Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 15.09.2018

  • 00:05 Uhr

    Science Fiction
    An der Eisgrenze
    Von Hermann Ebeling
    Regie: Andreas Weber-Schäfer
    Mit Marie-Luise Etzel, Heinz Schacht, Heidemarie Rohweder, Hans Peter Hallwachs, Gert Haucke, Walter Renneisen und Friedrich Dauscher
    Produktion: SDR 1981
    Länge: ca. 54‘

    Die vierte Warmzeit, in der sich die Weltzivilisation entwickelt hatte, ist zu Ende gegangen. Das Eis dringt weiter nach Süden vor. Während die Regierung immer noch von einer vorübergehenden Änderung des Großraumklimas spricht, glauben die betroffenen Menschen nicht mehr an Besserung.
    Die Eisgrenze verläuft mitten durch Europa, doch im Süden, jenseits der Tundra, wird nie über den Norden berichtet. Die wenigen Menschen, die dort in klirrender Kälte noch ausharren, fühlen sich vergessen. Große Flächen ehemals bewohnter Gebiete sind bereits unter den Eismassen begraben, die vordringenden Gletscher
    zerstören alles, was ihnen im Weg steht. Im Grenzgebiet, das nur mit einer speziellen Genehmigung betreten oder verlassen werden darf, sind Lebensmittel rar, Unterkünfte kaum noch bewohnbar. Das Sekretariat für Wetter und Energie beauftragt seine Mitarbeiterin Carla Cavallero, über die Tätigkeit der Klimastation in einer dieser Siedlungen zu berichten. Durch Eis und Schneesturm wird Carla von einem gewissem Duschek zu einer Ruine gelotst, in deren Keller Dr. Feininger haust. Feininger, der Leiter der Klimastation, ist ein anerkannter Klimatologe, der einst mit seiner ‚Kritik der Eiszeittheorie’ Aufsehen erregt hatte. Hier am Ort arbeitet er anscheinend so diskret, dass niemand weiß, was er eigentlich treibt. Da der schroffe Eigenbrötler Feininger sich vehement gegen jegliche Gesellschaft wehrt, versucht Carla, über Duschek an ihn heranzukommen. Er erklärt ihr, dass in dieser Siedlung ein jeder zum Goldgräber wird und nur noch aus Egoismus, Gier und Berechnung handelt. Duschek selber lebt vom Schmuggel, und sogar Feininger betreibt krumme Geschäfte. Aber auch Carla ist in Bezug auf ihre Absichten nicht ganz aufrichtig.

  • 01:05 Uhr

    Jazz

    Vom Festhalten der Zeit
    "La France Underground": Serge Loupien über die Zeit der Utopien (1965-1979)
    Neues von der französischen Jazzszene
    "End To End": Barre Phillips, ein Philosoph am Kontrabass
    "Enfant terrible": John Zorn zum 65. Geburtstag
    Am Mikrofon: Karl Lippegaus

  • 06:05 Uhr

    Verquere Debatte - Der Fall Maaßen und die Folgen

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pfarrer Gotthard Fuchs, Wiesbaden
    Katholische Kirche

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen


    Am Mikrofon: Ann-Kathrin Büüsker

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Die Neue Nationalgalerie in Berlin wird eröffnet

  • 09:10 Uhr

    Schwimmen lernen - Bäder-Schließungen und Burkini-Debatte

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Jazzpianist Michael Wollny

    Der 1978 in Schweinfurt geborene Michael Wollny wird schon heute mit Jazzgrößen wie Albert Mangelsdorff auf eine Stufe gestellt. Zunächst klassisch ausgebildet, kam er erst in seiner Studienzeit zum Jazz. Jazzmusiker wie Chris Beier und Heinz Sauer, John Taylor und Walter Norris zählen zu seinen wichtigen Lehrern. Sowohl als Solist als auch als Triospieler wurde Michael Wollny vielfach mit diversen Preisen ausgezeichnet. Seine CD-Einspielungen landeten häufig bereits bei der Veröffentlichung auf dem 1. Platz der Jazz-Albumcharts. Heute lebt Michael Wollny in Leipzig und hat an der dortigen Musikhochschule eine Professur inne.

  • 11:05 Uhr

    Getroffene Slowakei - Ein Land kämpft für mehr Anstand
    Mit Reportagen von Kilian Kirchgeßner

    Die Ermordung des investigativen Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten hat die Slowakei schwer erschüttert. Seitdem ist nichts mehr, wie es vorher war: Die Regierung ist gestürzt, Zehntausende Bürger fordern eine moralische Wende - und vor allem engagieren sie sich stärker als zuvor für das Gemeinwesen. Die dunklen Praktiken, die über Jahre hinweg mehr oder weniger offen sichtbar waren, wollen sie nun nicht mehr hinnehmen: Stattdessen nehmen sie den Kampf auf gegen korrupte Politiker, unsaubere Ausschreibungen, Subventionsbetrug und dubiose Geschäftsleute. Manche vergleichen die Demonstrationen mit der politischen Wende im Jahr 1989 - wobei diesmal noch völlig offen ist, ob der Atem der Bürger lang genug ist.

  • 13:10 Uhr

    Verquere Debatte - Der Fall Maaßen und die Folgen

    Wir und die anderen - Die deutsche Verantwortung in Syrien

    Bewegte Zeiten - Zur Lage der Europäischen Union

    Alles andere als krisenfest - Das Finanzsystem 10 Jahre nach der Lehman-Pleite

    Am Mikrofon: Anne Raith

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Funkstille - Beziehungen zwischen Trump und Palästinensern auf neuem Tiefpunkt

    Bürgermeisterin von Tunis - Die Frau mit der Herkules-Aufgabe

    Justiz im Kongo: Gerechtigkeit nur gegen Geld

    Uiguren in China: Umerziehung durch Patriotismusschulung in Xinjiang

    Am Mikrofon:: Katrin Michaelsen

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Mathe, Mainstream oder eine neue Moral?
    Wie die Finanzkrise verändert hat, was in der Ökonomie gelehrt wird
    ,Campus und Karriere' fragt: Brauchen zukünftige Ökonomen mehr Verhaltens- und Post-Wachstums-Ökonomie; mehr Gemeinwohlorientierung und Ethik? Welche Spuren hat die Finanzkrise an den Universitäten und Fachhochschulen hinterlassen? Lernen Ökonomie-Studierende dort heute anderes?

    Gesprächsgäste:
    Henrike Meyer, Netzwerk Plurale Ökonomik, promoviert am Institut für Wirtschaftsforschung in Halle
    Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Leiter des ZÖBiS, Zentrums für Ökonomische Bildung, Universität Siegen
    Prof. Dr. Achim Wambach, Vorsitzender des Verein für Socialpolitik und Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung
    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

    Beitrag:
    Mehr Wachstum, mehr Geld
    Ist das Wirtschaftsstudium in Deutschland zu einseitig? Nachgefragt bei Studierenden aus Frankfurt

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    "Why did nobody see this coming“, fragte die Queen nach der Finanzkrise an der London School of Economics. Die Wirtschaftswissenschaftler waren davon vor zehn Jahren überrascht worden. Viele warfen ihnen eine Mitverantwortung vor: Realitätsferne Modelle und zu viel Mathe prägten das wirtschaftswissenschaftliche Studium. Wie hat es sich seither verändert?

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    ,Sand-Man' für das Universum - Neues Album des Künstlers und Musikers Lonnie Holley
    Mit Müllkunst und Musik für die Gemeinschaft - Der afroamerikanische Multikünstler Lonnie Holley singt und improvisiert gegen Umweltverschmutzung und für das ,Mutterschiff Erde' in der Tradition der Last Poets, Musiker und Dichter seit den 60ern. Seine Sandskulpturen standen schon im Weißen Haus.

    „Ich bin ein Hippie und glaube an friedliches Miteinander" - Das neue Album von Dota Kehr
    Auf ihrem achten Album ,Die Freiheit' setzt sich die Kleingeldprinzessin mit nahezu allen drängenden Problemen der Gegenwart auseinander: Rassismus, Sexismus, Umweltverschmutzung. Die Songs sind dennoch unterhaltsam und optimistisch und musikalisch noch einmal facettenreicher als früher geraten. Statt auf Konfrontation setzt Dota auf den Dialog, auch mit Rechten. Böse Kommentare müsse man dann eben aushalten, bis man auch Menschen mit anderer Meinung überzeugt habe, sagt die 39-jährige Sängerin.

    „Ein Fall von Torschlusspanik?“ - Nick Mason auf Tour in Deutschland
    Nach David Gilmour und Roger Waters will es auch Pink-Floyd-Drummer Nick Mason noch einmal wissen - mit gleich drei Projekten auf einmal: Einem Boxset seiner drei Solo-Alben aus den frühen 80ern. Und gerade ist er auf Deutschlandtour und eröffnet die Ausstellung ,Their Mortal Remains' in Dortmund

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Lauren Price: "Bad Boy Stole My Bra"
    Aus dem Englischen von Bettina Spangler
    (Heyne fliegt, München)

    Sabine Schoder: "Liebe ist so scheißkompliziert"
    (S. Fischer Kinder- und Jugendtaschenbuch, Frankfurt a.M.)
    Ein Beitrag von Miriam Zeh über Feminismus in Kinderbüchern

    Martin Baltscheit: „Der kleine Prinz feiert Weihnachten“
    (Karl Rauch Verlag, Düsseldorf)
    Ein Beitrag von Dina Netz

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Schwerpunkt:
    Kontrollverlust
    Wenn asiatische Prozessoren zum Sicherheitsrisiko werden

    Deckel auf
    Wissenschaftler fordern offene Hardware-Entwicklung

    Neuland
    Brüssel muss sich mit der Hardwareindustrie beschäftigen

    Hier gemacht
    Warum eine eigene Hardwareindustrie sicherheitsrelevant ist
    Interview mit Hannes Federrath, Gesellschaft für Informatik

    Das Digitale Logbuch - Neid-Raider

    Info-Update

    Sternzeit 15. September 2018
    Licht aus - für Sterne und Insekten!

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Nur Nein heißt Nein: Soll die Organspende Normalfall werden?
    Der Medizinethiker Jochen Vollmann und Rigmar Osterkamp, Vorstandsvize des Vereins „Gegen den Tod auf der Organwarteliste“, im Gespräch
    Am Mikrofon: Birgid Becker

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Verdis größte Oper - Florian Lutz inszeniert in Halle Verdis "Requiem"

    Rede und Gegenrede - PeterLichts neuer "Tartuffe" nach Molière am Theater Basel

    Malen ohne Umschweife - Das Museum Ludwig Köln zeigt Gabriele Münter

    Zur Zukunft der Bibliotheken - Die Next Library Conference in Berlin

    Hochhäuser versus Welterbe: Unesco-Streit um Prag

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Geschichte aktuell: Als die Banken gerettet wurden - Vor 10 Jahren: Beginn der weltweiten Finanzkrise

  • 20:05 Uhr

    Sodom und Gomorrha (2/3)
    Die Küsten von Balbec
    Nach dem Roman von Marcel Proust
    Aus dem Französischen von Bernd-Jürgen Fischer
    Bearbeitung: Manfred Hess, Hermann Kretzschmar
    Komposition: Hermann Kretzschmar
    Regie: Iris Drögekamp
    Mit Michael Rotschopf, Lilith Stangenberg, Gerd Wameling, Stefan Konarske, Corinna Kirchhoff, Tina Engel, Leslie Malton u.a.
    Produktion: SWR/Dlf 2018
    Länge: ca 114'13
    (Ursendung)
    (Teil 3 am 22.9.2018)

    „Prousts ,Suche nach der verlorenen Zeit’ ist nicht nur ein grandioser Roman, sondern auch der perfekte Ratgeber für alle Lebenslagen.” (Alain de Botton) Der vierte Roman aus Marcel Prousts ,À la recherche du temps perdu’ heißt ,Sodom und Gomorrha I’, erschienen in zwei Bänden zwischen 1920 und 1921. Im Alten Testament sind mit diesen Namen Städte benannt, die Gott unter einem Regen aus Feuer und Schwefel begrub, weil sie sich der Sünde hingegeben haben. Im Stadtpalais der hochadligen Familie der Guermantes hat sich für Marcel, den Ich-Erzähler, zuvor die mondäne Welt der exquisiten Gesellschaft erschlossen. Jetzt ist es Ausgangspunkt seiner Entdeckung der Welten von Sodom als der der männlichen und Gomorrha als der der weiblichen Homosexualität. Er beobachtet hier die zufällige Begegnung des Décadent Baron de Charlus und des Westenmachers Jupien: Trotz aller Standesunterschiede erkennen sie einander plötzlich und nutzen sofort die Gelegenheit zum Sex. Marcel dechiffriert ab da auf der Soirée der Prinzessin de Guermantes die Gäste als Leidende und Lächerliche im Spiel des (gleich)geschlechtlichen Begehrens. Die ‚Recherche‘ erzählt weiter: von Marcels Liebe zu der jungen und koketten Albertine Simonet, von seiner krankhaften Eifersucht bei dem Verdacht, sie begehre Frauen wie Mademoiselle Vinteuil, von Marcels Heiratsentschluss, von der Beziehung Charlus zum Geiger Morel, den Reisen in die Normandie nach Balbec, dem kunstsinnigen Salon der Aufsteigerin Madame Verdurin; schließlich von der Unbeständigkeit der Herzen und der vernichtenden Wirkung der Zeit. Die Hörspielfassung wahrt die Eckpfeiler des Handlungs- und Erzählverlaufs. Sie kürzt aber radikal, um Platz zu schaffen: für umfangreiche akustische Tableaus entlang der Satzkonstruktionen, die den Proust‘schen Erinnerungsprozess in all seiner Heterogenität belassen, in all seiner Komik und Unbarmherzigkeit. Das Hörspiel basiert auf der neuen Übersetzung der ,Recherche’ durch Bernd-Jürgen Fischer, die 2016 abgeschlossen wurde.

  • 22:05 Uhr

    Konfrontation mit sich selbst
    Sabine Liebner erkundet Mauricio Kagels Klavierwerk
    Von Yvonne Petitpierre

    1961 schrieb Mauricio Kagel das Klavierstück ,Metapiece’. In simultanen Zusammenhängen mit anderen Werken gespielt, wird es ,Mimetics’ genannt. Die Münchner Pianistin Sabine Liebner nähert sich Kagel zehn Jahre nach dessen Tod, indem sie dieses Stück mit anderer Tastenmusik des Komponisten kombiniert. In ihrem beim Label Wergo erschienenen Kagel-Projekt findet sich besagtes Werk gleich mehrere Male. Entweder erklingt ,Metapiece’ als ,Mimetics’ Satz für Satz mit einem anderen mehrsätzigen Opus verschränkt oder ein wieder anderes Werk überlagernd. Auf dieser höchst eigenen Klangreise durch Kagels pianistisches Oeuvre begegnet man höchst Unterschiedlichem, und ein vielgestaltiges Panorama entfaltet sich - von Kagels ersten Klavierstücken aus den 1950er-Jahren bis zur großen Klavieretüde ,an tasten’ von 1977.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Die Seelen eines Migranten
    Eine Lange Nacht mit dem Erzähler Michael Ondaatje
    Von Dietrich Leube
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Das Fragment, das Undefinierbare und das Mehrdeutige sind wesentliche Merkmale moderner Kunst. In der Literatur hat kaum jemand diese Zeichen der Zeit so klar gesehen wie Michael Ondaatje, der kanadische Schriftsteller holländisch-tamilisch-singhalesischer Abstammung. In seinen Prosawerken gibt es weder zusammenhängende Abläufe, noch klare Perspektiven. Erinnerungen sind lückenhaft. Bruchstücke von Schicksalen werden zu Collagen montiert, Exkurse über absonderliche Themen, Gedichte, Briefe, Aphorismen, Reportagen, dramatische filmartige Szenen eingeschoben. Manchmal verknüpfen sich diese Elemente zu einer Handlung, dann wieder bleiben sie der Spekulation des Lesers überlassen. Doch so zufällig, wie sich die Figuren der Geschichten zu begegnen scheinen, um dann aus dem Blickfeld des Lesers zu verschwinden, so überraschend können sie auch wieder auftauchen. Nicht von ungefähr sind viele Protagonisten Migranten wie der Autor selbst: die Krankenschwester oder der ungarische Spion in ,Der englische Patient', die heldenhaften Arbeiter im Roman ,In der Haut eines Löwen', die sich am Aufbau Torontos beteiligen, oder das Trio der Waisen in ,Divisadero'. „Ich habe eine große Schwäche für Promenadenmischungen“, hat Ondaatje einmal in einem Interview bekannt.