Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 07.07.2018

  • 00:05 Uhr

    Dachbodenfund
    Von Michael Stegemann
    Komposition: der Autor
    Regie: Christoph Pragua
    Mit Joachim Król, Sebastian Weber, Jacqueline Macaulay, Gregor Höppner, Ludger Burmann, Paul Faßnacht, Horst Bollmann, Ilse Strambowski, Silke Linderhaus u.a.
    Produktion: WDR 2010
    Länge: 53'25

    Der Bochumer Witwer Karl-Heinz Suhrmann ist immer auf der Suche nach einem Internet-Schnäppchen. Das meiste ist Ramsch aus Haushaltsauflösungen. Doch nun ist ,Sammel-Suhrmann’ gewaltsam aus seinem letzten Onlinegeschäft gerissen worden. Brandermittler und Spurensicherung sind sich einig: Karl-Heinz Suhrmann wurde dreimal mit einem schweren Gegenstand auf den Kopf geschlagen, bevor jemand das Haus über ihm anzündete, um die Mordspuren zu verwischen. Hinweise auf Suhrmanns letzte Aktivitäten erhofft sich die Polizei von seinen noch laufenden eBay-Auktionen. Der oder die Mörder haben Suhrmanns PC mitgenommen, aber der nette Kommissar von der Mordkommission kann der netten Mitarbeiterin beim Provider eine Daten-CD entlocken. Sie zeigt den Verlauf einer noch andauernden Versteigerung. Unter dem üblichen Krempel befinden sich auch ein Klavier und ein Konvolut von Noten, „echt alt, zum Teil handgeschrieben”. Die Gebote sind über Tage hin von einem Euro über sechs und elf Euro hinaufgekrochen - bis sie plötzlich auf 501 € und 1001 € schnellten. Was macht ein Objekt so begehrenswert, dass man dafür sogar einen Mord in Kauf nimmt? Auf ihrer Suche nach den Höchstbietern landen Kommissar und Assistent bei dem ihnen wohlbekannten Trödel-Ede und einer Tankstelle in Suhrmanns Nachbarschaft.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson

    Gast: Teitur, der Leisetreter unter den Liedermachern
    ,I want to be kind' heißt das neue Album des Singer/Songwriters und Pianisten Teitur. Der Künstler von den Färöer Inseln widersetzt sich dem Tempo der Gegenwart und den Mechanismen des Musikmarkts mit elegischen Songs, die bei ihm nach dem Weniger-ist-mehr-Prinzip entstehen: Einzelne Töne erhalten ebensoviel Raum wie seine sanfte Stimme eines Geschichtenerzählers

    Liederbestenliste:
    Die Platzierungen im Juli

    Global Sound:
    Neue internationale Singer/Songwriter-Alben

    Original im Ohr:
    Ungewöhnliche Coverversionen

    On Tour: Konzert-Highlights

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

  • 06:05 Uhr

    Kompromiss gefunden, Problem vertragt - Die Koalition und der Asylstreit

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pastoralreferent Thomas Macherauch, Bruchsal
    Katholische Kirche

    06:50 Uhr   Interviews

    Brexit-Streit im Kabinett - May gerettet? Interview mit Politologe Anthony Glees

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jasper Barenberg

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der kroatische Schriftsteller Miroslav Krleža geboren

  • 09:10 Uhr

    Pausenlos müde - Von der Unfähigkeit abzuschalten
    (Wdh. vom 1.7.2017)

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Buchautor und „Altcomedian“ Hape Kerkeling

    Hape Kerkeling gelang es, verkleidet als Königin Beatrix im Schloss Bellevue vorzufahren, er nahm die zeitgenössische klassische Musik mit dem Parodiestück ,Hurz’ auf’s Korn, und er entwickelte verschiedene Kunstfiguren, die Kultstatus erlangten, wie den rasenden Lokalreporter Horst Schlämmer, das vorlaute Vorschulkind Hannilein oder den tollpatschigen Siegfried Schwäbli. 2014 hat er sich mit 50 Jahren aus dem Showgeschäft verabschiedet. Hape Kerkeling wurde 1964 als Hans-Peter Wilhelm in Recklinghausen geboren. Mit der Musik- und Ulkshow ,Känguru’ in der ARD gelang ihm der Durchbruch, es folgte das medienkritische Comedy-Format ,Total Normal’, für das er mit diversen Preisen ausgezeichnet wurde. 30 Jahre lang unterhielt Hape Kerkeling als sympathisch-satirischer Komiker, Moderator, Schauspieler und Synchronsprecher die Republik. Heute bezeichnet er sich als „Altcomedian“ und ist vor allem als Buchautor aktiv. Schon 2006 veröffentlichte er das Buch ,Ich bin dann mal weg’, in dem er tragikomisch seine Erfahrungen als Pilger auf dem Jakobsweg schildert. 2014 folgte die Autobiografie ,Der Junge muss an die frische Luft’. Der 53-Jährige mag Kaffee beim Schreiben und grübelt gern im Norwegerpulli. Wenn Hape Kerkeling nach getaner Arbeit aus seinen Büchern vorliest, empfindet er dies als ideale Kunstform.

  • 11:05 Uhr

    Sterben für ein fremdes Vaterland
    Die französische Fremdenlegion und ihr Mythos
    Mit Reportagen von Gerwald Herter

    Die Légion étrangère umfasst heutzutage nicht einmal 8.000 Soldaten. Nüchtern betrachtet, handelt es sich um einen militärischen Großverband, der Teil des französischen Heeres ist. Wohl nirgendwo auf der Welt existiert jedoch eine Truppe, deren Geschichte mit so viel Mythen verbunden ist. Dutzende Spielfilme und noch mehr Erlebnisberichte von früheren Fremdenlegionären haben dazu beigetragen. Natürlich versucht auch die Legion selbst, sich in ein günstiges Licht zu rücken. Auf Traditionspflege und Werbung ist sie angewiesen, denn ausschließlich ausländische Bewerber dürfen hier einrücken. Nicht nur nach Ende des Zweiten Weltkrieges waren darunter besonders viele Deutsche. ‚Legio Patria Nostra/Die Legion ist unser Vaterland‘ - dieser Leitspruch steht für das Angebot an die Söldner, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und als französische Staatsbürger eine neue Chance zu bekommen. Doch es gibt viele Gründe, warum das nicht immer gelingt.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Punkt für May - Britisches Kabinett einigt sich in Chequers auf Brexit-Strategie

    Zur Brexit-Strategie der britischen Regierung - Geht die Rosinenpickerei munter weiter? - Interview mit Bert van Roosebeke, Ökonom und Finanzmarktexperte am Centrum für Europäische Politik in Freiburg

    Zur aktuellen Diskussion um die Asylpolitik

    Gespräche über atomare Abrüstungen - US-Außenminister Pompeo in Nordkorea

    Vierte Krawallnacht in Nantes - Polizist ändert seine Aussage

    Gegen Zeit und die Natur - Höhlendrama von Thailand geht weiter

    Sport WM Magazin

    Am Mikrofon: Dirk Müller

  • 13:10 Uhr

    Vor dem NATO-Gipfel - Deutscher Verteidigungsetat in der Kritik

    Kompromiss gefunden, Problem vertragt - Die Koalition und der Asylstreit

    Die Geschichte wiederholt sich - Schwere Angriffe auf Syrien, UNO uneins

    Rechtsstaat im Ruhestand - Polen unter Beobachtung

    am Mikrophon: Anne Raith

  • 13:30 Uhr

    Wiedersehen mit Trump: Der kanadische Premier Trudeau vor dem NATO-Gipfel

    Konflikt oder Krieg? Peking und der Handelskonflikt mit den USA

    Gegen rasantes Bevölkerungswachstum: Ägypten und die Frauenförderung

    Historisch heiß: Dürreperiode bedroht Wasserversorgung in Israel

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Sommerferien 2.0
    Tenniscamp, Sprachkurs, Lernwerkstatt
    ,Campus und Karriere' fragt: Was brauchen Schüler in den Sommerferien? Müssen Ferien nützlich sein? Wie viel Langeweile ist gut - und wie entsteht sie in Zeiten der Dauerpräsenz von Smartphones?

    Gesprächsgäste:
    Michael Schulte-Markwort, Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg
    Stephan Wassmuth, Vorsitzender des Bundeselternrates
    Lukas Pohland, Schüler aus Schwerte
    Am Mikrofon: Sandra Pfister

    Beiträge:
    Eltern als Kinderferien-Manager
    Worauf Kinder sich in den Ferien freuen - und warum Eltern sich so schwer damit tun, Langeweile aufkommen zu lassen

    Flexible Ferien
    Elf niederländische Schulen dürfen selbst über die Ferien bestimmen - das verändert auch den Unterricht

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Schulferien, das hieß früher ausschlafen und baden gehen - Tage, an denen man sich treiben lassen konnte. Heute hingegen sind die Ferien oft verplant. Nicht nur weil Eltern auf eine sichere Betreuung angewiesen sind und weil sie ihre Kinder von Smartphones und Computerspielen wegkriegen wollen, sondern auch, weil die Ansprüche steigen: Auf die Ferien sollen eine nützliche Zeit sein; eine Zeit für Lernimpulse, die im Schulalltag zu kurz kommen.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    „Wird auch Zeit": Für UK-Charts zählen ab sofort auch Videos
    In den britischen Charts wird neu gezählt: Künftig werden auch die Ausspielungen auf Video-Plattformen eingerechnet. „Der Markt hat sich radikal verändert", heißt es aus der Branche. Diese Neuausrichtung sei zeitgemäß und die Charts würden dadurch nicht auf den Kopf gestellt.

    ,Schweinehundbezwingerdinger'
    Ständig zerrt er an der Leine, er nervt und greift uns an: der Schweinehund. Das Haustier, das keiner haben will und doch jeder mit sich herumschleppt - im Alltag, im Job, in der Liebe. ADAM13 hat das Gegenmittel: ,Schweinehundbezwingerdinger'. Eine große Dosis Blues, Rock'n'Roll und Anti-Haltung.
    Phatsen und Simon Brauer alias ADAM13 im Corsogespräch mit Christoph Reimann

    „Light - Kein Licht in Sicht“ - Juliana Daugherty veröffentlicht Debütalbum
    Folk-Musikerinnen, die über Depressionen oder Panikattacken singen, gab es inzwischen einige. Neu in diesem Kreis ist die 29-jährige Amerikanerin Juliana Daugherty. Das Genre findet sie eigentlich uncool und befürchtet, mit ihren Texten und ihrer Musik nur eine ältere Zielgruppe zu erreichen.

    Hippie-Archäologie - Historiker graben Woodstock-Gelände um
    Jimi Hendrix, Janis Joplin, Joe Cocker und Tausende mehr haben beim legendären Woodstock-Festival 1969 Spuren hinterlassen - nicht nur musikalisch: Archäologen graben nun nach Artefakten wie Dosen und Zaunresten, um Besuchern des Geländes zum 50-jährigen Jubiläum eine Zeitreise zu ermöglichen.

    Am Mikrofon: Christoph Reimann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat Juli
    Vorgestellt von Franz Lettner und Stefan Koldehoff

    Albert Wendt/Linda Wolfsgruber: "Henrikes Dachgarten. Das Wunder auf der Krummen Sieben"
    (Jungbrunnen Verlag, Wien)

    Anke Bär: "Kirschendiebe"
    (Gerstenberg Verlag, Hildesheim)

    Joost Swarte: "Dann kam de Stijl. Zu Besuch im Atelier"
    Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
    (Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart)

    Susanne Partsch: "Schau mir in die Augen, Dürer! "
    (C.H. Beck Verlag, München)

    Alex Wheatle: "Liccle Bit. Der Kleine aus Crongton"
    Aus dem Englischen von Conny Lösch
    (Verlag Antje Kunstmann, München)

    Dirk Pope: "Abgefahren"
    (Hanser Verlag, München)

    Marci Lyn Curtis: "Dieser Augenblick, erschreckend und schön"
    Aus dem Englischen von Nadine Püschel
    (Verlag Königskinder, Hamburg)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Schwerpunkt:
    Rechnen mit Qubits
    Der Hype um die Quantencomputer

    Quanten-Perspektive
    Wie der Quantencomputer die IT der Zukunft verändern kann

    Aktuell:
    EU-Urheberrechtsreform
    Unklare Bestimmungen fördern Zensursysteme

    Kleinhandel
    pebbles automatisiert den regionalen Stromhandel per Blockchain

    Das Digitale Logbuch
    Hunde-Handy Teil 3/10

    Info-Update

    Sternzeit 07. Juli 2018
    Die Sonne mit Kröten, Drachen und Dämonen

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Kann Fußball der Völkerverständigung dienen?
    Der Friedensforscher Hans-Georg Ehrhart und Rainer Moritz, Fußball- und Literaturkenner, im Gespräch
    Am Mikrofon: Christiane Florin

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Abenteurer in der Stiftsruine - Mit "Peer Gynt" eröffnen die Bad Hersfelder Festspiele

    "Thyeste" - Thomas Jollys Inszenierung eröffnet das Festival d'Avignon im Papstpalast

    Business as usual? Gioacchino Rossinis „Ermione“ wird bei den Tiroler Festspielen Erl aufgeführt

    Theorie und reale Lebensbedingungen - Trierer Historiker erfassen Armut zur Zeit von Marx
    Der Projektleiter Stepan Laux im Gespräch

    Von Amor bis Tinder - Die Kunsthalle Bremen untersucht Liebe, Schönheit und Beziehungen in der Kunst

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Vergangenheitsaufarbeitung mit Hindernissen - Die tunesische
    Wahrheitskommission läuft aus

  • 19:10 Uhr

    FIFA-WM 2018 in Russland, Viertelfinale:
    Schweden - England und Russland - Kroatien
    FIFA-WM2018 - Wie laufen Dopingkontrollen bei der Fußball-WM in Russland ab?
    FIFA-WM2018 - Rumoren beim DFB
    FIFA-WM2018 - Die Sbornaja und ihre enorme Laufleistung im Turnier:
    Kollegengespräch mit DLF-Reporter Matthias Friebe
    FIFA-WM2018 - Futbolpolitica Teil 9: Radikalisierung der Fans

    Fußball und Statistik - Expected Goals
    Scoring Girls - ein Fußball-Integrations-Projekt: Interview mit Tugba Tekkal

    Formel 1 - Großer Preis von Großbritannien in Silverstone (Qualifying)

    Tennis - Grand Slam Turnier in Wimbledon

    Tour de France - Auftakt der 1. Etappe: Noirmoutier-en-L´Île - Fontenay-Le-Comte
    Radsport - Beweislastumkehr bei Doping im Radsport?

    Am Mikrofon: Jessica Sturmberg

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Karl Marx statt Chemnitz
    Von Thilo Reffert
    Regie: Stefan Kanis
    Mit Ulrike Krumbiegel, Jörg Schüttauf, Thorsten Merten, Carina Wiese, Tilla Kratochwil, Kirsten Block, Hilmar Eichhorn u.a.
    Produktion: MDR 2018
    Länge: 54'57

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

    Die Begründung der Jury:
    „Das Hörspiel des Monats April handelt von einem Namensstreit, der dazu zwingt, den Begriff des Eigenen - zum Beispiel: Heimat - neu zu denken. Es handelt von den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen auf kommunaler Sachbearbeiterebene, handelt von einem Monsterkopf, in dessen Innerem etwas vor sich geht, vom globalen Großkapital, das plötzlich seine historische Aufgabe wahrnehmen, also Produktivkräfte entwickeln könnte, und zwar in Sachsen, sowie von den Möglichkeiten und Zwängen der Medien: hier des Radios. Kurz: Es handelt von Karl Marx, wurde vom MDR in der Regie von Stefan Kanis produziert, und Thilo Reffert hat‘s geschrieben. Denn Reffert gelingt es dank einer elegantdoppelbödigen Stück-in-Stück-Konstruktion mit ‚Karl Marx statt Chemnitz', diese vielfältigen Themen in einem Plot von tiefgründiger Heiterkeit und funkelnder Bosheit zusammenzufügen:
    Der freie Hörfunkjournalist Hauke-Veit Klapp ringt mit der für ihn zuständigen Redakteurin Rita um die Ausstrahlung seiner zehnteiligen Mini-Feature-Serie. Die war fest vereinbart, wurde nun aber kommentarlos gecancelt. Ein Versehen? Oder ein Eingriff der Funkhaus-Hierarchen? Um sie doch noch günstig zu stimmen, oder wenigstens ihrer Ablehnung auf den Grund zu kommen, führt Hauke nun Rita jede Folge einzeln vor. Schonungslos ätzt Ulrike Krumbiegel in der Rolle der Redakteurin übers Intro, das ‚so 90er' sei, klagt über langweilige talking heads - ‚Radio kann so viel mehr transportieren als Worte' - und bespottet einfallslose Versuche, das Werk akustisch aufzubrezeln: ‚Flussrauschen, Hauke, dein Ernst?' Zugleich kann sie sich weder der Faszination der archivarischen O-Ton-Trouvaillen entziehen, die Hauke aufgetan hat - von Eberhard Rangwitz‘ propagandistischer Kantate ‚Frühling der Jugend' bis zu Ansprachen von Otto Grotewohl und Erich Honecker - noch letztlich dem inhaltlichen Sog seines Projekts. Denn der von Jörg Schüttauf grandios lebensnah gesprochene Reporter beobachtet in seiner Serie den naiv für den Verfasser des Kapital entflammten Spaßguerillero Demba und in reflexhafter Marx-Ablehnung befangenen GegnerInnen. Dembas Plan ist es, den Ort am Zusammenfluss von Würschnitz und Zwönitz am 5. Mai 2018 für einen Tag wieder ‚Karl-Marx-Stadt' zu nennen. Halt so, wie Chemnitz von 1953 bis 1990 hieß. Und dafür hat er am höchsten Bauwerk der Stadt, einem über 300 Meter hohen Schornstein, ein einschlägiges Transparent aufgehängt. Skandal! Wahnsinn? Geniale Idee, die man nicht fallen lassen darf, ,nur weil die falschen Leute auch dafür sind?' Bringt das am Ende Touris, Investoren, Geld? Die Köpfe der Stadt, selbst die hohlsten, reden sich heiß, weil auf dem Spiel steht, was sich, kritisch, als Urform von Ideologie bestimmen lässt: Identität. ‚Karl Marx statt Chemnitz' ist ein Stück, über das man Dissertationen verfassen kann - und das sich ebenso gut als prima Unterhaltung einfach weghören lässt."

  • 22:05 Uhr

    Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Michael Blake’s ,Philosophy of Composition'

    Am Mikrofon: Georg Beck

    Was heute Neue Musik in Südafrika darstellt, daran ist Michael Blake nicht ganz unbeteiligt. Sein künstlerisches Fundament legte Blake, Jahrgang 1951, indes im Exil. Aus Abscheu vor dem Apartheid-System übersiedelte er 1977 nach London, um erst 1998, vier Jahre nach der ,südafrikanischen Wende’, zurückzukehren. Die Londoner Jahre waren gut für seine Entwicklung als Komponist wie für seine Glaubwürdigkeit als Künstler. Sie bewahrten ihn vor dem Opportunismus der Wendehälse und deren ,Apartheid-Kitsch’, der schlechten Vermählung von westlicher und afrikanischer Musik. Dabei ist das Afrikanische ein Thema, das auch Michael Blake interessiert. Bei ihm allerdings ohne alle Niedlichkeit. Zyklische Form, Puls, Rhythmik - all dies geht auch in seine Partituren ein: ironisch gebrochen, fragmentiert und nicht selten, wie im Film, mit harten Schnitten.

  • 22:50 Uhr

    FIFA-WM 2018 in Russland, Viertelfinale:
    Schweden - England und Russland - Kroatien

    Formel 1 - Großer Preis von Großbritannien in Silverstone (Qualifying)

    Tennis - Grand Slam Turnier in Wimbledon

    Tour de France - Auftakt der 1. Etappe: Noirmoutier-en-L´Île - Fontenay-Le-Comte

    Am Mikrofon: Jessica Sturmberg

  • 23:05 Uhr

    Im Auge der Sonne
    Eine Lange Nacht über Malta und die Kulturhauptstadt 2018, Valletta
    Von Harald Brandt
    Regie: der Autor

    Im dritten und im zweiten Jahrtausend vor Christus entstanden auf Malta und der Nachbarinsel Gozo Megalithtempel und unterirdische Heiligtümer, die heute zum Weltkulturerbe gehören. Jahrhunderte später kamen die Karthager, die Römer, die Byzantiner und die Araber, deren Präsenz bis heute in der maltesischen Sprache zu spüren ist. 2004 trat Malta der Europäischen Union bei. Nach der Ermordung der regierungskritischen Journalistin Daphne Caruana Galizia im Oktober 2017 steht die kleine Mittelmeerinsel im Fokus der Aufmerksamkeit. Die Veröffentlichung der ,Paradise Papers’ belegt, dass Malta eine Steueroase ist, von der auch deutsche Firmen profitieren. Viele Malteser hoffen, dass die mit dem Kulturhauptstadt-Programm einhergehende verstärkte europäische Aufmerksamkeit jenen Kräften helfen kann, die nicht wollen, dass ihr Land weiterhin als korrupter Mafia-Staat angesehen wird. In der ,Langen Nacht’ kommen Menschen zu Wort, die aus der Vergangenheit ihre Widerstandskraft beziehen.