nottingham, er spricht mit dem breiten englischen Akzent der Arbeiterklasse der ,Midlands’, sein Sprechgesang klingt oft überhastet, und dennoch findet er deutliche Worte: Die Musiker von Sleaford Mods sehen sich als Künstler, die unterdrückten Menschen Trost spenden wollen. Ihre Songs machen auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam, es gibt kein Lied ohne Botschaft. Jason Williams schreibt die Texte. Andrew Fearn komponiert die Musik, die auf dem fünften Album ,Eaton Alive’ wieder so minimalistisch produziert ist, wie man es mittlerweile von der Band kennt, dadurch bleiben die Texte sehr präsent. Der Albumtitel ist ein Wortspiel: ‚Eaten alive‘ bedeutet ‚lebendig verspeist‘. Eton ist die berühmte Eliteschule, die viele englische Politiker besucht haben …

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Masha Gessen: „Die Zukunft ist Geschichte - Wie Russland die Freiheit gewann und verlor“
    Aus dem Englischen von Anselm Bühling
    (Suhrkamp Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Tobias Lehmkuhl

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Calculemus!
    Der Mathematiker Thomas Hales und die Kunst, Orangen zu stapeln
    Von Thomas Reintjes
    Dlf 2015

    Stell dir vor, du findest einen lange gesuchten Beweis - und keiner versteht ihn. Zuletzt sah sich der Mathematiker Thomas Hales in dieser misslichen Lage und ohne die Hilfe eines Algorithmus hätte die Sache wohl kein glückliches Ende genommen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Gespräch unter der Reichstagskuppel:
    Paritäten und Identitäten - Thomas Oppermann über aktuelle Debatten im Parlament im Gespräch mit Stefan Detjen

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Goldgräberei - Andreas Dresen inszeniert in München Puccinis „La fanciulla del West“

    "Werkstatt Europa" - Identitäre Bewegung organisiert eigene Buchmesse in Halle 

    Bauhaus privat - In Krefeld werden Haus Lange und Haus Esters wiedereröffnet

    "Black/The Sorrows of Belgium I: Congo" - Luk Perceval thematisiert am Nationaltheater Gent die dunklen Kapitel der belgischen Geschichte

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Weder frei noch fair - Thailands Militär lässt wählen

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 26. Spieltag:
    Bayer 04 Leverkusen - SV Werder Bremen
    Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg
    FC Bayern München - 1. FSV Mainz 05

    2. Fußball-Bundesliga, 26. Spieltag:
    Arminia Bielefeld - VfL Bochum
    MSV Duisburg - 1. FC Köln
    SC Paderborn 07 - FC Ingolstadt

    DFB - Fragwürdige Pressearbeit

    Biathlon - WM in Östersund/SWE
    Skispringen - RAW Air Finale in Vikersund
    Ski Nordisch - Weltcup in Schonach
    Ski alpin - Bilanz des Winters, CAS-Prozess, letztes Rennen Neureuther?
    Eishockey - DEL, Play off: Kölner Haie - ERC Ingolstadt
    Eishockey - DEL, Play offs: Red Bull München - Eisbären Berlin

    Formel 1 - Saisonauftakt "Großer Preis von Australien" in Melbourne
    Formel 1 - Schneller und attraktiver? Gespräch mit Anno Hecker, FAZ-Sportchef
    Turnen - DTB-Pokal in Stuttgart
    Radsport - Sky oder Erfurt?

    5 Jahre Krim-Annexion - Auswirkungen auf den Sport? Interview mit Bohdan Jaremenko

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Gefallene Engel
    Die flüchtige Ekstase der Beat Generation
    Von Jürgen M. Thie
    Regie: der Autor
    Produktion: Dlf 1999

    Auf der Suche nach dem amerikanischen Traum avancierten sie zum Mythos: jener harte Kern der Zwanzigjährigen, die eine slanggespickte Sprache kreierte und als ‚Beat Generation‛ in die Annalen der 1950er-Jahre einging. Mochten als Verkünder eines neuen visionären Bewusstseins auch Allen Ginsberg, Neal Cassady oder William Burroughs herhalten - der wahre Prophet der New Yorker Underground-Poeten und Greenwich-Village-Dichter blieb Jack Kerouac. Er war ein Charismatiker, der mit ‚On the road‛ so etwas wie die Bibel der von Jazz und Drogen durchdrungenen subkulturellen Strömungen verfasste.
    Jürgen M. Thie lässt das Phänomen der Beat-Bewegung noch einmal Revue passieren: ihr Verlangen nach existentieller Erfahrung und gelebter Bohème, nach alternativer Ekstase und kollektiver Vision. Am 21. Oktober jährt sich Kerouacs Todestag zum 50. Mal.

  • 21:05 Uhr

    Jäger und Gejagte - Waidmannsheil und die Abgründe der Jagd

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Streichquartett B-Dur, KV 458 („Jagdquartett“)

    Jörg Widmann
    Streichquartett Nr. 3 („Jagdquartett“)

    Ludwig van Beethoven
    Sextett für zwei Hörner und Streichquartett Es-Dur, op. 81b

    Mitglieder des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin:
    Dániel Erber, Horn
    Anne Mentzen, Horn
    Kosuke Yoshikawa, Violine
    Richard Polle, Violine
    Lydia Rinecker, Viola
    Hans-Jakob Eschenburg, Violoncello

    Aufnahme vom 7.3.2019 im silent green Kulturquartier, Berlin

    Am Mikrofon: Uwe Friedrich

    Wenn ein so traditionsbewusster Komponist wie Jörg Widmann sich mit seiner Komposition ,Jagdquartett’ einen klassischen Titel bei Wolfgang Amadeus Mozart leiht, zeugt das nicht zuletzt von großem Selbstbewusstsein. Das schmetternde Jagdmotiv der aufsteigenden Quinte zeigt Kraft und Mut, kann aber auch Bedrohung und Untergang symbolisieren. Schon Pieter Bruegels ,Heimkehr der Jäger’, eines der berühmtesten und rätselhaftesten Bilder der Kunstgeschichte, steht auch für Qual und Untergang. Und in Carl Maria von Webers ,Freischütz’ stehen die Jäger für ungezügelte Gewalt. Hier knüpft Jörg Widmann an, der dem Unheimlichen hinter dem scheinbar Fröhlichen nachhorcht. Sein musikalisches Thema hat er in Robert Schumanns Zyklus ,Papillons’ gefunden, doch bei ihm werden die Jäger schnell zu Gejagten, zersplittern die nur scheinbar heiteren Melodien, bis sie zu tödlicher Konsequenz geführt werden. Während in den Streichquartetten von Mozart und Widmann der Hörnerklang lediglich zitiert und imitiert wird, hat Ludwig van Beethoven das Streichquartett um zwei Hörner erweitert, die in einen regen Wettstreit mit der klassischen Kammermusikformation treten. Auch in dieser Komposition ist durchaus nicht ausgemacht, wer Jäger und wer Gejagter ist, wer sich schließlich gegen die Kontrahenten durchsetzen kann.

  • 23:30 Uhr

    Neue Turniere, neues Geld und eine vergrößerte WM?
    Sportgespräch nach der Sitzung des FIFA-Rats

    Mit Claus Thomsen, Vize-Präsident der europäischen Ligen-Vereinigung EPFL und
    Ex-FIFA-Marketing-Direktor Guido Tognoni.

    Die Fragen stellt Robert Kempe.