Die Suche nach Tiefe und Schönheit
Ein Portrait des Pianisten Hubert Nuss
Von Karsten Mützelfeldt
Klavier, Bass, Schlagzeug - das am weitesten verbreitete Instrumentalgenre des Jazz kennt keinen Aufnahmestopp. Besonders Pianisten tragen das Risiko, im Meer der Triumvirate unterzugehen. Tiefgang ist da immer noch der überzeugendste Weg, der nivellierenden Oberfläche zu entgehen. Das beherzigt Hubert Nuss auch auf der aktuellen CD mit dem eher nüchternen Titel ,Standards and Other Stories’. Schon sein Debüt ließ aufhorchen und tief blicken: ,The Shimmering Colours of the Stained Glass’. Auf den ebenfalls mit John Goldsby und John Riley eingespielten Nachfolgealben ,The Underwater Poet’, ,Feed the Birds’ und ,The Book of Colours’ verfeinerte er die Kunst, Harmonien leuchten zu lassen. „Ein Akkord“, so Nuss, „ist mehr als die Summe seiner einzelnen Teile. Die Einzelheiten nimmst du nicht wahr, nur das Schillern der Farben“.