Donnerstag, 28. März 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSamstag, 30.06.2018

  • 00:05 Uhr

    Mord auf Deutschlandtour
    Kreuzeder und der Tote im Wald
    Von Jörg Graser
    Regie: Stefan Dutt
    Mit: Sigi Zimmerschied, Luise Kinseher, Michaela May, Christian Alexander Rogler, Wilfried Hochholdinger, Michal Sykora, Maria Peschek, Martin Engler, Felix von Manteuffel u.a.
    Musik: Martin Engler und Dieter Fischer
    Produktion: DKultur 2012
    Länge: ca. 54‘

    Ein ganzes Jahr lang reist der Deutschlandfunk-Krimi an jedem letzten Samstag im Monat zu den dunkelsten Verbrechensorten unserer Republik.
    Kriminalrat Kreuzeder, der Dienststellenleiter der Kripo Passau, pflegt die bajuwarische Gemütlichkeit bis hin zur Arbeitsverweigerung ...

    Mag Frau Dr. März, die Polizeipsychologin, Kommissar Kreuzeders Verhalten bisher noch als „Abwehrreaktion eines intelligenten Menschen auf eine verbrecherische Welt“ gesehen haben, so reißt ihr nun doch der Geduldsfaden. Denn schließlich war sie es, die den Anruf des Försters hat entgegennehmen müssen, der den Fund eines Mordopfers in seinem Wald meldete. Eigentlich hatte Kreuzeder Bereitschaftsdienst, doch der wollte sich am heiligen Sonntag nicht dabei stören lassen, die Folgen seines Alkoholrauschs auszukurieren.
    Zwar hat es Dr. März dann doch geschafft, Kreuzeder zum Tatort zu zerren, doch der Kommissar sieht immer noch nicht ein, den Fall bearbeiten zu müssen. Wer sagt denn, dass der tote Mann nach Bayern gehört? Nur wenige Meter weit entfernt ist die Grenze nach Tschechien, wo sowohl das Revier des Försters wie auch der Zuständigkeitsbereich des Kriminalbeamten endet. Also laden die beiden den Toten dort ab.
    Sollte sich Kreuzeder einbilden, die Sache sei nach einem 'anonymen' Hinweis auf die Leiche für ihn erledigt, hat er sich geirrt. Bald schon trudelt bei der Kriminalpolizei Passau ein Amtshilfeersuchen der tschechischen Kollegen ein, und der Fall zieht auf Grund eines Schreibens von Interpol noch sehr viel größere Kreise.

  • 01:05 Uhr

    Jazz

    Hausgemacht
    CD-Produktionen des Deutschlandfunks
    mit Hayden Chisholm, Pablo Held, Florian Ross, Yannick Délez, Sebastian Sternal,
    Susanne Blumenthal, Fabian Arends, Joscha Oetz, Jonas Burgwinkel, Sabeth Pérez u.v.a.

    Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer

  • 06:05 Uhr

    Ran an die Arbeit: Der Unionsstreit lähmt die Große Koalition

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Evamaria Bohle, Berlin
    Evangelische Kirche

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Christine Heuer

  • 09:05 Uhr

    Vor 70 Jahren: In den USA wird der erste gebrauchsfähige Transistor vorgestellt

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Sänger und Opernintendant Ioan Holender

    19 Jahre lang, von 1991 bis 2010, leitete Ioan Holender die Wiener Staatsoper und war damit der am längsten amtierende Direktor seit dem Bestehen des Opernhauses. Er war ein streitbarer Intendant, unter dessen Leitung sich die Wiener Oper aber zu einem Kulturbetrieb von Weltruhm entwickelte. Ioan Holender war es, der Sänger wie Vesselina Kasarova, Ramón Vargas und Elīna Garanča nach Wien einlud und den Dirigenten Seiji Ozawa an die Staatsoper binden konnte.
    Ioan Holender wurde 1935 in der rumänischen Stadt Temeswar geboren, wo er dreisprachig aufwuchs - mit Rumänisch, Deutsch und Ungarisch. Maschinenbauer wollte er werden, das Studium musste er aber 1956 wegen seiner Teilnahme am Studentenaufstand in Temeswar aufgeben. Anschließend arbeitete er als Tennistrainer und Regieassistent, bevor er 1959 nach Wien zog. Am dortigen Konservatorium studierte Ioan Holender Gesang, es folgten Tätigkeiten als Opern- und Konzertsänger. 1966 begann seine Karriere als Gesangsagent. Heute moderiert Ioan Holender an jedem zweiten Donnerstag für den österreichischen Fernsehsender ServusTV die Sendung kulTOUR mit Themen aus dem Kulturleben.

  • 11:05 Uhr

    Kroatiens Adria - Nationalismus und Alltag im Ferienparadies
    Von Grit Eggerichs

    Die kroatische Regierung kämpft in einem alten Grenzstreit mit Slowenien um die Hoheitsgewässer der istrischen Piranbucht. Ljubljana könnte in diesem Konflikt verhindern, dass Kroatien dem Schengenraum beitreten darf. Beide Regierungen haben auf stur geschaltet. Es geht um Nationalismus statt um die Lösung praktischer Probleme. Die Bucht von Piran ist nicht nur ein Politikum, sie ist auch Teil einer der attraktivsten Ferienregionen Europas: der kroatischen Adriaküste mit ihren 1.200 Inseln. Dabei gibt es auf vielen der Inseln weder fließendes Wasser noch Internet. Vielen Menschen hat der EU-Beitritt des Landes nichts gebracht. Hotels verfallen, Inseln verwaisen, und der schwelende Grenzstreit könnte die Region weiter ins Abseits befördern.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Koalitionskrise - Suche nach gesichtswahrender Lösung

    Rentenkonzept in der Diskussion - Auftakt des AfD-Parteitages

    Interview dazu mit Georg Pazdersky, AfD,

    Trump prüft Abzug der US-Truppen aus Deutschland

    Mexiko - Stimmung vor der Wahl

    Syrien: Waffenruhe im Süden? - Mehr als hunderttausend Menschen auf der Flucht

    Chile: Wann kommt die Hilfe für die Opfer der Colonia Dignidad?

    Wettlauf gegen Zeit - Suche nach thail. Jugendfußballern

    Sport WM Magazin

    Am Mikrofon: Sandra Schulz

  • 13:10 Uhr

    .Krise Merkels, Krise Europas - beides überwunden?

    Ran an die Arbeit: Der Unionsstreit lähmt die Große Koalition

    Die Türkei hat gewählt: Übermächtiger Erdogan

    Entthronte Weltmeister: Verlieren heißt Veränderung

    Am Mikrofon: Katrin Michaelsen

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Algerien in der Kritik - Werden Flüchtlinge in der Wüste ausgesetzt?

    Bürgerkrieg im Südsudan - Frieden in Sicht

    Irans Politik unter Druck - Währungsverfall und miese Wirtschaftslage

    Simbabwe vor der Wahl - Ein Land ohne Bargeld

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Qualitätsradar: Hat sich das Deutschlernen in Integrationskursen nach der Kritik in den letzten Monaten verbessert?
    ,Campus & Karriere' fragt: Was hat sich bei den Sprachkursen inzwischen getan? Wie zufrieden und erfolgreich sind die Teilnehmer? Was beurteilen Kursgeber, z. B. Volkshochschulen, und Dozenten die Lage? Und wie steht es um die Anschlussfähigkeit? Reichen die erworbenen Deutschkenntnisse aus, um beispielsweise eine Ausbildung zu beginnen oder eine Arbeit zu finden?

    Gesprächsgäste:
    Gundula Frieling, stellvertretende Direktorin des Dt. Volkshochschulverbandes
    Jens Buttler, Referatsleiter des BAMF in Köln
    Katrin Sanders, Journalistin
    Am Mikrofon: Kate Maleike

    Beiträge:
    Willkommen in Deutschland - und wie klappt’s mit dem Deutschlernen?
    Kurserfahrungen aus Essen und Duisburg

    B1 auf dem Prüfstand
    Das derzeit festgelegte Sprachniveau B1 in den Deutschkursen, sagen Kritiker, befähigt Zuwanderer nicht für eine Ausbildung oder mehr

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Nahezu jeder zweite Zuwanderer besteht den Deutschtest am Ende des Integrationskurses nicht - diese Nachricht löste in diesem Frühjahr eine Debatte über die Qualität der Sprachkurse aus. Zuvor hatten schon der Dt. Volkshochschulverband und die kommunalen Spitzenverbände in einem gemeinsamen ,Brandbrief' auf das Problem aufmerksam gemacht. Sie fordern, das Sprachenlernen in den Integrationskursen müsse besser werden. Zentraler Adressat für diese Kritik ist das BAMF, das Bundesamt für Migration für Flüchtlinge, das aktuell auch anderweitig im Scheinwerferlicht steht. Denn das BAMF finanziert, koordiniert und konzipiert diese Sprachkurse, zertifiziert zudem die Träger und Dozenten.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Tod von Joe Jackson - Manager und unerbittlicher Antreiber
    Er hat Musikgeschichte geschrieben, indem er seine Kinder zum Erfolg prügelte. Der gelernte Kranführer Joe Jackson realisierte unbarmherzig seinen eigenen Lebenstraum von einer großen Musikkarriere. Dank seiner talentierten Töchter und Söhne profitierte er von ihrem Ruhm bis zu seinem Tod.

    Londoner Ausstellung ,On the wall' - Michael Jackson und die Kunst
    Eine Ausstellung soll den Einfluss Michael Jacksons auf die zeitgenössische Kunst zeigen. Weltweit haben sich Künstler inspirieren lassen. Zu sehen sind unter anderem Werke von Andy Warhol, dem Fotografen Todd Grey oder dem Maler Kehinde Wiley. Eine künstlerische Hommage zu Jacksons 60. Geburtstag.

    „Neues Album von Drake - Vom Skorpion gestochen“
    Mit ,Scorpion' legt Drake sein fünftes Studioalbum vor. Ein ambitioniertes Projekt, das mit einer Spielzeit von 90 Minuten zum Opus Magnum des Rappers werden könnte. Aufgeteilt in zwei Hälften umfasst es moderne Trap-Beats und melancholische Balladen. Für eine Überraschung sorgt ein Duett mit einer verstorbenen Legende. Raphael Smarzoch im Kritikergespräch mit Anja Buchmann

    „Wir sind Teil der hungrigen, jungen Bands"
    The Smiths, Joy Division oder The Cure sind musikalische Vorbilder der vier Musiker aus Mannheim, die sich an der Popakademie kennen lernten. Erst seit einem Jahr bilden sie eine Band und besitzen bereits eine persönliche Handschrift zwischen Post-Punk, Wave und NDW. Ihre deutschsprachigen Songs betrachten sie trotz melancholischer Grundhaltung als „sehr liebevoll und warm", so Gitarrist Dennis Borger im Dlf. Jonas Pentzek und Dennis Borger von Fibel im Corsogespräch mit Anja Buchmann

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Der Frankfurter Illustrator Jörg Mühle über Reduktion und Muße

    Ulrich Hub: An der Arche um Acht
    (Sauerländer Verlag, Frankfurt)

    Ulrich Hub: Das letzte Schaf
    (Carlsen Verlag, Hamburg)

    Megumi Iwasa: Viele Grüße, Deine Giraffe
    Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe
    (Moritz Verlag, Frankfurt)

    Megumi Iwasa: Viele Grüße vom Kap der Wale
    Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe
    (Moritz Verlag, Frankfurt)

    Moni Port: Wasliegt am Strand und redet und undeutlich?
    (Klett Kinderbuch, Leipzig)

    Jörg Mühle: Nur noch kurz die Ohren kraulen?
    (Moritz Verlag, Frankfurt)

    Jörg Mühle: Zwei für mich, einer für dich
    (Moritz Verlag, Frankfurt)

    Labor Ateliergemeinschaft: Voll gemütlich. Das KinderKünstlerBuch vom Wohnen und Bauen
    (Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim)

    Labor Ateliergemeinschaft: Kinder Künstler Erlebnis Sammelbuch
    (Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim)

    Labor Ateliergemeinschaft: Ich so Du so
    (Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Schwerpunkt:
    Alles Smart hier
    Voll automatisierte Autos für voll automatisierte Städte

    Datenreich
    Wie die Basis für den autonomen Verkehr in der Stadt entstehen soll

    Aktuell:
    Nachholbedarf
    Die europäische Supercomputerszene will den Anschluss schaffen

    Total Ernst
    Warum Serious Games genormt werden

    Das Digitale Logbuch
    Hunde-Handy (2/10)

    Info-Update

    Sternzeit 30. Juni 2018
    Der Sternenhimmel im Juni

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Zerstört der Tourismus die Städte?
    Petra Reski, ZEIT-Korrespondentin in Venedig, und der Wirtschaftswissenschaftler und Tourismusexperte Karl Born im Gespräch
    Am Mikrofon: Bettina Schmieding

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Frank Castorf untersucht die Männlichkeit - "Don Juan" am Residenztheater München

    Eine Baumskulptur aus Baumwollbändern - Die Fondation Beyeler zeigt eine Installation von Ernesto Neto

    Zeugnisse der Gräuel in Syrien - 63 Fotos von "Caesar" in Stuttgart zu sehen

    Umbrüche - Das Haus der Kunst in München zeigt Werke des indischen Multimedia-Künstlers Vivan Sundaram

    Am Mikrofon: Mascha Drost

  • 18:40 Uhr

    Korruption, Gewalt und wenig Hoffnung - Mexiko vor der Präsidentenwahl

  • 20:05 Uhr

    Aus dem Literarischen Colloquium Berlin
    Lesung: Helmut Lethen
    Gesprächspartner: Marcel Beyer und Stephan Schlak
    Am Mikrofon: Katharina Teutsch

    Herman Göring hatte 1933 den Preußischen Staatsrat ins Leben gerufen und sogleich mit wichtigen Männern des damaligen Kultur- und Forschungslebens besetzt. Zwar hatte Hitler den Rat der Staatsräte nicht nötig und erschien nicht einmal zur Inauguration. Die Staatsräte empfanden ihre Ernennung gleichwohl als Ehre. Gustav Gründgens, Wilhelm Furtwängler, Ferdinand Sauerbruch und Carl Schmitt: vier Exzellenzen, die zwischen 1933 und 1945 Karriere machten - und die zu Ikonen der jungen Bundesrepublik wurden. Der Kulturwissenschaftler Helmut Lethen fragt in seinem neuen Buch ‚Die Staatsräte. Elite im Dritten Reich‘ nach den weltanschaulichen Voraussetzungen, die künstlerische Empfindsamkeit einerseits und soziale Kälte andererseits ermöglichten. Er knüpft dabei an seine früheren Arbeiten über die Kultur der Neuen Sachlichkeit an. ‚Verhaltenslehren der Kälte‘ lautete ein Sachbuchklassiker, den Lethen in den 90er-Jahren geschrieben hat. Jetzt wendet er die Theorie von der krisengebeutelten kalten Generation auf seine vier Antihelden. Und zwar, indem er ‚Geistergespräche‘ zwischen Gründgens, Furtwängler, Schmitt und Sauerbruch fingiert. Herausgekommen ist eine spannungsreiche Dokufiktion über den Geist der Elite im NS-Staat. Beraten bei diesem semiliterarischen Unternehmen hat ihn der Autor Marcel Beyer. Er wird gemeinsam mit Stephan Schalk von der Zeitschrift für Ideengeschichte über unheimliche Nachbarschaften im NS-Staat diskutieren.

  • 22:05 Uhr

    Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Klaviermusik palästinensischer Komponisten
    Eine Erinnerung für das Vergessen

    Aufnahmen vom 14.4.2013 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Am Mikrofon: Barbara Eckle

    Seit Längerem sammelt der in Tel Aviv geborene Musikproduzent Gideon Boss Klaviermusik aus Palästina stammender Komponisten. Mit der Zeit fügte sich der langsam wachsende Fundus zu einer Geschichte, die sowohl im Nahen Osten wie in Mitteleuropa ihre Wurzeln hat. Sie beginnt in den 1920er Jahren in der Jerusalemer Grabeskirche, wo Augustine Lama Klavier und Orgel nach christlich-westlicher Tradition unterrichtete. Seine Schüler Salvador Arnita und Fernando Dueri zum Beispiel, deren Stil ein ausnahmslos europäischer ist. Lamas heute in Paris ansässiger Sohn Patrick begab sich hingegen auf Spurensuche nach arabischen Texturen. In der dritten Generation führt die Spur nach Nazareth und nach Berlin, wo Wisam Gibran oder Samir Odeh-Tamimi heute leben. Im Zusammenhang mit dem Forum neuer Musik 2013 „News from the Colonies“ hat der New Yorker Pianist Fadi Deep eine Auswahl dieser Arbeiten auf CD eingespielt.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Flamenco, Sackpfeifen und teuflische Dämonen
    Eine Lange Nacht der spanischen Musik
    Von Stefan Wimmer
    Regie: Margot Litten

    Spanische Musik - da denken viele unwillkürlich an Flamenco, ekstatisch geschleuderte Unterröcke oder Schreie maurischer Klage. Dies wird der Wahrheit nur zum Teil gerecht. In den wilden Bergen des spanischen Nordens herrscht eine ganz andere Musikkultur, die in Deutschland nahezu unbekannt ist: Im Baskenland lieben die trutzig-kämpferischen Bewohner so ausgefallene Instrumente wie die Txistu (eine Piccoloflöte), die Alboka (eine Hornpfeife) und die Txalaparta (eine Holzbalken-Struktur), die wundervolle Töne erzeugen und eine jahrhundertealte Geschichte haben. Die Dorffeste sind geprägt von sexuellen Riten und Aufmüpfigkeit, und gefeiert wird, wo man nur kann. Auch in der Provinz Asturien geht es deftig zur Sache: Dort huldigt man den Sackpfeifen, Drehleiern und Harfen - und intoniert Liebeslieder von Schäferstündchen und untreuen Ehefrauen. Auch historisch ist die Musik in Asturien hochinteressant, denn hier nahm die Reconquista ihren Ausgang, in den asturischen Berghöhlen verschanzten sich nach der maurischen Eroberung die letzten widerständigen christlichen Adeligen. In die Geschichte ging der Satz des muslimischen Heerführers ein, der die Belagerung mit den Worten abbrach: „Lasst diese Hunde in den Höhlen verrotten, sie können uns nicht mehr schaden.“ Ein verhängnisvoller Irrtum - genau aus diesen Berghöhlen ging die christliche Rückeroberung hervor. Das Spannungsfeld zwischen Orient und Abendland ist auch im andalusischen Flamenco zu sehen: Ein Besuch bei den „peñas flamencas“, den Flamenco-Stammtischen in Sanlúcar (Cádiz), zeigt, wie kontrovers Flamenco von seinen Fans diskutiert wird. Eine Lange Nacht über die etwas andere spanische Musik.