Revolution im Portemonnaie
Sind wir bald das Bargeld los?
Gesprächsgäste:
Klaus Betz, Journalist
Michael Beumer, Finanzexperte bei der Stiftung Warentest
Michael Hutter, Professor Emeritus am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Sebastian Teupe, schreibt an seiner Habilitation zur Geschichte der "Geldillusion" an der Universität Bayreuth
Am Mikrofon: Andreas Stopp
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
Das neue Smartphone, das kleine Schwarze für den speziellen Anlass und die neuen Sommerreifen haben eins gemeinsam: Sie werden bargeldlos bezahlt. Bei höheren Beträgen ist das für jeden hierzulande Usus. Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Verbraucher in Deutschland immer häufiger mit Karte bezahlen und der Bargeldumsatz im Einzelhandel nur noch knapp über 50 Prozent beträgt. Und wer online kauft, nutzt sowieso kein cash. Praktisch ist das schon, denn Münzen und Scheine müssen erst am Automaten geholt werden, bevor man sie ausgeben kann. Ganz abgesehen vom Geldwechseln im Ausland. Es stellt sich also die Frage, wozu man überhaupt noch Bargeld braucht. Diese haben die Schweden nach dem Motto "nur noch Oma und Bankräuber" nutzen Bares, schon für sich beantwortet.
Aber ist es wirklich erstrebenswert, auf Bargeld komplett zu verzichten? Handeln wir uns damit nicht den gläsernen Konsumenten ein? Und was passiert, wenn die Systeme z.B. wegen eines banalen Stromproblems ausfallen? Dann könnte der Spruch "Nur Bares ist Wahres" eine ganz neue Bedeutung bekommen.