Dienstag, 23. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 16.08.2020

  • 00:05 Uhr

    Alle reden zu viel
    Die Lange Nacht zum 100. Geburtstag von Charles Bukowski
    Von Knut Benzner
    Regie: der Autor

    Heinrich Karl Bukowski, das war sein Taufname, als er am 16. August 1920 in Andernach, fünfzehn Minuten nordwestlich von Koblenz, als Sohn eines US-amerikanischen Besatzungssoldaten geboren wurde. Aus Heinrich Karl wurde Charles, Charles Bukowski, Dichter und Schriftsteller, der Mann mit der Ledertasche, der schlechte Verlierer und derjenige, der detailliert bestimmte Männerfantasien beschrieb: Ungehemmter Junggeselle, schlampig, unsozial und frei - ob in Gedichten, Kurzgeschichten oder Romanen. Dabei war er verheiratet, mehrere Male, und es ist davon auszugehen, dass ihn seine letzte Frau, Linda Lee Beighle, gepflegt hat - Bukowski litt die späten Jahre seines Lebens an Leukämie. Bukowski war und ist in mehr als 40 Büchern Außenseiter der Literatur und sicherlich auch des Literaturbetriebs. Er, der Trinker und Raucher, wurde verachtet und verehrt. In Deutschland aber war und ist die Verehrung fast überproportional. „Keinem schlägt die Stunde", so der Titel einer posthum veröffentlichten Sammlung seiner Storys. Ihm schlug sie dann doch, ausgemergelt, ausgezehrt, mit 73 Jahren.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur, KV 299

    Laurent Petitgirard
    „Dilemme" für Flöte, Harfe und Streichorchester

    Marie-Pierre Langlamet, Harfe
    Emmanuel Pahud, Flöte
    Dresdner Philharmonie
    Leitung Cristian Mãcelaru

    Aufnahme vom 1.6.2019 aus dem Kulturpalast Dresden

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Mario Castelnuovo-Tedesco
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 G-Dur, op. 46

    Alghe für Klavier

    2 Film Studies

    Pietro Massa, Klavier
    Neubrandenburger Philharmonie
    Leitung: Stefan Malzew

  • 06:05 Uhr

    Verspielt und vergeigt: Warum Deutschland immer tiefer in die Corona-Krise schlittert

  • 06:10 Uhr

    Georg Philipp Telemann
    „Wie liegt die Stadt so wüste." Kantate zum 10. Sonntag nach Trinitatis, TWV 1:1629
    Lena Susanne Norin, Alt
    Veronika Winter, Sopran
    Jan Kobow, Tenor
    Ekkehard Abele, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Herbert Howells
    Psalm 122, für Chor und Orgel
    Choir of King's College
    Leitung: Stephen Cleobury

    Johann Sebastian Bach
    „Nimm von uns, Herr, du treuer Gott". Kantate am 10. Sonntag nach Trinitatis, BWV 101, 115 & 103
    Dorothee Mields, Sopran
    Damien Guillon, Countertenor
    Thomas Hobbs, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Künstlerproteste in Belarus

    Perspektivlos? Über die Zukunft des Kulturlebens ein Interview mit dem Museumsdirektor Stephan Berg

    Corona - auch eine Geduldsprobe? Ein Interview mit dem Ökonomen Matthias Sutter

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Mit Juden leben. Abschied vom Antisemitismus
    Von Pfarrer Klaus Priesmeier
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der amerikanische Schriftsteller Charles Bukowski geboren

  • 09:10 Uhr

    Sinfonische Musik

  • 09:30 Uhr

    Gegenwartsgedränge
    Mit dem Fahrrad durch die Stadt (3/3)
    Phase grün: morgen
    Von Johannes Ullmaier
    (Wdh. v. 3.4.2016)

    Autos bewegen sich autonom durch die Straßen, ohne wie einst Fahrräder gnadenlos abzudrängen. In der Zukunft, so hofft Johannes Ullmaier, ist Radfahren endlich eine entspannte Angelegenheit. Im dritten Teil der kleinen Serie zum Fahrradfahren gestern, heute und morgen schaut unser Autor in die schöne, neue Welt einer technischen Revolution, die recht ambivalent sein könnte: Einerseits haben die Radfahrer ihren Platz im Verkehr und werden nicht mehr von den Autofahrenden gemobbt. Andererseits hat die digitale Revolution neue, arbeitslose Massen geschaffen, die als Fußgänger die Verkehrswege blockieren! Und vom Gesundheitskult haben sich manche Radlerinnen und Radler auch verabschiedet: Sie müssen nicht mehr in die Pedale treten, sondern lassen sich chauffieren. Der Literaturwissenschaftler Johannes Ullmaier ist Akademischer Rat am Deutschen Institut der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Seine Spezialgebiete sind die Literatur des 20. Jahrhunderts, Avantgardebewegungen sowie die akustische Literatur (Lautpoesie, Hörspiel, Lesung und Spoken Word).

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Pfaffstätten/Niederösterreich
    Zelebrant: Pater Walter Ludwig
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Dietmar Bartsch, Ko-Vorsitzender der Bundestagsfraktion Die Linke

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Schlösser, Pferde, Pumpernickel
    Radreise durch das Münsterland

    Insel der Hundertjährigen
    Ikaria in der Ägäis

    Schottisches Nationalgericht
    Haggis-Kochkurs in den Highlands nahe Glasgow

    Hochebene der Diamanten
    Nationalpark „Chapada Diamantina“ in Bahia (Brasilien)

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Architekt Andreas Hild im Gespräch mit Marietta Schwarz

    Dogmen in der Architektur lehnt er ab. Das Ornament ist ihm keine Sünde. Architektur hat er einmal als Langzeitbelichtung bezeichnet. Und der Humor in der Architektur sollte auch nicht zu kurz kommen. Wie sehen humorvolle Bauten aus? Und wie geht man im 21. Jahrhundert vernünftig mit älteren Bauten um? Andreas Hild wurde 1961 in Hamburg geboren. Mit seinem Büro Hild + K hat er seit 1992 unkonventionelle Bauprojekte realisiert. Ob es eine CNC-gefräste Bushaltestelle aus Corten-Stahl ist oder ein mit einer Riesen-Spitzentischdecke verhängtes Häuschen im Schwäbischen: Ihm und seinem Büro geht es stets um die einzigartige, dem Ort und der Geschichte verpflichteten Bauweise. Seit 2013 hat Andreas Hild eine Professur für Entwerfen und Denkmalpflege an der TU München inne. Häuser, sagt er, seien organische, komplexe Wesen. Das Denkmal müsse neu gedacht werden.

  • 15:05 Uhr

    Eidechsen im Ohr - Der bizarre Kosmos von King Gizzard & The Lizard Wizard
    Von Fabian Elsäßer

    In der inoffiziellen Weltmeisterschaft um seltsame Bandnamen hätte dieser hier gute Chancen auf den Sieg: König Muskelmagen und der Eidechsen-Zauberer. Das Reservoir der ausgefallenen Einfälle dieser australischen Band enthält aber noch viel mehr: ein Album mit 21 Stücken, aber nur 46 Minuten Spieldauer, eines, das als CD wie ein Perpetuum mobile funktioniert oder wieder ein anderes, dessen Songs sämtlich zehn Minuten und zehn Sekunden dauern. Graf Zahl aus der Sesamstraße hätte seine Freude. Zahlen sind auch wichtig, um die Schaffenswut von King Gizzard zu begreifen: Allein 2017 veröffentlichte die Band um Sänger und Multiinstrumentalist Stu Mackenzie fünf Alben. Dass Psychedelic Rock nur die Grundlage für Exkurse in verschiedenste Stile von orientalischer bis mikrotonaler Musik ist, verwundert da kaum noch.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Rudolf Borchardt: „Sämtliche Werke - Band XIII (in zwei Teilbänden): Erzählungen 1“
    Herausgegeben von Gerhard Schuster
    (Rowohlt Verlag, Hamburg)
    Ein Beitrag von Katharina Teutsch

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt

    Auf dem Trockenen?
    Strategien für das Wassermanagement in Deutschland

    Am Mikrofon: Uli Blumenthal

    Schwül-heiß und trocken: Die Hitzewelle und der ausbleibende Regen sind für viele Menschen schon erschöpfend genug. Doch dann versiegt in einzelnen Orten auch noch die Wasserversorgung - wie im niedersächsischen Lauenau. Auch in vielen anderen Gegenden und Orten in Deutschland ist die Situation in den Wasserspeichern äußerst angespannt. Teilweise fließen in der Spree nur 10 Prozent der üblichen Wassermenge, die Schwarze Elster ist in einigen Bereichen sogar ausgetrocknet. Doch die Trockenheit und Dürre haben nur wenig mit der gegenwärtigen Wasserknappheit zu tun. In Deutschland gibt es nicht zu wenig Wasser, es ist nur häufig zeitlich und örtlich nicht dort verfügbar wo es gebraucht wird. Dazu kommt: die veränderten Wetter- und Klimabedingungen führen immer häufiger zu konkurrierenden und kollidierenden Interessen von denen, die Wasser benötigen: Natur, Trinkwasserversorgung, Industrie, Landwirtschaft und Haushalte.
    Es mangelt in Deutschland nicht an Wasser - es fehlt ein intelligenter Umgang mit dieser Ressource, ein zukunftsfähiges Wassermanagement.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Die blinden Flecken des Postkolonialismus - Der Soziologe Vivek Chibber im Gespräch mit Stephanie Rohde

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Down to Earth - ein Diskursprojekt im Gropius-Bau in Berlin

    Die Rolle der Künstler bei den Protesten in Belarus

    Kyjiw oder Kiew? Ein russisch-ukrainischer Namensstreit

    Endlich mal erklärt - Wie kommt der Opernstar an das Engagement?

    #Me Too und die Tanzszene - Eine Buchkritik mit Nachfragen

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Verhandlungsmasse Fisch - keines der kleineren Brexit-Probleme

  • 19:10 Uhr

    Formel 1 - "Großer Preis von Spanien" in Barcelona

    Radspor - Stürze über Stürze - wie reagieren die Fahrer?

    Fußball - Eltern und Nachwuchsleistungszentrum: ein großes Machtgefälle

    Sport und Corona - Nachwuchssorgen in olympischen Sportarten?
    Sport und Corona - Die Nachwirkungen einer Infektion auf das Herz von Sportlern
    Druck im Leistungssport: Seelische Belastung ein Tabuthema

    Sportpolitik - Der DOSB grenzt sich von rechtspopulistischen Parteien ab

    Dekolonisiert euch - Die Nachwehen der deutschen Kolonialgeschichte in Namibia

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    „Don’t be so shy“
    Vom Los der Schüchternheit
    Von Uta Rüenauver
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: Deutschlandfunk 2017

    Früher war Schüchternheit eine Tugend, die vor allem Frauen schmückte, wenn sie mit reizender Schamesröte den Männern die Eroberung überließen. Manche Künstler sahen sie auch als Bedingung von Kreativität. Heute sind schlechte Zeiten für Schüchterne. Das Herz schlägt bis zum Hals, das Blut steigt ins Gesicht, Schweiß bricht aus. Schüchterne scheuen die Mitmenschen und das Rampenlicht, haben Furcht vor Begegnungen mit anderen, vor allem mit Menschen des anderen Geschlechts oder sozial Höhergestellten. In einer Welt, die Aufmerksamkeit zur Währung erhoben hat, ist Schüchternheit ein Erfolgshemmnis. Sie wird zur sozialen Angst pathologisiert und bekämpft. Mit ihrem Song „Don’ t be so shy“ singt auch die französische Sängerin Imany gegen die Schüchternheit an und landete damit im Sommer 2016 einen Hit. Dabei kann Schüchternheit eine wertvolle Eigenschaft sein, vielleicht sogar eines der letzten Reservate für Eigensinn.

  • 21:05 Uhr

    Lindenbaum trifft Lotosblüte

    Lieder u.a. von Robert und Clara Schumann, Huang Tzu, Heinz Holliger, Xi-Lin Wang, Wolfram Buchenberg und Franz Schubert

    Anna Herbst, Sopran
    Jie Zhou, Harfe

    Aufnahme vom 18.7.2020 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    Am Mikrofon: Jonas Zerweck

    Der Globalisierung zum Trotz gibt es zwischen Deutschland und China immer noch viele kulturelle Unterschiede. Aus künstlerischer Sicht faszinieren und inspirieren sie besonders stark. Die Exotik, die das jeweils Fremde ausstrahlt, zieht Künstler schon seit Jahrhunderten an. Fernweh und Sehnsucht nach einem asiatischen Lebensstil verführten etwa berühmte deutschsprachige Komponisten wie Robert Schumann, Felix MendelssohnBartholdy und Gustav Mahler zu hinreißenden „Chinoiserien“. Dabei hatten sie China selbst nie bereist. Beispielsweise die Lieder „Lotosblume“ von Schumann oder „Lied von der Erde“ von Mahler nach alt-chinesischer Poesie beweisen ihr Interesse. Andererseits kamen seit dem späten 19. Jahrhundert chinesische Musikerinnen und Musiker nach Europa, um hier zu studieren. So entwickelte sich auch in China eine Kunstliedschule mit europäischem Einschlag. In ihrem Konzert verweben die deutsche Sopranistin Anna Herbst und die chinesische, heute in Düsseldorf lebende Harfenistin Jie Zhou chinesische und deutsche Lieder - von alten Volksweisen bis avantgardistischen Kompositionen. So werden viele überraschende Gemeinsamkeiten und ebenso reizvolle Unterschiede deutlich.

  • 23:30 Uhr

    Druck im Leistungssport „Psychologische Betreuung müsste Standard sein“

    Ein Gesprächsrund mit Boxerin Sarah Scheurich, der ehemaligen Schwimmerin Petra Dallmann und dem Ex-Hürdenläufer Silvio Schirrmeister.

    Die Fragen stellt Marina Schweizer.