Freitag, 19. April 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauFreitag, 19.04.2019

  • 00:05 Uhr
    00:05 Uhr   Fazit

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

    01:05 Uhr   Alte Musik

    Marin Marais
    Suite G-Dur für zwei Violen da gamba, Cembalo und Theorbe
    Jordi Savall, Viola da gamba
    Christophe Coin, Viola da gamba
    Ton Koopman, Cembalo
    Hopkinson Smith, Theorbe

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 9 Es-Dur, KV 271
    Ronald Brautigam, Hammerklavier
    Die Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

    02:07 Uhr   Sinfonische Musik

    Ludwig van Beethoven
    Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 55
    Saito Kinen Orchestra
    Leitung: Seiji Ozawa

    03:05 Uhr   Klaviermusik

    Sergej Rachmaninow
    Variationen über ein Thema von Corelli op.42
    Klaviersonate Nr.2 b-Moll op.36

    Michael Korstick, Klavier

    Sergej Rachmaninow
    ausgewählte Preludes

    Nikolai Lugansky, Klavier

    04:05 Uhr   Neue Musik

    Jamilia Jazylbekova
    ,Voci'. Für Stimme und Ensemble
    Jamilia Jazylbekova, Singstimme
    Ensemble Modern
    Leitung: Kasper de Roo

    Samir Odeh-Tamimi
    ,Madjnun II'. Für Blockflöte und Männerchor
    Jeremias Schwarzer, Blockflöte
    WDR Rundfunkchor Köln
    Leitung: Rupert Huber

    Myriam Lucia Marbe
    ,Le temps retrouvé'. Für Stimme und Ensemble
    Petra Hoffmann, Sopran
    ensemble avantage
    Leitung: Jeremias Schwarzer

    05:05 Uhr   Kammermusik

    Georg Philipp Telemann
    Concerti TWV 43:a3, 43:h3 und 43:g2
    Quartette TWV 43:G12 und 43:G4

    Camerata Köln
    Michael Schneider, Blockflöte
    Karl Kaiser, Traversflöte
    Hans-Peter Westermann, Oboe
    Christine Busch, Violine
    Ulla Bundies, Viola
    Rainer Zipperling, Viola da Gamba und Violoncello
    Ghislaine Wauters, Viola da Gamba
    Marita Schaar, Fagott
    Sabine Bauer, Cembalo

  • 06:05 Uhr

    Carlo Gesualdo da Venosa
    Responsorien des Offizium Tenebrae vom Karfreitag
    The Hilliard Ensemble

    Antonio Lotti
    'Crucifixus'. Motette zum Karfreitag für 6-stimmig gemischten Chor a cappella
    The Sixteen
    Leitung: Harry Christophers

    Heinrich Schütz
    'Also hat Gott die Welt geliebt'. Motette für 5-stimmigen Chor, SWV 380
    La Chapelle Royale
    Leitung: Philippe Herreweghe

    Johann Sebastian Bach
    Concerto für Orgel solo g-Moll, BWV 985
    Kei Koito, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Umstrittener Ort - Israelische Archäologen erforschen den Abendmahlsaal

    Monarchie und Moderne - Zur Geschichte der Thronfolger ein Interview mit dem Historiker Frank Lorenz Müller

    Europa und die Verfassung - Ein Interview mit dem Bundesverfassungsrichter a.D. Dieter Grimm

    Die Passionen in der Musik - Musiktraditionen des Karfreitags

    Anfassen verboten, berühren erwünscht! Ein Interview mit dem Mediziner Bruno Müller-Oerlinghausen

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Nora Bossong

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Kreuz-Stein. Das Kreuz des Erlösers
    Von Pfarrer Günter Ruddat, Bochum
    Evangelische Kirche

  • 09:05 Uhr

    Vor 20 Jahren: Der Bundestag übernimmt das umgebaute Reichstagsgebäude in Berlin

  • 09:30 Uhr

    „Es werde Licht!"
    Gegenbilder zur drohenden Zerstörung
    Von Marleen Stoessel

    Das Paradies, das wir auf Erden immerfort suchen, gab es nie. Sofern solch utopische Rückschau nicht als Verklärung, Selbsttäuschung oder bloße Weltflucht ausgelebt wird, ist in ihr ein Potenzial enthalten, das immer wieder von Künstlern als Quelle der Inspiration angezapft wurde. Doch nicht im Sinne einer Beschönigung und Beschwichtigung gegenwärtiger Nöte, sondern als Gegenentwurf, als Hoffnung.
    Der Blick in den Weltraum und aus diesem zurück hat den Menschen erstmals in ihrer Geschichte erlaubt, im kosmischen Spiegel die Kleinheit und Verletzlichkeit ihres Planeten Erde zu erkennen - und zugleich seine Schönheit. Weltweite Kriege, Hunger, Flucht und Migration schaffen Bilder der Zerstörung und apokalyptische Ängste. Menschen fürchten schwindende Ressourcen und ökologische Katastrophen oder die Vermüllung der Meere, allesamt wiederum von Menschen gemacht. Jedoch sollen weniger und dystopische Ängste und Fantasien das Wort haben als die visionären Stimmen aus Kunst und Literatur. Marleen Stoessel erinnert in ihrem Essay an Gegenbilder zu solcher Zerstörung, an jene zweite Schöpfung, die in Kunst, Literatur, Philosophie und Musik die anderen Möglichkeiten aufzeigen, in denen sich das biblische Schöpfungswerk als ein menschliches fortsetzt und erfüllt. Welcher Haltung bedarf es dafür, welcher Wendung des Blicks, welcher Schärfung der Wahrnehmung und Sinne, welcher Offenheit und (kindlichen) Fähigkeit zum Staunen, zu Demut und Dankbarkeit? Wie lassen sich vielbeschworene Begriffe wie Identität und Daseins-Sinn neu schärfen und erhellen?
    Marleen Stoessel ist promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie arbeitete als Hochschuldozentin, Dramaturgin und Theaterregisseurin und lebt heute als freie Essayistin und Kulturpublizistin in Berlin. Sie veröffentlichte zuletzt das Buch ,Lob des Lachens - Eine Schelmengeschichte des Humors’ im Insel Verlag.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Apostel-Paulus-Kirche in Berlin-Schöneberg
    Predigt: Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Das Zeitliche und das Ewige

    Paul Juon
    Litanae, Tondichtung für Klaviertrio
    Peter Tschaikowski
    Klaviertrio a-moll Op. 50

    Boulanger Trio
    Karla Haltenwanger, Klavier
    Birgit Erz, Violine
    Ilona Kindt, Violoncello

    Stefano Pierini
    Cantai un tempo
    Johann Sebastian Bach
    Die Kunst der Fuge BWV 1080

    Delian Quartett
    Adrian Pinzaru, Violine
    Andreas Moscho, Violine
    Georgy Kovalev, Viola
    Miriam Prandi, Violoncello

    Claudia Barainsky, Sopran

    Am Mikrofon: Oliver Cech

    „Vor vielen Jahren“, erinnert sich der russische Komponist Paul Juon, „trat ich einmal in die Frauenkirche in München. Es waren nur wenige Leute darin. Vor einem Seitenaltar sah ich einen Mann stehen und blieb gebannt stehen; in seinem Antlitz spiegelte sich so unendlicher Schmerz wieder!“ Die wortlose Begegnung mit dem Betenden hat Juon 1918 inspiriert zu der Tondichtung ,Litaniae’ für Klaviertrio. Auf seiner neuen CD stellt das Trio Boulanger dieses zarte, selten zu hörende Stück an die Seite des Klaviertrios von Peter Tschaikowsky. Komponiert in Erinnerung an seinen Freund und Förderer, den Pianisten Nikolai Rubinstein; die Erschütterung über den jähen Tod des Freundes prägt und trägt Tschaikowskys Musik.
    „Einst sang ich. Ich singe das Lied. Schweigen werde ich“: In ,Cantai un tempo’, einem berühmten Madrigal des italienischen Komponisten Claudio Monteverdi, geht es wiederum um das Verstreichen der Zeit. Monteverdis Landsmann Stefano Perini (*1971) hat dieses Madrigal rund 400 Jahre später zum Ausgangspunkt genommen für einen eigenen Zyklus. Perinis ,Cantai un tempo’, entstanden 2017, gibt den affektgeladenen mehrstimmigen Sätzen Monteverdis ein völlig neues Leben für Solostimme und Streichquartett. Diesen Epochensprung verbindet das Delian Quartett auf seiner neuen CD mit einer Musik, die jenseits der Epochen zu stehen scheint - zeitlose Musik, reine Mathematik, mystischer Klang: ,Die Kunst der Fuge’ von Johann Sebastian Bach, hier in einer Fassung für Streichquartett.
    Die CDs sind erschienen bei den Labels Oehms (Delian Quartett) und CAvi (Boulanger Trio).

  • 13:05 Uhr

    Eine Tote bei Ausschreitungen in Nordirland

    Nach Mueller-Bericht - Reaktionen auf Veröffentlichung

    Busunglück auf Madeira - die aktuelle Lage

    Linke fordert Treuhand-Untersuchungsausschuss?

    Der lange Weg zu einer Libyen-Resolution des UN-Sicherheitsrates

    Chinas Behörden zensieren unbequemes Werbevideo

    Karfreitag in Jerusalem Reportage von der Prozession durch die Altstadt

    Moderartion: Jonas Reese

  • 13:30 Uhr

    Edvard Grieg
    Konzert für Klavier und Orchester a-Moll, op. 16
    Leif Ove Andsnes, Klavier
    Berliner Philharmoniker
    Leitung: Mariss Jansons

  • 14:05 Uhr

    Das Medienmagazin

    Senden fürs ganze Land - 25 Jahre Deutschlandradio
    Eine Intendantenrunde mit Stefan Raue, Willi Steul und Ernst Elitz
    Am Mikrofon: Bettina Schmieding

  • 15:05 Uhr

    Kissinger Sommer 2018

    Arvo Pärt
    ,Nunc Dimittis' für Chor a cappella
    ,Da Pacem Domine' für Chor und Streicher
    ,Adam's Lament' für Chor und Streicher

    Sinfonietta Riga
    Latvian Chamber Choir
    Leitung: Sigvards Kïava

    Aufnahme vom 25.6.2018 aus dem Max-Littmann-Saal in Bad Kissingen

    Am Mikrofon: Susann El Kassar

    Mit seinem reduzierten Stil, dem Tintinnabuli-Stil, hat Arvo Pärt eine suggestive Musik entwickelt, die mit ihrer Reinheit und auch Beharrlichkeit den Hörenden in ganz andere Welten transportieren kann. Ihre Wirkung entfaltet sich besonders in seinen Chorwerken. Der Lettische Kammerchor und die Sinfonietta Riga haben beim Kissinger Sommer 2018 ein Programm allein mit Werken Arvo Pärts zusammengestellt. Die baltischen Ensembles, allen voran die Chöre, kennen die Musik des Esten Arvo Pärt natürlich besonders gut.

  • 15:50 Uhr

    Jüdisches Leben heute

    Musik und Gebete zum Pessach-Fest

    Von Micha Guttmann

  • 16:10 Uhr

    Yambo Ouologuem: „Das Gebot der Gewalt“
    Aus dem Französischen von Eva Rapsilber
    Mit einem Nachwort von Dirk Naguschewski
    (Elster Verlag, Zürich)
    Ein Beitrag von Cornelius Wüllenkemper

    Christa Morgenrath/Eva Wernecke (Hrsg.): „Imagine Africa 2060. Geschichten zur Zukunft eines Kontinents“
    Übersetzt von Jutta Himmelreich, Gudrun Honke und Michael Kegler
    Mit einem Nachwort von Manfred Loimeier
    (Peter Hammer Verlag, Wuppertal)
    Ein Gespräch mit der Herausgeberin Christa Morgenrath

    Am Mikrofon: Dina Netz

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Irrwege und Irrsinn
    Über Glauben und Wissen
    Von Anneke Meyer

    Die Menschheit hat schon den allergrößten Blödsinn geglaubt, obwohl sie es besser hätte wissen können: Die Sonne dreht sich um die Erde, Lämmer wachsen auf Bäumen, waschen ist schlecht für die Gesundheit. Da ist man doch froh, in einer aufgeklärten Gesellschaft zu leben. In einer Welt, in der Logik und Tatsachen zählen. Wissen statt Glauben. Ach ja? Umfrageergebnisse zeigen: Jeder vierte US-Amerikaner und jeder dritte Russe meint auch heute noch, die Erde sei der Mittelpunkt des Universums. Die Deutschen haben nicht so große Probleme mit der Astronomie - allerdings auch nicht mit der Astrologie. Jeder vierte glaubt, wenn Venus im Haus des Schützen steht, ist die Zeit günstig, Neues zu lernen. Impfgegner, Klimazweifler, Kreationisten oder Republikaner, die schwören können, dass bei der Amtseinführung von Donald Trump mehr Zuschauer gewesen seien als bei der von Barack Obama: Die Liste zweifelhafter Überzeugungen lässt sich beliebig verlängern. Warum glauben Menschen so etwas, obwohl die Fakten dagegen sprechen? Muss man sie zur Vernunft bringen? Oder setzen wir darauf, dass auch Irrwege manchmal ans Ziel führen?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Meisterwerke, Raubkunst, Kulturpolitik.
    Eike Schmidt, Leiter der Uffizien, im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Liebschaften und Leidenschaft - Luca Francesconis Oper “Quartett” nach Heiner Müller am Theater Dortmund

    "Coriolan" - Tilmann Köhler inszeniert Shakespeares Polit-Thriller am Düsseldorfer Schauspielhaus

    Reihe: Gerechtigkeitsfragen im Theater - Dramatiker Thomas Köck über sein Stück "atlas" und gerechte Erzählungen von Geschichte

    Am Mikrofon: Änne Seidel

  • 18:10 Uhr

    Vermutlich Terrorakt in Nordirland - Nach Tod einer Journalistin in Londonderry

    Kein Osterfriede in Berlin - Klimastreit in der Großen Koalition geht weiter

    Laut "Spiegel" war Attentäter Amri Teil eines europaweiten IS-Netzwerkes

    "Sinnlose Geldverschwendung"? - Russische Reaktionen auf den Mueller-Report

    Busunglück auf Madeira - Fassungslosigkeit und Trauer bei Touristen in Caniço

    Ärger für Kamera-Firma Leica - Chinas Behörden zensieren unbequemes Werbevideo

    Nach Brand von Notre-Dame - Gläubige in Paris müssen an Ostern ausweichen

    Hagia Sophia demnächst Moschee? - Symbolstreit um berühmtes Bauwerk in Istanbul

    Reportage von den Oster-Prozessionen durch die Altstadt in Jerusalem

    Am Mikrofon: Daniel Heinrich

  • 18:40 Uhr

    Umstrittenes Großprojekt - Die Hochgeschwindigkeits-Bahntrasse Turin-Lyon

  • 19:05 Uhr

    Tote Journalistin in Nordirland - Harter Brexit als Gefahr für fragilen Frieden

  • 19:10 Uhr

    Auch Nonnen essen Schokolade
    Von Maria Antonia Schmidt

    Sechs Gottesdienste am Tag und jede Menge Arbeit. Im Kloster Helfta leben elf Nonnen des Zisterzienserordens. Ora et labora - Arbeit und Gebet sind nach wie vor Taktgeber des klösterlichen Lebens. Wer entscheidet sich heute noch für einen so entbehrungsreichen Lebensweg?
    Stille, Keuschheit, Gehorsam und Armut gehören zu den wesentlichen Gelübden, die die Frauen auf immer abgelegt haben. Das Gelände des Klosters Helfta darf nur für besondere Anlässe verlassen werden. Heute, in Zeiten, in denen unser Wunsch nach Spiritualität einem unbedingten Glauben an Technik und Fortschritt gegenüber steht, suchen wir Hilfe bei Yogalehrern und Gesundheitspredigern. Aber profitieren auch christliche Einrichtungen davon?
    Maria Antonia Schmidt ist in das Klosterleben eingetaucht, hat die Nonnen beim Gebet, beim Gassi gehen mit dem Klosterhund und bei der Küchenarbeit begleitet. Dabei hat sie erfahren, dass auch Nonnen mit ihrem Lebensweg hadern und ab und zu mal Schokolade naschen. Im anschließenden Gespräch widmen wir uns den Gläubigen außerhalb der Klostermauern und fragen, wie die Kirche im 21. Jahrhundert moderne Jugendliche erreicht und vom gläubigen Leben überzeugt.

  • 20:05 Uhr

    Wahrheit in der Stille
    Die Komponistin Sofia Gubaidulina
    Von Marietta Morawska-Büngeler
    Regie: Fabian von Freier
    Produktion. Dlf 2019

    Warschauer Herbst 1971: Als Studentin erlebt die Autorin die Musik von Sofia Gubaidulina zum ersten Mal. Klänge, die aus der Stille entstehen, sich expressiv, farb- und kraftvoll entfalten. Seitdem hat sie Leben und Werk der Komponistin nicht mehr losgelassen. Bis zu einer persönlichen Begegnung sollten über 40 Jahre vergehen. Gubaidulina ist inzwischen 87 und hat nach wie vor einen vollen Terminkalender. Sie braucht die Stille ihres Hauses auf dem Lande bei Hamburg, um Inspiration und Kraft zu schöpfen. Es war eine glückliche Fügung, dass die Komponistin trotz Kompositionsaufträgen dem Interview zugestimmt hat. Zustande kamen zwei lange Gespräche über ihre Musik und deren Quellen: der Glaube und die Stille. Über das Leben in der Sowjetunion, die sie 1992 verließ. Über Deutschland. Über den Mut, einen eigenen Weg zu gehen. Sofia Gubaidulina ist nicht nur eine großartige Komponistin, sondern auch eine Philosophin. Herzlich. Offen. Bescheiden. Humorvoll.

  • 21:05 Uhr

    Lars Danielsson & Orchester:
    Lars Danielsson, Kontrabass & Violoncello
    John Parricelli, Gitarre
    Grégory Privat, Klavier
    Magnus Öström, Schlagzeug
    Björn Bohlin, Englischhorn
    Paolo Fresu, Trompete
    Streicher und Bläser des Schleswig-Holstein Festival Orchesters
    Wolf Kerschek, Leitung
    Aufnahme vom 23.6.2018 bei Jazzbaltica
    Am Mikrofon: Jan Tengeler

    Lars Danielsson, einer der renommiertesten Jazzmusiker Schwedens, weiß sowohl als Kontrabassist wie als Komponist und Arrangeur zu überzeugen, wie auch sein Auftritt mit dem Schleswig-Holstein Festival Orchester bei Jazzbaltica 2018 eindrucksvoll belegte. Im Frühjahr zuvor hatte Danielsson eine Auftragskomposition für die Göteborger Symphoniker fertig gestellt. Im Mittelpunkt stand dabei der Klang des Englischhorns, einer im Jazz selten gespielten größeren Variante der Oboe. Für das Konzert an der Ostsee veränderte er die Komposition und integrierte das neue Arrangement in sein ständiges Ensembleprojekt ,Liberetto’. Lars Danielssons meist sehr liedhafte Strukturen wirkten dabei noch etwas klassischer als sonst - nicht zuletzt sorgte der ungewöhnliche Klang von Björn Bohlin an der Alt-Oboe für zusätzlichen Farbenreichtum.

  • 22:05 Uhr

    Von ,Cinema(s)' bis ,Vaguement Godard'
    Die imaginäre Filmmusik des französischen Pianisten Stephan Oliva
    Am Mikrofon: Karl Lippegaus
     

    Vor 20 Jahren legte Stephan Oliva das Album ,Cinema(s)’ vor. Allein meditierte der Pianist aus Paris über seine Kinoeindrücke. Ein Klavier erzählte - wie in einer langen Kamerafahrt in Zeitlupe - von imaginären Begegnungen mit Hitchcock, Welles, Godard, Fellini, Wenders und anderen. Die gleiche Suggestionskraft trieb ein weiteres halbes Dutzend Soloalben voran, die in den folgenden Jahren entstanden, ohne dass je eine solche Serie vorausgeplant war. Im Jahr 2006 entstand die CD ,Ghosts of Bernard Herrmann’, dem legendären Hitchcock-Komponisten gewidmet, der u.a. für ,Psycho’ und ,Vertigo’ vielfach preisgekrönte Soundtracks komponiert hatte. Wieder glichen die Resultate einer Geisterbeschwörung und sie erwiesen sich als derart produktiv, dass wenig später der Ableger ,Lives of Bernard Hermann’ folgte. Die Improvisationen von Stephan Oliva waren nie ein bloßes Nachspielen bekannter Filmmelodien, sondern in freie Räume vorstoßende kreative Explorationen der filmischen Eindrücke. Mit dem Album ,Film Noir’ von 2010 lenkte Stephan Oliva den Fokus auf die musikalische Dimension in Filmklassikern wie ,The Asphalt Jungle’, ,The Long Goodbye’ und ,Sunset Boulevard’. 2013 schließlich brachte der Pianist die CD ,Vaguement Godard’ heraus, dem Pionier der nouvelle vague gewidmet. Erneut erlangten das Wort vom Kino für die Ohren und die Kunst des Solo-Pianospiels im Jazz neue, ungeahnte Facetten.

  • 23:05 Uhr

    Der Bariton Michael Nagy

    Am Mikrofon: Susann El Kassar

    Im März 2019 hat Michael Nagy zum ersten Mal König Amfortas in Richard Wagners ,Parsifal’ gesungen, eine Figur, die mit ihrem anhaltenden Schmerz und der auf ihm lastenden Schuld auch das Leiden Christi am Karfreitag reflektiert. Nagy erweitert mit dieser Rolle sein ohnehin breites Opernrepertoire um eine psychologisch herausfordernde Figur. Der gebürtige Stuttgarter mit ungarischen Wurzeln gehört zu den besten deutschen Sängern im Fach Bariton und er ist darum auch an allen großen Opernhäusern viel gefragt. Aber auch das Lied ist ihm seit Studientagen wichtig. Was außer dem Singen sein Leben prägt, erzählt er in der Sendung ,Schöne Stimmen’.