"Frisierte Fakten und Skandalspiralen: Medien in der Glaubwürdigkeitskrise"
Im Medienquartett live aus Berlin diskutieren:
Dr. Frauke Gerlach, Direktorin Grimme Institut
Hans Janke, ehemaliger stellvertretender ZDF-Programmdirektor
Dr. Claudia Nothelle, rbb Programmdirektorin
Dr. Hajo Schumacher, Journalist
Am Mikrofon: Christian Floto, Deutschlandfunk
"Deutschlands Beste", "21 Dinge, die man in Berlin erlebt haben muss" und "Hessens spannendste Brücken": Shows wie diese haben in den letzten Wochen dafür gesorgt, dass sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen zu Manipulationen bekennen musste. Da wurden eigene Moderatoren auf vordere Plätze gehievt, Abstimmungsergebnisse für unglaubwürdig erklärt oder aus "sendungsdramaturgischen" oder "redaktionellen" Gründen ad acta gelegt. Und diesmal konnten sich die betroffenen Sender nicht hinter Produktionsfirmen verstecken, sämtliche Shows waren Eigenformate. Seitdem müssen sich die Sender rechtfertigen, haben personelle Konsequenzen gezogen und Besserung gelobt.
Inwiefern haben Sender durch derartige Manipulationen sogar Schaden genommen? Wie ist es um die Glaubwürdigkeit öffentlich-rechtlicher Sender bestellt? Wobei interessanterweise niemand fragt, wie bei den privaten Versionen der Rankingshows eigentlich gearbeitet wird. Eines scheint klar: Die Wirkung solcher Manipulationen geht auch an der Reputation journalistischer Formate nicht vorbei.