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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 01.08.2015

  • 00:05 Uhr

    Borgen: Outside the Castle (1/5)
    Radiodrama in English Language
    Von Tommy Bredsted und Joan Rang Christensen
    Regie: Anders Lundorph
    Musik: Halfdan E
    Produktion: BBC 2013
    Länge: ca. 45'
    (Teil 2 am 8.8.15)

    Die brillante Fernsehserie 'Borgen', die 2010 im dänischen Fernsehen produziert wurde, wirft einen Blick hinter die Kulissen einer modernen Demokratie und zeigt die Folgen des politischen Machtkampfs für alle Beteiligten, sowohl in der Öffentlichkeit als auch im Privatleben. Von einem Millionenpublikum und der internationalen Kritik gefeiert, wurde die Fernsehserie weltweit in 70 Länder verkauft. Das dänische Radio DR entwickelte auf der Grundlage dieses Erfolgs ein Radio-Spin-Off von 'Borgen', welches die BBC in Großbritannien wiederum auf Englisch produziert hat. Der Originalsoundtrack der TV-Fassung von Halfdan E setzt auch im Radio musikalische Spannungsmomente. Die Radioserie richtet ihr Augenmerk auf Hans Gammelgaard, einen Privatsekretär im dänischen Umweltministerium (siehe Teil 2).

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    Mit der Liederbestenliste im August
    Live im Studio: Anna-Bianca Krause

  • 06:05 Uhr

    Peter Pauls, Chefredakteur Kölner Stadt-Anzeiger:
    Im Blick - Regierung will korrupte Ärzte härter bestrafen

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Martin Zagatta

  • 09:05 Uhr

    Vor 25 Jahren: Der Soziologe Norbert Elias gestorben

  • 09:10 Uhr

    Paradies und Steuerfalle - Deutschlands einzige Exklave Büsingen

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 11:05 Uhr

    Geteilte Erinnerung - 20 Jahre nach der kroatischen 'Operation Sturm'
    Mit Reportagen von Dirk Auer
    Am Mikrofon: Johanna Herzing

    Vier Jahre hatte der Krieg gedauert. Serbische Aufständische hatten gut ein Drittel Kroatiens besetzt und dabei große Teile der Bevölkerung vertrieben. Dann war innerhalb von 85 Stunden alles vorbei. Anfang August 1995 eroberte die kroatische Armee in einer Großoffensive das Gebiet der 'Serbischen Republik Krajina' zurück. Der Abschluss der sogenannten Operation Sturm gilt als das Ende des Kroatienkriegs. Was für die einen Grund zur Freude war, bedeutete für die anderen den Verlust von Haus und Hof. Etwa 200.000 Serben flohen oder wurden vertrieben, Hunderte Zivilisten wurden ermordet. Die genauen Zahlen stehen bis heute nicht fest. Nur ein Viertel der Serben ist bisher in die frühere Heimat zurückgekehrt. Ihre Lebensgrundlage ist zerstört, und so herrscht unter ihnen nicht selten Perspektivlosigkeit.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Marcus Pindur, Deutschlandradio:
    Im Zwiespalt - Die USA und das türkische Vorgehen in Syrien

    Nikolaus Blome, freier Journalist:
    In Not - Flüchtlinge überfordern die Politik

    Gregor Peter Schmitz, Wirtschaftswoche:
    In Eigenregie - Schäuble will EU-Kommission entmachten

    Peter Pauls, Kölner Stadt-Anzeiger:
    Im Blick - Regierung will korrupte Ärzte härter bestrafen

    Am Mikrofon: Melanie Longerich

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Was geschah am Schwarzen Freitag? Streit um israelischen Militäreinsatz

    Bittere Kapitalismus-Lektion - Chinesischer Börsencrash und Kleinanleger

    Kosmodrom Baikonur: Wie schädlich ist die Raumfahrt für Kasachstan?

    Wenn sich Strafe auszahlt - Private Gefägnisse in den USA

    Am Mikrofon: Gerwald Herter

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Serie: "Kleiner Grenzverkehr"
    Wie sich Deutschland mit seinen Nachbarländern in Bildung und Beruf austauscht

    Gesprächspartner:
    Linda Keller, Lehrerin an der Gemeinschaftsschule Grafsoden in Friedrichshafen am Bodensee, die zum Austausch an einer Privatschule im dänischen Aarhus war
    Juliane Jansen, dt. Studentin, die für ihr Masterstudium in Agrarökonomie gerade an der Kopenhagen University ist
    Ineke Hess, seit 2013 Deutsch-Lektorin für den Dt. Akademischen Austauschdienst an der Universität in Aarhus
    Am Mikrofon: Kate Maleike

    Beiträge:
    Keine Abendkurse sondern eine Bildungsauszeit für Monate
    Warum Volkshochschulen in Dänemark so ganz anders sind als in Deutschland

    Hej Tyskland!
    Im dt.-dänischen Grenzgebiet läuft gerade als Pilotprojekt eine Verbundausbildung an, die junge Leute in der Region eine Perspektive geben soll

    "Gegenverkehr"
    Dänen und ihre Studienerfahrungen in München

    Zu viele Akademiker für zu wenig Stellen
    Dänemark will u.a. mit Studienplatz-Streichungen gegen Akademikerarbeitslosigkeit vorgehen

    Dänemark - ein kurzer Ländercheck

    Fünf Länder an fünf Samstagen: 'Campus & Karriere' schaut im August über die Landesgrenzen und berichtet, wie sich Deutschland mit seinen Nachbarstaaten in den verschiedenen Bildungsbereichen austauscht und ebenso in Wissenschaft und Jobwelt. Gesprächspartner erzählen über ihre Erfahrungen, aktuelle Entwicklungen, Probleme und Lerneffekte in Polen (8.8.), den Niederlanden (15.8.), Tschechien (22.8.) und Österreich (29.8).
    Zum Start der Serie geht es heute nach Dänemark.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    "Selbstbestimmte Multiinstrumentalistin: das Debüt von Georgia"
    Die Londonerin Georgia Barnes, Künstlername Georgia, gehört zu den wenigen Schlagzeugerinnen im Pop- und Rock-Geschäft. Nach vielen Jahren als Begleitmusikerin legt sie jetzt ein Debüt vor, auf dem sie nicht nur singt, sondern gleich alle Instrumente selbst spielt. Auch die Produktion lag in ihren Händen. So wird das Album zur Kampfansage an die weiterhin maskulin dominierte Musikwelt - denn als Schlagzeugerin musste Georgia wohl noch häufiger als andere Musikerinnen Sexismus und Rollenklischees ertragen.

    Kinderzimmerklänge statt E-Gitarren: das Münchner Label Alien Transistor
    Die Brüder Markus und Micha Acher haben mit ihrer Band The Notwist Elektropop und Indie zusammengerührt und sind auch sonst immer offen für Bandprojekte, die ihr musikalisches Spektrum erweitern könnten. Das gilt auch für ihre eigene Plattenfirma Alien Transistor. Mit der veröffentlichen sie nicht nur eigenes Material, sondern auch das anderer Künstler wie Mathias Götz. Die Alben haben jedoch eine erstaunlich Gemeinsamkeit: oft sind Kinderinstrumente zu hören und Perkussion, die eher nach Holzspielzeug klingt. Möglicherweise kein Zufall.

    Ehret die Ahnen - Corsogespräch mit Joe Bonamassa über sein Tribute-Bluesprogramm
    Joe Bonamassa hat dem Blues neuen Schwung gegeben und lockt inzwischen für sein Genre außergewöhnlich große Zuschauermengen in seine Konzerte. Junge Zuhörer erreiche aber auch er nicht, anders als etwa Jack White, gibt der 38-jährige US-Amerikaner zu. Seine Arbeitswut mindert das aber nicht im Geringsten. Nachdem er im Frühjahr eine CD/DVD "Muddy Wolf live at Red Rock" herausgebracht hat, würdigt er jetzt mit einem Konzertprogramm die Musik der drei 'Blueskönige': Albert, BB und Freddie King

    Am Mikrofon:Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste Monat Juli 2015

    Barbara Warning: Kindheit in Trümmern
    (Ravensburger)

    Edward van de Vendel/Anton van Hertbruggen: Der Hund, den Nino nicht hatte
    (Bohem)

    Hilary McKay: Binny
    (Aladin)

    Ann M. Martin: Die wahre Geschichte von Regen und Sturm
    (Königskinder)

    Holly Goldberg Sloan: Glück ist eine Gleichung mit 7
    (Hanser)

    Christiane Neudecker: Sommernovelle
    (Luchterhand)

    Florian Werner: Wenn ich groß bin, werd ich Dichter
    (Arche)

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Prognosen aus dem Urknall
    Wie das Kernforschungszentrum Cern mit Big-Data-Analysen arbeitet

    Smarte Datenschau
    Nach dem World Wide Web schmiedet das Cern an der nächsten IT-Revolution

    Aktuell:
    Eines für alles
    Windows 10 soll die mobile Welt und das Internet der Dinge erobern

    Rollende Sicherheitslücke
    Warum Bordcomputer im Auto immer öfter Ziel von Hackerangriffen werden

    Das Digitale Logbuch
    Alle Zehne

    Info-Update

    Sternzeit 01. August 2015
    Von Mikro- und Milli-Zwickys

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Landesverrat oder ureigene Aufgabe von Medien?
    Was die Ermittlungen gegen netzpolitik.org für den Journalismus bedeuten
    Gespräch mit Markus Grill, Leiter des Recherchebüros Correctiv

    O-Ton-Nachrichten u.a.:
    Pseudonyme müssen erlaubt sein: Hamburgs Datenschützer Caspar geht gegen Facebook vor
    Verzicht auf verharmlosende Sprache: dpa will Bezeichnungen wie "Asylkritiker" künftig meiden

    Zu viel Unterhaltung?
    Studie zum Fernsehprogramm von MDR und WDR
    Gespräch mit dem Kommunikationswissenschaftler Joachim Trebbe, FU Berlin

    Auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit
    Der Auflagenschwund der Musikzeitschriften

    Am Mikrofon: Christoph Sterz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Und kein Ende in Sicht - "Mission: Impossible - Rogue Nation" mit Tom Cruise und Hollywoods Sequel-Wahn

    Albert Ostermeier schreibt, Nico Hofmann inszeniert - "Gemetzel", ein Stück über die Psycho-Dynamik familiärer Feindschaft, bei den Nibelungen-Festspielen in Worms

    Kindheitstraumata - In Rheinsberg wird die Oper „Adriana“ der Librettistin Elke Heidenreich und des Komponisten Marc-Aurel Floros uraufgeführt

    "Stattbekannt" - Eine Ausstellung mit Meisterwerken im Stadtmuseum Brandenburg

    Junge Widerständler in der polnischen Heimatarmee - Das ZDF zeigt "Warschau '44", einen Film über den Warschauer Aufstand

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Sommerserie: "Konsum heute"
    Online-Shopping im Trend: Welche Chancen dem Einzelhandel bleiben

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Die Quellen sprechen (7/16)
    Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 - 1945
    Eine dokumentarische Höredition
    Teil 7: Sowjetunion mit annektierten Gebieten I
    Manuskript: Michael Farin
    Bearbeitung: Bernd Hoppe/Hildrun Glass
    Regie: Ulrich Lampen
    Produktion: BR Hörspiel und Medienkunst in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte/Edition‚ Judenverfolgung 1933 - 1945, 2015
    Lange: 113'13

    "Innerhalb der vielseitigen Palette an Hörspielgenres überzeugt das Hördokument 'Die Quellen sprechen' (7/16) durch seine Schlichtheit und Eindringlichkeit in der Komposition außergewöhnlicher Zeitzeugnisse. Berichte von Wehrmachtsangehörigen über die Massenerschießung von Juden stehen neben Propagandaanweisungen und Tagebucheintragungen Betroffener. Die Texte berichten in plastischer und vielschichtiger Weise von der Judenverfolgung in den ab 1941 besetzten sowjetischen Gebieten unter deutscher Militärverwaltung. Dabei liegt etwas Unausweichliches in der Detailliertheit der Quellen, besonders unterstützt durch die rein akustische Form, die keine Ablenkung und kein Entkommen von der direkten Konfrontation mit dem Grauen erlaubt. Besonders bemerkenswert ist die Inszenierung der Texte durch Schauspieler und Zeitzeugen, die hier, anders als sonst üblich, nicht nur die eigenen Geschichten erzählen, sondern auch fremde Zeitdokumente lesen. Die Stimmen der Überlebenden mit ihrer ganz eigenen Klangfarbe und Sprechmelodie erinnern an die Sprache der Ermordeten und lassen das historische Geschehen auf ganz eindringliche Weise lebendig werden. Dem Bayerischen Rundfunk ist, zusammen mit dem Institut für Zeitgeschichte, ein monumentales mehrteiliges Audiowerk gelungen - es erinnert in seinem zeitlichen Ausmaß daran, dass sich diese dunkle Episode deutscher Geschichte nicht in 45 Minuten abhandeln lässt." (Aus der Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste)

  • 22:05 Uhr

    Alles nicht so schlimm
    Fortschritt und Humanismus in Paul Dessaus` 'Einstein'
    Von Frank Kämpfer

    Eine Massenvernichtungswaffe wird konstruiert, erprobt und eingesetzt - und dies wird auf tragikomische Art auf dem Theater gezeigt. Die Physiker, die sie erschaffen, sinnieren über Notwendigkeit, Verantwortung und Moral. Paul Dessaus 'Einstein' hat allerdings mit dem historischen Physiker Einstein nur oberflächlich zu tun. Die 1973 in der DDR uraufgeführte Oper handelt vielmehr von höchst zwiegesichtigen Prinzipen des Fortschritts, des Kriegs, der Männlichkeit, die im 20. Jahrhundert wie bekannt ihre Wirkung entfalten. Autor Frank Kämpfer beginnt in seiner Sendung mit Handlung, Figuren und Klängen und befragt das Stück aus heutiger Perspektive: Was sagt uns die Männer-Oper 'Einstein' heute, 70 Jahre nach dem Atombombenabwurf in Hiroshima und Nagasaki, in der globalisierten Welt von 2015?

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    In die Wildnis verirrt?
    Eine Lange Nacht über den norwegischen Schriftsteller Knut Hamsun
    Von Florian Ehrich
    Regie: Beate Ziegs

    "Was mich interessiert, ist die unendliche Beweglichkeit meines bisschen Seele", schrieb Knut Hamsun 1890 anlässlich seines ersten Romans 'Hunger'. Die frühen Werke des Norwegers waren radikal modern in ihrer Subjektivität, ihrer psychologischen Durchdringung und der souveränen Handhabung neuer Techniken wie dem inneren Monolog. Hamsuns Helden sind oft extreme Charaktere, die sich im Aufstand gegen bürgerliche Konventionen oder gar die Herrschaft der Vernunft aufreiben. Ein ebenso faszinierendes wie gefährliches Spiel. Hamsun selbst hatte gegen alle Wahrscheinlichkeit seinen Traum realisiert: Der Bauernjunge aus einfachsten Verhältnissen und fast ohne Schulbildung wollte unbedingt Dichter werden. Nach rastlosen Wanderjahren in Norwegen und den USA, in denen die Not stets sein Begleiter war, etablierte er die kleinen Handels- und Fischerorte des Nordlands als Schauplätze der Weltliteratur. 1920 bekam er für sein hintergründiges Bauernepos 'Segen der Erde' den Nobelpreis. Politisch war dieser Pionier der literarischen Moderne reaktionär. Sein Abdriften in den Faschismus schockierte viele Bewunderer wie Kurt Tucholsky oder Thomas Mann. Als die deutsche Wehrmacht im April 1940 das neutrale Norwegen besetzte, rief Hamsun seine Landsleute auf, keinen Widerstand zu leisten. Bei Kriegsende verfasste er einen grotesk anmutenden Nachruf auf Hitler und wurde wegen Landesverrats angeklagt. Bis heute reißen die Debatten um sein politisches Versagen und sein problematisches Werk nicht ab. Seine Bücher, in denen stets der Ironiker Hamsun mit dem Ideologen Hamsun um die Vorherrschaft ringt, verlangen hellwache Leserinnen und Leser.