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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 19.05.2018

  • 00:05 Uhr

    Abschied von Lucienne
    Von Pierre Boileau und Thomas Narcejac
    Komposition: Charles Kalman
    Bearbeitung und Regie: Wolf Gremm
    Mit Rita Engelmann, Helmut Wöstmann, Gisela Keiner, Hans Wyprächtiger, Christel Koerner, Friedrich von Bülow, Eike Gallwitz, Andreas Mannkopff, Margarete Salbach u.a.
    Produktion: SWF 1984
    Länge: ca. 54'

    Paul Chavane ist Speisewagenkellner im ,Mistral'. Die meiste Zeit ist er auf Schienen zwischen Paris und Marseille oder Nizza unterwegs. Zuhause wartet seine Frau Lucienne. Bis zu jenem Unfall ...
    Paul und Lucienne kennen sich schon seit früher Jugend, aus Algerien. Sie waren beide Waisenkinder und hatten eigentlich nur aus jeweiliger Einsamkeit geheiratet. Jahrelang leben sie nun schon nebeneinander her. Paul ist das nicht mehr genug, und er bereitet die Scheidung vor. An diesem Tag will er Lucienne die Papiere übergeben. Doch nach seiner Rückkehr aus Nizza erwartet Paul eine schlechte Nachricht: Lucienne liegt im Krankenhaus, im Koma. Sie ist mit dem Wagen in einem entlegenen Pariser Stadtteil gegen einen Laternenpfahl geprallt. Es sieht sogar danach aus, als sei ihr Peugeot verfolgt und mehrfach von hinten angefahren worden.
    Unvorstellbar für Paul, dass seine ängstliche Lucienne sich nachts hinter das Steuer gesetzt haben soll, um in dieses Viertel zu fahren! Sie fürchtet sich im Dunkeln und verlässt abends nie mehr das Haus.
    In ihrer Handtasche findet Paul die Einladungskarte einer Galerie und einen ihm unbekannten Schlüsselbund. Dass sich Lucienne für Malerei interessiert, ist Paul neu. Neugierig mischt er sich unter das Vernissage-Publikum und traut seinen Augen nicht: Eines der Gemälde ist das Portrait einer Frau namens Leyla - Lucilles vollkommenes Ebenbild.
    Paul findet die Adresse zu den Schlüsseln. Sie gehören zu einem Luxusappartement im 12. Arrondissement, mit Luciennes Mädchennamen Leyla Ketani an der Tür. Ebenso schockiert wie fasziniert zieht Paul in die Wohnung ein, und während Lucienne reglos in ihrem Krankenhausbett liegt, erkundet er Stück für Stück das geheime Leben der Frau, die er so gut zu kennen glaubte.

  • 01:05 Uhr

    Jazz

    Tropical Riffs
    Ein Wegweiser durch den Latin-Jazz von Machito bis zu David Virelles
    Am Mikrofon: Karl Lippegaus

  • 06:05 Uhr

    Kruzifix und Knüppel: Das bayerische Polizeigesetz

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    Windsor: Hochzeit von Harry und Meghan

    Magie der Monarchie angesichts Brexit? Interview mit Tony Paterson, Journalist

    Wieder ein Schulmassaker in den USA

    Flugzeugabsturz in Kuba

    Berlin: Debatte um Ankerzentren

    Schiitischer Geistlicher gewinnt Parlamentswahl im Irak

    Vor dem Parlamentswahlen in Venezuela

    WHO: Keine Befürchtung vor Ebola-Epidemie in Kongo

    Sport

    Am Mikrofon: Philipp May

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pfarrer Christoph Breit, München
    Evangelische Kirche

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Martin Zagatta

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der Schweizer Maler Ferdinand Hodler gestorben

  • 09:10 Uhr

    Nostalgie auf Rädern
    Die Deutschen und ihre Oldtimer

    Am Mikrofon: Petra Ensminger

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Pianist Joseph Moog

    Mit vier Jahren entdeckte Joseph Moog, Sohn zweier Musiker, seine Liebe zum Klavier. Als Zwölfjähriger debütierte der gebürtige Pfälzer in Rio de Janeiro. Heute, mit 30 Jahren, zählt der zweifache Preisträger des International Classical Music Award zu den erfolgreichen Pianisten seiner Generation. Der junge Interpret ist regelmäßig zu Gast in Musikzentren wie dem Mariinsky Theater Auditorium in St. Petersburg, der Stuttgarter Liederhalle, der Royal Albert Hall London oder dem Concertgebouw Amsterdam. Seine Soloabende fallen immer wieder durch eine ungewöhnliche Stückwahl auf. Im April dieses Jahres beispielsweise spielt er in der Warschauer Philharmonie das äußerst selten gehörte Klavierkonzert des polnischen Komponisten Jerzy Gablenz. So schwärmen die Kritiker von ihm als einem Schatzgräber mit überirdischer Klaviertechnik.

  • 11:05 Uhr

    Gegen die Herrschaft der Korruption
    Die Hoffnung auf ein neues Rumänien
    Von Leila Knüppel und Manfred Götzke

    Seit mehr als zwei Jahren gehen rumänische Bürger immer wieder auf die Straße, um gegen Korruption und für unabhängige Gerichte zu demonstrieren. ‚Korruption tötet‘ oder ‚Hände weg von der Justiz‘ steht auf einigen ihrer Transparente. Andere schwenken die EU-Flaggen. Für sie ist die blaue Fahne mit dem goldenen Sternenkranz Ausdruck des Wunsches nach einem modernen Staat, frei von Korruption und Vetternwirtschaft. Doch stattdessen klammern sich die alten Polit-Eliten aus kommunistischen Zeiten an die Macht. Die Regierungspartei PSD gilt als Sammelbecken der ehemaligen Nomenklatura. Sie versucht ganz offen, die Rechte der nationalen Antikorruptionsbehörde zu beschneiden. Gegen PSD-Chef Liviu Dragnea wird wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung und der Veruntreuung von EU-Geldern ermittelt. Ein Regierungsamt darf er aufgrund seiner Vorstrafen nicht bekleiden. Das hält Dragnea allerdings nicht davon ab, die Politik Rumäniens zu bestimmen - als Strippenzieher und graue Eminenz. Die EU-Reformstrategie sah vor allem ein konsequentes Vorgehen gegen Korruption und eine Erneuerung des Justizapparates in Rumänien vor. Ist sie gescheitert? Oder kann es als Erfolg gewertet werden, dass die korrupten Machenschaften zahlreicher Politiker nun strafrechtlich verfolgt werden?

  • 13:10 Uhr

    Summe des Versagens: Die blutige Eskalation an der Gaza-Grenze

    Kruzifix und Knüppel: Das bayerische Polizeigesetz

    Ein schwacher Start: Die Haushaltspolitik der Bundesregierung

    Beine statt Hirn bzw. Fußball statt Politik: Das Treffen Özil-Gündoğan-Erdoğan

    Am Mikrofon: Catrin Stövesand

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Libanon: Warum immer mehr Sunniten zur Hisbollah gehen

    Vereint im Anti-Drogenkampf: USA kooperieren mit China und Mexiko

    Halbzeit in Taiwan - Der Leuchtturm der Demokratie trotzt China

    Venezuela: Umstrittene Präsidentschaftswahl in einem krisengschüttelten Land

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Ethik für alle?
    Deutschland sucht nach Alternativen zum konfessionellen Religionsunterricht
    ,Campus & Karriere' fragt: Sollte Ethikunterricht bundesweit von Grundschule bis Oberstufe angeboten werden? Was können Inhalte des Faches sein, wer kann/soll es lehren? Sollte Ethikunterricht den Religionsunterricht ersetzen oder können sie dauerhaft koexistieren? Oder braucht es einen neuen, gemeinsamen Werteunterricht?

    Gesprächsgäste:
    Marlis Tepe, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
    Markus Tiedemann, Professor für Didaktik der Ethik, TU Dresden
    Manuel J. Hartung, Herausgeber von „ZEIT Campus“
    Am Mikrofon: Markus Dichmann

    Beitrag:
    Baden-Württemberg weitet Ethikunterricht aus
    Was genau wird darin unterrichtet?

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Knapp jeder fünfte Schüler bräuchte Ethikunterricht, bekommt ihn aber nicht - so stellt sich die Lage zumindest in Baden-Württemberg gerade dar. Die Schüler, um die es geht, sind konfessionslos, die größte weltanschauliche Gruppe in Deutschland. Ihre Familien verzichten zu einem Großteil darauf, die Kinder in einen wie auch immer gearteten Religionsunterricht zu schicken. Konsequenz: Unterrichtsausfall für einen erheblichen Teil der Schülerschaft und die Frage, in welchem anderen Fach Werte, Normen und moralische Erziehung stattfinden könnten? Auf diesen Bedarf reagiert Baden-Württemberg jetzt und dehnt den Ethikunterricht auf die Klassen 5 bis 7 aus. Die Problematik stellt sich allerdings auch in anderen Bundesländern, wobei jedes andere Wege geht. In Berlin zum Beispiel ist Ethik ab Klasse 7 Pflichtfach, Religion hingegen nur ein freiwilliges Wahlfach. Ein Modell, das viele Deutsche übrigens befürworten. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprechen sich 69 Prozent der Befragten für einen neuen, gemeinsamen Werteunterricht aus.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Neues Album von Courtney Barnett - Introvertierter Rock’n’Roll Feminismus
    Courtney Barnett macht an der Oberfläche einen gänzlich unmodernen Pop. Ihre Riffs scheinen direkt von den Griffbrettern des Alternative Rock und Grunge der 1990er-Jahre zu stammen. Sie selbst gibt sich in Interviews als äußerst wortkarge „Slacker-Poetin“. Und doch ist ihre Musik aufrüttelnd und thematisch alles andere als altbacken. Der Beweis: Das zweite und neue Album ,Tell Me What You Really Think'.

    Das Künstler-Multitalent Nakhane - Schmerzhafte Themen sind für ihn heilsam
    Sänger, Multiinstrumentalist, Romanautor und Schauspieler: Der südafrikanische Künstler Nakhane ist ein Mann mit vielen Talenten. Gerade präsentiert er sein aktuelles Album ,You Will Not Die' auf Tour in Deutschland. Und gibt Einblick in das Leben als Schwuler unter hypermaskulinen Xhosa-Männern. 

    Das Gesamtkunstwerk Grace Jones
    Die Sängerin, Schauspielerin, Mode-Ikone Grace Jones feierte schon mit Andy Warhol. Sie trug schrille provokante Kleidung lange vor Lady Gaga. Heute wird die gebürtige Jamaikanerin 70 Jahre alt, rebelliert weiterhin und hat der Popkultur immer noch etwas zu bieten.

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Sachbücher für Kinder und Jugendliche
    Das Kritikergespräch mit Susanne Gaschke und Wieland Freund zu

    Thomas Engelhardt, Monika Osberghaus: "Im Gefängnis"
    Ein Kinderbuch über das Leben hinter Gittern
    Illustrationen von Susann Hessebarth
    (Klett Kinderbuch Verlag, Leipzig)

    Elisabeth Zöller: "Verändert die Welt. Das Leben des Rudi Dutschke"
    (Hanser Verlag, München)

    Felicitas von Aretin: "Mit Wagemut und Wissensdurst"
    Die ersten Frauen in Universitäten und Berufen
    (Elisabeth Sandmann Verlag, München)

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Schwerpunkt:
    Verimi
    Elektronische Identitäten Made in Europe - Teil 1

    Verimi
    Elektronische Identitäten Made in Europe - Teil 2

    Aktuell:
    Panikmache
    Wie trotz Efail sicher verschlüsselt kommuniziert werden kann

    Offene Wunde
    Warum Sicherheitsvorfälle wie Efail Open Source schaden

    Das Digitale Logbuch
    Kruzifix

    Info-Update

    Sternzeit 18. Mai 2018
    Der Mann mit dem genauesten Kalender

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Sind Märchen gut für Kinder?
    Silke Fischer, Direktorin des Deutschen Zentrums für Märchenkultur, und die Genderforscherin Stevie Schmiedel im Gespräch
    Am Mikrofon: Monika Dittrich

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Begegnung der Kulturen - Mit Rossinis „L’ italiana in Algeri“ beginnen die Salzburger Pfingstfestspiele

    "Macbeth" als Drei-Personen-Stück - Antú Romero Nunes inszeniert Shakespeare am Wiener Burgtheater

    Muttersöhne, Mord & Mythen der Großstadt - Bilanz der Nebenreihen bei den Filmfestspielen von Cannes

    Vorbild für Bacon und Hirst - Das Jewish Museum in New York zeigt in der Ausstellung "Flesh" Werke von Chaim Soutine

    Windsor im Wahn - Kulturkritische Anmerkungen zur royalen Hochzeit von Meghan und Harry

    Am Mikrofon: Mascha Drost

  • 18:40 Uhr

    Appelle des 20. Jahrhunderts. Teil eins: Die Göttinger Erklärung, 1957

  • 19:10 Uhr

    DFB-Pokal - Finale in Berlin: FC Bayern München - Eintracht Frankfurt (20.00 h)
    Pokalfinale - Noch-Bayern-Trainer Heynckes trifft auf Nachfolger
    Fußball - DFB-Pokal-Finale Frauen: VfL Wolfsburg - FC Bayern München (15.00 h)
    Handball: EHF-Pokal, final four in Magdeburg (Halbfinals 14:15h + 17:00h)
    Radsport - 14. Etappe Giro d'Italia:San Vito al tagliamento - Monte Zoncolan
    Radsport - Tom Mustroph zur Königsetappe des Giro
    Sexueller Missbrauch - USOC unter Druck
    Kommentar der Woche Nationalspieler bei Erdogan
    Sportpolitik - Was sind Medaillen wert?

    Am Mikrofon: Andrea Schültke

  • 20:05 Uhr

    Die alte Tochter spricht mit ihrem jungen Vater
    Von Gabriele Bigott
    Komposition: Tobias Morgenstern
    Regie: Gabriele Bigott
    Mit Christian Friedel, Cornelia Lippert
    Produktion: MDR 2016
    Länge: 55'

    Als ihre Mutter hochbetagt stirbt, findet die im letzten Kriegswinter geborene Autorin im Wäscheschrank unter den Küchenhandtüchern die Briefe, die ihr Vater nach seiner Einberufung zur Wehrmacht an seine Braut geschrieben hat. Sie selbst hat ihn nie kennengelernt. Seit Sommer 1944 ist er, so die amtliche Auskunft, bei Minsk vermisst. Eine Liebesgeschichte im Krieg, zerstört wie so viele. Nur, dass es diesmal die ihrer Eltern ist, in der sich die Berichte des jungen Vaters vom ungeliebten Soldatenleben, seine Liebesbeteuerungen und seine Hoffnungen auf ein glückliches Leben danach mit Erzählungen der Mutter und ihren eigenen Erinnerungen vermischen. Und sie die Stimme ihres Vaters sich aus dem brüchigen Papier erheben hört, der Fragen nicht beantworten, aber gestellt bekommen kann. Der nun erfahren soll, wie das Leben von Frau und Tochter weiterging, an dem teilzuhaben ihm verwehrt worden ist. Und ein nie geführtes Gespräch endlich stattfindet.

  • 22:05 Uhr

    REVISITED. Forum neuer Musik 2006
    Gamelan, postkolonial

    Paul Bruinen
    Angstzweet

    Sinta Wullur
    Kaleidoscoop

    Roderik de Man
    Antara benua dan benua

    Ensemble Gending
    Leitung: Jurrien Sligter

    Aufnahme vom 19.3.2006 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Am Mikrofon: Frank Kämpfer

    Das Forum neuer Musik im März 2006 erkundete Szenen neuer Musik im fernen und mittleren Osten. Das Abschlusskonzert mit dem niederländischen Ensemble Gending führte in die spezielle Klangwelt des Gamelan-Instrumentariums. Die KomponistInnen des Programms wagten und thematisierten in neuen Werken interkulturelle Grenzgänge zwischen östlichen Instrumenten und westlichem Avantgardeverständnis. Bei Roderik de Man und Paul Bruinen kamen familiäre Aspekte hinzu, die politische Geschichte erinnern.

  • 22:50 Uhr

    DFB-Pokal - Finale in Berlin: FC Bayern München - Eintracht Frankfurt (20.00 h)
    Fußball - DFB-Pokal-Finale Frauen: VfL Wolfsburg - FC Bayern München (15.00 h)
    Handball: EHF-Pokal, final four in Magdeburg (Halbfinals 14:15h + 17:00h)
    Radsport - 14. Etappe Giro d'Italia:San Vito al tagliamento - Monte Zoncolan

    Am Mikrofon: Andrea Schültke

  • 23:05 Uhr

    Da gibt es nichts zu lachen
    Eine Lange Nacht der fröhlichen Pessimisten
    Von Rolf Cantzen
    Regie: Stefan Hilsbecher
    (Wdh. vom 12./13.9.2015)

    Jung, dynamisch, pragmatisch und vor allem optimistisch - diese Eigenschaften zeichnen erfolgreiche Menschen aus. So jedenfalls verheißt es die einschlägige Ratgeberliteratur. Die Unterhaltungsindustrie liefert dazu die Freizeitvariante: Alle sind gut gelaunt, cool natürlich. Sie tragen ein Lächeln im Gesicht und verschicken Smileys. Wer sich dem entzieht, trifft auf wenig Sympathien oder wird schnell als depressiv pathologisiert. Optimistisch stimmt nach wie vor auch die Fortschrittsgewissheit, die spätestens seit der Aufklärung die Geschichtsauffassungen prägte. Doch schon Sophokles weiß: „Nicht geboren zu werden, (ist) für die Erdbewohner am besten.” Die Gnostiker der Spätantike drängt ihre Weltwahrnehmung zu der Vermutung, dass nur ein böser Schöpfer diese Welt erschaffen haben kann. Philosophische Gegenstimmen werden auch in der Philosophie laut. Schopenhauer und seine Schüler sensibilisieren für menschliches Leid. In der Melancholie verbinden sich Freude und Leid zu einer Weltsicht, in der sich Schwere und Leichtigkeit, Sinnlosigkeitsgefühle und Humor verbinden. Fröhliche Pessimisten empfehlen zunächst einmal anzunehmen, dass alles schief gehen wird, um sich dann positiv überraschen zu lassen.