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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 23.07.2016

  • 00:05 Uhr

    Die Alzheimergang
    Von Michael Koser
    Regie: Bärbel Jarchow-Frey
    Musik: Peter Kaizar
    Mit: Matthias Walter, Lieselotte Rau, Werner Rehm, Ingeborg Medschinski, Elfriede Irrall, Hans Walter Klein, Astrid Meyerfeldt, Uwe Müller und Shelly Kupferberg
    Produktion: DLR Berlin 2002
    Länge: 52'12

    Jürgen Waldhorn, Sozialdezernent von Willsum, will bei der nächsten Bürgermeisterwahl als Kandidat antreten. Im Willsumer Courier veröffentlicht er sein zukünftiges Programm. Rentner sollen sich in Bescheidenheit üben und öffentliche Kassen nicht übermäßig strapazieren. Drei Senioren und ein Zivi aus dem örtlichen Altersheim lesen den Abdruck im Lokalblatt. Sie sind sich einig, dass sie dem Mann eine Lektion erteilen müssen. Sie planen seine Entführung, um ihn dann wie einen Alzheimer-Patienten im Pflegeheim zu behandeln. Doch Waldhorn hat ein schwaches Herz und ist der Aufregung nicht gewachsen: "Der ist uns abgekratzt." Nun braucht die Gang eine zündende Idee, wie sie Waldheims Leiche diskret beseitigen kann.

  • 01:05 Uhr

    Vor 25 Jahren veröffentlichte die britische Rockband Blur ihr Debütalbum "Leisure"

    Neuvorstellungen von Rock bis Pop, Indie, Electronic

    Am Mikrofon: Günther Janssen

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Martin Zagatta

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der schottische Chemiker William Ramsay gestorben

  • 09:10 Uhr

    Auf´s Maul geschaut - Deutschen Dialekten auf der Spur

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Kabarettist Urban Priol

    Toupierter Haarkranz, schrilles Hemd, auf dem Tisch ein alkoholfreies Weizenbier. Das sind die Markenzeichen von Urban Priol. Seit über 30 Jahren nimmt der Kabarettist aus Aschaffenburg das politische Establishment aufs Korn. Ursprünglich wollte Urban Priol Lehrer werden. Doch dann entschied er sich für die Bühne. Hier könne er sagen, was alles so schieflaufe im Land. Diese Gelegenheit nutzt Urban Priol rund 150 Mal im Jahr. Bei Auftritten auf Kleinkunstbühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, in politischen Kabarettsendungen wie 'alles muss raus' (bis 2007), 'Neues aus der Anstalt' (bis 2013) und 'Die Anstalt', Sendungen, die Urban Priol mehrere Jahre erst mit Georg Schramm, dann mit Frank-Markus Barwasser auf 3sat und im ZDF präsentierte. In seinem satirischen Jahresrückblick 'Tilt!' nimmt er stets das vergangene Jahr aufs Korn, die Bühnenfassung wird gekürzt auch im ZDF gezeigt. Und dann hat Urban Priol noch seine eigene Kleinstkunstbühne, das 'Kabarett im Hofgarten' in Aschaffenburg. Für seine Arbeit wurde der Verehrer Dieter Hildebrandts und bekennende James-Bond-Fan mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Salzburger Stier und dem Deutschen Kleinkunstpreis.

  • 11:05 Uhr

    Die gemalte Weltmacht: Zu Besuch bei den Königen des Trickfilms in Tschechien
    Mit Reportagen von Kilian Kirchgessner
    Am Mikrofon: Norbert Weber

    Die Trickfilme aus Prag sind seit Jahrzehnten Exportschlager. Prominentestes Beispiel ist der kleine Maulwurf. Dabei waren die animierten Streifen für die Filmemacher ursprünglich eine Fluchtmöglichkeit, denn hier schlug die kommunistische Zensur nicht zu, weil es ja vermeintlich nur Kinderkram war. So schufen sie sich mit gemalten Figuren und Puppen eine Insel, auf der vor allem Non-Konformisten lebten. Das riesige staatliche Trickfilm-Studio ist mittlerweile abgewickelt, aber in Tschechien blüht das Genre nach wie vor: Fast ein Dutzend Hochschulen im Land bildet Animateure aus, von denen einer gerade erst mit seinem Film ins Hauptprogramm von Cannes vorgedrungen ist. Ein Besuch bei den Veteranen der Branche und bei den jungen Wilden - und die Suche nach den Rezepten, mit denen die Filmemacher von heute an die kommerziellen Erfolge ihrer Vorgänger anknüpfen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik
    Am Mikrofon: Sarah Zerback

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Hungerkrise in Nigeria - Wo bleibt die zugesagte Hilfe?

    Nach der Geberkonferenz - Lage der Flüchtlinge im Irak

    Ein Land in der Warteschleife - Algerien unter dem greisen Präsidenten Bouteflika

    Umstrittenes Megaprojekt: Der Wasserstaudamm Belo Monte in Brasilien

    Am Mikrofon: Ursula Welter

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Zivil-Putsch an den Hochschulen - Wie das Erdogan-Regime das Wissenschaftssystem in der Türkei drangsaliert
    'Campus & Karriere' fragt: Wie erleben türkische Forscher die "Säuberungswelle" an den Hochschulen? Wie gehen türkische Akademiker mit dem Ausreiseverbot um? Wie viel Spielraum für Forschungsfreiheit ist überhaupt noch gegeben? Und: Was bedeutet die Situation für deutsche Forschungskooperationen mit der Türkei?

    Gesprächsgäste:
    Prof. Dilek Dizdar, Translationswissenschaftlerin an der Uni Mainz
    Prof. Bülent Küçük, Soziologe an der Boðaziçi University Istanbul
    Prof. Silvia von Steinsdorff, Verfassungsrechtlerin an der HU-Berlin
    Dorothea Rüland, Generalsekretärin des DAAD
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

    Beiträge:
    Unruhe am Islaminstitut
    Auch am Zentrum für islamische Theologie in Münster ist die Stimmung nach dem Putschversuch angespannt

    Die Schulen der "Volksverräter"
    Anhänger der Gülen-Bewegung mit ihren Schulen und Nachhilfeeinrichtungen werden auch in Deutschland bedroht

    Hörertel: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Schon vor dem Putschversuch am vergangenen Wochenende galten die türkischen Hochschulen als eine der letzten Bastionen der Kritik an Präsident Erdogan und seiner AKP. Jetzt bekommen sie die volle Härte des Systems zu spüren: Das Bildungsministerium hat 15.000 Beamte vom Dienst suspendiert, alle Dekane wurden gezwungen zurückzutreten. Außerdem hat die Regierung eine Ausreisesperre für alle Akademiker verhängt, wer sich als Forscher im Ausland befindet, wird aufgefordert unverzüglich in die Türkei zurückzukehren. Die Forschungsfreiheit wird in der Türkei schon seit den Gezi-Protesten mehr und mehr eingeschränkt. Jetzt geht es für die türkischen Wissenschaftler um die Existenz. Die Philipp-Schwartz-Initiative für verfolgte Forscher hatte bereits vor den aktuellen Ereignissen sieben türkische Forscher in Deutschland aufgenommen - es könnten bald weitaus mehr werden.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Wie "deutsch" ist Krautrock? 
    Krautrock gilt als eine deutsche Erfindung. Zwei neue Publikationen setzen sich kritisch mit dieser Annahme auseinander: Wolfgang Seidel, einst Mitglied bei Ton, Steine, Scherben, mit seinem Buch "Wir müssen hier raus!" und der Historiker Alexander Simmeth mit "Krautrock Transnational".

    Rockband Black Heino: „Widerständigkeit ist uns wichtig“
    Auf ihrem Debüt "Heldentum und Idiotie" lassen die Wahl-Berliner von Black Heino Garagenrock zu antikapitalistischen und antinationalistischen Texten erklingen. Corsogespräch mit Bandmitglied Diego Castro über Musik als Ausdruck von Widerspruch in kalten Zeiten.

    Mensch-Maschine-Prototypen (3/5): Musik mit VR-Brille
    Musik und Bild haben eine lange gemeinsame Vergangenheit - und eine große Zukunft: Virtuelle Konzerte und digitale DJ-Sets im eigenen Wohnzimmer könnten unser Musikerleben revolutionieren

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Neue Bücher von Bonnie Sue Hitchcock und Jakob Wegelius

    Bonnie Sue Hitchcock: Der Geruch von den Häusern anderer Leute
    Aus dem Englischen von Sonja Finck
    (Carlsen Verlag)
    Ein Beitrag von Siggi Seuss

    Der schwedische Autor Jakob Wegelius im Gespräch über seine Sally Jones Romane
    Sally Jones - Mord ohne Leiche (Übs. Gabriele Haefs)
    (Gerstenberg Verlag)
    Sally Jones - Eine Weltreise in Bildern (Übs. Gabriele Haefs)
    (Gerstenberg Verlag)

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Protokollfrage
    Sicherheitsfunktionen in Internet-Protokollen entscheiden über das Vertrauen der Nutzer

    Wettbewerbsfrage
    Googles Quic will gegen bewährte Netzprotokolle antreten

    Verteidigungsfrage
    Standards für die Abwehr von Überlastangriffen sichern kritische Infrastrukturen

    Menschenrechtfrage
    Der Kampf um die universellen Rechte wird auch im Netz geführt

    Das Digitale Logbuch
    Simplex

    Info-Update

    Sternzeit, 23. Juli 2016
    Uralte Sonnenhitze

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Zunehmende Repressionen gegen Medien in der Türkei
    Gespräch mit Baha Güngör, ehem. Leiter der Türkei-Redaktion bei der Deutsche Welle

    Angst vor dem Bedeutungsverlust des Betriebsrats
    Der Fall NW Logistik

    Ist es an der Zeit für einen 24-Stunden-Nachrichtensender von ARD und ZDF?

    O-Ton Nachrichten u.a.:
    Effektiver gegen Hasskommentare - FSM sieht Nachholbedarf bei Facebook
    Mit dem Smartphone vom Tatort - Wie sich aktuelle Berichterstattung ändert

    Am Mikrofon: Sören Brinkmann

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Dauerreden als Abwehrzauber: Der Amoklauf in München; Interview mit Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen

    Global- statt Stadt-Theater? Zu ersten Spielzeit Lilienthal an den Kammerspielen

    Väter und Söhne in der Kunst - Eine Ausstellung in Murnau

    Neue Fakten - Ein Buch über den griechischen Bürgerkrieg sorgt für Diskussionen

    Nach dem Brexit - Kultur und Bildung fürchten um Finanzierung und kluge Köpfe

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr

    Am Mikrofon: Jonas Reese

  • 18:40 Uhr

    Täter, Opfer, Medien - Nach dem Amoklauf in München

  • 20:05 Uhr

    The King Is Gone
    Des Bayernkönigs Revolutionstage
    Von Andreas Ammer
    Regie: Andreas Ammer
    Komposition: Micha Acher
    Mit: Friedrich Ani, Eva Löbau, Judith Huber, Wowo Habdank
    Produktion: BR 2015
    Länge: 56'40

    Anschließend:
    "Die Zeiten entgleiten" - Musik von The Notwist
    Von Karl Lippegaus

    Tröööt. Die Revolution bricht los, die Hochzeitskapelle spielt Blasmusik, der letzte König ist traurig und packt seine Zigarren. Irgendjemand singt die 'Internationale'. Und Karl Marx bekommt plötzlich doch recht: "Die letzte Phase einer weltgeschichtlichen Phase ist ihre Komödie." Die wichtigste Quelle des Hörspiels ist ein obskures braunes Heftchen eines gewissen Josef Benno Sailer, das 1919 - kurz nach der Räterevolution in München - erschien und von Carl-Ludwig Reichert in der Publikation Umsturz in München (1988) in Erinnerung gebracht worden ist. Sailer schildert dem Volk minutiös 'Des Bayernkönigs Revolutionstage'. Bei einem Spaziergang im Englischen Garten wird der letzte bayerische König Ludwig III. von einem freundlichen Untertan darauf aufmerksam gemacht, dass Revolution sei: Der König möge sich lieber auf die Flucht vor der Räterepublik begeben. So nimmt die Komödie ihren Lauf: Das königliche Automobil im Marstall ist noch aufgebockt. Die Straßen Münchens sind mit Revolutionären verstopft. Die Reise endet wiederholt im Straßengraben. Die Prinzessinnen auf dem Rücksitz sind hungrig. Nacht und Nebel brechen ein. Nirgends ist ein Hemd mit der richtigen Kragenweite aufzutreiben. Andreas Ammers dokumentarisches Hörspiel 'The King is Gone' verbindet revolutionäre Praxis mit der Perspektive der Klatschpresse. Es schildert Weltgeschichte als Roadmovie. Und es klingt, als hätten die Brüder Micha und Markus Acher von The Notwist, um die Flucht des bayerischen Königs zu vertonen, eine All-Star-Blaskapelle um sich geschart ... was dann - so wie alles in diesem Hörstück - komisch klingen kann, aber in Gestalt der Hochzeitskapelle Tatsache ist. Noch einmal Marx: "Warum dieser Gang der Geschichte? Damit die Menschheit heiter von ihrer Vergangenheit scheide."

  • 22:05 Uhr

    Sirenen
    Taschenopern von Brigitta Muntendorf und Sarah Nemtsov im Konzert Frau musica (nova)
    Aufnahme vom 22.5.16 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Sirenen sind nicht nur Vorrichtungen zur akustischen Alarmierung, sondern auch ins Verderben lockende Fabelwesen aus der griechischen Mythologie. Der Titel 'Sirenen' für das Konzert Frau musica (nova) am 22. Mai 2016 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal spielt auf beide Bedeutungen an. Aufreizende Klänge sind in den neuen, konzertant aufgeführten Taschenopern von Brigitta Muntendorf und Sarah Nemtsov mit hintergründigen Sinngehalten verknüpft, die das moderne Leben reflektieren, aber auch an Unbewusstes und seelische Gefilde gemahnen. Verbunden werden die Taschenopern von einem instrumentalen Zwischenspiel von Natalia Solomonoff, ebenfalls interpretiert von dem in Köln ansässigen und von Brigitta Muntendorf künstlerisch geleiteten Ensemble Garage. Das Konzert bietet Ausschnitte aus dem Salzburger Taschenopern-Festival vom Herbst 2015, welches im Frühjahr dieses Jahres eine Gastspiel-Reise in NRW unternimmt.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Allen Gewalten zum Trotz?
    Eine Lange Nacht über musikalische Autorität und politische Anpassung
    Von Stefan Zednik
    Regie: Beate Ziegs

    Die Wege der Stardirigenten Arturo Toscanini, Bruno Walter, Erich Kleiber, Otto Klemperer und Wilhelm Furtwängler zwischen Karriere, Zensur, Vertreibung und musikalischer Interpretation.

    Im Mai 1930 entsteht anlässlich eines Gastspiels von Arturo Toscanini in Berlin ein einzigartiges Foto. Vier der bedeutendsten Dirigenten Deutschlands erweisen dem damaligen Superstar der Musikwelt die Ehre - Bruno Walter, Erich Kleiber, Otto Klemperer und Wilhelm Furtwängler. Die vier bekleiden herausragende Positionen im Berliner Musikleben und gelten auch international als erstrangige Vertreter der deutschen Musik. Drei Jahre später zwingt die Geschichte alle fünf zur Positionierung. Ihre Karrieren als Musiker sind gefährdet, die Ausübung ihres Berufes wird stark eingeschränkt oder ihnen ganz verwehrt. Zwei - Bruno Walter und Otto Klemperer haben jüdische Vorfahren - müssen Deutschland 1933 sofort verlassen. Zwei - Erich Kleiber und Wilhelm Furtwängler - bleiben vorerst. Der Italiener Toscanini hatte sich bereits vorher öffentlich gegen seinen Staatschef Mussolini gestellt, ab 1933 ist für ihn auch Deutschland tabu. Wie reagieren die fünf auf die Entwicklung, auf Einschränkung, Zensur oder Berufsverbot? Was sind ihre jeweiligen Motive? Und wie setzt sich ihr Weg fort? Die 'Lange Nacht' erzählt die Geschichte dieser Männer, eine Geschichte von Anpassung und Widerstand, von Flucht und Vertreibung, von Politik und Kunst. Und von den unterschiedlichen Ansätzen bei der Interpretation klassischer Musik. Christian Thielemann, international bekannter Dirigent und musikalischer Direktor der Bayreuther Festspiele, erläutert die Entwicklungen der fünf Maestri und ihrer unterschiedlichen musikalischen Auffassungen aus heutiger Perspektive.