Donnerstag, 25. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 15.04.2018

  • 00:05 Uhr

    Fremd in der Welt und frei im Leben
    Eine Lange Nacht über Jean-Paul Sartre und Albert Camus
    Von Christoph David Piorkowski
    Regie: Vera Teichmann

    Anfang der 1940er-Jahre. Im besetzten Paris begegnen sich die jungen Schriftsteller-Philosophen Jean-Paul Sartre und Albert Camus zum ersten Mal. Je bedrückender die Lebensverhältnisse durch die deutsche Okkupation werden, desto größer wird die Freiheit geschrieben. Die bald als Existenzialisten bezeichneten Intellektuellen feiern im Künstler- und Literatenviertel Saint-Germain-des-Prés ein intensives Leben und begeben sich gleichzeitig in den Widerstand gegen die Besatzer. In den angesagten Cafés kann man den existenzialistischen Bürgerschrecks, die in der Nachkriegszeit zu Ikonen der Philosophie werden, öffentlich beim Denken und Schreiben zuschauen. Der seit der Kindheit von Büchern umgebene Sartre und der in bitterer Armut aufgewachsene Algerienfranzose Camus thematisieren auf je eigene Weise die prekäre Existenz des Individuums in einer absurden und gottlosen Welt. Ohne jeden Kompass ist der Mensch zu einer furchterregenden, aber auch berauschenden Freiheit verdammt, die ihm die totale Verantwortung für sein Leben aufbürdet. Ab den 1950er-Jahren engagieren sich Sartre und seine nicht minder populäre Lebensgefährtin Simone de Beauvoir immer stärker für den Kommunismus. Mit dem politisch gemäßigteren Moralisten Camus kommt es darüber zum Bruch. Als Persona non grata wird der einst von der Pariser Intelligenz aufgenommene Aufsteiger aus Algier nun aus deren Mitte verbannt. Bis zu seinem Unfalltod im Jahr 1960 zieht sich Albert Camus auf ein Leben und Denken im Zeichen der mittelmeerischen Sonne zurück. Jean-Paul Sartre schwört dem orthodoxen Kommunismus ab und wahrt seine Stellung als einer der tonangebenden Linksintellektuellen des 20. Jahrhunderts.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Ludwigsburger Schlossfestspiele 2017

    Erschütternde Schönheit und Geistigkeit
    Alte und traditionelle Musik aus Armenien

    Aram Movsisyan, Gesang
    Georgi Minassyan, Haïg Sarikouyoumdjian, Duduk
    Gaguik Mouradian, Kamantsche
    Meri Vardanyan, Kanun
    Hespèrion XXI
    Jordi Savall, Leitung und Viola da gamba, Rebec, Fidel

    Aufnahme vom 27.5.2017 aus dem Forum am Schlosspark Ludwigsburg

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Gustav Mahler
    Ausschnitte aus der Sinfonie Nr. 1 D-Dur

    Düsseldorfer Symphoniker
    Leitung: Adam Fischer

  • 06:05 Uhr

    Die Orbanisierung der EU: Nach dem Fidesz-Wahlsieg in Ungarn

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Du Hirte Israel, höre'. Kantate am Sonntag Misericordias Domini, BWV 104
    Makoto Sakurada, Tenor
    Stephan MacLeod, Bass
    Bach Collegium Japan, Chor und Orchester:
    Leitung: Masaaki Suzuki

    Georg Druschetzky
    Messe für Soli, Chor, Bläser und Orgel B-Dur
    Johannette Zomer, Sopran
    Britta Schwarz, Alt
    Cornelius Hauptmann, Bass
    Arsys Bourgogne
    Ensemble Zefiro
    Leitung: Pierre Cao

    Jehan Alain
    'Variations sur un thème de Clément Janequin' für Orgel, AWV 99
    Marie-Claire Alain, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Managerwechsel bei VW und Deutscher Bank - Neustart wohin? Ein Interview mit dem Wirtschaftsethiker Birger Priddat

    70 Jahre Israel - Ein Interview mit dem ehemaligen israelischen Botschafter in Berlin Avi Primor

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Die Syrien-Krise eskaliert - Ein Interview mit dem  Kriegsreporter Kurt Pelda

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Nino Haratischwili

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Gottes Adresse in der Großstadt - Ordensgemeinschaften in der City-Pastoral
    Von Andrea Fleming
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: In der Bundesrepublik wird erstmals ein Kind entführt und ermordet

  • 09:30 Uhr

    Vom Mythos zum Ereignis (1/2)
    Was aus dem Mai 1968 für heute folgt.
    Daniel Cohn-Bendit im Gespräch mit Claus Leggewie
    (Teil 2 am 22.04.2018)

    Daniel Cohn-Bendit, zuletzt Europaabgeordneter, damals als „Dany le Rouge" mit einem Schlag zur weltberühmten Ikone der Studentenrevolte aufgestiegen, war zweifellos ein 68er. Er war aber stets auch ein selbstironischer Kommentator seiner Aktionen. Im Gespräch mit Claus Leggewie, einem Sozialforscher, der 1968 von der Seitenlinie aus beobachtet hat, legt er hinter dem Mythos die historische Ereigniskette der Studentenproteste und ihre Bedeutung für die Gegenwart frei.

  • 11:05 Uhr

    Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Generalsekretärin

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Geheimnisvoll und fremd
    Rätselhaftes Madagaskar

    Die graue Eminenz gibt sich die Ehre
    Mit Wolfsberatern durch die Lüneburger Heide

    Unter der Tropensonne Südvietnams
    Radtour im Mekong-Delta

    Aussergewöhnliche Tradition
    Das Puppenspiel in Tschechien und der Slowakei

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 15:05 Uhr

    Harte Schale, weicher Kern
    Die New Yorker Musikerin Joan As Policewoman
    Von Marcel Anders

    Joan Wasser alias Joan As Police Woman trägt am liebsten schwarzes Leder zu blickdichter Sonnenbrille und fährt ein altes Polizeiauto. Die 1970 geborene New Yorkerin hat als Session- und Begleitmusikerin mit zahlreichen Prominenten gearbeitet: Zu ihrer Klientel zählen Placebo, John Cale, Elvis Costello, Rufus Wainwright, Antony & The Johnsons, Elton John und Lou Reed. Zudem war sie eine zeitlang mit Jeff Buckley liiert. Nebenbei ist die 47-Jährige, klassisch ausgebildete Violinistin auch als Solo-Künstlerin aktiv, die dieser Tage ihr siebtes Album ,Damned Devotion' vorstellt - ein Werk über Beziehungsunfähigkeit, Traummänner und Tod. Unterlegt mit einem düsteren, sphärischen Pop Noir. Eine tiefe Mischung, die genauso fasziniert, wie die Musikerin selbst.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Helmut Lethen: "Die Staatsräte. Elite im Dritten Reich: Gründgens, Furtwängler, Sauerbruch, Schmitt "
    (Rowohlt Berlin Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Katharina Teutsch

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Versuch macht klug
    Science March für Freiheit der Forschung
    Am Mikrofon: Uli Blumenthal

    Am 14. April 2018 gingen Forschende weltweit zum zweiten Mal auf die Straße, um beim „March for Science“ für die Freiheit der Wissenschaft und gegen alternative Fakten zu demonstrieren. Denn der Science Community schlägt von Seiten der Öffentlichkeit immer häufiger Misstrauen und Ablehnung entgegen. Nicht selten steht dabei die Unterstellung im Raum, dass Wissenschaft käuflich sei, verbreite Herrschaftswissen, werde von Eliten für Eliten betrieben werde - und diene nicht dem Allgemeinwohl. Eine Entwicklung, die bis vor kurzem undenkbar gewesen wäre.
    Aber bringt der „March for Science“ mit der Forderung „Fakten statt Fakes“ wirklich Bewegung in den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ? Und wenn ja: wie nachhaltig ist die Beziehung tatsächlich?
    Denn außer Frage steht auch: Die meisten Wissensschaffenden haben über Jahrzehnte verschlafen, der Öffentlichkeit die Wichtigkeit ihres Tuns nahezubringen und verständlich zu machen. Reicht da ein jährlicher „March for Science“, um die gestörte Kommunikation zu kitten?
    Von der Straße in die Köpfe? Wir fragen nach! Am 15. April, einen Tag nach dem „March for Science“. Denn: Versuch macht klug.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    "Politik ist der Kampf um Begriffe" - Heinz Bude über das Erbe von '68 und Protestformen von heute im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Jankel Adler und die Avantgarde" - Ausstellung im Von der Heydt-Museum Wuppertal

    "Eines langen Tages Reise in die Nacht" - Andrea Breth inzeniert O'Neills "Seelendrama" in Wien

    Verzweiflung an der Gegenwart - Ausstellung in Berlin über den Umgang der Kunst mit den Krisen der Moderne

    Wajdi Mouawad "Inflammation du verbe vivre" - Gastspiel im Rahmen von FIND 2018 an der Schaubühne

    Dokumentarfilm aus der arabischen Welt - In Leipzig findet erstmals der Dokumentarfilmkongress "Arab.European Documentary Convention" statt. Die Kulturmanagerin Marion Schmidt im Gespräch

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 18:40 Uhr

    .Wenn Krankenkassen auf Kosten der Versicherten sparen -
    Ein Gesetz hat Lücken

  • 20:05 Uhr

    Von Menschen und Raben
    Betrachtungen aus der Vogelperspektive
    Von Ulrike Klausmann
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: Dlf 2018

    In der nordischen Mythologie trägt der Göttervater Odin zwei Raben auf seinen Schultern. Hughin, der Gedanke, und Munin, die Erinnerung. Sie fliegen zu den Menschen und berichten dem Gott, was die Erdbewohner umtreibt. Was würden sie ihm heute sagen? Vielleicht, ob sich das Verhältnis der Menschen zu den intelligentesten Vögeln unter der Sonne allmählich wandelt. Warum die Menschen in Europa die Raben so lange verteufelt haben, während sie in Asien und Amerika schon immer verehrt wurden. Und warum heute immer mehr Rabenkrähen in die Städte ziehen und dort statt Paare wehrhafte Trios bilden.

  • 21:05 Uhr

    Beethovenfest Bonn 2017

    Richard Wagner
    Vorspiel zum ersten Aufzug der Oper ‚Lohengrin‘

    Ludwig van Beethoven
    Sinfonie Nr. 4 B-Dur, op. 60

    Nikolai Rimsky-Korsakow
    ‚Scheherazade‘. Sinfonische Suite, op. 35

    Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg
    Leitung: Valery Gergiev

    Aufnahme vom 8.9.2017 aus dem World Conference Center Bonn

    Am Mikrofon: Sylvia Systermans

    Dirigent Valery Gergiev versteht sich als kultureller Brückenbauer zwischen Ost und West. Seine politische Nähe zum russischen Präsidenten Putin bringt ihm vor allem im Westen regelmäßig Kritik ein. Dirigiert Gergiev sein Orchester des Mariinsky-Theaters, dann erntet er jedoch weltweit Bewunderung. So auch beim Auftritt in Bonn. ,Ferne Geliebte’ lautete das Motto beim Beethovenfest 2017, angelehnt an Beethovens Liedzyklus ,An die ferne Geliebte’. Das Leiden am Lieben aus der Ferne diente jedoch auch Komponisten anderer Epochen als Treibstoff für ihre Kunst. In diesem Sinne schlugen das Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg und sein Chefdirigent Valery Gergiev beim Eröffnungskonzert des Bonner Beethovenfests einen weiten Bogen vom unnahbaren Lieben Lohengrins zur verführerisch werbenden Scheherazade. Dazwischen erklang Beethovens vierte Sinfonie, grimmig schroff und unbekümmert singend.

  • 23:30 Uhr

    "Vom Taktikfuchs zum Menschencoach" - Der Beruf des Fußballtrainers im Wandel

    Eine Gesprächsrunde mit
    Frank Wormuth, DFB-Chefausbilder für Fußballtrainer und
    Tobias Escher, Fußball-Blogger.

    Gesprächsleiter Matthias Friebe.