Donnerstag, 25. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 04.04.2020

  • 00:05 Uhr

    Nr. 989, Aichach - Vera Brühne Mitschnitte
    Teil 1: Vera
    Von Michael Farin
    Regie: der Autor
    Mit Corinna Harfouch, Peter Lohmeyer, Lilith Stangenberg
    Produktion: BR 2017

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    Zu Gast: Lisa Bassenge
    Liederbestenliste: die Platzierungen im April
    Global Sound: neue internationale Singer/Songwriter-Alben
    Original im Ohr: ungewöhnliche Coverversionen
    On Tour: Konzerttipps

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Lisa Bassenge ist eine der außergewöhnlichsten und vielseitigsten Sängerinnen zwischen Jazz, Pop, Elektronik und minimalistischem Chanson. Die begnadete Songwriterin covert auch immer wieder Songs, die in ihrer Erinnerung lagern. Auch auf dem neuen Album „Mothers“ tut sie das und huldigt dabei ihren Vorgängerinnen, Künstlerinnen wie Joni Mitchell, Carole King, PJ Harvey oder Regina Spector.

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 145 Jahren: Bedřich Smetanas sinfonische Dichtung "Die Moldau" wird uraufgeführt

  • 09:10 Uhr
    09:10 Uhr   Das Wochenendjournal

    Parteien
    Jung, politisch, rar - Nachwuchsprobleme in der Demokratie
    Am Mikrofon: Michael Borgers

    Egal ob CDU, SPD oder FDP - die meisten politischen Parteien haben Nachwuchsprobleme. Es gibt zwar viele junge Menschen, die sich engagieren - für Klima- und Umweltschutz, für soziale Gerechtigkeit oder Geflüchtete, doch sie treten dafür nicht unbedingt in eine Partei ein. Gut 60 Jahre - so alt sind durchschnittlich die Mitglieder der Unionsparteien, ähnlich sieht es bei der SPD aus. Deutlich jünger sind dagegen die Grünen, rund 49 Jahre im Schnitt. Insgesamt gilt aber: Die demokratischen Parteien in Deutschland werden immer älter. Besonders deutlich zeigt sich das bei Kommunalwahlen, wo Parteien oft keine eigenen Kandidaten finden. Wie attraktiv ist es noch, sich parteipolitisch einzubringen? Wer ist bereit dazu in Zeiten, in denen jede Woche Berichte über Attacken gegen Kommunalpolitiker öffentlich werden, und die Politikverdrossenheit größer als das Politikinteresse zu sein scheint. Unser Reporter Michael Borgers war für das Wochenendjournal unterwegs und hat mit jungen Menschen gesprochen: mit Mitgliedern der Jugendorganisationen von FDP und SPD; mit Jugendlichen, die sich außerhalb von Parteien für ihre Mitmenschen einsetzen; mit Schülern und Schülerinnen, die sich interessieren. Und mit dem Präsidenten des NRW-Landtags, der betont, wie wichtig politischer Nachwuchs für die Demokratie ist.

    10:05 Uhr   Klassik-Pop-et cetera

    Am Mikrofon: Die Kabarettistin Nessi Tausendschön

    Nessi Tausendschön weiß, mit welcher Musik man einen kapitalen Wutausbruch bei einem Verkehrsstau vermeidet und wie man auf der Bühne als Blaubarts letzte Frau wirkungsvoll stirbt. Das sind einige der Geschichten, die sie in ihre wilde Musikauswahl als Gastmoderatorin bei „Klassik-Pop-et cetera“ mischt. 1963 wurde sie in Hannover geboren, als Annette Maria Marx. Sie ist aufgewachsen zwischen Ostermärschen, Heinz Rühmann-Filmen und Heintje-Platten und studierte Theaterwissenschaften, iberoromanische Philologie und Deutsche Sprachwissenschaften. Tausendschön nennt sie sich, weil die gelernte Zierpflanzengärtnerin an das kleine Gänseblümchen gedacht hat, das im Volksmund ein Tausendschön ist. Nessie Tausendschön war Sängerin diverser Rock- und Jazzbands und steht seit über 30 Jahren mit eigenen poetisch skurrilen Kabarettprogrammen auf der Bühne. Seitdem hat sie Preise wie den Deutschen Kabarettpreis, den Salzburger Stier und den deutschen Kleinkunstpreis abgeräumt.

    11:05 Uhr   Gesichter Europas

    Zypern unter Zugzwang: Eine Insel inmitten internationaler Konflikte
    Reportagen von Manfred Götzke

    Wie unter einem Brennglas konzentrieren sich auf der kleinen Mittelmeerinsel Zypern gleich mehrere Konflikte der europäischen Peripherie. Da ist zum einen der eskalierende Streit ums Erdgas: Beide Teile Zyperns - der griechische wie der türkische - wollen die Erdgasvorkommen vor der Küste ausbeuten. Zudem kommen seit Monaten mehr und mehr Flüchtlinge nach Zypern, weil viele andere Flüchtlingsrouten geschlossen sind. Die wenigsten Menschen reisen allerdings übers Meer. Sie fliegen von der Türkei aus in den Nordteil der Insel und überqueren im Schutz der Dunkelheit die Demarkationslinie in den Süden - der Weg in die EU. Der Inselsüden ist mit den Asylverfahren komplett überfordert. Und die Friedensverhandlungen der seit 1974 geteilten Insel - sie sind angesichts dieser massiven Konflikte längst wieder zum Erliegen gekommen.

  • 12:10 Uhr

    Dringender Appell - Merkel und das Osterwochenende
    Corona-Auswirkungen - Pflegenotstand in den Ländern
    Auch Schweden verschärft offenbar Gangart bei Corona-Einschränkungen
    Großbritannien - Labour haben Parteispitze neu geregelt
    Entscheidendes Corona-Wochenende - USA rufen D-Day aus
    China gedenkt der Corona-Opfer im Land
    Corona in griechischen Flüchtlingslagern
    Abgeriegelt - Streng-religiöse Viertel und Städte in Israel sind Corona-Hotspots
    Brasilien - Stadien werden zu Not-Lazaretten
    Sport


    Themen der Woche
    Alle Macht an Orban: Notstand in Ungarn
    Marshall-Plan statt Corona-Bonds: Eurostaaten sind gefordert
    Deutsche Wirtschaft und Corona-Krise: Nicht nur der Staat kann helfen

    Eine Welt
    Kenia: Wie die Corona-Krise die Wirtschaft trifft
    "Menschliches und institutionelles Versagen" - Die USA in der Coronakrise
    Blackbox Iran: Regime im Krisenmodus
    Indien: Ausgangssperren und Polizeigewalt

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr
    15:05 Uhr   Corso

    Das Musikmagazin

    „Boys Toys" von Mavi Phoenix: „Meine Freunde nennen mich Marlon"  
    Anfang des Jahres hat sich der Österreicher Mavi Phoenix auf Instagram öffentlich als Transmann geoutet. Auf seinem Debütalbum „Boys Toys" spürt er in eingängigen und spielerischen Songs nach, wie es gewesen wäre, als kleiner Junge aufgewachsen zu sein.
     
    Yves Tumor mit „Heaven for a tortured mind“: „Die Darstellung des Anderen"
    Der US-amerikanische Musiker Sean Bowie alias Yves Tumor ist eine rätselhafte Person. Wenig ist über ihn bekannt. Auch seine Musik ist unkonventionell und bewegt sich spielerisch zwischen den Genres. Lange war er auf der Suche nach seinem eigenen Sound, den er jetzt gefunden hat.

    Computerspiel „Animal Crossing": Musizieren auf der Insel
    Das digitale Paradies des Konsolenspiels „Animal Crossing“ animiert nicht nur zum eskapistischen Zeitvertreib. Die niedliche Pixelwelt des Echtzeitsimulators regt auch die Kreativität an. Der Soundtrack des Spiels inspirierte zahlreiche Künstler zu eigenen Stücken und virtuellen Bandgründungen.

    Musikbuch „Lady Bitch Ray über Madonna": Angriff auf das saturierte Popmilieu
    Die Rapperin und promovierte Sprachwissenschaftlerin Lady Bitch Ray geht gerne dahin, wo es weh tut. Sie provoziert mit expliziten Texten und freizügigen Outfits. Die Sängerin Madonna ist ihr Vorbild. Nun hat die sexpositive Rapperin ein Buch über sie geschrieben. Eine zwiespältige Paarung.

    Am Mikrofon: Christoph Reimann

    16:05 Uhr   Büchermarkt

    Bücher für junge Leser

    1. Neue Stimmen und Striche im Bilderbuch

    Iris Anemone Paul: „Polka für Igor“
    (Kunstanstifter Verlag, Mannheim)

    Torben Kuhlmann: „Lindbergh“
    (NordSüd Verlag, Zürich)

    Francesca Sanna: „Die Flucht“
    Aus dem Englischen von Thomas Bodmer
    (NordSüd Verlag, Zürich)

    Patricia MacLachlan/Francesca Sanna (Ill.): „Meine Freundin Erde“
    Aus dem Englischen von Thomas Bodmer
    (NordSüd Verlag, Zürich)

    Linda Schwalbe: „Ida und die Welt hinterm Kaiserzipf“
    (NordSüd Verlag, Zürich)

    Hannah Brückner: „Mein fantastisches Baumhaus“
    (Verlag Jacoby & Stuart, Berlin)

    Judith Auer: „Ein Stück Käse“
    (Kunstanstifter Verlag, Mannheim)

    Martin Baltscheit /Theresa Hattinger (Ill.): „Am Anfang war das Ding“
    (Luftschacht Verlag, Wien)

    Lucia Zamolo: "Rot ist doch schön"
    (Bohem Verlag, Münster)
    Ein Beitrag von Thomas Linden

    2. Stefanie Höfler/Anke Kuhl (Ill.): „Helsin Apelsin und der Spinner“
    (Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim)
    Ein Beitrag von Karin Hahn

    Am Mikrofon: Dina Netz

    16:30 Uhr   Forschung aktuell

    Computer und Kommunikation

    Schwerpunkt
    Unsicherheitsfaktor
    Corona-Apps und Risiken

    Kommunikationsproblem
    Die Info an Kontaktpersonen bleibt die Achillesferse

    Aktuell
    Corona-Drossel
    Was hat die Reduzierung des Internet-Datendurchsatzes gebracht?

    Das Digitale Logbuch
    Blauzahns Kroenung

    Lucian Haas
    Info-Update

    Sternzeit 04. April2020
    Löwe und Gelber Herrscher

    17:30 Uhr   Kultur heute

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Versammelt Euch! Plädoyer für ein politisches Theater
    Dramaturg und Autor Florian Malzacher im Gespräch

    Endlich mal erklärt - Sind Architekturwettbewerbe überhaupt sinnvoll?

    Die Zukunft der Musikindustrie - Bei der Karajan Music Tech Conference diskutieren Fachleute der Branche

    Am Mikrofon: Katja Lückert

  • 18:10 Uhr

    18:40-19:00 Uhr Hintergrund: Jung, krank, berufsunfähig: Das Armutsrisiko Krebs

  • 20:05 Uhr
    20:05 Uhr   Hörspiel

    Hörspiel des Monats
    Die Toten haben zu tun الموتى مشغولون
    Hörspiel von Mudar Alhaggi und Wael Kadour
    Aus dem Arabischen von Larissa Bender
    Regie und Funkeinrichtung: Erik Altorfer
    Musik: Martin Schütz
    Mit Rami Khalaf, Yvon Jansen, Sebastian Rudolph
    Dramaturgie: Sabine Küchler
    Produktion: Dlf 2019

    „Versuch kein Held zu sein, wenn du schwach bist!“ Das ist nur einer der vielen klugen Sätze, die einem aus dem Hörspiel „Die Toten haben zu tun” von Mudar Alhaggi und Wael Kadour im Gedächtnis bleiben. Das Hörspiel des Monats Januar 2020 verbindet ästhetische Qualität und gesellschaftliche Relevanz auf einem beeindruckend hohen Niveau. Solche multiperspektivischen Stücke basierend auf Erfahrungen möchte man hören! Das vom Deutschlandfunk produzierte Originalhörspiel, das von Larissa Bender aus dem Arabischen übersetzt wurde, lässt diejenigen selbst zu Wort kommen, die in Deutschland und Europa derzeit meist nur Objekt von Debatten sind: Wie ihr Protagonist Taha leben auch die beiden aus Syrien stammenden Autoren in Berlin und Paris im politischen Exil. Eindringlich und sehr sensibel erzählen sie in ihrem Hörspiel die Geschichte der besonderen Freundschaft zwischen dem Syrer Taha und der Deutschen Mira. Hierbei tritt Mira zunächst als die vermeintlich Starke auf, die dem auf den ersten Blick hilflos erscheinenden Flüchtling hilft. Die Freundschaft entwickelt sich jedoch zunehmend zu einer Beziehung auf Augenhöhe und die anfängliche Rollenverteilung stellt sich als trügerisch heraus.

    Taha spricht über die politische Repression in seinem Herkunftsland und seine Trauer über das Scheitern des demokratischen Aufbruchs in der arabischen Welt, an dem er aktiv beteiligt war. Dadurch tritt der Protagonist aus der Rolle des Opfers heraus und begegnet uns als handelndes Subjekt. Beeindruckend ist auch Tahas bei aller Melancholie entwaffnend ironischer Umgang mit der Exilsituation: Er berichtet davon, dass er seine Zeit zwischen Behördengängen und Trauern aufteilen muss, „so dass ich weder aktiv noch depressiv sein konnte … Ich wurde ein Flüchtling.“ Das Hörspiel thematisiert jedoch nicht nur die Traumata der Überlebenden und deren Schuldgefühle gegenüber den Toten, es hinterfragt auch feinsinnig die Kategorien von Heldentum und Feigheit, Stärke und Schwäche - um nur einige der anspruchsvollen Diskurse zu nennen, die das Stück aufmacht.
    Um die traurige und sehr emotionale Geschichte von Taha und Mira zu erzählen, verweben die Autoren Mudar Alhaggi und Wael Kadour unterschiedliche stilistische Formen von Reportage über Tagebuchnotizen bis hin zum Puppentheater, das Taha im libanesischen Flüchtlingslager spielte und aus dem sich im Stück eine Geschichte in der Geschichte ergibt. Dies ist nur ein wunderbares Beispiel für die formalen Qualitäten, die den Text und seine Inszenierung insgesamt auszeichnen. Mit den Sprechern Rami Khalaf, Yvon Jansen und Sebastian Rudolph und unter der Regie von Erik Altorfer entfaltet sich das Stück auf hohem sprecherischem Niveau. Hier ist besonders hervorzuheben, dass auch der arabische Originaltext im Stück hörbar wird. Dies ist ein besonders gelungener Regie-Einfall, da er den im Stück angelegten Perspektivwechsel unterstützt: Für kurze Momente während dieses Hörspiels befindet sich zur Abwechslung einmal das deutschsprachige Radiopublikum in der Situation der Fremdheit und Desorientierung, die für Menschen auf der Flucht zum Alltag gehört. Durch den genau dosierten Einsatz von Stimm-Effekten für jede Szene eröffnet die Regie zudem einen neuen imaginären Raum. Das ermöglicht eine sinnliche Hörerfahrung, ohne in forcierten Realismus zu verfallen. Der leitmotivische Einsatz der von Martin Schütz komponierten Originalmusik sowie die beherzte Verwendung der Stereofonie stellt die Zerrissenheit der Figuren auf plausible, aber dennoch unaufdringliche Weise heraus.

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

    22:05 Uhr   Atelier neuer Musik

    „Das Unvorstellbare umreißen“
    Die Bremer Tagung „Todesmetaphern in der Musik“ 1996

    Von Hanno Ehrler

    Das Jahr 2000 stand vor der Tür. Weltuntergangsfantasien kursierten, und alle fürchteten einen globalen Computerabsturz. Diese Endzeitstimmung griff die Projektgruppe Neue Musik Bremen auf und thematisierte auf ihrer 1996 veranstalteten Tagung Todesmetaphern in zeitgenössischer Musik. Yannis Xenakis riss mit seiner klanggewaltigen Musik buchstäblich Abgründe auf. Rolf Riehm entwarf Bilder vom Zerfallen und Vergehen. Texte über den Tod und ein eventuelles Weiterleben bilden den Ausgangspunkt spezifischer Kompositionen Klaus Hubers, Luigi Nonos und Bernd Alois Zimmermanns. Zugleich präsentierten die Organisatoren der Tagung Stücke alter Musik und erweiterten so den Blick über das Gegenwärtige hinaus darauf, wie der Tod in früheren Epochen musikalisiert worden war. Eingeladen war zudem der Wiener Philosoph Thomas Macho. Er referierte über verschiedene Todesvorstellungen in der Menschheitsgeschichte. Beim Rückblick auf diese singuläre Auseinandersetzung mit Sterben und Tod aus der Sicht der Neuen Musik vor einem Vierteljahrhundert wird deutlich, dass das Thema heute nach wie vor aktuell ist.

  • 23:05 Uhr

    Danke, Berlin!
    Die Lange Nacht der Preußen im Rheinland
    Von Rüdiger Heimlich
    Regie: Claudia Mützelfeldt
    Wiederholung vom 14./15.11.2015

    Sie galten als schroff, stocksteif und humorlos, und außer Drill und Marschmusik konnten die Rheinländer bei den Preußen zunächst keine höhere Kulturmission erkennen. Die Preußen verdächtigten die Rheinländer dagegen des politischen Franzosentums, ja sie empfanden ihre Lebensart als liederlich. Es ist dann doch noch eine passable „Vernunftehe“ geworden. Die „Lange Nacht“ resümiert 205 Jahre nach der Gründung der preußischen Rheinprovinz 1815, welche Spuren die Preußen im Rheinland hinterlassen haben, so u.a. die Kölner Domvollendung, die Rettung von Drachenfels und Siebengebirge, Deutsches Eck und Burgenromantik, die Bonner Universität oder die Düsseldorfer Kunstakademie. Ein indirektes Verdienst ist die Beförderung sozialer und demokratischer Ideen und des rheinischen Stunk-Karnevals. Zeitzeugen wie Otto von Bismarck, Theodor Fontane, Heinrich Heine, Karl Marx, Kurt Tucholsky, Clara Viebig erzählen, wie nach 1815 zwei Mentalitäten aufeinanderstoßen - Katholiken und Protestanten, rheinische Lebenslust und preußische Disziplin, Eigensinn und Gottesgnadentum - wie es in der Revolution von 1848 zur offenen Konfrontation kommt und sich beide im patriotischen Jubel der Reichsgründung von 1871 dann doch noch in die Arme fallen. Historiker und Denkmalpfleger sprechen über die Verdienste Preußens und erzählen, wie das Erbe heute im Rheinland gepflegt wird.