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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 07.06.2014

  • 00:05 Uhr

    Septemberleuchten
    Von Martin Gülich
    nach seinem gleichnamigen Roman
    Regie: Felicitas Ott
    Mit: Bernd Tauber, Janusz Cichocki, Bernd Gnann und Boris Burgstaller
    Produktion: SWR 2013
    Länge: 54'

    In den frühen Morgenstunden eines Herbsttages begehen drei Männer am Ufer eines Sees ein Verbrechen. Einer von ihnen, Kron, gibt später zu Protokoll,
    was in der Nacht geschah: Die drei, Gerland, Vanek und Kron, hatten einen Anhalter mitgenommen und ihn zum Grillabend am Seeufer eingeladen. Sie saßen da, blickten in die Flammen, und dann entwickelte sich daraus - ja, was eigentlich? Kron erinnert sich an den Vorwurf, der Fremde verbreite schlechte Stimmung, an eine Ohrfeige, und irgendwann lag der Mann reglos in einem Erdloch. Was war dazwischen, was danach? Kron berichtet die Ereignisse so distanziert, als kenne er sie nur vom Hörensagen. Will er damit auch jegliche Mitschuld von sich weisen?

    Martin Gülich, geboren 1963 in Karlsruhe, studierte Wirtschaftsingenieurwesen und arbeitete als Software- und Planungsingenieur. Seit 1997 ist er hauptberuflich Schriftsteller, 2000 bis 2005 leitete er das Literaturbüro Freiburg. Seine Romane wurden in neun Sprachen übersetzt.

  • 01:05 Uhr
    01:05 Uhr   Lied und Chanson

    Live im Studio: Anna-Bianca Krause

    Themen u.a.:
    Liederbestenliste Monat Juni

    Interview mit Peppe Voltarelli zur aktuellen CD

    Folk-Queen mit der silbernen Stimme
    Judy Collins zum 75. Geburtstag
    Von Michael Kleff

    Am 1. Mai beging Judy Collins ihren 75. Geburtstag. Und noch immer steht die Sängerin, Autorin, Filmemacherin und politische Aktivistin auf der Bühne. Gerade erst ist mit "Live in Ireland" ein neues Album von ihr erschienen. Auf dem Weg zum Erfolg musste die in Seattle geborene Künstlerin manche persönliche Hürde meistern, schwere Krankheiten, Alkoholabhängigkeit und den Selbstmord ihres Sohnes. In den frühen 60er-Jahren tauschte sie als Jugendliche die Klaviertasten gegen die Saiten einer Gitarre und sang neben Traditionals die Musik von Phil Ochs und Bob Dylan. Als die Folkmusikwelle abebbte, begann sie eigene Stücke zu schreiben und interpretierte die Songs damals noch junger Talente wie Joni Mitchell, Leonard Cohen und Randy Newman. Außerdem erweiterte sie ihr Repertoire um europäisches Liedgut - von Jacques Brel bis Kurt Weill. Von Anfang engagierte sich Judy Collins in politischen und sozialen Fragen. Sie trat u.a. gegen den Vietnamkrieg auf und engagiert sich in der Kampagne gegen Landminen. Bis heute hat Judy Collins ihre silberne Stimme behalten.

    05:05 Uhr   Early Morning Blues

    Themen u.a.:
    Zum 50. Todestag von Meade Lux Lewis
    Zum 90. Geburtstag von Jimmie Rogers
    Live im Studio: Michael Frank

    05.30 Nachrichten
    05.35 Presseschau
    Aus deutschen Zeitungen

  • 06:05 Uhr

    Dirk Birgel, Dresdner Neueste Nachrichten:
    Es menschelt bei der Bundeswehr - Die Wohlfühlarmee der Ursula von der Leyen

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Sepp Herberger gibt sein Amt als Trainer der Fußballnationalmannschaft auf

  • 09:10 Uhr

    Köln und die Keupstraße - 10 Jahre nach dem Nagelbombenattentat

    Am Mikrofon: Ulrich Gineiger

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Klavierkabarettist Bodo Wartke

    "Ich denke, also sing’ ich!" So hieß 1998 das erste Bühnenprogramm von Bodo Wartke. Und der Titel passt bis heute, denn es gibt kein Thema, das der 37-Jährige nicht singend und klavierspielend in einen Song fassen könnte. Sein Lieblingsthema ist dabei die Liebe, er greift aber gern auch gesellschaftliche und kuriose Beobachtungen auf. Gelungene Reime liegen Bodo Wartke besonders am Herzen. Und so feilt der Musikkabarettist genau an der Wortwahl seiner Lieder. Wenn er sie vorträgt, sitzt er meistens am Flügel und begleitet sich selbst. Immer schick angezogen - mit edlem Anzug und obligatem Einstecktuch, versteht sich Wartke als 'Gentleman-Entertainer'. 1977 in Hamburg geboren, studierte der Sohn eines Ärzte-Ehepaars in Berlin Musik auf Lehramt. Doch so viel Zeit zum Studieren hatte er nicht, weil gleich mit Anfang 20 seine Laufbahn als Musikkabarettist Fahrt aufnahm. Bodo Wartke erhielt zahlreiche Preise - so mehrfach beim Bundeswettbewerb Gesang in der Sparte Chanson und 2004 auch den Deutschen Kleinkunstpreis.

  • 11:05 Uhr

    Im Takt der Wellen - Rudern in Großbritannien
    Mit Reportagen von Kirsten Zesewitz
    Am Mikrofon: Johanna Herzing

    Der ruhige Schlag, das elegante Gleiten des Bootes, die Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten - aber auch die schmerzhafte Muskelarbeit: Rudern ist Sport und Leidenschaft zugleich. In Großbritannien hat der Rudersport eine lange Tradition. Früher war er vor allem den (männlichen) Eliten vorbehalten: Bis heute rühmen sich die Universitäten Oxford und Cambridge ihrer leistungsstarken Ruderteams, das jährliche Duell auf der Themse ist ein mediales Großereignis. An den namhaften Privatschulen des Königreichs gehört das Training im Ruderboot zur Charakterbildung und bei der Royal Henley Regatta geht es zu wie in Ascot: Die Damen tragen ihre Hutkreationen über die Flusswiesen und bewundern die Herren in den Ruderbooten. In den letzten 30 Jahren haben sich aber auch die Frauen ihren Platz im Boot erobert. Noch müssen sie bei berühmten Rennen wie der University Boat Race eine Woche vor den Männern starten, aber lange wird diese Benachteiligung wohl nicht mehr andauern: Bei den Olympischen Spielen gewannen erstmals zwei Britinnen Ruder-Gold - und auch bei der Sportförderung werden Frauen zunehmend berücksichtigt. "Rudern bedeutet Schmerzen vom Kopf abwärts", schreibt der vierfache Olympiasieger Sir Matthew Pinsent in seiner Autobiografie. Doch Rudern ist viel mehr als bloße Körperertüchtigung. Was die Faszination dieser Sportart ausmacht, die man wohl als eine der nationalen Leidenschaften der Briten bezeichnen kann, davon erzählt diese Sendung.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Gregor Peter Schmitz, Der Spiegel:
    Putins Muskelspiel hat Folgen - Der G7-Gipfel ohne Russland

    Thomas Kielinger, Freier Publizist:
    Camerons Widerstand hat Methode - Das Nein der Briten zu Jean-Claude Juncker

    Robert von Heusinger, Frankfurter Rundschau:
    Draghis Kurs hat nicht nur Freunde - Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank

    Birgit Wentzien, Deutschlandfunk:
    Merkels Handy hat ein Aktenzeichen - Die Ermittlungen des Generalbundesanwalts

    Am Mikrophon: Barbara Roth

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    USA: Der Fall Snowden und die IT-Branche - Neue Nachdenklichkeit und Sensibilität?

    Israel: Zehn Jahre "Breaking the silence" - Ex-Soldaten üben Kritik an der Armee

    Indien: Die rechtsradikale "Khaki-Brigade" hinter dem neuen Premierminister Modi

    Brasilien: Job-Börse oder Sklavenmarkt? - Unternehmen konkurrieren um haitianische Flüchtlinge

    Am Mikrofon: Simonetta Dibbern

  • 14:05 Uhr

    Das Forum für lebenslanges Lernen

    Griechische Unis im freien Fall
    Wie ein deutsch-griechisches Rektorentreffen nach Wegen aus der Krise sucht

    Müde vom Demonstrieren
    Bei einem Rundgang an der Universität in Athen trifft der Autor Studierende, Doktoranden und Professoren, die über die Lage an ihrer Hochschule erzählen.

    Akademikerwahn trotz Jobkrise
    Weil die berufliche Bildung dringend reformbedürftig ist, mangelt es in Griechenland an Alternativen zum Studium - und tausende Pauken für die Aufnahmeprüfungen an den Unis.

    Aktenordner statt Sonnencreme
    Eine Delegation der HRK will sich in Griechenland solidarisch zeigen und verabschiedet einen gemeinsamen Aktionsplan mit den griechischen Kollegen.

    Würstchen statt Souvlaki
    In der Mensa der Uni Konstanz erzählen griechische Studierende und ein Professor, warum immer mehr Menschen ihre Heimat verlassen.

    Weg aus der Krise oder Symbolpolitik?
    Über die Absichtserklärung des deutsch-griechischen Rektorentreffens und die Stimmung auf dem benachbarten Campus der Uni Rhodos.

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    pisaplus@deutschlandfunk.de

  • 15:05 Uhr

    Das Debüt des amerikanischen Duos Sylvan Esso
    Emilia Meath spielt in der Countryband Mountain Man, Nicholas Sanborn bei der Folkband Megafaun. Gemeinsam machen sie unter dem Namen Sylvan Esso „eingängige elektronische Musik mit Anspruch“, so die Selbstbeschreibung. Und Meath und Sanborn sind nicht nur ein Duo, sondern auch ein Paar. Ihrem selbst betitelten Debütalbum hört man an, wie viel Freude sie an beidem haben.

    „Einfach wegignorieren“: Der Rapper Cro im Corsogespräch
    Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Musiker: Carlo Waibel alias Cro, der Rapper mit der Pandamaske. Mit seinem gerade erschienenen zweiten Album „Melodie“ hat er wahrscheinlich längst die Marke von 2 Millionen verkauften Tonträgern geknackt. Doch sein „Raop“, eine Mischung aus Rap und Pop, gilt auch vielen als zu gefällig. Dem 24jährigen ist das egal, er glaubt sowieso, dass er in ein paar Jahren ganz andere Musik machen wird.

    Das Gegengift: Die deutsch-türkische Band Panzehir
    Die Berliner Band Panzehir spielt Rock, Coverversionen ihrer türkischen Idole wie Duman oder Sezen Aksu. Ihre Mitglieder verstehen sich genauso als Deutsche wie als Türken, und sie nehmen politisch Stellung: Für die Gezi-Park-Bewegung, gegen Ministerpräsident Erdogan. Nach dem Bergwerksunglück von Soma haben Panzehir spontan die Einnahmen eines Konzerts für die Opfer gespendet.
    Ihr Name ist Programm: „Panzehir“ ist das türkische Wort für „Gegengift“.

    Am Mikrofon: Dirk Schneider

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7 - Bücher für junge Leser -
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat Juni

    1. Tom Avery: Der Schatten meines Bruders
    (Beltz & Gelberg)

    2. Britt/Arsenault: Jane, der Fuchs und ich
    (Reprodukt)

    3. Steven/Torseter: Hilfe, die Arche sinkt
    (Lappan)

    4. Jens Rassmus: Kann ich mitspielen?
    (Nilpferd im ResidenZ)

    5. Silei/Quarello: Abseits
    (Jacoby & Stuart)

    6. Shakespeare/Hollm/Dugin: Hamlet
    (Esslinger)

    7. James Roy: City Down Under
    (Gerstenberg)

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Schwerpunkt:
    Peter Welchering
    Vernetzt oder sicher?
    Industrie-4.0-Entwickler verlangen auf der Automatica nach mehr Sicherheitsforschung

    Spätfolgen
    NSA-Affäre verändert die Roboterbranche massiv und nachhaltig

    Aktuell:
    Software-Rosinenpickerei
    Apple stellt auf seiner Entwicklerkonferenz eine neue Programmiersprache vor

    Berlin Open Data Days
    Der Kampf um öffentliche Daten und neuen Geschäftsmodellen damit

    Das Digitale Logbuch
    Staubsaugerbeutel

    Info-Update

    Sternzeit, 07. Juni
    Zwei Dreiecke am Abend

    Schwerpunkt der nächsten Woche (14.06.2014):
    Das World Wide Web wird erwachsen
    Die Internet-Experten definieren das Hypertext Transfer Protocol 2.0

  • 17:05 Uhr

    Kampf um die Pressefreiheit
    Ungarns Medien protestieren gegen die Regierung

    Gepflegte Kollegenschelte
    BILDblog.de wird zehn Jahre alt
    Live-Gespräch mit Stefan Niggemeier, BILDblog-Gründer

    Nicht zustellbar
    Verleger fordern beim Mindestlohn Sonderregelung für Zeitungsboten

    O-Ton-Nachrichten:
    - Verträge oder Sperrung: YouTube droht kleinen Musikunternehmen
    - Axt an der Kernkompetenz: BBC News streicht über 500 Stellen
    - Verschleierung statt Aufklärung: Journalistenverbände kritisieren „Transatlantischen Cyber-Dialog“

    30 Minuten Sorglosigkeit
    Yalla Nehna macht Fernsehen für syrische Kinder

    Am Mikrofon: Christoph Sterz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Menschentypen im Krater - Becketts "Warten auf Godot" hatte mit Samuel Finzi und Wolfram Koch in Recklinghausen Premiere

    Von den Grenzen der Integrität - Eine Bilanz der Tagung "Saints and Madmen" des Einsteinforums in Potsdam

    Kurz vor dem Untergang - Kurt Weills Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" an der Staatsoper in Berlin

    "Unendlicher Spaß" - Eine Ausstellung zum Roman von David Foster Wallace in der Schirn in Frankfurt

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Heiliger Krieg im Ferienparadies - Wie die Terrorgruppe Al Shabaab Jugendliche an Kenias Küste rekrutiert

  • 19:10 Uhr

    Fußball - FIFA-Granden in Sao Paulo: Blatter, Valcke und Rebelo halten Hof am WM-Spielort

    Fußball - DFB am Tag nach dem letzten WM-Vorbereitungsspiel und vor dem Abflug

    Doping - Brasilien ohne Anti-Doping-Labor: Was bedeutet das für die WM- und Olympia-Dopingproben?

    WM2014 - Sicherheitssysteme auf dem Prüfstand: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unterstützt brasilianischen Behörden auch am Flughafen Porto Seguro

    Talentschmiede Magglingen: Interview mit Walter Mengisen, dem Rektor der Eidgenössischen Hochschule für Sport in der Schweiz

    Suriname - Talentschmiede für Fußballer in Orange

    Tennis - French Open in Paris: Frauenfinale (Beginn: 15:00 Uhr)

    Handball - WM-Playoff in Gdansk / Danzig: Polen - Deutschland

    Hockey - Zwischenbilanz der Weltmeisterschaften in Den Haag / Niederlande: Interview mit Stephan Abel, Präsident des Deutschen Hockey Bundes DHB

    „Performing under pressure“ - Druck im Leistungssport vor allem bei Jugendlichen

    Fechten - Europameisterschaft in Strasbourg: Männer Degen Einzel

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Qualitätskontrolle oder
    Warum ich die Räuspertaste nicht drücken werde
    Autoren: Helgard Haug und Daniel Wetzel (Rimini Protokoll)
    Regie: Helgard Haug und Daniel Wetzel
    Produktion: WDR
    Lange: 53'

    anschließend:
    Cinch - Ihre Verbindung zur Akustischen Kunst

    "Ein großartiges Hörspiel von Helgard Haug und Daniel Wetzel, zwei führenden Mitgliedern der Autorengruppe Rimini Protokoll. Die Jury war sich sofort einig: Eine erschütternde Geschichte, die nicht nur erschüttert, sondern auch wachrüttelt, aufrüttelt und am Ende hoffnungsfroh stimmt. Das Bekenntnis zum Leben einer Frau, einer schwerstbehinderten jungen Frau, die ihr Leben mit dem einer Topfpflanze vergleicht, denn "wenn sie nicht gegossen wird, verkümmert sie". Maria-Christina Hallwachs ist eine der von den Rimini Protokoll-Autoren immer wieder so ernst genommenen und hier im wahrsten Sinn des Wortes großartigen "Alltagsexpertinnen". Sie redet mit uns, sie spricht uns direkt an, sie scherzt mit uns, sie fordert uns zu Bewegungen auf, die sie nicht mehr machen kann, seit dem Tag, an dem sie kurz nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Abiturs auf Kreta in ein Schwimmbecken sprang, das an dieser Seite gerade einmal fünfzig Zentimeter tief war. Seitdem ist Maria-Christina Hallwachs ein sogenannter Kopfmensch. Sie ist vom obersten Halswirbel abwärts gelahmt und wird 24/7 gepflegt. Im Hörspiel "Qualitätskontrolle oder Warum ich die Räuspertaste nicht drucken werde" erfahren wir die Geschichte ihrer Familie, die Geschichte ihrer Behinderung und wir erfahren vor allem, mit welcher Leidenschaft sie immer noch lebt und leben mochte. Das Hörspiel hat aber mit einer Dokumentation nichts zu tun. Die Sprache enthält zwar dokumentarisches Material, aber durch die Bearbeitung und die Suche nach einer sprachlichen Form wird daraus ein sehr persönlicher, sehr poetischer Monolog. Die Hintergrundmusik, die Geräusche, der Rhythmus der Sprecher, all das fugt sich zu einem Gesamtkunstwerk zusammen. Wir mussten alle drei beim Zuhören lachen und weinen, wir sind dankbar für dieses Hörerlebnis." (Aus der Begründung der Jury, Akademie der Darstellenden Künste)

  • 22:05 Uhr

    Im Lichthof des Mondes
    Die belgische Komponistin Jacqueline Fontyn
    Von Thomas Beimel

    Wenn Jacqueline Fontyn den Strahlenkranz des nächtlichen Erdtrabanten in Klänge bannt, ergießt sich über die Zuhörer ein Füllhorn musikalischer Fantasie. In "Halo" für Harfe und 16 Instrumente beweist die 1930 geborene belgische Komponistin, dass sie mit den Farben des Orchesters, ihrem "Lieblingsinstrument ", umzugehen weiß. Und so ist es nicht verwunderlich, dass ihre Werke auf allen Kontinenten schon gespielt wurden. Das Metier erlernte sie unter anderem bei dem Schönberg- Schüler Max Deutsch in Paris. Von den Epizentren der Nachkriegsavantgarde hielt sie sich bewusst fern. Deren intellektuell geprägten Diskurse haben sie nicht interessiert. Statt auf einen rigorosen Umgang mit neuen Kompositionstechniken zu setzen, warf Fontyn alle Regelwerke rasch über Bord, beschränkten sie doch auf hemmende Weise ihren Erfindungsreichtum. Ihre eleganten und bündigen Kompositionen entstehen in einem langen Prozess, der mit einer Unmenge skizzierter Ideen beginnt und in einer bis ins letzte Detail sorgsam ausbalancierten Partitur mündet. Das Ergebnis ist eine Musik, die dem Leben auf heitere und geistreiche Art Glanz verleiht.

  • 23:05 Uhr

    Alles geschieht zum ersten Mal, auf ewige Weise
    Eine Lange Nacht über das Zeitlose in der Kunst
    Von Burkhard Reinartz
    Regie: Burkhard Reinartz

    Auch im 21. Jahrhundert gibt es Künstler, die sich trauen, dem zeitlosen Bedürfnis der Menschen nach Schönheit, nach Transzendenz und nach Klängen, die die Seele des Menschen nähren, eine Stimme zu geben. Musiker und Literaten zeigen in der "Langen Nacht", wie revolutionär es sein kann, Bewährtes nicht über Bord zu werfen, sondern in die Gegenwart zu integrieren. Chilly Gonzales, der exzentrische Rapper im Morgenmantel, benutzt das Piano als brutale Klangwerkbank und entwirft gleichzeitig musikalische Miniaturen, die in ihrer Zartheit an die Kompositionen Eric Saties erinnern. Die Cellistin Anja Lechner zelebrierte im Rosamunde-Quartett erlesene Stücke der Hochklassik und sucht seit zehn Jahren im Crossover der Kulturen "den einen Grundton, der quer durch alle Zeiten in der Musik erklingt". Michael Krüger, Lyriker und bis Ende 2013 Chef des Hanser Verlags, zieht Bilanz aus 40 Jahren Literaturbetrieb: was sich überlebt hat und was für ihn zeitlose Gültigkeit beanspruchen darf.