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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 28.08.2016

  • 00:05 Uhr

    Untergründe
    Eine Lange Nacht über Alltag und Widerstand im besetzten Warschau
    Von Martin Sander
    Regie: Rita Höhne

    Eine junge Polin eilt immer wieder durch die Straßen der polnischen Hauptstadt. Im doppelten Boden ihrer Handtasche verbirgt sie die Druckvorlage für 'Biuletyn Informacyjny', die wichtigste polnische Untergrundzeitschrift. Sie wird verhaftet und von der Gestapo verhört, doch sie überlebt. Ein Mann in den besten Jahren, Historiker, Verleger und Pfadfinderausbilder, bringt seinen Zöglingen bei, wie man Widerstand organisiert. Noch während des Krieges verewigt er seine Helden in einem Roman, der heute als Klassiker gilt. Ein junger Mann, der sich nicht als Jude sieht, wird als Jude verfolgt. Ihn retten Vertreter einer Untergrundgruppe der antisemitischen Rechten. Kurz darauf werden diese Retter als Spione der Deutschen von einem Kommando der Heimatarmee erschossen. Ein Chemiker, der sich für den Pazifismus begeistert und im Krieg versucht, etwas von seiner bürgerlichen Existenz zu retten, produziert Sprengstoff für den Widerstand. Sieben Jahrzehnte später wandelt sein Enkel, ein deutscher Journalist, mit den unveröffentlichten Erinnerungen des Großvaters in der Hand auf dessen Spuren durch Warschau. Vom Herbst 1939 bis zum Winter 1945 herrschten in Polens Hauptstadt die Deutschen. Sie teilten die Stadt in zwei Hälften, das Getto und den sogenannten arischen Teil. Beide Hälften trennte eine Mauer, die auch in den Köpfen vieler Menschen wuchs. Auf beiden Seiten setzte man sich gegen den Terror der Deutschen zur Wehr, doch gemeinsam kämpfte man selten. Die 'Lange Nacht' erzählt von Alltag und Widerstand im besetzten Warschau aus der Sicht unterschiedlicher Protagonisten - und beleuchtet die Debatten, die sich heute um dieses Kapitel der deutschen und polnischen Geschichte ranken.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Sergei Rachmaninoff
    Sonate für Cello und Klavier g-Moll, op. 19
    Leonard Elschenbroich, Violoncello
    Alexei Grynyuk, Klavier

    Aufnahme vom Musikfest Bremen am 29.8.15 im Haus Schütting

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Henry Du Mont

    O Mysterium
    Motets et Élévations pour la Chapelle de Louis XIV

    Ensemble Correspondances
    Sébastien Daucé, Leitung und Orgel

  • 06:10 Uhr

    Johann Schelle
    'Lobe den Herrn, meine Seele'. Geistliches Konzert für 2 Chöre, 2 Violinen, 2 Violen, Fagott, 2 Zinken, 3 Posaunen, 4 Trompeten, Pauken und Basso continuo
    King's Consort
    Leitung: Robert King

    Heinrich Schütz
    'Nun danket alle Gott', SWV 418
    Maria Zedelius, Sopran
    Monika Frimmer, Sopran
    Michael Chance, Countertenor
    John Elwes, Tenor
    Christoph Prégardien, Tenor
    David Thomas, Bass
    Kammerchor Stuttgart
    Musica Fiata
    Leitung: Frieder Bernius

    Matthias Weckmann
    'Gott seÿ gelobet und gebenedeyet' für Orgel
    Hans Davidsson, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Jesu, der du meine Seele'. Kantate zum 14. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 78
    Julia Neumann, Sopran
    Margot Oitzinger, Alt
    Bernhard Berchtold, Tenor
    Markus Volpert, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Ein Denkmal für den Sohn der Stadt - Wie sich Bonn auf das Beethoven-Jubiläum 2020 vorbereitet

    Vor einem Jahr: die neue Völkerwanderung - Ein Interview mit dem Publizisten Marc Engelhardt

    Märchen Europa? Ein Interview mit der Politikerin und Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Die Türkei, die Kurden, Europa und der IS - Ein Interview mit dem Kurdologen Feryad Fazil Omar

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Hatice Akyün

    Am Mikrofon: Petra Ensminger

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Verloren im Meer der Chancen - zum Luxusproblem einer Generation
    Von Mareike Gröneweg
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 25 Jahren: In Libyen wird der erste Bauabschnitt des größten Bewässerungssystems der Welt eingeweiht

  • 09:30 Uhr

    Was tun die Toten?
    Von Vampiren
    Von Jo Kalka

    Unsere Narrationen sind voll von Versuchen, diese alte Frage "Was tun die Toten?" zu beantworten. Und unter all den Erzählungen von traurigen Wiedergängern und rachsüchtigen Phantomen, von Höllenstrafen und Paradieswonnen haben die Geschichten von jenen in der Tat 'auf Jagd gehenden' Toten, die wir Vampire nennen, einen besonderen Platz. Sie sind tot und weigern sich doch beharrlich, es zu sein - sie sind 'untot'. Ob 'Carmilla', die 1872 erschienene Geschichte eines lesbischen Vampirs von Joseph Sheridan Le Fanu, oder Ferdy Mayne in 'Tanz der Vampire' oder Klaus Kinski in Werner Herzogs 'Nosferatu'-Remake, ob Goethes 'Braut von Korinth' oder Heinrich Marschners verschollene Oper 'Der Vampyr', alle diese Figurationen und Hunderte mehr sind Varianten ein und derselben einfachen und unheimlichen Geschichte. Die aktuellen Vampirgeschichten in Roman- und Fernsehserien tendieren allesamt zur Fantasy-Erzählung. Die populären 'The Vampire Diaries' benutzen die Requisiten des alten Mythos, die jedoch auf interessante Weise umgefärbt werden. Jo Kalka untersucht die paradoxe Faszination einer Dämonenfigur in Buch und Medien. Jo Kalka, Essayist und Schriftsteller, veröffentlichte 2012 'Die Katze, der Regen, das Totenreich. Ehrfuchtsnotizen' im Berenberg-Verlag.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Cyprian in Bonn
    Predigt: Pfarrer Thomas Schüppen
    Alt-Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH; Präsident der deutsch-amerikanischen Handelskammer

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Spektakuläre Landschaften
    Unterwegs an der Küste Westaustraliens

    Oberammergau
    Im Museum der Holzschnitzerei

    Lebenswerk des Glockenspielers
    Durch Utrecht auf den Spuren von Jacob van Eyck

    Diesseits von Eden
    Die Siedlung „Eden“ nahe Oranienburg

    Laubenbekenntnisse
    Das Rasenmäherkonzert

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Künstlerin Mary Bauermeister im Gespräch mit Tanja Runow

    Mary Bauermeister, 1934 in Frankfurt am Main geboren, ist als 'Großmutter des Fluxus' in die Kunstgeschichte eingegangen. Anfang der 60er-Jahre träumte sie von einem multimedialen Kunstraum und verwirklichte ihn in ihrem Kölner Atelier. Wolf Vostell, Joseph Beuys, Nam June Paik, Karlheinz Stockhausen und andere Vertreter des künstlerischen Aufbruchs trafen sich dort auf ihre Initiative hin. Mit Stockhausen verband sie in der Folge auch eine lange Liebes- und Arbeitsbeziehung. Doch Mary Bauermeister ist nie Salondame, Muse oder Künstlergattin geblieben. Sie ist immer wieder losgezogen, um ihren eigenen künstlerischen Weg zu verfolgen. Geführt hat er sie unter anderem an die Hochschule für Gestaltung in Ulm, ins New York von Jasper Johns und Robert Rauschenberg und schließlich nach Forsbach bei Köln, wo sie bis heute lebt und arbeitet.

  • 15:05 Uhr

    Mit Talent und Bohrmaschine
    Der amerikanische Gitarrist Paul Gilbert
    Von Tim Schauen

    Mit der Band Mr. Big hatte Paul Gilbert bis Mitte der 90er-Jahre einige Welthits, soeben spielte der 1966 in Carbondale, Illinois geborene Ausnahmegitarrist sein 17. Soloalbum ein, das wie die anderen zuvor mit virtuoser Saitenarbeit glänzt. Doch bei aller Macht der Spieltechnik: Paul Gilbert arbeitet meist songorientiert, er unterrichtet, er singt, er kooperiert mit anderen Musikern. Und stets ist sein eigener Stil hörbar, sein eigener Ansatz, elektrische Gitarre zu spielen - gelegentlich auch mit einer Bohrmaschine.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Elena Ferrante: Meine geniale Freundin
    Aus dem Italienischen von Karin Krieger
    (Suhrkamp Verlag, Berlin)
    Vorgestellt von Maike Albath

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Die Gen-Bombe
    Kettenreaktion gegen Zika, Malaria und Co.
    Von Michael Lange

    Mücken sind die schlimmsten Feinde der Menschheit. Sie übertragen Krankheiten wie Malaria, Zika, Dengue- oder Gelbfieber und töten so indirekt Jahr für Jahr etwa eine halbe Million Menschen. Die Freisetzung genmanipulierter Tiere brachte bislang nicht die erhofften Erfolge, doch das könnte sich jetzt ändern. Mit Hilfe der neuen Gen-Schere Crispr-Cas gelang es in den USA, eine genetische Kettenreaktion auszulösen. Sie könnte Millionen Menschenleben retten, aber auch die Ökologie der Erde für immer verändern.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Degradierte Mitte, fehlendes Wir-Gefühl - Der Soziologe Heinz Bude über Gerechtigkeit

    Am Mikrofon: Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Peter Richters Roman "89/90" kommt ans Theater seiner Heimatstadt Dresden

    Migration der Kulturen - Kulturen der Migration: Die Goethe-Preisträger in Weimar

    Heimat - Wiederkehr einer Idee: Die Schriftstellerin und Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo im Gespräch

    Reihe Kulturjubiläen: Beethoven als "nationale Aufgabe" - Wie sich Bonn auf das Beethoven-Jubiläum 2020 vorbereitet

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Enttäuschte Hoffnungen - Südsudan auf dem Weg zum gescheiterten Staat

  • 19:10 Uhr

    Fußball - 1. Bundesliga, 1. Spieltag:
    Hertha BSC - SC Freiburg; TSG 1899 Hoffenheim - RB Leipzig

    Fußball - Nach dem "Plastik-Gipfel" Hoffenheim - Leipzig: Gespräch mit Philipp Köster, Chefredakteur 11Freunde

    DOSB - Die fragwürdige Rolle von Alfons Hörmann im Fall der russischen Whistleblowerin Julia Stepanowa

    DOSB vs. Sioux - Sollte ein "Nestbeschmutzer" vom deutschen Sport abgestraft werden?

    Fußball - 2 Bundesliga, 3. Spieltag:
    Eintracht Braunschweig - 1.FC Nürnberg; Arminia Bielefeld - 1. FC Union Berlin; SG Dynamo Dresden - FC St. Pauli

    Paralympics - Wie geht Brasilien mit Behindertensport um?

    Formel 1 - Großer Preis von Belgien in Spa-Francorchamps

    Tennis - Vorschau auf die US Open

    Am Mikrofon: Philipp May

  • 20:05 Uhr

    Morrissey kam nur bis Gummersbach
    Der Soundtrack meines Lebens
    Von Manuel Gogos
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: DLF 2013

    1983 veröffentlichten The Smiths - Liebling der englischen Postpunk- und Independentszene - ihre erste Single. Mit seinem theatralischen Gesang und seinem Charisma wurde ihr Frontmann Morrissey zur Kultfigur. Auch für eine New-Wave-Clique in der Oberbergischen Provinz, wo sich um das Plümmels-Café in Gummersbach Mitte der 80er-Jahre stilbewusste Halbstarke versammelten. Die Musik von The Cure, Depeche Mode oder The Smiths wird zum Soundtrack des Lebens der 'Generation Walkman'. Das Feature erzählt die Geschichte dieser Clique, die mithilfe von Facebook noch einmal aus allen Himmelsrichtungen zusammengetrommelt wird. Was ist aus den New Wavern aus Gummersbach geworden?

  • 21:05 Uhr

    Klavier-Festival Ruhr 2016

    Werke für zwei Klaviere von Max Reger
    Introduktion, Passacaglia und Fuge h-Moll, op. 96
    Variationen und Fuge über ein Thema von Ludwig van Beethoven B-Dur, op. 86
    Variationen und Fuge über ein Thema von Wolfgang Amadeus Mozart A-Dur, op. 132

    Igor Levit und Markus Becker, Klavier

    Aufnahme vom 7.6.16 im Theatersaal der Stadthalle Mülheim/Ruhr

    Auch wenn Max Reger zeitlebens mehr von der Orgel angetan war als vom Klavier, so hat er doch bedeutende und zugleich höchst anspruchsvolle Werke für dieses Instrument komponiert, beispielsweise das Klavierkonzert in f-Moll, das zu den schwierigsten Werken der spätromantischen 
Literatur gehört. Regers 100. Todestag in diesem Jahr war auch für das Klavier-Festival Ruhr ein Anlass, den Komponisten in mehreren Konzerten zu würdigen. Am 7. Juni spielten Markus Becker und Igor Levit gemeinsam im Theatersaal der Mülheimer Stadthalle seine drei Werke für zwei Klaviere.

  • 23:30 Uhr

    Ist E-Sport wirklich Sport?

    Sportgespräch mit
    Christopher Flato von der höchsten deutschen E-Sport-Spielklasse ESL,
    Tim Reicherlt, Abteilungsleiter E-Sport bei Schalke 04
    und Christoph Niessen, Vorstandsvorsitzendes des Landessportbundes NRW

    Die Fragen stellt Matthias Friebe.