Samstag, 20. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 18.07.2021

  • 00:05 Uhr

    Prachtboulevard mit Geschichte
    Die Lange Nacht vom Kurfürstendamm
    Von Katharina Palm
    Regie: die Autorin

    „Ich hab´ so Heimweh nach dem Kurfürstendamm“ sang einst Hildegard Knef. Wie kaum eine andere Straße stand und steht der Ku'damm, wie er von den Berlinern genannt wird, für ein besonderes Lebensgefühl. Vom einfachen Knüppeldamm wurde er zum Schaufenster des Westens und zum Traum nicht nur der Ostberliner. Er ist ein Spiegel der letzten 135 Jahre deutscher Geschichte. Bis heute wird hier flaniert und mondän gefeiert, aber auch demonstriert, gestritten und in seinen dunkelsten Stunden gemordet. Obwohl er mehrfach totgesagt wurde, kehrte das pulsierende Leben immer wieder zu ihm zurück. Zwei Weltkriege, Wirtschaftskrise, die Teilung der Stadt und auch die Wiedervereinigung haben ihre Spuren hinterlassen. Vergangenes lebt wieder auf, Neues wird ins rechte Licht gerückt und fast Vergessenes neu entdeckt. Wie die Malerin Jeanne Mammen, die für die neue, unabhängige Frau in den goldenen Zwanzigern stand und deren Wohnung heute wie eine Zeitkapsel erscheint. Zum Vorschein kommen die verwunschenen Tennisplätze am Ku'damm auf denen sich der Schriftsteller Vladimir Nabokow in jungen Jahren seinen Lebensunterhalt als Tennislehrer verdiente. Und es werden die Fragen geklärt, warum es im Romanischen Café ein Schwimmer- und ein Nichtschwimmerbecken gab und was Trockenbewohner sind. Nach dieser „Langen Nacht" werden Sie den Kurfürstendamm mit ganz anderen Augen sehen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    3. Raderbergkonzert 2020 / 2021

    George Enescu
    Impressions d‘enfance für Violine und Klavier D-Dur, op. 28

    Mieczysław Weinberg
    Sonate für Violine und Klavier Nr. 5, op. 53

    Stephen Waarts, Violine
    Yannick Rafalimanana, Klavier

    Aufnahme vom 8.12.2020 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Franz Schubert
    Ouvertüre D-Dur, D 590

    Sinfonie Nr. 6 C-Dur, D 589

    Kammerorchester Basel
    Leitung: Heinz Holliger

  • 06:05 Uhr

    Impfstoff für die Welt: Gebt die Patente befristet frei!

  • 06:10 Uhr

    Henry Purcell
    "Te Deum laudamus", Z 232. Verse anthem für Soli, Chor und Orchester, D-Dur
    Nicholas Witcomb, Sopran
    Daniel Lochmann, Sopran
    Thimothy Bowes, Sopran
    Philip Hallchurch, Sopran
    James Bowman, Countertenor
    Rogers Covey-Crump, Tenor
    Michael George, Bass
    Choir of New College
    The King's Consort
    Leitung: Robert King

    Johann Ludwig Bach
    "Gedenke meiner, mein Gott". Motette zu 8 Stimmen in 2 Chören und Basso continuo
    Hans-Joachim Weber, Tenor
    Remco Roovers, Tenor
    Matthias Horn, Bass
    Bernhard Hüsgen, Bass
    Rheinische Kantorei
    Leitung: Hermann Max

    Johann Sebastan Bach
    "Was willst du dich betrüben". Kantate zum 7. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester
    Julie Doyle, Sopran
    Makoto Sakurada, Tenor
    Wolf Matthias Friedrich, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Zur aktuellen Hochwasserlage in Bayern und Westdeutschland

    Naturgewalten - Zum Umgang mit Katastrophen ein Interview mit dem Katastrophenforscher Martin Voss

    Corona-Folgen - Wie die Spaltung der Gesellschaft überwinden? Ein Interview mit dem Buchautor Christian Felber

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Das Schloss der Republik - Zur Eröffnung des Berliner Stadtschlosses ein Interview mit dem Publizisten Christian Walther

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Martin Brambach

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Freiheit mit Geboten. Digitalisierung als Wandel mit Chancen"
    Von Björn Raddatz
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 200 Jahren: Die französische Opernsängerin Pauline Viardot-García geboren

  • 09:30 Uhr

    Krisenherd Identität
    Persönlicher Fixpunkt und politischer Kampfbegriff
    Florian Coulmas im Gespräch mit Frank Kaspar

    Weshalb erhitzen Debatten um Identität derart die Gemüter? Der Publizist Florian Coulmas hat untersucht, wie die Suche nach dem „wahren Selbst“, das Streben nach Zugehörigkeit und der Wunsch nach Abgrenzung zu Schlüsselfragen unserer Zeit geworden sind - persönlich und politisch.
    Wer bist du? Wer genau? Solchen Fragen könne sich heute niemand mehr entziehen, beobachtet Florian Coulmas - sei es, weil wir von Werbetreibenden als Individuen umworben werden, sei es, weil uns aufgrund unseres Geschlechts, unserer Hautfarbe oder anderer Eigenschaften eine angebliche Identität zugeschrieben wird. Ist Identität ein Lebensstil, für den ich mich entscheide, oder der unveränderliche Wesenskern, der mich ausmacht? Diese Frage erhalte auch politische Brisanz, sobald Identität kollektiv verstanden werde und mit Ansprüchen auf Anerkennung einhergehe, sagt Coulmas. Ein emanzipatorischer Impuls mit Schattenseiten. So habe die rechtsradikale Bewegung der „Identitären“ ihren Namen klug gewählt: Mit einem weithin positiv besetzten Begriff betreibe sie ein Geschäft scharfer Abgrenzung.
    Florian Coulmas ist Senior-Professor für japanische Gesellschaft und Soziolinguistik an der Universität Duisburg-Essen. Zum Thema veröffentlichte er 2020 den Essay „Ich, wir und die Anderen“ und 2019 die Studie „Das Zeitalter der Identität“. Als Publizist schreibt er regelmäßig für die Neue Zürcher Zeitung.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus Pfarrkirche zur Heiligen Familie in Karlstadt
    Zelebrant: Pfarrer Simon Mayer
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Joseph Stiglitz, Wirtschafts-Nobelpreisträger

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Knieguss im Badehäuschen
    Kneipp-Rundgang durch Bad Wörishofen

    Legende der Meere
    Die Geschichte des Großseglers Gorch Fock (I)
     
    Der Traum vom Fliegen
    Otto Lilienthal in Stölln/Gollenberg
     
    Reisen mit Phantasie
    Gedicht von Eugen Roth

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Bildhauer Bernd Göbel im Gespräch mit Joachim Scholl

    In der DDR war er eine nationale Instanz, obwohl er mit den ästhetischen Vorstellungen der Staatsführung ständig über Kreuz lag. Geboren 1942, studierte Bernd Göbel an der Hochschule für industrielle Formgestaltung in Halle und wurde dort Professor. Er schuf zahlreiche Skulpturen und wurde als Medailleur weltweit bekannt. Und noch immer ist er kreativ: Seine jüngste Statue zeigt Michail Gorbatschow jungenhaft schlank in einer wattierten Jacke.

  • 15:05 Uhr

    Singen zur Selbsterkenntnis
    Der amerikanische Songwriter Hiss Golden Messenger
    Von Anke Behlert

    Nach der Auflösung seiner Band The Court & Spark 2007 hatte MC Taylor das Musikmachen eigentlich schon abgehakt. Er zog von San Francisco nach Durham, studierte an der University of North Carolina Folklore, gründete eine Familie und arbeitete an der Uni; er fuhr durch die ländlichen Gegenden, sprach mit Amateurmusikern und nahm deren Songs auf. Schließlich begann er, auch selbst wieder Songs zu schreiben, die von Gospel, Bluegrass, Soul und Appalachian Folk inspiriert waren. Unter dem Namen Hiss Golden Messenger veröffentlichte Taylor 2008 das Debütalbum „Country Hai East Cotton“. Nach und nach entwickelte er seinen charakteristischen Sound zwischen Folk, Alternative Country und 70er-Rock mit Bläsern und E-Gitarren. Das 2019er Album „Terms of Surrender“ war für einen Grammy als Bestes Americana Album nominiert. Im Juni 2021 ist der mittlerweile zwölfte Longplayer „Quietly blowing it“ erschienen, mit dem Hiss Golden Messenger vor allem auf sein Inneres schaut.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Friedrich Dürrenmatt: „Das Stoffe-Projekt“
    Textgenetische Edition in fünf Bänden, mit einer erweiterten Online-Version
    Aus dem Nachlass herausgegeben von Ulrich Weber und Rudolf Probst
    Mit einem Vorwort von Daniel Kehlmann
    (Diogenes Verlag, Zürich)
    Ein Beitrag von Gisa Funck

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Hagel, Hitze, Hochwasser
    Über den neuen Alltag mit extremen Wetterereignissen

    Am Mikrofon: Arndt Reuning

    Beinahe 50 Grad Celsius - so hoch kletterten die Temperaturen bei der Hitzewelle, die Nordamerika im Juli zu Glühen brachte. Die Rekordhitze führte zu Todesfällen und Waldbränden, ganze Ortschaften mussten evakuiert werden. Ohne die globale Erwärmung wäre sie „praktisch unmöglich“ gewesen, so eine Studie der Forschungsinitiative ‚World Weather Attribution‘. Wenige Tage später setzte das Sturmtief Bernd weite Landesteile im Westen von Deutschland unter Wasser. Dutzende von Menschen starben in den Fluten, der Sachschaden dürfte in die Milliarden gehen. Auch hier wird die Rolle diskutiert, den der Klimawandel gespielt hat.
    Die globale Erwärmung erhöht das Risiko für solche extremen Wetterereignisse immer mehr und verkürzt ihre statistischen Wiederkehrzeiten. Heißt im Klartext: Wir werden in Zukunft immer öfter solche Extremwetter-Ereignisse erleben.
    Woraus muss sich die Weltgemeinschaft einstellen? Ist es möglich, mit Hilfe von Technologien die Folgen solcher Katastrophen zu mildern? Gibt es Frühwarnsysteme? Müssen wir anders bauen und Extremwetterschutzräume schaffen? Oder müssen wir uns darauf einstellen, dass einzelne Weltregionen schon bald unbewohnbar sind?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Vom Schlüter-Bau zum Humboldt-Forum - Was der Berliner Schloss-Neubau symbolisiert  
    Hanno Rauterberg, Kunst- und Architekturkritiker der Wochenzeitung „Die Zeit“, im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Palme um Palme - Die Filmfestspiele von Cannes sind zu Ende

    Lars Eidinger ist "Jedermann" - Wiederaufnahme mit neuer Besetzung in Salzburg

    Ende der Verlängerung - Abschluss des Hölderlin-Jahres in Stuttgart

    Zivilgesellschaft und Kultur am Boden? Zur Lage in Haiti

    “Cascade" - Die Uraufführung einer Performance von Meg Stuart bei ImPulsTanz in Wien

    Am Mikrofon: Mascha Drost

  • 18:40 Uhr

    Wenn das Essen zu teuer wird - Die globalen Auswirkungen steigender Lebensmittelpreise

  • 19:10 Uhr

    Hochwasser - Thomas Schwab zu: Bob- und Rodelbahn am Königssee schwer beschädigt

    Olympia - Deutsche AthletInnen mit Schweigeminute für Hochwasseropfer

    Formel 1 - Lewis Hamilton gewinnt das Rennen in Silverstone

    Olympia - Olympia in Peking: "Ich würde meinem Minister raten: Fahren Sie nicht hin!"

    Tour de France - Zielreportage der 21. und letzten Etappe: Chatou nach Paris Champs-Élysées
    Analyse der Tour de France mit Ex-Radprofi Marcel Kittel

    Olympia21 - Schon in Tokio: Die Handballer vor dem Turnier: Interview mit Axel Kromer, DHB-Sportvorstand

    Geheimsache Doping - Reaktionen auf den Film "Schuldig"
    Die Konsequenzen aus der Dopingdokumentation: Interview mit Jorge Leyva, Direktor iNado

    Doping - Blutstropfenanalyse bei den Sommerspielen in Tokio

    Protest bei Sportveranstaltungen - nutzt sich das Hinknien ab? Interview mit Peter Filzmaier, Politikwissenschaftler an der Donau-Universität Krems

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Der Achtsamkeitsboom
    Das Geschäft mit der inneren Unruhe
    Von Susanne Luerweg und Sabine Oelze
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: Deutschlandfunk 2021

    Das Leben des postglobalen, postfaktischen Ichs befindet sich in der Disbalance - das jedenfalls suggerieren Apps, Seminare und Coachings. Dagegen hilft Meditation, Entspannung, Achtsamkeit. Oder?
    Meditationsmethoden, Achtsamkeitstrainings und Entspannungsverfahren haben eine eigene Bewusstseinsindustrie hervorgebracht. Selbstoptimierung, Resilienz im Berufsleben, bessere Work-Life-Balance heißen die Erfolgsformeln der postmodernen Gesellschaft. Der Zukunftsforscher Matthias Horx spricht davon, dass Achtsamkeit in den nächsten Jahrzehnten in allen Lebensbereichen der Gesellschaft und der Wirtschaft prägend sein wird. Was passiert, wenn Achtsamkeit in Narzissmus umschlägt? Das könnte tödlich enden, wie es der Krimiautor Karsten Dusse ironisch in seinem Bestseller „Achtsam morden“ beschreibt. Geht es wirklich darum, gut zu sich zu sein, oder nur darum, der immer größeren Belastungen Herr zu werden, den Stress zu bewältigen, ohne seine Ursachen zu beseitigen? Das jedenfalls kritisieren Soziologen an der neuen Bewegung.

  • 21:05 Uhr

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Konzert für Violine und Orchester e-Moll, op. 64

    Ludwig van Beethoven
    Sinfonie Nr. 7 A-Dur, op. 92

    Isabelle van Keulen, Violine
    Deutsche Kammerakademie Neuss
    Leitung: Christoph Koncz

    Aufnahme vom 19.3.2021 aus der Stadthalle Neuss

    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

    Früher hat es Isabelle van Keulen wahnsinnig gestresst, wenn sie als Solistin auftrat und wusste, am Dirigentenpult steht jemand, der ebenfalls sehr gut Geige spielt. Inzwischen kann die Niederländerin bestens damit umgehen. So war es auch im März bei Felix Mendelssohn Bartholdys e-Moll-Violinkonzert in der Stadthalle Neuss. Die Deutsche Kammerakademie wurde geleitet von ihrem Chefdirigenten Christoph Koncz, der, wenn er nicht dirigiert, Geiger bei den Wiener Philharmonikern ist. Koncz, obwohl gebürtiger Konstanzer, kennt und lebt die Wiener Klangtradition seit seiner frühesten Kindheit. Nicht zuletzt deswegen war die siebte Sinfonie des Wiener Klassikers Ludwig van Beethoven bei ihm in den besten Dirigentenhänden.