Donnerstag, 25. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 02.09.2017

  • 00:05 Uhr

    Der Tote im Fels
    Von Kurt Lanthaler
    Regie: Renate Pitroff
    Mit Gregor Bloeb, Vittorio Alfieri, Andrea Clausen, Doris Goldner, Sigo Lorfeo, Klaus Händl, Roland Jäger u.a.
    Produktion: WDR/ORF/RAI Bozen 2002
    Länge: 49’47

    Bei Bauarbeiten an einem Tunnel in Südtirol wird eine wenige Tage alte Leiche entdeckt.
    Tschonnie Tschenett, Aushilfs-LKW-Fahrer, Ex-Matrose und zufälligerweise am Fundort, als der Tote gefunden wird. Tschonnie bemächtigt sich der Aktentasche des Unbekannten. Damit nehmen die Verwicklungen ihren Lauf. Tschenett ist mit einem Mal konfrontiert mit dubiosen Polizisten, skrupellosen Grundstücksspekulanten, alten und neuen Nazis und allerlei halbseidenen Gestalten. Warum steckt jemand Tschonnies Wohnung in Brand? Welches Interesse hat die schöne Tamara an ihm und was bedeuten die toten Hennen in Bertas Hühnerstall?

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson

    Zu Gast: Der Gitarrist und Singer/Songwriter Nick Mulvey
     
    Vorgestellt: Liederbestenliste September
     
    Global Sound: Neue internationale Singer/Songwriter-Alben
     
    Original im Ohr: Ungewöhnliche Coverversionen
     
    On Tour: Konzerthighlight des Monats

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause
     

    Songs zu schreiben bedeutet für den Briten Nick Mulvey, sich den Grausamkeiten dieser Welt zu widersetzen und musikalische Türen zu anderen Kulturen zu öffnen. Mulvey studierte Musikethnologie in Havanna, war jahrelang Mitglied und Hangspieler des Portico Quartet, bevor er Solopfade einschlug: Im September erscheint sein zweites Album ‚Wake up now‘.

  • 06:05 Uhr

    Neue Mauern? Nach dem Flüchtlingsgipfel in Paris

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    Was tun gegen die verheerende Lage im Jemen? -
    Interview Tankred Stöbe, Ärzte ohne Grenzen

    Frankreichs Reformen - sinnvoll? -
    Interview Gerhard Bosche, Arbeitsmarktforscher, Uni Duisburg-Essen

    Kippt die Brexit-Stimmung in GB? -
    Interview Graham Watson, Liberal Democrats

    Wahl-Duell: zu welchen Bedingungen? -
    Interview Peter Frey, Chefredakteur des ZDF


    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: In Little Rock im US-Bundesstaat Arkansas beginnt der Konflikt um die Aufhebung der Rassentrennung in Schulen

  • 09:10 Uhr

    Mehr als nur ein Modetrend - Männer und ihre Bärte

    Am Mikrofon: Wolf Renschke

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Jazzpianistin Johanna Borchert

    Die Jazzpianistin aus Berlin präpariert gern ihr Klavier und sorgt damit für außergewöhnliche Klangfarben. Ihr Vorbild: Kollege Benoit Delbeq. So wie der französische Pianist drückt Johanna Borchert Stöckchen, Nägelchen und andere kleine Dinge zwischen die Saiten ihres Instruments, die bei ihren Klangabenteuern zu erstaunlichen Ergebnissen führen. Am Klavier experimentiert hat die Tochter einer Multiinstrumentalistin bereits in ihrer Kindheit, Noten vernachlässigte sie geschickt, und heute schätzt das Feuilleton gerade ihre Improvisationskunst sehr. Auch als Sängerin und Komponistin hat sich Johanna Borchert einen Namen gemacht. Ihrem Ruf, unkonventionelle künstlerische Wege zu gehen, ist sie auch in Formationen wie The Big Bang und Little Red Suitcase mühelos gerecht geworden. Den Neuen Deutschen Jazzpreis gewann sie 2012, drei Jahre später erhielt sie den Echo Jazz in der Kategorie Beste Sängerin national. Ihre Ausbildung an der Universität der Künste in Berlin hat sie bereichert durch Aufenthalte in Kalifornien und vor allem in Indien, wo sie Klanggebilde für ihr weiteres Schaffen aufgesogen hat.

  • 11:05 Uhr

    Aufbauhilfe oder Ausverkauf? - Deutsche Investoren in Griechenland
    Von Leila Knüppel und Manfred Götzke

    Die Privatisierung von Staatsunternehmen und Infrastruktur war bei den Verhandlungen um die Griechenland-Hilfspakete stets eine der Grundbedingungen der Troika, vor allem des deutschen Finanzministers Schäuble. Selbst die Syriza-Regierung, der Privatisierungen stets verhasst waren, gab 2015 klein bei und stimmte dem Verkauf von griechischen Häfen und Airports zu. Gerade deutsche Unternehmen haben sich dabei viele ‚Filetstücke‘ gesichert. So übernahm der deutsche Flughafenkonzern Fraport 14 profitable Regionalflughäfen zum Schnäppchenpreis. Auch der zweitgrößte griechische Hafen ist nun Anlageobjekt deutscher Investoren. In der Tourismusbranche freut man sich unterdessen über die wieder steigende Zahl deutscher Urlauber - nach einigen mageren Jahren sind die Hotelbetten erneut weitgehend ausgebucht. Deutsche in Griechenland - gern gesehene Gäste oder Invasoren und Krisengewinnler?

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Nach neuerlichen Festnahmen: Ruf nach Sanktionen gegen die Türkei wird lauter

    Vor dem TV-Duell: Interview mit Frank Stauss, Politikberater

    Auszug Interview der Woche mit Norbert Lammert

    Richard Grenell neuer US-Botschafter in Deutschland

    Harvey und das Schicksal von vier Bäckern

    Flucht vor dem Hass: Situation der Rohingya in Myanmar eskaliert

    Hype um Hillary Clinton's Buch "What happened"

    Sporttelegramm

    Am Mikrofon: Dirk-Oliver Heckmann

  • 13:10 Uhr

    Neue Fluten - Die Welt verschläft den Klimaschutz weiter

    Die Tageszeitung Neue Mauern? Nach dem Flüchtlingsgipfel in Paris

    Neue Bewährungsprobe - Die Arbeitsmarktreform von Präsident Macron

    Neues Kapitel - Die Datenpannen des BKA beim G20-Gipfel

    Am Mikrofon: Anne Raith

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    EU und Afrika - Dialog der Gehörlosen beim Thema Migration

    Türkei und USA - Belastungsprobe in Syrien

    Kanada - Start-ups investieren in Marihuana

    China - Schatten über dem BRICS-Treffen

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Bund oder Länder - Wer soll in der Schulpolitik das Sagen haben?
    'Campus & Karriere' fragt: Sind die Erwartungen an eine Schulpolitik „Made in Berlin“ also zu hoch? Oder wäre die Abschaffung des Kooperationsverbotes tatsächlich schon der erste Schritt zur Verbesserung unseres Schulsystems? Welche Instrumente brauchen wir, um unser Schulsystem vergleichbarer und am Ende noch besser zu machen?

    Gesprächsgäste:
    Jörg Dräger, Vorsitzender der Bertelsmann-Stiftung und ehemaliger parteiloser Wissenschaftssenator von Hamburg
    Professor Olaf Köller, Bildungsforscher an der Universität Kiel
    Robert Rauh, Buchautor und Gymnasiallehrer in Berlin
    Am Mikrofon: Regina Brinkmann

    Beiträge:
    Warum sollte sich der Bund in die Schulpolitik stärker einbringen?
    Umfrage unter Eltern in Frankfurt

    Sperrig und unbeliebt
    Was verbirgt sich hinter dem Kooperationsverbot?

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    „Die Leute interessieren keine Zuständigkeiten, sondern die Zustände,“ erklärte SPD Kanzlerkandidat Martin Schulz in dieser Woche. Damit die Zustände in den Schulen endlich besser werden, sollten Bund und Länder in der Schulpolitik endlich zusammenarbeiten dürfen. Damit rennt er bei vielen Betroffenen sicherlich offene Türen ein. In Umfragen plädiert nämlich eine große Mehrheit der Eltern immer wieder dafür, dass der Bund in der Schulpolitik das Heft in die Hand nehmen solle. Dann gäbe es einheitliche Lehrpläne und Schulformen, der föderale Schuldschungel würde gelichtet, so die verbreitete Hoffnung. Bildungsforscher Olaf Köller dämpft die Erwartungen. Aus seiner Sicht werden Schulen nicht automatisch besser, nur weil die Vorgaben vom Bund kommen. Vielmehr hätten sich die Länder mit Bildungsstandards und anderen Instrumenten längst auf den Weg gemacht, um die gewünschte Vergleichbarkeit zu schaffen.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    „Ideal ist nichts“ - Das Augsburger Newcomer-Trio Zimt
    Die Lieder von Zimt tragen gewichtig-spröde Titel wie „Wohlstand“ oder „Empathielosigkeit“. Dahinter steckt aber ein lässiger, betont unfertiger Sound aus Schlagzeug, Bass und Synthesizern, irgendwo zwischen Punk und Pop, an den Wave der 80er erinnernd und doch nicht retro. Im Gespräch erklären sie ihre Wurzeln - und wie Augsburg zu lässigem Punkpop steht.

    „Es ist eine düstere Zeit in Amerika“ - Das neue Album von The National
    Auf „Sleep Well Beast“ greifen The National die politische und gesellschaftliche Situation in den USA eher zwischen den Zeilen auf. Im Corsogespräch aber kommentiert Sänger Matt Berninger neben den Veränderungen in New York, der Gelassenheit des Ruhms und den Bahnschienen seiner Kindheit sehr deutlich den grassierenden Rassismus, Sexismus und das „Symptom Donald Trump“.

    Seximus mit Bubi-Charme - Zum kommenden Album von Erfolgsrapper Cro
    Nächsten Freitag erscheint mit viel Promotionwirbel „tru.“, das dritte Studioalbum von Deutschlands charts-, radio- und teenietauglichstem Rapper Cro, dem Mann mit der Pandamaske. Im Juni versetzte der Schwabe seine Fans in helle Aufregung, als er in einem Video anzudeuten schien, die Maske könnte bald fallen. Tim Baumann hat „tru.“ gehört - und demaskiert Cro jetzt schon.

    Am Mikrofon: Bernd Lechler

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat September

    Nikolaus Heidelbach: Schornsteiner, (Beltz & Gelberg)
    William Grill: Die Wölfe von Currumpaw, (NordSüd Verlag)
    Birgitte Findakly/Lewis Trondheim: Mohnblumen aus dem Irak, (Reprodukt)
    John Boyne: Der Junge auf dem Berg, (Fischer Verlag)
    Alina Bronsky: Und du kommst auch drin vor, (dtv junior)
    Clémentine Beauvais: Die Königinnen der Würstchen, (Carlsen)
    Bibi Dumon Tak/Annemarie van Haeringen: Mikas Himmel, (Gerstenberg)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Live von der IFA in Berlin

    Virtual Reality im Fernsehen

    360 Grad Produktionstechnik

    Sicherheitsprodukte für Smart-Home-Systeme

    Sternzeit, 02. September 2017
    Mondrakete zu Besuch

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Wird die Wahl im Netz entschieden? Der Kampagnen- und PR-Berater Julius van de Laar und der Politikwissenschaftler Mathias König im Gespräch
    Am Mikrofon: Stefan Koldehoff

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Expressionistische Utopien" - Erste umfassende Einzelausstellung mit Werken des Künstlers Wenzel Hablik in Berlin

    „Dienstbare Geister“ - Eine Hörinstallation als Uraufführung bei der Ruhrtriennale

    Die Parteien und ihr Kulturprogramm - Die FDP

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:10 Uhr

    Weitere Deutsche in der Türkei festgenommen

    Ruf nach Sanktionen gegen Ankara wird lauter

    Richard Grenell wird US-Botschafter in Berlin

    Muslime fliehen aus Myanmar

    Indien von Flutkatastrophe heimgesucht

    Opfer von Harvey hoffen auf Trump

    Frankfurt bereitet Bomben-Entschärfung vor

    Sporttelegramm

  • 18:40 Uhr

    Die Energieinsel - Eine Idee aus der Not heraus

  • 19:05 Uhr

    Zu wenig Empathie? Präsident Trump zum zweiten Mal im Katastrophengebiet von Houston

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Nach den WM-Qualifikationsspiele
    Tennis - US Open
    Formel 1 - Großer Preis von Italien in Monza: Qualifiying
    Box - WM in Hamburg
    Basketball - EM in Israel: Georgien - Deutschland
    Beachvolleyball - Deutsche Meisterschaften am Timmendorfer Strand
    Volleyball - EM der Männer in Polen, Halbfinale: Serbien - Deutschland
    Badminton - Karriereende von Marc Zwiebler
    Leichtathletik - Flug- und Speedshow in Berlin
    Gründung FINA-Athletenvertretung
    Fußball - Syrische Nationalmannschaft

    Am Mikrofon: Klaas Reese

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Follower
    Von Eugen Ruge
    Regie: Ulrich Lampen
    Mit Ulrich Matthes, Dörte Lyssewski, Patrick Güldenberg, Andreas Schmidt, u.a.
    Produktion: MDR 2017
    Länge: 88‘57‘‘

    anschließend:
    Hörspielmagazin
    Neues aus der Welt der akustischen Kunst

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

    Die Begründung der Jury:
    „Es ist nicht die ferne Zukunft, die Eugen Ruge in der Hörspielbearbeitung seines gleichnamigen Romans ‚Follower‘ in den Blick nimmt. Vielmehr blickt er in den dystopischen Abgrund unserer Zeit.
    Ein neuer Tag des Jahres 2055 beginnt für Nio Schulz, Marketer für ‚True Barefoot Running‘, ein Produkt, dessen Simplizität nur ein weiteres Glücksversprechen in einer überkomplexen Konsumwelt darstellt, in der nichts mehr wirklich relevant zu sein scheint. Der permanente Subtext seiner Datenbrille begleitet Nio durch den Tag und verbindet ihn mit allen Lebensbereichen, fordert seine ganze Aufmerksamkeit, seine ‚Gefolgschaft' und verwischt die Spur und die Folgen seines eigenen Handelns. Ruge zeichnet ein beunruhigend gegenwärtiges Bild einer durch und durch kommerzialisierten Gesellschaft, in der die Nachricht vom Tod des eigenen Großvaters zum Eintrag im Newsfeed degeneriert und die konsumistische Perversion im ‚Recht auf die Verwertung des eigenen Todes‘ kulminiert.
    Die enervierende, von Ulrich Lampen präzise gestaltete Klanglandschaft hält die Hörer im nie abreißenden Informationsfluss gefangen - leitmotivisch als digitale nicht abschaltbare Zeitfliege der Marke Universe sonifiziert.
    In einem zweiten Erzählstrang werden die Vorfahren Nio Schulzes in einer kontinuierlichen Abfolge vom 17. Jh. an vorgestellt. Die genealogische Anrufung gestaltet Ulrich Matthes - man möchte fast sagen: ‚barfuß‘.
    Ohne Musik und Geräusche. Konzentriert auf Ursache und Wirkung und die begreifbaren Konsequenzen von Leben und Tod, deren eine schließlich die Geburt des Großvaters von Nio Schulz ist. In diesem Fixpunkt treffen sich die Erzählungen, und für Nio eröffnet sich eine neue Option: den Bruch mit seiner bisherigen Welt zu vollziehen.“

  • 22:05 Uhr

    Der schwedische Komponist Sven-David Sandström
    Sitzend zur Rechten Bachs
    Von Lutz Lesle

    Sven-David Sandström, geboren 1942 im schwedischen Motala, sieht seine Passion in der Kirchenmusik. Der einstige Kompositionsschüler von Ingvar Lidholm orientiert sich bei seinen Messkompositionen gern bei Händel und Bach. Allerdings weniger klanglich, sondern bezüglich der Textwahl. Internationale Aufmerksamkeit errang er erstmals 1974 bei den Weltmusiktagen in Amsterdam. Sandström lehrte Komposition in Stockholm, später im amerikanischen Bloomington. Anlässlich seines 75. Geburtstags im Oktober 2017 feiert ihn Schweden mit Uraufführungen.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Über alle Grenzen hinaus
    Die Lange Nacht über die drei Leben der Ärztin Ingeborg Rapoport
    Von Jochanan Shelliem
    Regie: Jochanan Shelliem

    2015 legt die älteste Doktorandin der Welt am Universitätsklinikum Eppendorf ihre mündliche Prüfung zur Promotion noch einmal ab und erhält mit fast 80 Jahren Verzögerung ihren zweiten Doktortitel, der eigentlich ihr erster gewesen war. Geboren wurde die Hamburgerin Ingeborg Syllm im November 1912 in Kamerun. Sie studierte Medizin und schloss 1938 ihre Doktorarbeit an der Universitätsklinik von Hamburg-Eppendorf über die damalige Arme-Leute-Seuche Diphtherie ab. Als ihr die Nazis untersagten, die mündliche Prüfung abzulegen, reiste sie mit 38 Reichsmark in der Tasche allein in die USA. In New York und Cincinnati studiert sie noch einmal, lernt in der Ambulanz von Brooklyn das Elend von Familien kennen und wird an die beste Kinderklinik der USA berufen, wo sie dem jüdischen Biochemiker Mitja Rapoport begegnet, dem sie ihr Leben lang die Treue halten wird. Für die Kommunistische Partei der USA besuchen beide Slums und diskutieren sonntags in Arbeiterschlafzimmern über eine bessere Welt. Vier Kinder gehen aus dieser Ehe hervor. Als beide 1950 den Stockholmer Appell zur Ächtung von Atomwaffen unterzeichnen, droht ihnen die Vorladung vor das McCarthy Komitee. Bei Nacht und Nebel verlässt die Familie New York. Schließlich geht sie nach Ostberlin, wo Mitja Rapoport die Naturwissenschaften der DDR maßgeblich prägt und Ingeborg Syllm-Rapoport die Kinderheilkunde der Charité revolutioniert. In der ‚Langen Nacht‘ über die Ärztin Ingeborg Syllm-Rapoport, die vor wenigen Monaten im Alter von 104 Jahren verstarb, reflektiert die sich differenziert erinnernde feine alte Dame ihren lebenslangen Kampf für eine humane und gerechte Welt.