Street Art in Jordanien
Mehr Farbe für Amman
Von Julia Neumann
Eng gebaute, sandfarbene Häuser prägen das eintönige Stadtbild von Amman. Aber es wird immer bunter in der Hauptstadt Jordaniens. Denn junge Künstler verleihen den Hausfassaden ihre Handschrift. Welche Themen beschäftigen sie und wie weit dürfen sie mit ihrer Kunst gehen im konservativen Königreich? Zwischen Ammans beigen Hauswänden klettert Julia Neumann mit der Künstlerin Miramar Muh’d auf einen Kran. Von hier aus können sie nicht nur über die Dächer der Stadt blicken, sondern auch ein großformatiges Wandbild anfertigen. Der bekannteste Street Artist Ammans, Souhaib Attar, durchstreift das Viertel seiner Kindheit. Souhaib träumt davon, Hashmi, ein armes Stadtviertel, in ein Museum für Straßenkunst aus aller Welt zu verwandeln. Street Art ist die Kunst der Straße. Sie gilt als frei und subversiv. Doch im hippen Viertel Weibdeh ist sie auch Teil der Gentrifizierung. Die Stadt Amman unterstützt die Verschönerung der Stadt sogar aktiv: Schon seit sieben Jahren findet das Street Art Festival ,Baladk’ statt. Im Rahmen des diesjährigen Festivals ermutigte das deutsch-iranische Künstlerpaar Sourati in einem Workshop Nachwuchskünstlerinnen und -künstler, ihre Geschichten auf den Wänden ihrer Stadt zu erzählen. Braucht es die Einmischung aus dem Westen? Und gibt es einen typisch arabischen Street Art Style? Das kann Muath Isaeid beantworten. Er organisiert das Street Art Festival, sucht neue Wände, organisiert Genehmigungen und betreut die Künstlerinnen und Künstler.