Donnerstag, 25. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 05.04.2020

  • 00:05 Uhr

    Danke, Berlin!
    Die Lange Nacht der Preußen im Rheinland
    Von Rüdiger Heimlich
    Regie: Claudia Mützelfeldt
    Wiederholung vom 14./15.11.2015

    Sie galten als schroff, stocksteif und humorlos, und außer Drill und Marschmusik konnten die Rheinländer bei den Preußen zunächst keine höhere Kulturmission erkennen. Die Preußen verdächtigten die Rheinländer dagegen des politischen Franzosentums, ja sie empfanden ihre Lebensart als liederlich. Es ist dann doch noch eine passable „Vernunftehe“ geworden. Die Lange Nacht resümiert 205 Jahre nach der Gründung der preußischen Rheinprovinz 1815, welche Spuren die Preußen im Rheinland hinterlassen haben, so u.a. die Kölner Domvollendung, die Rettung von Drachenfels und Siebengebirge, Deutsches Eck und Burgenromantik, die Bonner Universität oder die Düsseldorfer Kunstakademie. Ein indirektes Verdienst ist die Beförderung sozialer und demokratischer Ideen und des rheinischen Stunk-Karnevals. Zeitzeugen wie Otto von Bismarck, Theodor Fontane, Heinrich Heine, Karl Marx, Kurt Tucholsky, Clara Viebig erzählen, wie nach 1815 zwei Mentalitäten aufeinanderstoßen - Katholiken und Protestanten, rheinische Lebenslust und preußische Disziplin, Eigensinn und Gottesgnadentum - wie es in der Revolution von 1848 zur offenen Konfrontation kommt und sich beide im patriotischen Jubel der Reichsgründung von 1871 dann doch noch in die Arme fallen. Historiker und Denkmalpfleger sprechen über die Verdienste Preußens und erzählen, wie das Erbe heute im Rheinland gepflegt wird.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Kammermusikfest "Spannungen" 2019

    Ludwig van Beethoven
    Klaviertrio Es-Dur, op. 70 Nr. 2

    Alban Berg
    Adagio für Violine, Klarinette und Klavier

    Sharon Kam, Klarinette
    Isabelle Faust, Violine
    Florian Donderer, Violine
    Tanja Tetzlaff, Violoncello
    Kiveli Dörken, Klavier
    Enrico Pace, Klavier

    Aufnahme vom 25.6.2019 aus dem Wasserkraftwerk Heimbach

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Lula Romero
    ‚Ins Offene‘ für 10 Instrumente und Live-Elektronik

    Zafraan Ensemble
    Lula Romero, Live-Elektronik
    Leitung: Premil Petrović

  • 06:10 Uhr

    Anonymus
    'Hosanna filio David'. Antiphon zum Palmsonntag
    Chanticleer

    Léon Boëllmann
    'Suite gothique' für Orgel, op. 25
    Michael Pohl, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Himmelskönig, sei willkommen'. Kantate zum Palmsonntag für Soli, Chor und Orchester, BWV 182
    Claude Eichenberger, Alt
    Bernhard Berchtold, Tenor
    Raphael Jud, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    "Mensch, wohin gehst Du?" Eine Meditation zur Karwoche
    Von Corinna Mühlstedt
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 70 Jahren: Die Bundesrepublik kauft die Villa Hammerschmidt

  • 09:10 Uhr
    09:30 Uhr   Essay und Diskurs

    Brasilien unter Bolsonaro
    Kehrtwende in der Kultur
    Der Schriftsteller Bernardo Carvalho im Gespräch mit Peter B. Schumann

    Seit Jair Messias Bolsonaro Ende 2018 zum brasilianischen Präsidenten gewählt wurde, hat sich die kulturelle Situation dramatisch verschlechtert. So sehr, dass man von einem Kulturkampf spricht, der insbesondere für KünstlerInnen existentiell ist.  
    Bolsonaro hat für eine so radikale ideologische Kehrtwende gesorgt, wie sie noch nicht einmal die Generäle während der Militärdiktatur in den 1960er- bis 1980er-Jahren angestrebt haben. Sein Kampf richtet sich gegen das, was er als "marxistische Kultur" bezeichnet und trifft alle Kulturinstitutionen, Bildungseinrichtungen, Forschungszentren und Medien, die fortschrittliche Wertvorstellungen vertreten. Ihre Mittel wurden gekürzt oder gestrichen und die Verantwortlichen durch rechtskonservatives Personal ersetzt. Der brasilianischen Kultur soll der innovative und liberale Geist ausgetrieben werden, für den sie berühmt ist. Die Ursachen und Folgen dieser Kehrtwende diskutiert der Publizist Peter B. Schumann mit dem brasilianischen Schriftsteller Bernardo Carvalho.
    Bernardo Carvalho, geboren 1960 in Rio de Janeiro, ist einer der wichtigsten Gegenwartsautoren Brasiliens sowie Kunst- und Literaturkritiker, Übersetzer und Dramaturg. Für seine Bücher erhielt er zahlreiche renommierte Preise, unter anderem den Machado des Assis, den Jabuti und den Prêmio APCA. Carvalho war Herausgeber der Essay-Reihe Folhetim und Korrespondent der Folha de São Paulo in New York und Paris. Bernardo Carvalho war bis vor Kurzem Inhaber der Samuel-Fischer-Gastprofessur am Peter Szondi-Institut der FU Berlin. Zuletzt ist von ihm auf Deutsch erschienen: "Berliner Tagebuch", Ripperger & Kremers Verlag (2020).

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Martinskirche in Pfullingen
    Predigt: Pfarrer Hans-Martin Fetzer
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr
    11:05 Uhr   Sonntagsspaziergang

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Virenfrei im Berner Oberland
    Das Dorf Mürren unter Eiger, Mönch und Jungfrau

    Vom Flieger nach Sotchi
    ...der in der Luft wieder umkehren musste

    Weltweites Schlusslicht
    Bangladesch in Zeiten wie diesen

    Sinnvolle Beschäftigung
    Was sich im eigenen Zimmer suchen und finden lässt

    An Bord der 747
    Wie ein Hagener Flugkapitän Deutsche aus Neuseeland zurückholte

    Küsschen durch den Maschendrahtzaun
    Deutsch-schweizer Paare zwischen Konstanz und Thurgau

    Reise meines Lebens
    Mit meinem Esel durch Südfrankreich

    In aller Munde: Die internationale Gesprächsrunde

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 12:30 Uhr
    13:05 Uhr   Interview der Woche

    René Gottschalk, Leiter des Gesundheitsamtes in Frankfurt a.M.

  • 13:30 Uhr
    13:30 Uhr   Zwischentöne

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schriftsteller Peter Schneider im Gespräch mit Joachim Scholl

    Die politische Entwicklung Deutschlands hat seinen literarischen Weg gesäumt und über Jahrzehnte bestimmt - mit dem Roman „Vivaldi und seine Töchter“ legt Peter Schneider auch seine musikalischen Wurzeln offen.
    Die Politik prägte sein Leben und Schreiben: Als junger Mann schrieb Peter Schneider, Jahrgang 1940, Reden für Willy Brandt. Die APO-Bewegung machte ihn zum entschiedenen Rebellen. Als Lehrer wollte der Staat ihn nicht haben, er wurde Schriftsteller, schon mit seiner Debüt-Erzählung „Lenz“ wurde er berühmt, heute ist der Text längst Schullektüre. Sein Werk umfasst Romane, Essaybände, politische Monographien und Drehbücher - aus einem Filmstoff für den Kameramann Michael Ballhaus entwickelte sich sein jüngster Roman „Vivaldi und seine Töchter“. Im April wird Peter Schneider 80 Jahre alt.

    14:05 Uhr   Zwischentöne

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schriftsteller Peter Schneider im Gespräch mit Joachim Scholl

  • 18:10 Uhr

    18:40-19:00 Uhr Hintergrund: Abwarten oder Handeln - Homophobie belastet deutsch-polnische Städtepartnerschaften

  • 20:05 Uhr
    20:05 Uhr   Freistil

    Radikale Netzwerke
    Einblicke in Pflanzenwelten
    Von Antonia Kreppel
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: Dlf 2020

    „Pflanzen sind die radikalste Form des In-der-Welt-Seins“, analysiert der Philosoph Emanuele Coccia. Bücher über die Pflanzenwelt in der Tradition des „Natural Writings“ boomen. Dass Pflanzen keine passiven Bio-Automaten sind, bestätigen immer mehr Wissenschaftler. Sie attestieren den Pflanzen viele Sinneswahrnehmungen und Erinnerungsvermögen, ja sogar Intelligenz. Der Wurzelbereich der Pflanze, eine Art unterirdisches Gehirn, ist bestens vernetzt. In den Kommunikations- und Abwehrkünsten der Pflanzen und in ihren Anpassungsstrategien sieht die nachhaltige Landwirtschaft eine Chance für die Zukunft. Sind Pflanzen Subjekte, Tier und Mensch gleichgestellt, die mehr Respekt verdienen? Sind sie als selbsternährende Lebewesen der Ursprung der Welt? Neues Wissen aus der Welt der Pflanzen breitet sich aus. Zwar nimmt die Vielfalt der Natur weltweit ab, aber es wuchert im Bücherdschungel. Die fortschreitende globale Naturzerstörung befeuert geradezu die Faszination von Pflanzenneurobiologen und Zellforschern, Agrarwissenschaftlern und Gentechnik-Kritikern, Gärtnern und Bauern, Künstlern und Philosophen. Sie alle erzählen im Feature von alten und neuen Sichtweisen auf Pflanzen.

  • 23:05 Uhr

    Journal vor Mitternacht

    Das Corona-Virus und die Zahlen - wie sind sie einzuordnen? Interview mit Gerd Antes, Leiter des Deutschen Cochrane Zentrums

    Am Mikrofon: Petra Ensminger