Donnerstag, 18. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 02.09.2018

  • 00:05 Uhr

    „Ich bin völlig erschöpft von meinem äußeren Leben ...“
    Eine Lange Nacht über Franz Liszt
    Von Barbara Giese
    Regie: Beate Bartlewski

    „Das moderne Weltkind. Der Dämon des äußeren Erfolges verwirrt ihn immer wieder“, so schrieb Richard Wagner über den 1811 im österreich-ungarischen Burgenland geborenen Franz Liszt. Eigentlich wollte er Geistlicher werden, aber der ehrgeizige Vater sah in dem schwächlichen Kind den Künstler und ließ ihn bei dem bekannten Klavierpädagogen Carl Czerny unterrichten, dessen Etüden den Klavierschülern bis heute bestens bekannt sind. Anschließend ging Liszt auf Konzerttourneen durch Europa, um Geld für die Familie zu verdienen. Nach dem Tod des Vaters und einer verbotenen ersten Liebe hatte Liszt viele Affären. Exzentrische, gebildete und oft auch hysterische Frauen faszinierten ihn. Nur mit zwei Partnerinnen hat er über einen längeren Zeitraum zusammengelebt. Mit der ersten Lebensgefährtin Marie d‘Agoult hatte Liszt drei Kinder. Seine Tochter Cosima heiratete gegen seinen Willen Richard Wagner. Überraschend beendete Liszt seine Virtuosenlaufbahn auf dem Höhepunkt seines Erfolges, um sich als Komponist und Kapellmeister an den Weimarer Hof zu verpflichten und sorgte zusammen mit seiner zweiten Lebensgefährtin, Fürstin Carolyne Sayn Wittgenstein, für das Silberne Zeitalter der Tonkunst. Bis an sein Lebensende 1886 reiste er scheinbar ruhelos zwischen Rom, Budapest und Weimar. Marie d‘Agoult erkannte schon früh: „Nie wird Frauenliebe ihm genügen, ihn zu trösten.“ Populäre Werke von ihm sind die ‚Ungarischen Rhapsodien‘ und der ‚Liebestraum‘. Die in die Moderne weisenden Kompositionen, die kunstvollen Lieder und die geistliche Musik hingegen sind nahezu unbekannt geblieben.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Ludwigsburger Schlossfestspiele 2017

    Marin Marais
    'Tempête' aus der Oper 'Alcione'

    Michel-Richard Delalande
    Divertissement 'Les Fontaines de Versailles' (Ausschnitt)

    Georg Philipp Telemann
    Suite D-Dur TWV 55:C3 'Hamburger Ebb' und Flut'

    Georg Friedrich Händel
    'Wassermusik'. Suite Nr. 3 G-Dur, HWV 350

    Akademie für Alte Musik Berlin
    Leitung: Georg Kallweit

    Aufnahme vom 10.6.2017 aus dem Ordenssaal, Residenzschloss Ludwigsburg

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Richard Strauss
    'Aus Italien'. Sinfonische Fantasie für großes Orchester, op. 16
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Ariane Matiakh

  • 06:05 Uhr

    Wenn Maschinen töten

  • 06:10 Uhr

    Anonymus
    'Credo in unum Deum' zu 4 Stimmen
    Ensemble Gilles Binchois
    Leitung: Dominique Vellard

    Joao Lourenço Rebelo
    'Laudate Dominum'. Vesper-Psalm zu 10 Stimmen
    Huelgas Ensemble
    Leitung: Paul van Nevel

    Georg Friedrich Händel
    Konzert für Orgel und Orchester Nr. 5 g-Moll, HWV 310
    Lorenzo Ghielmi, Orgel
    La Divina Armonia
    Leitung: Lorenzo Ghielmi

    Johann Sebastian Bach
    'Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe'. Kantate am 14. Sonntag nach Trinitatis, BWV 25
    Gerd Türk, Tenor
    Yukari Nonoshita, Sopran
    Chor des Bach Collegium Japan
    Concerto Palatino
    Bach Collegium Japan
    Leitung: Masaaki Suzuki

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Ärger mit der Stunde - Die Zeitumstellung steht zur Diskussion

    Braucht Deutschland eine linke Sammlungsbewegung? Ein Interview mit dem Philosophen Lutz Wingert

    Der NSU und das Staatsversagen. Ein Interview mit dem Publizisten Tanjev Schultz

    Sachsen gegen rechts. Ein Interview mit dem Musiker Sebastian Krumbiegel

    Denk ich an Deutschland: Das Schriftstellerpaar Iny Lorentz

    Am Mikrofon: Birgid Becker

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Digitale Gefährten. Dürfen Roboter Menschen pflegen?
    Von Andreas Beckmann und Regina Kusch
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 20 Jahren: Der Internationale Strafgerichtshof für Ruanda spricht erstmals einen Angeklagten des Völkermordes für schuldig

  • 09:30 Uhr

    Das Potenzial von Teeküche und Kantine
    Die Philosophin und Sozialwissenschaftlerin Lisa Herzog im Gespräch mit Sibylle Salewski über eine politische Theorie des Wissens

    Seit jeher beschäftigen sich Philosophen mit der Frage, wie wir zu Wissen gelangen, und Politikwissenschaftler versuchen zu ergründen, wie eine gerechte Gesellschaft aussehen könnte. Die Professorin für Politische Philosophie und Theorie Lisa Herzog verbindet beides miteinander. Der Zugang zu Wissen ist eine Frage der Gerechtigkeit. Um mitentscheiden zu können, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen, um an demokratischen Prozessen teilnehmen zu können, müssen wir wissen, was wahr ist und was nicht. Doch Wissen wird heute anders gewonnen und verbreitet, als noch vor wenigen Jahren: Jeder kann im Netz publizieren, Inhalte werden in Echtzeit weltweit verbreitet, durch Computeralgorithmen gewonnene Erkenntnisse führen nicht nur zu personalisierten Newsfeeds oder Film-Vorschlägen, sie werden auch zunehmend dafür eingesetzt zu entscheiden, wer kreditwürdig ist, welche medizinische Diagnose ein Arzt stellt oder wo verstärkte Polizeikontrollen stattfinden sollten.

    Diese neuen Formen von Wissen zu gewinnen und zu verbreiten, zwingen uns dazu, das Verhältnis von Politik und Wahrheit neu zu denken. Im digitalen Zeitalter lässt sich Wissen auf ganz neue Arten verschleiern und manipulieren. Diese Prozesse haben bei den jüngsten Wellen des Populismus eine große Rolle gespielt, vom Brexit über den Aufstieg der AfD bis hin zur Wahl Donald Trumps. Lisa Herzog entwirft eine politische Theorie des Wissens, in der es um die Frage geht, wie Wahrheit und moralische Entscheidungsprozesse im Zeitalter der Digitalisierung zusammenspielen. Lisa Herzog ist Philosophin und Sozialwissenschaftlerin. Sie hat die Professur für Politische Philosophie und Theorie an der Hochschule für Politik München inne. In Kürze erscheint ihr Buch ,Reclaiming the System. Moral Responsibility, Divided Labor, and the Role of Organizations in Society’ bei Oxford University Press.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche Heilig Geist in Berlin-Westend
    Predigt: Pater Norbert Cuypers
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Alexander Gauland, Ko-Bundessprecher der AfD und Ko-Vorsitzender der AfD Bundestagsfraktion

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    In der "Deitscherei"
    Zu Besuch bei den Pennsylvaniadeutschen

    Europäische Gedanken unterm Tiroler Gipfelkreuz
    Österreichisch-italienische Begegnung im Hochpustertal

    Kult und Tradition
    Warum der Panamahut aus Ecuador kommt

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Literaturwissenschaftlerin Sandra Richter im Gespräch mit Klaus Pilger

    Eine „bestens vernetzte Geisteswissenschaftlerin“ wurde Sandra Richter von der Kulturstaatsministerin Monika Grütters genannt. Und zwar nachdem die Stuttgarter Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft zur neuen Leiterin des traditionsreichen Deutschen Literaturarchivs in Marbach gekürt worden war. Im Januar 2019 wird Sandra Richter ihre neue Tätigkeit antreten. Sandra Richter, Jahrgang 1973, war einst Deutschlands jüngste Lehrstuhlinhaberin. Neben Germanistik hat sie auch Politische Wissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte in Hamburg studiert. Sie habilitierte sich 2003 mit einer Arbeit über Poetik und Ästhetik von Novalis bis Rilke. Sandra Richter ist assoziiertes Mitglied im Think Tank 30 des Club of Rome. 2017 erschien ihre „Weltgeschichte der deutschsprachigen Literatur“. Darüber schrieb DIE ZEIT: „Dies ist nicht einfach nur eine Literaturgeschichte, sondern eine erhellende Analyse der Wechselbeziehung zwischen Globalisierung und literarischer Genese.“

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin
    Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Roberto Bolaño: "Der Geist der Science-Fiction"
    Aus dem Spanischen von Christian Hansen
    (S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M.)
    Ein Beitrag von Tobias Lehmkuhl

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Endstation Acker
    Plastik auf dem Land
    Von Tomma Schröder

    Seit Jahren wird diskutiert, was die Plastik-Verschmutzung in den Ökosystemen der Meere anrichtet. Dabei sammelt sich das meiste Plastik auf dem Land. Allein durch das Ausbringen von Klärschlamm gelangen weltweit einige Hunderttausend Tonnen Mikroplastik in die Böden. Es steckt in unseren Äckern, in unserem Kompost, in Hühnermägen und im Kot der Regenwürmer. Was richtet es dort an? Und wie werden wir all das Plastik wieder los?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    "Die Migrationsdebatte wird überproportional groß geredet" - Die Politologin und neue Geschäftsführerin der Allianz Kulturstiftung, Esra Kücük, im Gespräch

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    In New York geschmäht, in der Schweiz geehrt - Balthus Retrospektive in der Fondation Beyeler in Basel

    Sommerreihe "Erinnern und Vergessen"- Erinnern mit Stolz: Identitätsstiftung durch den "Mythos Dresden"
    Der Kultursoziologe Karl-Siegbert Rehberg im Gespräch

    "Datatopia" - Das projekt bauhaus und die Wiederbelebung der Werkstattstruktur

    Am Mikrofon: Dina Netz

  • 18:40 Uhr

    Zu riskant oder unumgänglich? Geoengineering im Kampf gegen den Klimawandel

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 2. Spieltag:
    RB Leipzig - Fortuna Düsseldorf
    FC Schalke 04 - Hertha BSC

    2. Fußball-Bundesliga, 4. Spieltag:
    SV Sandhausen - 1. FC Union Berlin
    FC St. Pauli - 1. FC Köln
    1. FC Heidenheim - SV Darmstadt 98

    Hooligans - Neuauflage von HoGeSa in Chemnitz?

    Leichtathletik - ISTAF Berlin: Letzter Auftritt von Robert Harting
    Formel 1 - Großer Preis von Italien in Monza
    Kommentar: Spitzensportreform - Transparenz? Fehlanzeige!
    Doppelpässe - Warum der Handball so wenig Migranten anzieht
    Fanszene in Serbien - Armee von bewaffneten Hooligans?

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Zimmerreisen
    In 80 Klicks um die Welt
    Von Manuel Gogos
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: DLF 2015

    1794 machte der französische Autor Xavier de Maistre mit seinem Buch ,Reise um mein Zimmer’ als erster die Dielenritze zum Breitengrad. 1873 veröffentlicht Jules Verne den Roman ,In 80 Tagen um die Welt’ und auch Phileas Fogg, der Held der Geschichte, fährt erst im Ohrensessel seines Londoner Reformclubs mit seinem Finger den Globus ab, ehe er wirklich zu seiner berühmten Weltumrundung aufbricht. Heute ist der Clubsessel zur Cyberlounge geworden. Der telematische Mensch braucht das Zimmer nicht mehr zu verlassen, denn die Bilder reisen zu ihm: Digitale Kartendienste machen es möglich, virtuell auf der Route 66 unterwegs zu sein oder in den Steinkreis von Stonehenge zu treten. „So wird die Weltreise zum Couch-Vergnügen!”, wirbt etwa ein großer Internetkonzern. Doch gibt es eine wirkliche Erfahrung der Welt - ohne Er-Fahrung der Welt?

  • 21:05 Uhr

    Klavier-Festival Ruhr 2018

    Ludwig van Beethoven
    'Adelaide', op. 46 (Bearbeitung von Franz Liszt)

    Samuil Feinberg
    Sonate Nr. 3, op. 3

    Claude Debussy
    Préludes (Auswahl)

    Marc-André Hamelin, Klavier

    Aufnahme vom 4.7.2018 aus dem Anneliese Brost Musikforum Ruhr, Bochum

    Am Mikrofon: Susann El Kassar

    Es zieht ihn immer wieder zu Repertoire-Nischen, zu Kompositionen, die so virtuos und vertrackt sind, dass andere sich nicht daran wagen. Für Marc-André Hamelin liegt aber genau hier der Reiz. Wenn er dann Werke von Alkan, Godowsky oder Medtner wiederbelebt, staunen Publikum und Kritik regelmäßig darüber, dass es beim Kanadier Hamelin nicht nur beeindruckend virtuos klingt, sondern auch noch tiefgründig und durchdacht. Bei seinem Konzert beim Klavier-Festival Ruhr setzt Marc-André Hamelin die dritte Sonate des russischen Pianisten und Komponisten Samuil Feinberg in den Mittelpunkt. Ein aufwühlendes, in seiner Tonsprache komplexes Werk. Hamelin kombiniert Feinbergs Sonate mit Beethovens Lied ,Adelaide’, bearbeitet von Franz Liszt, und einigen Préludes von Claude Debussy.

  • 23:30 Uhr

    DFB-Analyse -
    Niedrige Erwartungen noch unterboten

    Gesprächsteilnehmer:
    Nationalmannschaftsexperten Martina Knief, ARD-Reporterin und Peter Ahrens, Spielgel sowie
    Michael Horeni, FAZ

    Die Fragen stellt Matthias Friebe.