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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 11.05.2014

  • 00:05 Uhr

    Vom Mississippi an die Seine
    Eine Lange Nacht über den Jazzmusiker Sidney Bechet
    Von Karl Lippegaus
    Regie: Karl Lippegaus

    Zu den schillerndsten Figuren aus der Frühzeit des Jazz gehört Sidney Bechet (1897 -1959), ein Virtuose an Klarinette und Sopransaxofon. Als er sich ab 1949 in Paris niederließ, empfand der Kreole aus New Orleans dies nicht als Exil, sondern als eine Art Heimkehr. Schon 1929 war er in Berlin in einer Revue mit Josephine Baker aufgetreten. "Manche Leute behaupten, dass Sidney der temperamentvollste Hurensohn der Musik war", sagte der Klarinettist Barney Bigard, "andere wiederum finden, er war der netteste Mensch, dem du je begegnet bist." Noch vor seinem großen Rivalen Louis Armstrong war Bechet der erste große Solist im Jazz. Sein unverkennbarer Sound hatte einen markerschütternd beißenden Klang mit dramatischem Tremolo. Zu Armstrong hatte er ein gespaltenes Verhältnis; er warf ihm vor, zu sehr dem Publikum gefallen zu wollen. Als Plattenkünstler hatte er einen langsamen Start. In den 40er-Jahren war Sidney Bechet jedoch einer der wenigen aus der älteren Generation, die sich gegen die kompromisslosen jungen Hard-Bopper behaupten konnten. Immer wieder nahm er eine Auszeit, verschwand von der Szene, zum Teil auch, weil er Haftstrafen verbüßen musste oder eine private Musikschule gründete, tauchte aber dann größer denn je wieder auf. Anhand dieser Jahrhundertfigur können auch absolute Newcomer entdecken, wie der Jazz geboren wurde und wie es einem seiner Pioniere draußen in der Welt erging. Noch 50 Jahre nachdem er den Giganten des frühen New-Orleans-Jazz 1923 live erlebt hatte, erinnerte sich Duke Ellington: "Nie habe ich die Power und Fantasie vergessen, mit der Sidney Bechet spielte."

  • 02:05 Uhr

    2.05 Uhr Sternzeit

    Konzertmomente

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello Nr. 3 D-Dur, op. 44 Nr. 1
    Artemis Quartett

    Aufnahme vom Rheingau Musik-Festival 2013

    Schlüsselwerke

    Giovanni Battista Pergolesi
    Stabat Mater
    Julia Lezhneva, Sopran
    Philippe Jaroussky, Countertenor
    I Barocchisti
    Leitung: Diego Fasolis

    3.55 Uhr Kalenderblatt

  • 06:05 Uhr

    Birgit Morgenrath:
    Kein Denkzettel für Zuma - Südafrika hat gewählt

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen'. Kantate am Sonntag Jubilate für Soli, gemischten Chor und Orchester, BWV 12
    Marion Eckstein, Alt
    Julian Podger, Tenor
    Marek Rzepka, Bass
    Emma Black, Oboe
    Paolo Bacchin, Trompete
    Balthasar-Neumann-Chor
    Balthasar-Neumann-Ensemble
    Leitung: Thomas Hengelbrock

    Antonio Caldara
    Sonata da chiesa für 2 Violinen, Violoncello und Basso continuo e-Moll, op. 1 Nr. 5
    Il Seminario musicale

    Georg Friedrich Händel
    'Te Deum' D-Dur, HWV 280,
    Mieke van der Sluis, Sopran
    Graham Pushee, Countertenor
    Harry van Berne, Tenor
    Leitung: Wolfgang Helbich

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Neue Bilder vom Aufstand - Zu Beginn der Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Warschauer Aufstandes zeigt das Museum des Warschauer Aufstandes bislang unbekanntes Filmmaterial

    Volkes Wille - Putins Ziele
    Ein Interview mit dem Schriftsteller Jurko Prochasko

    Kurswechsel? Wege aus dem Umfragetief
    Ein Interview mit der FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Wie tickt Russland - Wie zockt Deutschland?
    Ein Interview mit der Schriftstellerin Irina Liebmann

    Denk ich an Deutschland: die Schauspielerin Jasmin Tabatabai

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Die evangelischen Räte - Anspruch, Provokation und Realität: der Zölibat
    Von Andreas Brauns
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der sozialdemokratische Abgeordnete Karl Liebknecht kritisiert im Reichstag die Kriegsvorbereitungen der Regierung

  • 09:10 Uhr

    Alte Musik

    Frei Manuel dos Santos
    Mas no ay que admirar (Villancico a 4 para a festa do Sacramento)
    A Corte Musical
    Leitung: Rogério Gonçalves

    Frei Miguel da Natividade
    O que assombro (Vilançete para a festa de S. Luzia)
    Ensemble: A Corte Musical
    Leitung: Rogério Gonçalves

    Francesco Cavalli
    Ameaças o morrer (Chacona)
    A Corte Musical
    Leitung: Rogério Gonçalves

    anonym
    Pavana
    A Corte Musical
    Leitung: Rogério Gonçalves

  • 09:30 Uhr

    Alles Lüge!?
    Über Formen des Dokumentarischen
    Bericht vom Forum Essay 2014
    Von Barbara Schäfer

    Was vermitteln die Zeitzeugen im Radio, im Film, was vermitteln dokumentarische Elemente im Krimi, in der Bildenden Kunst? Eine besondere Authentizität, einen Wahrheitsanspruch? "Alles Lüge!?", meint der gastgebende BR (Martin Zeyn, Bayern 2 Nachtstudio). 'Essay und Diskurs'-Redakteurin Barbara Schäfer berichtet vom Forum Essay 2014. Zum vierten Mal findet das Forum Essay im Bayerischen Rundfunk statt, in diesem Jahr, wie bereits 2012, mit Unterstützung des Deutschlandfunks. Um die Relevanz und Auswirkung dokumentarischer Formen und Elemente in verschiedenen Sparten wird es auf dem eintägigen Symposium gehen. Vorträge über Zeitzeugenschaft im Radiofeature (Karin Beindorff, DLF), im Dokumentarfilm (Daniel Sponsel, Internationales Dokumentarfilmfest München) und in der Radiokunst (Michaela Melian, Künstlerin und Hörspielautorin) erläutern die aktuellen Möglichkeiten des Dokumentarischen in den Medien. Essays zu dokumentarischen Formen der Kunst (Daniel Hornuff) sowie zu dokumentarischer Unterhaltung am Beispiel skandinavischer Krimis (Frank Zimmer) ergänzen das Programm ebenso wie die Präsentation von dokumentarischen Arbeiten im Radio, die auf der Grundlage von Archivmaterialen entstanden sind (Maximilian Schönherr).

  • 11:05 Uhr

    Michael Sommer, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Einst verruchtes Viertel am Rande von Paris
    Mythos Montmartre

    Ein vorerst letzter Besuch
    …im Berliner Spreepark

    Grillen, was das Zeug hält
    Die Barbecue-Weltmeisterschaft in Memphis/Tennessee

    "Diese Häuser hat der Most gebaut"
    Vierkanthöfe in Niederösterreich

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Dichter Hossein Mansouri im Gespräch mit Michael Langer

    Der Dichter und Übersetzer Hossein Mansouri wurde 1956 in der iranischen Provinz geborenen. Als Kind war er im Dokumentarfilm "Das Haus in schwarz"  von Forough Farrokhzad zu sehen. Seit bald vierzig Jahren lebt der persische Poet in München, wohin ihn sein Lebensweg auf höchst verschlungenen Pfaden führte.

  • 15:05 Uhr

    Neue Heimat Nashville - die amerikanische Sängerin Sheryl Crow
    Von Christiane Rebmann

    Seit dem Erfolg ihres 1993er Albums "Tuesday Night Music Club" mit dem Hit "All I wanna do" hat die US Künstlerin Sheryl Crow von ihren insgesamt neun Alben weltweit mehr als 50 Millionen Exemplare verkauft. Die ehemalige Backgroundsängerin von Michael Jackson wurde 32 Mal für den Grammy nominiert und gewann neun der Trophäen. Jetzt hat sie sich kurzzeitig von der üblichen Mischung aus Rock, Pop und R&B verabschiedet und mit "Feels like home" ein country-gefärbtes Album aufgenommen. "Ich vermisste die Songs, die die Frauen früher im Country gesungen haben. Songs, in denen die Realität beschrieben wird, in der wir Frauen leben. Diese Tradition ist total verschwunden. Deshalb machte ich mich selbst daran, Musik über Themen wie die Probleme alleinerziehender berufstätiger Mütter zu schreiben." Hier erläutert Sheryl Crow unter Anderem, inwieweit ihre Krebserkrankung ihr Leben veränderte und warum sie von Los Angeles nach Nashville umgezogen ist.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Diedrich Diederichsen: Über Pop-Musik
    (Verlag Kiepenheuer & Witsch)

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Mein Konnektom, das bin ich!
    Der verborgene Schaltplan des Gehirns
    Von Michael Lange

    Alles, was wir wahrnehmen, fühlen oder lernen, wird in unserem Gehirn gespeichert. Jede Erfahrung führt zu einer neuen Verschaltung von Nervenzellen. Die Summe dieser Billionen Kontakte ist das, was unsere Persönlichkeit ausmacht. Deshalb wollen die großen Gehirnprojekte der USA und Europas jeden dieser Kontakte finden und in einer detaillierten Karte aufzeichnen. Am Ende soll ein großer, dreidimensionaler Schaltplan stehen: Das Konnektom. Schon jetzt wird diese Kraftanstrengung der Wissenschaft mit dem Human-Genom-Projekt verglichen. Ähnlich euphorisch wie vor zwanzig Jahren heißt es jetzt: "Ich bin mehr als mein Genom - ich bin mein Konnektom."

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Ist Gedenken ohne Zeitzeugen möglich? Der Historiker Martin Sabrow

    Am Mikrofon: Stefan Koldehoff

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Politisch aufgeladener Triumpf der Transsexualität - Warum ausgerechnet die bärtige Dragqueen Conchita Wurst aus Österreich den Eurovision Song Contest gewann

    Sänger der Deutschen - Die Wiedereröffnung des Hoffmann-von-Fallersleben-Museum in Wolfsburg mit einer neuen Ausstellung

    Abhärten für die Gesellschaft - Armin Petras inszeniert "Die Marquise von O." von Heinrich von Kleist und Christoph Heins "Drachenblut" am Schauspiel Stuttgart

    Lahme Literatur? Diskussionen an der Volksbühne in Berlin über die vermeintliche Schwäche der jungen deutschsprachigen Literatur

    "Stereo" - Der neue Film von Maximilian Erlenwein

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Der AIDS-Schreck: In Uganda steigt die HIV-Infektionsrate wieder

  • 19:10 Uhr

    2. Fußball-Bundesliga, 34. und letzter Spieltag:
    Fortuna Düsseldorf - 1. FC Kaiserslautern; SC Paderborn - VfR Aalen;
    Dynamo Dresden - Arminia Bielefeld; FSV Frankfurt - 1. FC Köln;
    1. FC Union Berlin - TSV 1860 München; FC Ingolstadt - Energie Cottbus;
    SpVgg Greuther Fürth - SV Sandhausen; FC St. Pauli - Erzgebirge Aue und
    VfL Bochum - Karlsruher SC

    Wer wird Torjäger der Saison 2013/2014 Lewandowski oder Mandzukic?

    „Trauer- und Lageberichte“ um den Hamburger SV

    Wer wird Englischer Fußball-Meister?

    Handball-Bundesliga, 32. Spieltag: THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt

    Eishockey-WM in Weißrussland, Gruppe B in Minsk: Deutschland - Lettland

    Formel 1 - "Großer Preis von Spanien" in Barcelona

    Chronologie der Sportpolitik der Europäischen Union

    Jugend trainiert für Olympia ein unattraktives Auslaufmodell, dessen finanzielle Kürzungen gerechtfertigt sind, oder ein gutes Sprungbrett zum Leistungssport?

    Am Mikrofon: Philipp May

  • 20:05 Uhr

    An den Ufern der Sehnsucht
    Anatomie eines unstillbaren Gefühls
    Von Burkhard Reinartz
    Regie: der Autor
    Produktion: DLF 2011

    Unerreichbar weit weg und gleichzeitig ganz nah im Herzen regiert die Sehnsucht. Der Philosoph Friedrich Schleiermacher sah in ihr den Urquell des religiösen Gefühls. Dichter und Musiker sprechen von ihr als Motor ihrer schöpferischen Arbeit. Richard Wagner nannte sie eine "unendliche Melodie". Jeder Mensch hat geheime und offen ausgesprochene Sehnsüchte. Die Sehnsucht nach Geborgenheit, nach der ewigen Liebe, nach Heimat, nach einer heilen Welt. Manche verstricken sich so sehr in ihrem Sehnen, dass es in Sucht umschlägt. Doch ohne die Schubkraft Sehnsucht schöpfen manche Menschen ihre Möglichkeiten nicht aus. Sehnsüchte helfen einem, dem Leben eine Richtung zu geben und sich Ziele zu stecken. Weshalb Rainer Maria Rilke meinte: "Nicht die sind also zu bedauern, deren Sehnsüchte nicht in Erfüllung gehen, sondern diejenigen, die keine mehr haben."

  • 23:30 Uhr

    Fußballweltmeister Afrika? Sportgespräch über den Zustand der afrikanischen Mannschaften
    vor der Weltmeisterschaft 2014

    Podiumsteilnehmer:
    Eric-Maxim Choupo-Mouting, Bundesliga-Spieler von Mainz 05 und kamerunischen Nationalspieler,
    Antoine Hey, Ex-Bundesliga-Spieler, einst Trainer von Kenia, Liberia und Gambia und heute technischer Direktor der libyschen Nationalmannschaft sowie
    Daniel Theweleit, Sportjournalist

    Die Podiumsdiskussion moderiert Moritz Küpper.