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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 06.07.2014

  • 00:05 Uhr

    Als die Kaufleute die Welt eroberten
    Eine Lange Nacht über die Hanse
    Von Nora Bauer
    Regie: die Autorin

    Die Hanse war ursprünglich ein Zusammenschluss norddeutscher Kaufleute zum Schutz und Ausbau ihres internationalen Handels. Dieser lockere Bund avancierte sehr erfolgreich zu einer norddeutschen Supermacht des Geldes. Die Hansekaufleute prägten die Märkte des Mittelalters von Russland bis Flandern, von Island bis Venedig. Über die südlichen Handelswege weiter bis in den Orient forcierten sie den Welthandel. In der Mitte des 14. Jahrhunderts wandelte sich die Hanse zu einer europäischen Städtegemeinschaft - ein einzigartiges historisches Gebilde. Wer etwas auf sich hielt, wurde Mitglied, wobei es nicht nur um das Renommee der Mitgliedschaft, sondern um die Teilhabe an den Privilegien ging, die den zugehörigen Kaufleuten in den europäischen Städten gewährt wurden. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht gehörten der Hanse 200 Städte an. Die Hanse stützte oder stürzte Könige und führte zahlreiche Kriege, um ihre Handelsinteressen durchzusetzen. Die Kaufleute kamen zu Reichtum, wurden in den Städten sesshaft und gewannen hohes Ansehen. Sie etablierten über Familienzugehörigkeit einen städtischen Adel, gestalteten städtische und internationale Politik und den städtischen Alltag, nahmen Einfluss auf die Architektur - noch heute erkennbar in den alten Hansestädten wie Lübeck, Braunschweig, Köln, Bremen, Hamburg - und die Kultur von der Musik bis zum Nachrichtenwesen, von der Malerei bis in die Schreibstuben. So verschieden die Geschichten sind, die sich mit der Hanse verbinden, gemeinsamer Agens ist die Ausbreitung der Märkte, des Handels, des Geldes.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Modest Mussorgski
    'Bilder einer Ausstellung' für Klavier
    Fazil Say, Klavier

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Rolf Riehm
    Hamamuth - Stadt der Engel
    Nicolas Hodges, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Bettina Gaus, taz:
    Religionsfreiheit oder Schutz westlicher Werte? DasStraßburger Urteil zum Burka-Verbot

  • 06:10 Uhr

    Johannes Schelle
    'Lobe den Herrn, meine Seele'. Geistliches Konzert
    King's Consort
    Leitung: Robert King

    Dietrich Buxtehude
    'Jesu, meine Freude'. Choralkantate für 2 Soprane, Bass, 2 Violinen, Violone und Basso continuo, BuxWV 60
    Gli Angeli Geneve
    Leitung: Stephan MacLeod

    Johann Ludwig Krebs
    'Ach Herr, mich armen Sünder'. Choralbearbeitung für Orgel
    Beatrice-Maria Weinberger, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Ach Herr, mich armen Sünder'. Kantate am 3. Sonntag nach Trinitatis, BWV 135
    Vokal-Ensemble
    La Petite Bande
    Leitung: Sigiswald Kuijken

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Heiliger Boden der USA - Der Soldatenfriedhof in Arlington wird 150 Jahre alt

    Wachsen oder sparen? Über die Austeritätspolitik ein Interview mit dem Wirtschaftshistoriker Florian Schui

    Sommerreihe Alltag 1914: Europas Höllenfahrt
    Ein Interview mit dem Historiker Jörg Friedrich

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Der Albtraum vom Kalifat
    Über die Entwicklung im Irak ein Interview mit dem Nahostexperten Henner Fürtig

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller Michael Köhlmeier

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Geh aus mein Herz und suche…Freud? Ein Impuls zum bekannten Lied von Paul Gerhardt
    Von Peter Oldenbruch
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Das britische Protektorat Njassaland wird als Malawi unabhängig

  • 09:30 Uhr

    Architektursommer (1/4)
    "Tiere in Architektur"
    Sabine Scho im Gespräch mit Frank Kaspar
    (Teil 2 am 13.07.2014)

    "Zoologische Gärten sind Schnittstellen, die von dem Leben der eigenen mit der je anderen Art zeugen. Ihre Gestaltung spiegelt das Selbstverständnis einer Gesellschaft, die ihren Platz in der Evolution immer neu definiert." Der 2013 erschienene Band 'Tiere in Architektur' der 1970 geborenen Lyrikerin Sabine Scho mit Texten und Fotos zu den Behausungen der Tiere, die durch Menschenhand entstanden sind, erregte Aufsehen. Denis Scheck stellte das Buch mit einer Lesung der Lyrikerin im Deutschlandfunk vor. Der Berliner Radioautor Frank Kaspar begleitete die Autorin auf Rundgängen durch den Berliner Zoo, in der Hand die 'Berliner Kindheit' von Walter Benjamin. Im Gespräch und bei der Betrachtung der Gestaltung einzelner Gehege stellte die Autorin Überlegungen darüber an, dass der Zoo als Gesamtbauwerk für sie eine Menge mit nachmoderner Sehnsucht nach einem vormodern-auktorialen Blick auf die Welt zu tun hat: der Zoo als gebaute Utopie einer überschaubaren Welt, die so nicht mehr zu haben ist. »Gerechte Hege erbaut uns heute mehr als gebaute Hegemonie. Nicht positivistischer Bildungshunger treibt uns, eher schon suchen wir in den Landschaftskulissen nach Reservaten der Sehnsucht. So hat sich das Projekt Zoo gleichsam invertiert: Künstlich bauen wir en détail wieder auf, was wir en gros zerstören. Große Freigelände ersetzen einzelne Gehegebauten und versammeln Lebensgemeinschaften unterschiedlichster Klimazonen.«

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Alban in Effelder
    Predigt: Pfarrer Steffen Riechelmann
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Bernd Lucke, MdEP, Vorsitzender der "Alternative für Deutschland"

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Kleinste Hansestadt der Welt
    Biedermeier-Flair in Werben

    Ein Fluss - zehn Länder
    Das Internationale Donaufest in Ulm

    Karawanken-Schmugglerroute
    Bergwanderung auf die Ferlacher Spitze in Kärnten

    Rund ums "Wunder von Bern"
    Wie man am Thuner See dem "Geist von Spiez" nachgehen kann

    Rot-weiße Wanderzeichen
    Mit dem Wegewart rund um den Kreuzkofel im südtiroler Gadertal

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schauspieler Roman Kaminski im Gespräch mit Joachim Scholl

    Er hat stets in den ersten Häusern Deutschlands gespielt: der Schauspieler Roman Kaminski. Begonnen hat die Karriere des gebürtigen Sachsen, Jg. 1951, am Deutschen Theater in Berlin, nach der Wende holte ihn Claus Peymann ans Burgtheater in Wien, seit 1999 ist Roman Kaminski festes Mitglied im Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm in Berlin. Von einem bewegten Bühnenleben in vielerlei Welten erzählt Roman Kaminski in den "Zwischentönen".

  • 15:05 Uhr

    Still standing
    Elton John im Gespräch mit Christiane Rebmann

    Gerade hat Elton John anlässlich des 40. Jubiläums seines siebten Studioalbums und Meisterwerks 'Goodbye Yellow Brick Road' eine CD-Box herausgebracht. Diesen Sommer geht Elton John auf Europatournee und macht auch in Deutschland Station. Christiane Rebmann hat den 67-jährigen Musiker in Las Vegas getroffen und sich mit ihm unter anderem über seine Musik, die Zusammenarbeit mit seinem Texteschreiber Bernie Taupin und seine Freundschaft mit John Lennon unterhalten. Außerdem erzählt der britische Musiker, warum er sich einen Disput mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin liefert und wie es mit seiner AIDS-Stiftung weitergehen wird.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Anthony Marra: Die niedrigen Himmel
    Aus dem amerikanischen Englisch von Ulrich Blumenbach und Stefanie Jacobs
    (Suhrkamp Verlag)

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Der Himmel über Sichuan
    Chinas Teilchenphysiker auf dem Weg an die Spitze
    Von Frank Grotelüschen

    2012 verblüffte ein Experiment nahe Hongkong die Fachwelt: Der "Daya Bay"-Detektor hatte die Verwandlungskünste von Neutrinos analysiert. Die Fachwelt versetzten die Zahlen in helle Aufregung: Jetzt scheint möglich, dass sich mit Hilfe der Neutrinos eine nobelpreiswürdige Grundfrage der Physik lösen lässt: Warum gibt es im Kosmos sehr viel mehr Materie als Antimaterie? Unter Physikern gilt das Daya-Bay-Experiment als Durchbruch - und zudem als erstes wichtiges Resultat der Teilchenphysik aus China. Viele Beobachter sehen darin ein Indiz für einen Paradigmenwechsel in der chinesischen Forschungspolitik: In Vergangenheit hatte sich das Land auf angewandte Forschung und Produktentwicklung konzentriert. Doch nun  engagiert sich das Riesenreich immer stärker in der Grundlagenforschung, auch in der Physik. So ist ein weiterer, noch größerer Neutrino-Detektor in Vorbereitung, Projektname Juno. Außerdem wird in der Provinz Sichuan demnächst das weltweit tiefste Untergrundlabor stark ausgebaut. Hier planen chinesische Physiker gemeinsam mit Max-Planck-Forschern ein ehrgeiziges Experiment zur Suche nach dunkler Materie. Und für die fernere Zukunft spielt man in China sogar mit dem Gedanken, den größten Beschleuniger aller Zeiten zu beherbergen - einen Speicherring, der mit 80 Kilometern Umfang dreimal größer ist als der LHC in Genf.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Braucht die Kunst die Freiheit? - Kurator Kasper König über die manifesta in St. Petersburg im Zeichen der Krise

    Am Mikrofon: Stefan Koldehoff

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Ausgezeichnete neue Literatur - Zur Vergabe des Ingeborg-Bachmann-Preises in Klagenfurt

    Jubiläum des Heimatkinos - Bilanz des 10. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen

    Verpatzter Auftakt - Das Theater Festival von Avignon und der Streik der Bühnenarbeiter

    "Der Erste Weltkrieg und das Kino" - Eine Filmretrospektive des Zeughauskinos in Berlin und der Bundeszentrale für politische Bildung


    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Das Gutachter-Wesen: Psychiatrische Sachverständige in der Kritik

  • 19:10 Uhr

    Tennis - Grand Slam Turnier in Wimbledon: Gespräch mit ARD-Reporter Thomas Perlebach

    FIFA WM Magazin

    WM 2014 - Ernüchterung in Afrika: Was bleibt nach den frühen Ausscheiden und den Rücktritten von Drogba, Eto’o und Co.?

    WM 1974 - Vor 40 Jahren: Deutschland wird Weltmeister bei der WM 1974

    WM 1974 - Interview mit Wolfgang Overath, Weltmeister von 1974

    Costa Rica - Die Stimmung nach dem historischen Viertelfinale

    Amateurfußball - SC Hessen-Dreieich zeigt einen Weg, wie ein Verein dem Mitgliederschwund begegnen kann

    Handball - Interview mit dem neuen Präsidenten der Deutschen Handball-Liga, Uwe Schwenker

    Formel 1 - „Großer Preis von England“ in Silverstone

    Formel 1 - Analyse mit Anno Hecker (h-pfl), Frankfurter Allgemeine Zeitung

    Triathlon - Bericht vom Ironman European Championship in Frankfurt am Main

    TdF - 2. Etappe von York nach Sheffield

    Am Mikrofon: Moritz Küpper

  • 20:05 Uhr

    Die Sau rausgelassen
    oder: Das Schwein ist auch nur ein Mensch
    Von Günter Beyer
    Regie: Robert Steudtner
    Produktion: DLF 2011

    "Noch mal Schwein gehabt", heißt es, wenn eine riskante Sache noch mal gut ausgeht. Bedenkenlos vertrauen wir dem Porzellanschwein unser Erspartes an. Aber die Sauereien eines skrupellosen Zeitgenossen empören uns ebenso wie die Ferkeleien eines unappetitlichen Essers. Kein anderes Tier zieht so gegensätzliche Projektionen auf sich wie das Schwein. Während es Juden und Moslems als unrein verachten, preist der hessische Landgasthof die Schlachtplatte als saulecker an. Weltweit hat das Schwein sich unauslöschlich in die Kulturgeschichte eingewühlt. In China zelebriert man ihm zu Ehren das Jahr des Schweins. Im Schweinsgalopp rast das Tier durch populäre Mythen, durch Literatur, Kunst und Film. Die Zauberin Kirke verwandelt die Gefährten des Odysseus in lächerliche, quiekende Schweine, während in George Orwells antikommunistischer Satire "Animal Farm" das Schwein zum Träger politischer Schreckensvisionen avanciert: Der Eber Napoleon schwingt sich zum schweinischen Diktator auf. Auf der Leinwand wurden Schweinchen Babe, Rudi Rüssel und Miss Piggy zu Medienstars.

  • 21:05 Uhr

    Kissinger Sommer 2013

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Klavier und Orchester A-Dur, KV 414

    Camille Saint-Saëns
    Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 a-Moll, op. 33

    Peter Tschaikowsky
    Sinfonie Nr.6 h-Moll, op. 74

    Magdalena Müllerperth, Klavier
    Alban Gerhardt, Violoncello
    Tschechische Philharmonie
    Leitung: Jiří Bělohlávek

    Seit Jahren ist die Tschechische Philharmonie ein gern gesehener Gast beim Musikfestival "Kissinger Sommer". Chefdirigent Jiří Bělohlávek setzt nicht nur auf tschechische Musiktraditionen, sondern pflegt die gesamte Breite des Konzertrepertoires. Im Sommer 2013 brillierte das Orchester gemeinsam mit der jungen deutschen Pianistin Magdalena Müllerperth, Gewinnerin des Kissinger Klavier-Olymps 2012, in Mozarts Klavierkonzert A-Dur, KV 414, während sich Alban Gerhardt als virtuoser Solist im Cellokonzert Nr. 1 von Camille Saint-Saëns präsentierte. Höhepunkt des Programms war Peter Tschaikowskys Sinfonie Nr. 6 h-Moll, op. 74, die "Pathétique". Nur wenige Tage vor seinem Lebensende uraufgeführt, ist Tschaikowskys letzte Sinfonie die bewegende Auseinandersetzung mit dem Tod, die jedoch nicht nach bewährtem Muster auf Verklärung zielt, sondern einem rätselhaften Dunkel offen ins Auge blickt.

  • 23:30 Uhr

    WM-Magazin

    FIFA WM Magazin