Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 20.08.2017

  • 00:05 Uhr

    Landschaft mit Ruine
    Eine Lange Nacht über Reisen nach Italien
    Von Nora Bauer
    Regie: Nora Bauer

    Seit der Antike gehört das Reisen zu den kulturellen Praktiken, die zu Erwerb und Weitergabe von Bildung und Wissen genutzt werden. Im Mittelalter durchqueren die Mönche auf langen, beschwerlichen Fahrten von Kloster zu Kloster den europäischen Raum gen Süden. Die Könige reisen nach Rom um sich vom Papst krönen zu lassen. Ihnen folgen die Händler und dann der Adel. Im Zeitalter der Aufklärung unternimmt die neue Klasse der ‚Bürger‘ Bildungsreisen nach Italien. Der Archäologe Johann Joachim Winckelmann formuliert in seiner Interpretation der antiken Statuen, die er in Italien bewundert, eine bürgerliche Ästhetik ‚des edlen Ausdrucks und der stillen Größe‘. Er löst damit größtes Interesse unter deutschen Italien-Touristen aus, die anschließend ihre Reisetagebücher veröffentlichen. In den ‚Italienreisen‘ spiegelt sich der Paradigmenwechsel in Politik, Philosophie und Kunst vom Mittelalter über die Aufklärung bis in das Zeitalter der Nationalstaaten. Für die wechselnden Blickwinkel finden sich in den Werken von Lessing und Archenholz, Goethe, Seume und Heine frühe Signale einer Umdeutung des Sehnsuchtsziels Italien: vom Gipfel des ästhetischen Ideals bis in die Tiefen der Kritik an der politischen Rückständigkeit und der Zerstörung durch Adel, Klerus und Krieg.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    DASTGAH. Neue Musik aus dem Iran

    Uraufführungen von Fozié Majd, Shahrokh Khajenouri, Elnaz Seyedi, Ali Gorji, Mehdi Jalali

    Ensemble Laboratorium
    Mehdi Jalali, Tanbur
    Margit Kern, Akkordeon

    Aufnahmen vom 17. und 18.9.2016 aus dem Sprengel Museum in Hannover

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Die Jahreszeiten

    Peter Tschaikowsky
    Die Jahreszeiten. 12 Charakterstücke nach lyrischen Epigraphen. Für Klavier, op. 37b

    Elena Bashkirova, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Millionenspiel - Der Kampf um die Sport-Übertragungsrechte

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    'Nimm von uns, Herr, du treuer Gott'. Choralkantate für Vokalsolisten, Streicher und Basso continuo, BuxWV 78
    Cantus Cölln
    Leitung: Konrad Junghänel

    Johann Sebastian Bach
    'Herr, deine Augen sehen nach dem Glauben'. Kantate zum 10. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 102
    Lauren Armishaw, Sopran
    David Erler und Marnix de Cat, Altus
    Charles Daniels und Harry van Berne, Tenor
    Harry van der Kamp und Jelle Draijer, Bass
    Gesualdo Consort Amsterdam
    Leitung: Pieter-Jan Belder

    Alexandre Guilmant
    Sonate für Orgel Nr. 3 c-Moll, op. 56
    Josef Bucher, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Reihe: Die Parteien und ihr Kulturprogramm II - Die AfD

    Die Geschichte von Gehirn und Geist - Der Publizist Matthias Eckoldt im Gespräch

    Qual der Wahl - Religion: Interview mit dem Philosophen Hans Joas

    America - no more beautiful? - Interview mit dem Publizisten und ehemaligen Kulturstaatsminister Michael Naumann

    Denk ich an Deutschland: der Violinist Daniel Hope

    Am Mikrofon: Änne Seidel

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Die Botschaft des Lichts. Berührt von Farben und Räumen
    Von Pfarrer Jörg Machel
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Max Skladanowsky macht die ersten Filmaufnahmen mit seinem "Kurbelkasten"

  • 09:30 Uhr

    Interstellare Kommunikation
    Warten auf Kontakt zu fremder Intelligenz
    Von Frieder Butzmann

    Am 20. August 1977 schickte die NASA zusammen mit der Raumsonde Voyager 2 eine Datenplatte mit Grüßen, Musik und Bildern in den interstellaren Raum. Deren Inhalt richtet sich an intelligente außerirdische Wesen. Der Exosoziologe Douglas Vakoch behauptet, dass wir mit großer Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten 35 Jahre Kontakt zu außerirdischen Intelligenzen finden werden. Ein Antwortschreiben aber ist unwahrscheinlich. Frieder Butzmann denkt in seinem Essay darüber nach, falls doch eine Nachricht käme: Werden wir sie entziffern können? Was bedeutet sie für unsere Zivilisation? Welche Sprache verstehen die da draußen, sollen wir überhaupt reagieren und womöglich schlafende Aliens wecken?
    Frieder Butzmann, geb. 1954, ist Komponist, Hörspielautor, 
Autor, Künstler und lebt in Berlin.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Basilika St. Wendelin in St. Wendel
    Predigt: Pfarrer Klaus Leist
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Cem Özdemir, Bundesvorsitzender Bündnis 90/ Die Grünen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Das Gold des Nordens
    „Beim letzten Bernstein-Schleifer in St. Peter Ording“

    Leier, Geige, Zither, Maultrommel
    Der musikalische Geist der Stadt Gjovik im Südosten Norwegens

    Mythen, Mantras und Magie
    Die Künstlerstadt Ubud auf Bali

    Bauhaus am Meer
    Architekturgeschichte in Tel Aviv

    Am Mikrofon:  Petra Ensminger

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Meditationslehrer und Autor Paul J. Kohtes im Gespräch mit Klaus Pilger

    Management und Spiritualität, Wissenschaft und Mediation - für Paul J. Kohtes sind das keineswegs Gegensätze. Der Düsseldorfer, Jahrgang 1945, gelernter Werbekaufmann, gründete bereits mit 28 Jahren eine PR-Agentur. Später entdeckte er auf der Suche nach dem inneren Gleichgewicht die Zen-Meditation für sich und leitet bis heute Seminare ,Zen for Leadership’. Kohtes‘ Bestreben ist es, in seiner Arbeit das Weltliche und das Spirituelle zu vereinen. 1998 gründete er die Identity Foundation, eine gemeinnützige Stiftung zur wissenschaftlichen Erforschung des Themas Identität. Die Stiftung verleiht im zweijährigen Turnus den Meister-Eckhart-Preis. Über den mittelalterlichen Theologen und Philosophen hat er auch das Buch ,Meister Eckhart - 33 Tore zum guten Leben’ geschrieben, außerdem erschienen von 
Kohtes u.a. ,Das Buch vom Nichts - Mit Zen zu einem Leben in Fülle’ und ,Dein Job ist es frei zu sein - Zen und die Kunst des Managements’.

  • 15:05 Uhr

    „If your're going to San Francisco…"
    Der Soundtrack des "Summer of Love" 1967
    Am Mikrofon: Udo Vieth

    1967 war ein wichtiges Jahr für die Musikwelt: Jimi Hendrix brachte sein Debütalbum heraus, durch seinen legendären Auftritt beim Monterey Pop-Festival vor den Toren San Franciscos - dem ersten Festival für Rockmusik - wurde er ebenso wie Janis 
Joplin oder The Who zu Weltstars. Während in Vietnam der Krieg tobte, demonstrierten Hippies und versuchten sich an Haschisch, freier Liebe und der Gegenkultur. Hendrix, Jefferson Airplane, The Beatles, The Mamas & The Papas, Simon & Garfunkel - sie alle lieferten die Musik zum Soundtrack einer gesellschaftlichen Utopie: Love & Peace.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Charles Baudelaire: Die Blumen des Bösen. Gedichte
    Aus dem Französischen neu übersetzt von Simon Werle
    (Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg)
    Ein Beitrag von Jürgen Ritte

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    New Space
    Goldrausch und Luftschlösser im Weltraum
    von Dirk Lorenzen

    Die Raumfahrt steht vor großen Umbrüchen. In der Wüste von Nevada wird der Weltraumflug für Touristen geprobt, ganz Eifrige träumen schon von der Besiedlung des Mars. Nicht zuletzt die Ambitionen so schillernder Persönlichkeiten wie Elon Musk haben die neue Bewegung geformt: New Space. Das klingt wie "New Economy" und nach dem ganz großen Geschäft. Doch wo genau liegt der "neue Weltraum"? Wirklich auf fernen Planeten - oder doch eher in der Umlaufbahn, wo Kleinsatelliten demnächst das Internet neu erfinden werden?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Gegen die Angst - Herta Müllers Festspielrede zur Eröffnung der Ruhrtriennale in der Jahrhunderthalle Bochum

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Die Parteien und ihre Kulturprogramme: Die AfD

    Erst abgesagt, jetzt nachgeholt - Die "Sinopale" als Stimmungsbarometer der türkischen Kunstszene

    Disrupting Democracy: Digitale Technologien und Politikkultur - Diskussion innerhalb des Kampnagel-Sommerfestivals in Hamburg

    Was, wenn nichts mehr wirklich ist? George Orwells "1984" am Deutschen Theater Göttingen

    Rätselhafter Schädel - Der Unbekannte vom römischen Palatinhügel

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Von der Regenbogen-Nation zum Mafia-Staat - Südafrika unter Jacob Zuma

  • 20:05 Uhr

    „Die Negers haben kein Gefühl, welches über das Läppische stiege"
    Über Vorurteile
    Von Ingeborg Breuer
    Regie: Fabian von Freier
    Produktion: Dlf 2017

    Immanuel Kants Aussage über ,Neger’ klingt eindeutig. Ob er im heimischen Königsberg je einen Schwarzen gesehen hat, ist eher ungewiss. Vorurteile sind so alt wie die Geschichte. Für die Römer waren die Germanen hemmungslose Biersäufer, die frühen Christen wurden der Menschenfresserei bezichtigt und rothaarige Frauen standen im Mittelalter unter Hexenverdacht. Vorurteile drücken dem Fremden einen, meist abwertenden, Stempel auf: Russen saufen Wodka und Blondinen sind blöd. Allerdings helfen solche Einordnungen, die Übersicht über die komplexe Welt zu behalten. Vorurteile fassen unser Bauchgefühl in Worte, nur sind sie leider oft falsch. Wann haben wir sie und wann werden sie zum Problem? Und wo verläuft die Grenze zwischen Vorurteil und Urteil?

  • 21:05 Uhr

    Kissinger Sommer 2016
    Peter Tschaikowsky
    „Romeo und Julia“. Fantasie-Ouvertüre
    Sinfonie Nr. 3 D-Dur, op.29

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es-Dur, KV 365
    Katia und Marielle Labèque, Klavier
    Tschechische Philharmonie
    Semyon Bychkov, Leitung

    Aufnahme vom 10.7.2016 aus dem Regentenbau Bad Kissingen
    Am Mikrofon: Sylvia Systermans

    Man kann sich kaum eine intimere Konstellation vorstellen als zwei Musiker, die sich das Instrument teilen oder zumindest fast immer im Duo auftreten. Erst recht, wenn sie so unterschiedliche Persönlichkeiten sind wie Katia und Marielle Labèque. Bis heute ringen die baskischen Schwestern, wenn sie proben, um jeden Ton. Und bis heute verschmelzen sie im Konzert mit ihren Interpretationen überragend zur Einheit. Beim vergangenen Kissinger Sommer spielte das legendäre Duo das ‚Konzert für zwei Klaviere KV 365‘, das Mozart in jungen Jahren sich und seiner Schwester Nannerl in die virtuosen Finger schrieb. Wie durch enge Familienbande Menschen auch in dunkle Abgründe stürzen können, das zeigt Peter Tschaikowsky in seiner Ouvertüre zum Shakespeare-Drama ‚Romeo und Julia‘. In Kissingen ließ die Tschechische Philharmonie unter der Leitung von Semyon Bychkov die Gefühle aufwallen, von inniger Liebe bis Mord und Totschlag. Auch die zweite Konzerthälfte war Tschaikowsky gewidmet. Seine dritte Sinfonie verdankt ihren Beinamen ‚Die Polnische‘ dem Finalsatz: ‚Alla 
Polacca‘. Den musikantischen Schwung der Polonaise verbindet Tschaikowsky darin mit einer kunstvollen Fuge.