Samstag, 20. April 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSamstag, 08.08.2020

  • 00:05 Uhr

    Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord
    Von Alfred Döblin
    Bearbeitung und Regie: Charles Benoit
    Musik: Hans Koch
    Mit Rebecca Klingenberg und Bettina Hoppe
    Produktion: Schweizer Radio DRS 2007
    Länge: ca. 54'

    Als Prozessberichterstatter wohnte Alfred Döblin 1923 einem viel Aufsehen erregenden Gerichtsverfahren über einen Giftmord bei. Seine Prozessnotizen verarbeitete Döblin zu einer dokumentarischen Erzählung, die auch die Vorgeschichte des Verbrechens nachzeichnet. Anfang der 20er-Jahre verheiratet sich die 19-jährige, lebenslustige Berlinerin Elli mit dem älteren, ernsten Tischler Karl Link. Sie erträgt seine Berührungen nicht, er aber setzt ihr mit immer größerer Brutalität zu. Es entwickelt sich ein Ehekrieg zwischen Menschen, die nicht zueinander passen, den anderen permanent enttäuschen und dabei sind, sich gegenseitig zu zerstören. Da lernt Elli die junge Margarete kennen. Die beiden Frauen fühlen sich leidenschaftlich zueinander hingezogen. Ellis Hass auf den ungeliebten, gewalttätigen Ehemann, der zwischen ihr und der Freundin steht, wächst so sehr, dass die beiden Frauen beschließen, den Störenfried zu vergiften. Alfred Döblin: „Die Schwierigkeiten des Falles wollte ich zeigen, den Eindruck verwischen, als verstünde man alles oder das meiste an solchem massiven Stück Leben.”

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Aktuelles aus Pop und Rock, Independent, Hip-Hop
    Am Mikrofon: Thomas Elbern

  • 06:05 Uhr

    Gebote, Verbote, Strafen: Der Rechtsstaat und Corona

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Rainer Brandes

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Die Alliierten vereinbaren die Errichtung eines Internationalen Militärgerichtshofes

  • 09:10 Uhr

    Heiße Betonwüste? - Klimawandel in der Stadt
     
    Am Mikrofon: Lisa Rauschenberger

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Blockflötistin Dorothee Oberlinger

    Für Dorothee Oberlinger ist die Blockflöte eins der vielfältigsten Instrumente überhaupt. Über 100 verschiedene Exemplare besitzt sie - von der fingergroßen Garkleinblockflöte bis zur mannshohen Subkontrabassblockflöte. Darauf spielt sie Musik vom Mittelalter bis zur Gegenwart. „Man muss die Grenzen des Instruments ständig ausloten, um ausdrucksvoll spielen zu können“, sagt die 1969 in Aachen geborene Virtuosin. Dann entfalte die Blockflöte eine Schönheit des Klangs, der sie berühre. Seit ihrem Solodebüt in der Londoner Wigmore Hall vor mehr als 20 Jahren spielt Dorothee Oberlinger weltweit mit namhaften Alte-Musik-Ensembles und Barockorchestern. Sie leitet als Professorin das Institut für Alte Musik am Mozarteum Salzburg, ist seit 2018 Intendantin der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci und dirigiert regelmäßig Aufführungen von Barock-Opern.

  • 11:05 Uhr

    Ein Sommer mit den Gesichtern Europas - Die Redaktion empfiehlt:

    „Moules-Frites - Eine kleine Kulturgeschichte des belgischen Nationalgerichts“
    Von Suzanne Krause
    (Dlf 2015)

  • 12:10 Uhr

    Testpflicht und Reiseverbote - Politische Debatte um Urlaub in Risikogebieten

    Corona und die Demonstrationen - Einordnung des Interviews mit Anselm Lenz

    Misstrauen, Gerüchte Regierungsversagen - Libanon nach Explosionskatastrophe

    Beirut wiederaufbauen? - Interview mit Georgia Pfleiderer, THW in Beirut

    Öl läuft aus Schiff ins Meer - Mauritius ruft Umweltnotstand aus

    Schwerverbrecher im Austausch für Frieden - Loya Dschirga tagt in Afghanistan

    Vorläufig weder Zuschuss zum Arbeitslosengeld noch Mieterschutz Neues Billionen Hilfspaket scheitert im Kongress

    Sporttelegramm

    Am Mikrofon: Mario Dobovisek

  • 13:10 Uhr

    Ein Unglück als Symptom: Libanon am Abgrund
    Die Monarchie lebt - Spanien ohne echte Alternative
    Gebote, Verbote, Strafen: Der Rechtsstaat und Corona

    Am Mikrofon: Gerwald Herter

  • 13:30 Uhr

    Nach der Explosion in Beirut - Der Libanon zwischen Israel und Iran?
    Neuer Auslöser, alte Probleme - Proteste gegen Netanjahu
    Gleichberechtigte Partnerschaft? Frankreichs Einfluss in den ehemaligen Kolonien
    Mit den Rohstoffen kam der Terror: Die mosambikanische Region Capo Delgado

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Nicht bereit fürs eigene Start-up? - Warum sich Frauen oft nicht trauen zu gründen
    In „Campus & Karriere" gehen wir diesen Fragen nach: Was sollte eine Frau mitbringen, wenn Sie sich selbstständig machen möchte. Wie erfolgreich sind die Hilfsangebote für Frauen? Wer besucht sie? Und: Ist die Existenzgründung in der Corona Zeit mit besonderen Herausforderungen verbunden?

    Gäste:
    Ruth Rietschle, Beraterin bei der Servicestelle Guide in München
    Daniela Becker, Existenzgründerin aus München
    Regina Rosenstock, Leiterin der Unternehmensförderung bei der IHK Bonn
    Christine Batsch, Verfahrenstechnikerin und Gründerpreisträgerin NRW 2019
    Am Mikrofon: Bettina Köster

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Viele Frauen trauen sich nicht sich selbstständig zu machen. An Ideen mangelt es ihnen nicht, aber bei der Umsetzung ihrer Vorstellungen werden sie oft von Zweifeln gebremst. Unterstützungsangebote für Gründerinnen gibt es einige. Die Servicestelle Guide in München etwa bietet Frauen Hilfe auf ihrem Weg zum eigenen Unternehmen durch Coaching und Kompaktkurse. Auch die IHK bietet Frauen eine spezielle Förderung an und lädt regelmäßig zum Gründerinnenaustausch ein.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Auf halbe Nummer sicher - Kitschkrieg veröffentlichen Debütalbum
    Das Berliner Produzententeam Kitschkrieg hat sich als gefeierter Dienstleister für den Rapper Trettmann den Status der Szenelieblinge erarbeitet. Jetzt tritt das Trio mit dem Debüt unter eigenem Namen zum ersten Mal selbst ins aus dem Hintergrund ins Rampenlicht.

    Der Klang des Sonnenuntergangs am Mittelmeer - „Purple Noon“ von Washed Out
    Ein Urlaub an der Ägäis hat bei Ernest Green alias Washed Out so viel Eindruck hinterlassen, dass er versucht hat, diese Erlebnisse zu vertonen. Herausgekommen ist ein für Washed Out typisch sehnsüchtig-nostalgisches Album, das von Greens neuer Tätigkeit als Songwriter für andere Musikerinnen und Musiker profitiert.  
     
    „Sowas von egal 2“ - Neuer Sampler rückt vergessene NDW-Avantgarde in den Fokus
    Bands wie Casino Mariteam, Die Synthetische Republik oder Pastiktanz sind nur wenigen ein Begriff, aber mit ein bisschen mehr Glück stünden sie heute in einer Reihe mit DAF, Fehlfarben oder Andreas Dorau. „Sowas von egal 2“ widmet sich den vergessenen Bands des deutschen Synthie-Pop-Undergrounds der frühen 80er-Jahre.
     
    Ein Ort der Befreiung - „I Slept On The Floor“ von Another Sky
    Das Debüt der Londoner Band Another Sky ist geprägt von der Jugend der Sängerin Catrin Vincent in einer englischen Kleinstadt, die sie als rassistisch und homophob empfand und in der sie sich nie zu Hause fühlte. Auf „I Slept On The Floor“ verarbeitet sie diese Zeit und versucht, sich die eigenen Ängste von der Seele zu singen.

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Der Schriftsteller Markus Orths im Gespräch über

    Markus Orths: „Picknick im Dunkeln“
    (Hanser Verlag, München)

    Markus Orths: „Das Zebra unterm Bett“
    mit Illustrationen von Kerstin Meyer
    (Moritz Verlag, Frankfurt)

    Markus Orths: „Der reichste Junge der Welt“
    mit Illustrationen von Kerstin Meyer
    (Moritz Verlag, Frankfurt)

    Markus Orths: „Luftpiraten“
    mit Illustrationen von Lena Winkel
    (Ueberreuter Verlag, Berlin)

    Markus Orths: „Billy Backe aus Walle Wacke“
    mit Illustrationen von Ina Hattenhauer
    (Ravensburger Verlag, Ravensburg)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Angekommen
    Das Konzept Smart Home setzt sich mehr und mehr durch

    Antreiber
    Smart Home bringt alte Ideen zu neuen Möglichkeiten

    Digitales Logbuch

    Info Update

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Aufklären oder Anordnen - Darf der Staat zur Gesundheit zwingen?
    Der Medizinhistoriker Robert Jütte und der Historiker René Schlott im Gespräch
    Am Mikrofon: Monika Dittrich

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Ernst Barlach zum 150. Geburtstag - Eine Ausstellung im Albertinum Dresden

    Protestmarsch in Berlin - Freie Kulturszene demonstriert für Existenzgeld

    Sommereihe "nah und fern" - Der Dirigent Markus Poschner übers Musizieren auf Abstand

    Nachspiel zum "Kulturinfarkt" - Kriegen Museen und Theater zu viel Geld?

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Belgien und Kongo - Das schwere Erbe der Kolonialzeit

  • 19:10 Uhr

    Leichtathletik - 120. Deutsche Meisterschaften in Braunschweig
    Leichtathletin - Hürdenläuferin Jackie Baumann beendet Karriere: "Es war nie große Freude"

    Formel-1 - 5. Lauf "Großer Preis von Großbritannien" in Silverstone: Qualifiying

    Radsport - Mailand-Sanremo
    Radsport - Lehren aus dem Jakobsen-Sturz: Interview mit Ex-Profi Fabian Wegmann

    UEFA Champions League, Achtelfinale, Rückspiel: vor dem Spiel FC Bayern München gegen FC Chelsea
    Fußball - Champions League in Ausnahmestand: Kollegengespräch mit Ronald Reng, Journalist

    Kanu - Deutsche Meisterschaften in Duisburg

    Basketball - "Meinungsfreiheit" oder Grenzüberschreitung?" Der Fall Joshiko Saibou

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Die Gefangene (1/3)
    Von Marcel Proust
    Bearbeitung: Manfred Hess und Hermann Kretzschmar
    Regie: Iris Drögekamp
    Komposition: Hermann Kretzschmar
    Mit Michael Rotschopf, Lilith Stangenberg, Gerd Wameling, Leslie Malton u.a.
    Produktion: SWR/Dlf 2020
    (Teil 2 am 15.8.2020)

    „Hart und gemein zu sein zu dem, was man liebt, ist so natürlich! Andere sind uns gleichgültig, und Gleichgültigkeit lädt nicht zur Bosheit ein.” Marcel Proust. Der Ich-Erzähler Marcel, Spross wohlhabender Eltern, bewegt sich in den höchsten Kreisen von Bourgeoisie und Adel. Nun liegt er in seinem Bett und erinnert sich an die Zeit, als um 1901 in Paris die junge wie lebenslustige Geliebte Albertine in seinem Elternhaus wohnte, gleich einer Gefangenen seiner Eifersucht und jenseits aller Konventionen. Aber wer ist hier Sklave, wer Herr(in) im Spiel der Metamorphosen einer Liebe, deren existenzielle Voraussetzung die Lüge ist, um ihre Intensität zu spüren? Diese ewig alte wie moderne Geschichte spiegelt Proust zugleich im tragikomischen Niedergang des homosexuellen Décadent Baron de Charlus, dessen Leidenschaft zum Geiger Morel den Intrigen des Salons von Madame Verdurin zum Opfer fällt. Die Heraufbeschwörung des erinnerten Liebesleids wird bei Proust zum kaleidoskopischen Instrument, das erst den gnadenlosen Blick auf die berauschende Vielfalt der inneren und äußeren Welt ermöglicht. Und wer will, kann Proust heute auch als Lebensberatung in eigener Sache nutzen. Die insgesamt sieben Bände von Prousts „Recherche” müssen nicht nacheinander gelesen werden. Jeder Band beansprucht als Roman Autonomie, auch wenn die Konzeption des Gesamtwerkes als Zyklus angelegt ist. Dieser Widerspruch, der Teil von Prousts Signatur als Meisterwerk der Moderne ist, spiegelt sich in der SWR-Hörspielfassung wider, die 2018 mit dem vierten Buch „Sodom und Gomorrha”, einsetzte und mit dem fünften „Die Gefangene”, fortgesetzt wird. Die Textfassung folgt der neuen deutschen Übersetzung von Bernd-Jürgen Fischer, basierend auf der französischen Pléiade Ausgabe von 1988, die 2018 abgeschlossen wurde.

  • 22:05 Uhr

    Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    „Song Offerings“ mit dem Londoner Riot Ensemble
    Am Mikrofon: Leonie Reineke

    Das junge Londoner Riot Ensemble ist ein musikalisches Chamäleon. Es tritt in verschiedensten Besetzungen und Ensemblegrößen auf. Auch die Auswahl der Programme gestaltet sich denkbar facettenreich: „Wir wollen uns auf keine einzelne Strömung in der neuen Musik beschränken“, sagt Aaron Holloway-Nahum, „weder auf Minimalismus, Spektralismus oder Konzeptualismus. Wir sind keines dieser -ismus-Ensembles.“ Über die Konzertprogramme entscheidet bei Riot ein artistic board von 18 Musikern. Die Mitglieder des Ensemble betrachten Flexibilität nicht als zufälliges Nebenprodukt, sondern als Kern ihrer Arbeit. Für ihre neue, im Deutschlandfunk Kammermusiksaal eingespielte CD haben sie Liedzyklen junger britischer Komponisten zusammengestellt: Kompositionen von Samantha Fernando, Aaron Holloway-Nahum und Laurence Osborn - ergänzt um Tagore-Lieder von Jonathan Harvey.

  • 23:05 Uhr

    Fluchtpunkt Amsterdam
    Eine Lange Nacht über deutschsprachige Exilliteratur
    Von Kerstin Kilanowski
    Regie: die Autorin

    Im Mai 1933 tragen Bibliothekare und Studentenverbände zum Scheiterhaufen, was der NS-Staat als schädliches Schrifttum verbannt. Die kulturelle Gleichschaltung schlägt sowohl etablierten Schriftstellern als auch jungen Autoren die Feder aus der Hand. Juden, Sozialisten, Pazifisten werden mundtot gemacht. Ohne den Amsterdamer Verlag Querido würden unsere Bücherregale heute empfindliche Lücken aufweisen. Direkt nach der Machtergreifung gründet der Niederländer Emanuel Querido in seinem Verlag eine Abteilung für deutschsprachige Exilliteratur. Geschäftspartner wird der Berliner Lektor Fritz Landshoff vom Kiepenheuer Verlag, mit besten Kontakten zu renommierten Autorinnen und Autoren. Landshoff flüchtet nach Amsterdam und bringt Joseph Roth, Heinrich Mann, Anna Seghers, Lion Feuchtwanger, Ernst Toller, Arnold Zweig im Querido Verlag unter Vertrag. Klaus Mann, sein enger Freund aus den Berliner Tagen, stößt dazu und gründet die Zeitschrift „Die Sammlung“, ein Forum für antifaschistische Schriftsteller aus aller Welt. Zwischen 1933 und 1940 erscheinen weit über 100 Werke bei Querido, die heute zum größten Teil zur Weltliteratur gehören. Der Verlag wird zu einem Ankerpunkt für die aus dem Deutschen Reich verbannten Autoren, etliche von ihnen leben eine Zeit lang selber in der Grachtenstadt. In vielen ihrer Werke ist Amsterdam mit bodenständigen Alltagsszenen, skurrilen Typen und rechtschaffenen Bürgern eine literarische Mitspielerin. Zugleich erzählen die Exilierten von Heimatlosigkeit und Verlust. Viele dieser Schauplätze existieren noch heute: die Hollandsche Schouwburg, Kneipen und Jugendstilcafés, das Konzerthaus, die Vergnügungsviertel. Die „Lange Nacht“ führt durch Romane, Briefe, Autobiografien hin zu Amsterdamer Stätten der Erinnerung, unter anderem mit Texten von Irmgard Keun, Grete Weil, Egon Erwin Kisch, Klaus Mann, Hermann Kesten, Joseph Roth, Bruno Walter.