Freitag, 19. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 22.08.2021

  • 00:05 Uhr

    Von falschen Freunden, echten Feinden und wahren Ereignissen
    Eine Lange Nacht über Geschichte im Film
    Von Susanne Luerweg und Sabine Oelze
    Regie: Jan Tengeler
    (Wdh. v. 3./4.12.2016)

    Zwei Menschen lieben sich. Aber ihre Liebe hat keine Zukunft in einem Land, das an Machtpolitik und verlogenen Idealen scheitert. Das Schicksal der Familien Kupfer und Hausmann bildet die Folie für den Untergang der DDR. Regisseurin Annette Hess hat die Familiengeschichte in der Fernsehserie „Weissensee" shakespearehaft in Szene gesetzt. Berlin, im Sommer 1941: Fünf Freunde feiern eine Abschiedsparty in der Hauptstadt, bevor sie sich trennen, weil sie als Soldaten an der Front oder als Krankenschwester im Lazarett ihrem Land dienen müssen. Sie sind fest davon überzeugt, sich schon bald wieder zu sehen. Ihr Schicksal steht stellvertretend für die Geschichte, die unsere Mütter, unsere Väter oder unsere Großeltern im Zweiten Weltkrieg erlebt haben könnten. Ob in der Serie „Weissensee" oder dem Mehrteiler „Unsere Mütter, unsere Väter" - das Interesse an der Darstellung historischer Ereignisse im Fernsehen ist ungebrochen. Viele Stoffe aus der Vergangenheit sind immer wieder verfilmt worden: der Zweite Weltkrieg, die deutsch-deutsche Teilung oder die Geschichte der RAF. Es gibt ein Verlangen nach Geschichte in Geschichten: Nichts verdeutlicht den Zustand der Welt so gut wie das Schicksal einzelner Menschen, eingesponnen in das Räderwerk kleiner und großer historischer Ereignisse. Wie viel Wahrheit ist nötig und wie viel Fiktion erlaubt, um Geschichte ins Fernsehen zu bringen? Wie hat sich die Erzählweise von Edgar Reitz’ „Heimat"-Epos über Heinrich Breloers Dokudramen wie „Die Manns - Ein Jahrhundertroman" oder „Speer und Er" bis hin zu einem Mehrteiler wie „Unsere Mütter, unsere Väter" verändert?

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Antonín Dvořák
    Trio für Violine, Violoncello und Klavier Nr. 2 g-Moll, op. 26

    Helmut Lachenmann
    5 Variationen über ein Thema von Franz Schubert für Klavier

    Antje Weithaas, Violine
    Gustav Rivinius, Violoncello
    Mario Häring, Klavier
    Alexander Schimpf, Klavier

    Aufnahme vom 28.6.2020 aus der Jesus-Christus-Kirche Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Franz Schubert
    Sinfonie Nr. 3 C-Dur, D 200

    „Des Teufels Lustschloss“. Ouvertüre, D 84

    „Alfonso und Estrella“. Ouvertüre, D 732

    Kammerorchester Basel
    Leitung: Heinz Holliger

  • 06:05 Uhr

    Impfen, Testen, Pauken: Ein neues Schuljahr unter Pandemiebedingungen

  • 06:10 Uhr

    Henry Desmarest
    "Laude Jerusalem Dominum". Motette für Soli, Chor und Orchester
    Sophie Daneman, Sopran
    Rebecca Ockenden, Sopran
    Paul Agnew, Altist
    Laurent Slaars, Tenor
    Arnaud Marzorat, Bass
    Chor und Orchestser Les Arts Florissants
    Leitung: William Christie

    Johann Ludwig Krebs
    Fantasia sopra "Freu dich sehr, oh meine Seele", Krebs-WV 519
    Carlheinz Wolf, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    "Lobe den Herrn, meine Seele". Kantate zum 12. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 69a
    Katharine Fuge, Sopran
    Robin Tyson, Countertenor
    Christoph Genz, Tenor
    Peter Harvey, Bass
    Monteverdi Choir
    The English Baroque Soloists
    Leitung: John Eliot Gardiner

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Wir sind keine Russen" - Die Enkelgeneration der Deportierten will den Erinnerungsdiskurs mitprägen

    Nix gelernt? Zum Stillstand in der Bildungspolitik ein Interview mit dem Pädagogen Klaus Zierer

    Wahlkampf ohne Profile - Ein Interview mit Benjamin Höhne, Institut für Parlamentarismusforschung

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Verraten und verzweifelt - Frauen in Afghanistan. Ein Interview mit der Politologin Katja Mielke

    Denk ich an Deutschland: der "Fastenpapst", Jurist und Autor Raimund Wilhelmi

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Begründer der katholischen Soziallehre. Zum 30. Todestag von Oswald Nell-Breuning
    Von Gunnar Lammert-Türk
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: Die russisch-deutsche Mikrobiologin Lydia Rabinowitsch-Kempner geboren

  • 09:30 Uhr

    Unruhige Landschaften
    Von der Neuerfindung von Kultur und Natur
    Von Volker Demuth

    Landschaften fordern dazu auf, mit ihnen in Beziehung zu treten. Bevor wieder eine balancierte Beziehung von Mensch und Natur entstehen kann, dreht sich alles um die Frage: Gelingt es uns, die Landschaft, nach ihrer Umformatierung, Ausbeutung und Vergiftung neu zu erfinden und als intensiven, ästhetischen Lebensraum für uns zurückzugewinnen? Landschaften verzaubern, befremden, locken oder erwecken Schauder in uns. Seit jeher wurden sie als Objekte von Faszination und Angst erlebt. Ob an Stränden, in Bergen oder Waldgebieten, gerade heute ist ihre Anziehungskraft groß und trotz moderner Urbanisierung ungebrochen. Nicht oder schwach besiedelte Landschaften nehmen 97 Prozent des Festlands der Erdoberfläche ein. Gegenwärtig jedoch treten sie uns in Bildern von brennenden oder vertrocknenden, abgeholzten, ausgebeuteten und überhaupt versehrten Landschaften entgegen. Ist es ein Eroberungszug, den wir gegen unsere natural-sozialen Lebensräume führen, nur um dominant alles aus ihnen herauszuholen?
    Aus ehemals stabilen Lebensräumen sind durch kolonialistische Logik unruhige und sogar dramatische Landschaften geworden. In ihnen sind wir mit den drängendsten Fragen unserer Zeit konfrontiert. Woher kommt der zerstörerische Umgang mit Landschaften? Wie war die Beziehung in vorindustriellen Gesellschaften? Was bedeutet es, wenn heute innerhalb ökologischer Bewegungen ein neues Landschaftsbewusstsein wächst? Wie könnten postindustrielle Landschaften aussehen, und welche Bedeutung kommt bei diesem Wandel der ästhetischen Wahrnehmung zu, mit der die moderne Vorstellung von Landschaft ja überhaupt erst beginnt? Landschaft offenbart sich in diesem Essay als ein vielschichtiger Raum, worin Kultur und Natur sich begegnen und durchdringen, auf behutsame und respektvolle oder hegemoniale und vernichtende Weise. Neben groben Fehlentwicklungen lassen sich auch unverzichtbare Zukunftsressourcen, vielleicht sogar Momente einer konkreten Utopie in den Landschaften auffinden.

  • 10:05 Uhr

    Alt-Katholischer Gottesdienst
    Übertragung aus der Kirche Maria von Magdala in Kempten
    Predigt: Pfarrer Sebastian Watzek

  • 11:05 Uhr

    Olaf Scholz, SPD-Kanzlerkandidat und Bundesfinanzminister

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Schöne Stadt und stolzes Schiff
    Live aus Stralsund von Bord der SSS Gorch Fock I
    Am Mikrofon: Tereza Bora, Daniela Wiesler, Susan Zare und Andreas Stopp

    „An der Fährbrücke“ heißt das Kai, an dem der weiße Windjammer Gorch Fock I fest vertäut liegt, gleich hinter der Hafenkneipe „Zum goldenen Anker“. Das 1933 bei Blohm+Voss in Hamburg gebaute Segelschulschiff stellt ein bedeutendes Stück deutscher Marine- und Seefahrtgeschichte dar. Bis 1945 in Stralsund stationiert, von der Wehrmacht gesprengt und 1947 zum Reparationsgut der UdSSR geworden, erlebte die Gorch Fock eine außergewöhnliche Geschichte. Vier verschiedene Nationalflaggen wehten am Heck, bis der Eignerverein „Tall-Ship Friends“ den Rahsegler wieder in den Heimathafen zurückholte und sich bemüht, ihn wieder seetüchtig zu machen. Der Vereinsvorsitzende Wulf Marquard wird im Gespräch mit Andreas Stopp von Bord des Dreimasters und in Sichtweite der Altstadt Stralsunds über Vergangenheit und Gegenwart des Schiffes erzählen. Moderatorin Daniela Wiesler empfängt auf den Schiffsplanken unter anderem den Oberbürgermeister der Hansestadt Stralsund. Tereza Bora klettert in die Wanten und lässt sich dort das Segelsetzen erklären sowie unter Deck die Mannschaftsräume zeigen. Susan Zare reportiert aus der Stadt und von hoher See. Musikalisch zaubern maritime Atmosphäre der Shantychor De Prohner Hafengäng, Thomas Putensen & Band sowie das Duo Lamäng.

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Radiofeature-Autor Charly Kowalczyk im Gespräch mit Tanja Runow

    Charly Kowalczyk ist ein Journalist, der keine Abgründe scheut. Der hinschaut, wo sich viele instinktiv abwenden. Und selten gehörten Menschen eine Stimme gibt. In oft jahrelangen Recherchen widmete er sich zum Beispiel den „Verdingkindern” in der Schweiz, forschte zu Medikamentenversuchen an Jugendlichen mit geistiger Behinderung in den 70er-Jahren. Und begleitete ein Mädchen mit Missbrauchserfahrungen über zehn Jahre dabei, einen Weg zurück ins Leben zu finden.

  • 15:05 Uhr

    Blues und Rock mit S oder Z
    Die französische Rock-Band Rozedale
    Am Mikrofon: Tim Schauen

    Anfangs wurde der Bandname noch mit „S” geschrieben, anfangs war Rosedale eine Bluesband. Doch mit Erscheinen ihres dritten Studioalbums „Ghost for you” seit dem Debüt 2017 hat sich ein leichter Stil- und auch Imagewechsel vollzogen: Rozedale heißt die vierköpfige Formation aus Frankreich fortan, ihr kreativer Kern besteht weiterhin aus Leadsängerin Amandyn Rose und ihrem - auch musikalischen - Partner an der Gitarre, Charlie Fabert. Der Sound wurde von der Blues-Basis der Anfangstage der Musikevolution folgend in Richtung Rock „modernisiert”: Das Ergebnis verblüfft abseits der althergebrachten Zuschreibungen mit einer erstaunlichen Frische. Solang es Bands wie Rozedale gibt, wird der Rock ‘n’ Roll nicht sterben, ob sie nun mit S oder Z geschrieben werden: Dieser tighte Schwung auf Basis guter Songs ist zeitlos.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Michael Köhlmeier: „Matou“
    (Hanser Verlag, München)
    Ein Beitrag von Florian Felix Weyh

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    Hybride in der Evolution
    Sex mit der anderen Art
    Von Michael Lange und Lennart Pyritz

    Hybride (Mischlinge) entstehen, wenn sich Tiere unterschiedlicher Art, Unterart oder Gattung miteinander paaren und dabei (nicht immer fortpflanzungsfähige) Nachkommen entstehen. Die moderne Genomforschung zeigt: Das passiert in der Natur viel häufiger als gedacht - mit tiefgreifenden Auswirkungen auf evolutionäre Prozesse und die Entstehung neuer Arten. In immer stärkerem Ausmaß begünstigen auch wir Menschen Hybridisierung, z.B. wenn Brücken und Kanäle oder das Abschmelzen des arktischen Eises, vorher getrennt lebende Arten in Kontakt bringen, oder wir gebietsfremde Spezies verbreiten. Was bedeutet das für den Artenschutz? Sollten wir gegen die Hybridisierung vorgehen, um Spezies zu schützen - etwa wenn sich Haus- und Wildkatzen paaren? Auf der anderen Seite: Wann entstehen aus Hybriden eigene Arten, die selbst schützenswert sind? Manchmal erscheint die Hybridisierung sogar als Chance, um das Erbgut bedrohter Arten zu bewahren: Als Teilschritt zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns haben Forschende Hybrid-Embryonen der nördlichen und südlichen Unterart erzeugt.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Gegenseitige Befruchtung der Kulturen - Raffael Gadebusch, Leiter des Museums für Asiatische Kunst, über die asiatischen Sammlungen im Humboldt Forum

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    „Wir sind keine Russen“ - Die Enkelgeneration der Deportierten will mitreden

    Endlich! Über die Ungeduld von Autorinnen beim Schreiben und während Corona, die Schriftstellerin Judith Poznan im Gespräch

    Kunst draußen: Rita McBrides 7 Donkeys

    Am Mikrofon: Mascha Drost

  • 18:40 Uhr

    Weichenstellung für Deutschland vor 75 Jahren: Die Gründung der Länder Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 2. Spieltag:
    1899 Hoffenheim - 1. FC Union Berlin
    FC Bayern München - 1. FC Köln

    2. Fußball-Bundesliga, 4. Spieltag:
    Hamburger SV - SV Darmstadt 98
    Erzgebirge Aue - SV Sandhausen
    FC Ingolstadt 04 - 1. FC Nürnberg

    Reiten - FN-Betroffenenrat Sexualisierte Gewalt konstituiert sich

    Volleyball - EM der Frauen: Deutschland - Bulgarien

    Triathlon-Präsident Engelhardt - Bedeutung des Leistungssports nimmt ab

    Paralympics - Wie ist die Stimmung in Japan?
    Paralympics - Interview Heinrich Popow

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Bandsalat, liebevoll zubereitet
    Die Kassette zwischen Nostalgie und Renaissance
    Von Jan Decker
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: Deutschlandfunk 2018

    Kassettenfach öffnen. Kassette einlegen, Play drücken, Sound genießen. So leicht. So analog. So vergangen. Oder vielleicht doch nicht? In den letzten Jahren erlebte die Kassette eine Renaissance. Die vom Erfinder Lou Ottens 1963 vorgestellte Kompaktkassette, ein Tonträger zur elektromagnetischen analogen Aufzeichnung und Wiedergabe von Tonsignalen, ist aus unserem Alltag weitgehend verschwunden. Bis auf wenige Nischen, in denen sie sich hält: in Autoradios zum Beispiel oder als Hörspiel- und Hörbuchkassette für Kinder. Kinderleicht ist ihre Bedienung: Einlegen in das Kassettenfach, Play drücken, los geht’s. Und robust ist sie auch, im Gegensatz zu Schallplatte und CD toleriert sie Hitze und Staub. Bis in die 90er-Jahre war die Kassette eines der meistgenutzten Audiomedien, trotzdem wurde sie durch digitale Techniken vom Markt verdrängt. Doch überraschenderweise erlebt die Kassette gerade bei jungen Bands eine Renaissance als Verbreitungsmedium.

  • 21:05 Uhr

    Open Up-Konzerte
    Schau mir in die Flügel

    Viele verschiedene Miniaturen aus den unterschiedlichsten Musikepochen für Klavier solo
    Luisa Imorde, Klavier
    Christian Schoke, Klavierbauer

    Aufnahme vom 1.7.2021 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    Am Mikrofon: Jonas Zerweck

    Für Außenstehende wirkt es manchmal fast skurril: Wenn Pianistinnen und Pianisten über ihre Beziehungen zu den unterschiedlichsten Instrumenten sprechen, scheinen sie von Freunden, schnellen Bekanntschaften oder sogar Feinden zu sprechen. Kurz: von eigenen Charakteren. Aber ist Konzertflügel nicht Konzertflügel? Wie groß können die Unterschiede schon sein? Im Konzert spielt Luisa Imorde auf einem Steinway- und einem Bösendorfer-Flügel - mal jeweils die gleichen Werke zum Vergleich, mal unterschiedliche, um die jeweiligen Eigenschaften zu zeigen. Mit dabei ist auch der Klavierbauer und -stimmer Christian Schoke. Er kennt beide Instrumente sehr gut und weiß um jeden Unterschied. Zu dritt öffnen die Pianistin, der Klavierbauer und der Moderator die buchstäbliche Blackbox Konzertflügel und sprechen über die Beziehung zwischen Mensch und Instrument.

  • 23:05 Uhr
  • 23:30 Uhr

    Verwundete Soldaten bei den Paralympics

    „Durch den Sport habe ich meinen Körper neu kennengelernt“

    Der Bundeswehr-Soldat Tim Focken hätte bei einem Gefecht in Afghanistan fast sein Leben verloren. Durch das Sportschießen erarbeitete er sich wieder Selbstvertrauen - nun nimmt er an den Paralympics in Tokio teil.

    Tim Focken im Gespräch mit Ronny Blaschke.