Samstag, 20. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 21.03.2021

  • 00:05 Uhr

    Ich bin Ende oder Anfang
    Eine Lange Nacht über Franz Kafka
    Von Nikolaus Scholz
    Regie: der Autor

    In Kierling, am Rande des Wienerwalds gelegen, hat Franz Kafka (1883 - 1924) seine letzten Lebenswochen in einem Sanatorium verbracht. Ihm zur Seite steht damals eine junge Frau, die als Betreuerin der Ferienkolonie des Berliner jüdischen Volksheims arbeitet, die um 15 Jahre jüngere Dora Diamant. Sie ist verzweifelt, dass die Ärzte ihrem geliebten Franz keine Überlebenschancen mehr einräumen. Nicht nur ihr Optimismus und ihre Hoffnung schwinden in zunehmendem Maße, sondern auch die Stimme Kafkas, dem die Ärzte überdies den Rat geben, so wenig wie möglich zu sprechen, um seinen geschwollenen Kehlkopf zu schonen. In der „Langen Nacht" tauchen wir ein in das jüdische Prager Leben um 1900, in dem Franz Kafka aufwächst und dass ihn entscheidend prägt. So erlebt der junge, empfindsame Kafka, wie Automobile, Telefone und Fließbänder den Puls der Zeit beschleunigen. Als roter Faden durch diese „Lange Nacht" ziehen sich die spannenden Briefwechsel zwischen Kafka und seinen Geliebten Grete Bloch, Felice Bauer, Milena Jesenskà, und Dora Diamant. Hinzu kommen literarische Exkurse in die Parallelwelten, die Franz Kafka nächtens zu Papier bringt: „Das Urteil“, „Die Verwandlung“ oder „Ein Landarzt“. Kafkas langjähriger Freund, der Schriftsteller Max Brod wird in einem originalen Tondokument aus dem Jahr 1968 zu hören sein, in dem er nicht nur seine Beziehung zu Franz Kafka beschreibt, sondern auch die Beziehung des Schriftstellers zu seinem Vater, den Kafka achtet, unter dem er aber Zeit seines Lebens leidet. Auf diesem Spaziergang durch die Prager Vergangenheit und die Jugend von Franz Kafka sind sein Biograf Reiner Stach und die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff, die sich als große Kafka-Bewunderin outet.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Lindenbaum trifft Lotosblüte

    Lieder u.a. von Franz Schubert, Xi-Lin Wang und Wolfram Buchenberg

    Anna Herbst, Sopran
    Jie Zhou, Harfe

    Aufnahme vom 18.7.2020 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Ferruccio Busoni
    Fantasia contrappuntistica für 2 Klaviere

    György Kurtág
    Bach-Transkriptionen für Klavier zu 4 Händen

    Andreas Grau, Klavier
    Götz Schumacher, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Mit der Lizenz zum Wettrüsten: London will mehr Atomwaffen

  • 06:10 Uhr

    Jean de Castro
    „Judica me". Domine à 5
    La Capella Ducale
    Musica Fiata Köln
    Leitung: Roland Wilson

    Johann Rosenmüller
    „Magnificat". Geistliches Konzert für Soli, 2 Violinen, 2 Violen und Basso continuo
    Cantus Cölln
    Leitung: Konrad Junghänel

    Johann Sebastian Bach
    „Komm, Heiliger Geist, Herre Gott". Choralbearbeitung für Orgel, BWV 652
    Jörg Halubek, Orgel

    Carl Friedrich Gessel
    „Sie sind nicht alle dem Evangelio gehorsam". Kantate
    Dorothee Mields, Sopran
    Britta Schwarz, Alt
    Jörn Lindemann, Tenor
    Andreas Post, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Telemann-Kammerorchester Michaelstein
    Leitung: Ludger Rémy

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Auf Linie gebracht - Sloweniens liberale Kulturszene kritisiert Entlassung von Museumsdirektor*innen

    Diversität - Historische Perspektiven auf einen Schlüsselbegriff der Gegenwart. Ein Interview mit dem Philosophen und Biologen Georg Toepfer

    Leben nach Corona - Ein Interview mit dem Historiker und Philosophen Philipp Blom

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Sterben in der Nachbarschaft. Noch immer ein Tabu?“
    Von Pfarrerin Cornelia Coenen-Marx
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: In Berlin tritt der neugewählte Reichstag zusammen

  • 09:30 Uhr

    Ungleichheit und Ideologie
    Der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty im Gespräch mit Andreas von Westphalen
    (Wdh. v. 11.10.2020)

    Wird der Kapitalismus seinem Anspruch gerecht, langfristig Ungleichheit zu reduzieren und allen Menschen zugutezukommen? Wie rechtfertigen Gesellschaften die vorherrschende Ungleichheit? Seit mehr als 20 Jahren erforscht der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty diese Fragen. Der französische „Rockstar der Wirtschaftswissenschaft” untersuchte 2014 in seinem 800 Seiten starken „Das Kapital des 21. Jahrhunderts” Daten aus 27 Ländern über einen Zeitraum von bis zu drei Jahrhunderten und wies nach, dass der Kapitalismus systemimmanent zu einer Verschärfung der Ungleichheit führt. Auch weitere Grundüberzeugungen des Kapitalismus - beispielsweise, dass Steuersenkungen zu Wirtschaftswachstum führen würden - dekonstruierte er. In diesem Jahr ließ Piketty 1.300 Seiten in „Kapital und Ideologie” folgen, die auf einer noch deutlich ausgeweiteten Datensammlung basieren, und eine ökonomische, soziale und politische Geschichte der Ungleichheit von den Feudal- und Sklavenhaltergesellschaften bis hin zur Gegenwart zeichnen. Seine Analysen und Lösungsvorschläge, die auf einer bis dato unbekannten Datenfülle beruhen, sind - bei aller notwendigen Diskussion - von grundlegender Bedeutung. Andreas von Westphalen veröffentlichte „Die Wiederentdeckung des Menschen” im Westend-Verlag. Zuletzt schrieb er für den Deutschlandfunk das Essay „Der Mensch in Zeiten der Katastrophe”.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Propsteikirche St. Johannes Nepomuk in Chemnitz
    Zelebrant: Propst Benno Scheffel
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Venezia, du nasse Schöne!
    Eine Klangreise zum 1600. Geburtstag der Lagunenstadt

    Einst "Klein-Moskau" auf deutschem Boden
    100 Jahre Militärgeschichte in Wünsdorf-Waldstadt

    Externsteine
    Natur- und Kulturdenkmal im Teutoburger Wald

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Journalist und Autor Hasnain Kazim im Gespräch mit Paulus Müller

    Er ist ein Kämpfer gegen Hass und Hetze im Netz. Unfreiwillig wohlgemerkt - denn der Journalist und Autor Hasnain Kaszim erhält rassistische und beleidigende Zuschriften, seit er Artikel veröffentlicht, ganz egal zu welchem Thema er schreibt. Einfach weil er einen Namen hat, der nicht deutsch klingt - und dunklere Haut. Hasnain Kazim lässt sich nicht einschüchtern. Im Gegenteil: Er stellt sich vehement gegen Hass und Pöbeleien - besonders in den sozialen Netzwerken. Kazim wächst als Sohn indisch-pakistanischer Eltern in Norddeutschland auf, wird nach dem Abitur Marine-Offizier, dann Journalist. Als Auslandskorrespondent berichtet er für den Spiegel unter anderem aus der Türkei - bis ihm die türkische Regierung die Akkreditierung entzieht. In seinen Büchern schreibt Kazim über Einwanderung, die Türkei und den Umgang mit Hass.

  • 15:05 Uhr

    Einmal Erleuchtung, bitte!
    Die Hamburger Band Fotos
    Von Anke Behlert

    Wenn man bei Stefan Raabs „Bundesvision Song Contest” auf dem vorletzten Platz landet, kann man auch einiges richtig gemacht haben, auch wenn die Band Fotos das im Jahr 2009 wohl nicht so gesehen hat: Für die damals Mittzwanziger war es ein ziemlich ernüchterndes Erlebnis. Denn gestartet war das Quartett aus Hamburg mit hohen Erwartungen, einem Sound, der sich am britischen Indierock orientierte, und zwei Alben, die bei einem Unterlabel des Plattengiganten EMI erschienen waren. Nach dem in Eigenregie herausgebrachten Werk „Porzellan“ war erst mal Funkstille, dann kam Fotos 2017 mit dem eklektischen Album „Kids“ zurück, wobei sie die Schrammelgitarren weggelassen und sich einer aufwendig inszenierten Disco- und Klub-Ästhetik zugewandt hatten. Im Februar ist das aktuelle Album „Auf zur Illumination!“ erschienen, das sich stilistisch am Psychedelic Rock der 60er- und 70er-Jahre orientiert. Mit Lo-Fi-Sound und poetischen Texten ist es ein gelungener Gegenentwurf zum aktuell eher aufdringlich glanzpolierten Deutschpop.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Emanuele Coccia: „Metamorphosen.
    Das Leben hat viele Formen. Eine Philosophie der Verwandlung“
    Aus dem Französischen von Caroline Gutberlet
    (Carl Hanser Verlag, München)
    Ein Beitrag von Leander Scholz

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt

    Vor lauter Satelliten keine Sterne mehr
    Der Himmel füllt sich
    Von Karl Urban

    Seit 64 Jahren starten Satelliten in den Erdorbit, um das Wetter zu beobachten oder Fernsehsignale zu übertragen. Schnelle Internetverbindungen waren bislang nicht im Angebot der Satellitenanbieter, aber auch das ändert sich: Der Himmel füllt sich. Eine ganze Armada von Flugobjekten macht sich auf, zu jeder Zeit Kontakt zu allen besiedelten Orten der Erde herzustellen. Seit 2019 ist die Zahl der aktiven Satelliten sprunghaft von 2000 auf 3000 angestiegen. In den nächsten Jahren dürfte sie sich vervielfachen. Der Kampf gegen den Weltraummüll steht vor neuen Herausforderungen. Vor allem aber beunruhigt diese Entwicklung Astronomen, deren Aufnahmen schon heute vielfach gestört werden. Bald sehen sie vor lauter Satelliten den Himmel nicht mehr.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Proteste in Thailand und Myanmar - Politische Kulturen in Südostasien. Der Journalist Saksith Saiyasombut im Gespräch

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Eine Form des Seins" - Kunst mit und über Rom*nja im Kunstverein Stuttgart

    Auf Linie gebracht - Sloweniens liberale Kulturszene kritisiert Entlassung von Museumsdirektor*innen

    Literaturfestival "Time of the Writer" in Südafrika

    Leben nach Corona. Historiker und Philosoph Philipp Blom im Gespräch

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Wettlauf im Weltall - Wie in den USA neue Geschäftsmodelle entwickelt werden

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball - Bundesliga, 26. Spieltag:
    TSG Hoffenheim - 1. FSV Mainz 05
    Hertha BSC - Bayer 04 Leverkusen
    SC Freiburg - FC Augsburg

    2. Fußball - Bundesliga, 26. Spieltag:
    SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Nürnberg
    VfL Osnabrück - FC St. Pauli
    FC Würzburger Kickers - Jahn Regensburg

    Sportpolitik - Ist Budapest das neue Doha?

    Biathlon - Weltcup-Finale in Östersund: Massenstart Frauen + Männer
    Nordische Kombination - Weltcup Klingenthal
    Skispringen - Weltcup der Frauen Nizhny Tagil (RUS)

    Volleyball, Eishockey und Co - Ein Jahr Fankultur von zuhause aus

    Eine Frage der Relevanz? - Olympioniken und die Impfreihenfolge

    Mikroplastik - Kampf gegen den Kunstrasen

    Breitensport - So viel kostet die Corona-Krise den Sportvereinen

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Queer, katholisch, mexikanisch
    Die Muxes von Juchitán
    Von Johanna Rubinroth und Tanja Krüger
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: rbb/NDR 2019

    Party. Ohrenbetäubende Salsa-Kombo. Auf der Tanzfläche paradieren Männer mit bestickten Kleidern und Blumen im Haar, andere stolzieren in Anzügen wie Pfauen umher. Im konservativ katholischen Mexiko leben in Juchitán sogenannte Muxes, sie werden das „dritte Geschlecht” genannt. Muxes gehören zur Tradition der Zapoteken, der Urbevölkerung Mexikos. Trotz des kulturellen Erbes sind sie in ihrem eigenen Land ein Makel. Es wirkt wie ein Event zum Christopher Street Day, in Berlin oder San Francisco. Aber nein, es ist der kleine Ort Juchitán im Südwesten Mexikos - einem Land, das sonst eher für Machismo und Homophobie bekannt ist. Hier werden die Muxes gefeiert: feminine Männer, Männer in Frauenkleidern, Trans-Frauen, homo- oder bisexuell orientiert. Sie leben ihre Tradition öffentlich aus. Der Großteil der Bevölkerung liebt ihre Muxes, ist stolz auf die Diversität, die als Teil der uralten Kultur der Zapoteken verstanden wird. Und doch ist Juchitán alles andere als ein queeres Paradies. Die Muxes werden stigmatisiert, diskriminiert und auch der Hass in der Familie bleibt nicht aus. Im Alltag sind sie aggressiver Gewalt und Überfällen ausgesetzt.

  • 21:05 Uhr

    “NOW!“-Festival in Essen 2020
    Fokus Ostasien

    Elnaz Seyedi
    framents inside

    Malika Kishino
    Ochres II

    Unsuk Chin
    Cosmigimmicks

    Ensemble Musikfabrik
    Leitung: Peter Rundel
    Aufnahme vom 30.10.2020 aus der Essener Philharmonie
    Am Mikrofon: Egbert Hiller

    „Fremde Instrumente“ verwendete die Iranerin Elnaz Seyedi in ihren „fragments inside“. Mit bizarren Klangobjekten, die auf den Amerikaner Harry Partch zurückgehen, nähert sie sich über Umwege der Charakteristik persischer Musik an. Magische Landschaften mit den Klangfarben herkömmlicher Instrumente rief dagegen die gebürtige Japanerin Malika Kishino in „Ochres II“ hervor. Als musikalische Pantomime bezeichnet die aus Südkorea stammende Unsuk Chin ihr Stück „Cosmigimmicks“. Wie Kishino und Seyedi lebt auch Chin bereits länger in Deutschland und ist Teil des westeuropäischen Betriebs der Neuen Musik. Inwiefern und wie deutlich alle drei ihre bikulturelle Erfahrung in ihr musikalisches Schaffen einfließen lassen, ist eine Frage, die am besten individuell zu beantworten ist. Das Ensemble Musikfabrik fügte Werke der drei Komponistinnen zu einem Programm zum zehnjährigen Bestehen des Essener „NOW!“-Festivals, das im Herbst 2020 unter dem Motto „Von fremden Ländern und Menschen“ lief.

  • 23:30 Uhr

    Basketballer Maxi Kleber über die NBA, die Coronakrise und Olympia.

    Das Gespräch führt Raphael Späth