Mittwoch, 24. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 05.09.2021

  • 00:05 Uhr

    Das Geheimnis der Sterntagebücher
    Eine Lange Nacht über die Science-Fiction-Legende Stanisław Lem
    Von Markus Metz und Georg Seeßlen
    Regie: Claudia Mützelfeldt

    Der polnische Autor und Philosoph Stanisław Lem (12.09.1921 - 27.03.2006) gilt als Klassiker der Science-Fiction. Jahrzehnte vor ihrer tatsächlichen Entwicklung beschrieb er visionär komplexe Technologien wie virtuelle Realität, neuronale Netze und Nanotechnologie. Lem ist einer der meistgelesenen Science-Fiction-Autoren und zugleich einer der schärfsten Kritiker der „trivialen“ Spielart des Genres. Seine bekanntesten Werke sind neben „Solaris“ und „Der futurologische Kongress“ die „Sterntagebücher“ um den Weltraumfahrer Ijon Tichy. Über sie sagte der Schriftsteller Siegfried Lenz: „Ich wüsste kein Buch zu nennen, in dem so viel gebildeter Sarkasmus versammelt ist, so viel zärtlicher Spott, soviel Humor, Schabernack, Witz und lichter Tiefsinn wie in den ‚Sterntagebüchern‘.“ Auf seiner sechsundzwanzigeinhalbten Reise erkennt der Raumfahrer Ijon Tichy, dass die frühen Texte zu seinen Raumreisen nicht von einem Programm mit der Bezeichnung „Literal Emulsion Module“, kurz LEM stammen, sondern von einem veritablen Menschen mit Namen Stanisław Lem, einem polnischen Schriftsteller und Theoretiker des 20. Jahrhunderts. Fasziniert erkennt Ijon Tichy in dessen Biografie Eigenschaften und Lebensumstände von sich selbst. Lem hatte Etliches von dem vorausgesehen, was in Ijon Tichys Welt so gründlich schief gelaufen ist. Stanisław Lem, so viel ist Ijon Tichy bald klar, war ganz offensichtlich ein Wissenschaftler seines, des 21. Jahrhunderts - nur, dass er 100 Jahre vorher gelebt hatte. Eine Lösung für das merkwürdige Paradoxon hofft Tichy beim „Futurologischen Kongress“ zu finden.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Leoš Janáček
    „Idyll". Suite für Streichorchester

    Ralph Vaughan Williams
    Five Variants of „Dives and Lazarus" für Harfe und Streichorchester

    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

    Aufnahme vom 28.2.21 aus dem Haus des Rundfunks, Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Frei aber einsam

    Johannes Brahms
    Sonate für Klavier Nr. 3 f-Moll, op. 5

    3. Satz: Scherzo c-Moll, WoO 2 aus: F.A.E. - Sonate für Violine und Klavier

    Lena Neudauer, Violine
    Matthias Kirschnereit, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Depressionen: Mentale Gesundheit braucht höheren Stellenwert

  • 06:10 Uhr

    Heinrich Schütz
    "Lobe den Herrn, meine Seele und vergiß nicht". Motette für achtstimmigen Chor, Instrumente ad libitum und B.c., SWV 39
    Mieke van der Sluis, Sopran
    David Cordier, Countertenor
    Christoph Prégardien, Tenor
    Peter Kooy, Bass
    Kammerchor Stuttgart
    Musica Fiata Köln
    Leitung: Frieder Bernius

    Dietrich Buxtehude
    "Lauda anima mea Dominum". Kantate für Sopran, 2 Violinen, Violone und Basso continuo, BuxWV 67
    Barbara Christina Steude, Sopran
    Lautten Compagney
    Leitung: Wolfgang Katschner

    André Raison
    Fugue für Orgel g-Moll
    Albert Bolliger, Orgel

    Unbekannt, Jan Pieterszoon Sweelinck,
    "Sus, louez Dieu, mon ame, en toute chose". Psalm 103 für 2 Soprane, Countertenor, 2 Tenöre, Bass
    Gesualdo Consort Amsterdam
    Leitung: Harry van der Kamp

    Johann Sebastian Bach
    "Wer Dank opfert, der preiset mich". Kantate am 14. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 17
    Noëmi Sohn Nad, Sopran
    Jan Börner, Altus
    Sören Richter, Tenor
    Daniel Pérez, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Öffnung der Kunst: Savitskiy-Museum in Usbekistan mit neuem Direktor

    70 Jahre Bundesverfassungsgericht - Ein Interview mit dem Staatsrechtler Uwe Volkmann

    Die Neuerfindung der Grenzen - Ein Interview mit dem Soziologen Steffen Mau

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Kulturpresseschau - Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    9/11 und die Folgen - Ein Interview mit dem Schriftsteller Arnon Grünberg

    Denk ich an Deutschland: Die Schriftstellerin und Verlegerin Constanze Neumann

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Sind wir nicht gerufen, Menschenfischer zu sein?“ Als Bischof auf einem Rettungsschiff
    Von Andreas Brauns
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Trude Hesterberg eröffnet in Berlin die „Wilde Bühne"

  • 09:10 Uhr

    Sinfonische Musik

  • 09:30 Uhr

    50 Jahre Theorie der Gerechtigkeit (1/3)
    Die Zukunft der Politischen Philosophie
    Von Katrina Forrester
    Aus dem Amerikanischen von Jakob Huber
    (Teil 2 am 12.9.2021)

    Vor 50 Jahren erschien „A Theory of Justice” des Harvard-Philosophen John Rawls. Stößt die lange Jahre gültige Gerechtigkeitstheorie heute an ihre Grenzen? Wie könnte oder müsste man Rawls’ Theorie für die Gesellschaft von heute aktualisieren?
    Mit der Veröffentlichung von „A Theory of Justice” vor 50 Jahren (in Deutschland 1975) begann eine neue Ära in der politischen Philosophie im Diskurs über Gerechtigkeit und die sogenannten Vertragstheorien. John Rawls (1921- 2002) begründet in seiner „Theorie der Gerechtigkeit” in einer ebenso umfassenden wie detaillierten Argumentation auf rund 600 Seiten die Idee einer Gerechtigkeit als Fairness. Seit den 50er-Jahren kreisen die wissenschaftlichen Arbeiten in Harvard lehrender Philosophen um diese Grundidee, von ihm erneuert mithilfe spieltheoretischer, wirtschaftswissenschaftlicher und psychologischer Erkenntnisse.
    Katrina Forrester, Autorin des Buches „In The Shadow of Justice”, schlägt ein neues Kapitel zu Rawls’ Gerechtigkeitstheorie auf, in dem sie die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Grundlagenwerks neu erzählt. Dieser Essay erschien im Original im Boston Review und entspricht einem Kapitel aus „In The Shadow of Justice”, erschienen 2019 bei Princeton University Press.
    Katrina Forrester, geboren 1986 in England, ist Assistenzprofessorin für Government and Social Studies an der Harvard Universität. Sie studierte in Cambridge und London und schreibt für wissenschaftliche Magazine, unter anderem für The New Yorker, Harper’s, The Guardian, London Review of Books, The Nation, Dissent, n+1, The New Statesman, Cambridge Literary Review und Political Quarterly.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Marienkirche Stift Berg in Herford
    Predigt: Pfarrerin Frauke Wagner und Prof. Matitjahu Kellig und Martin Decking
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Christian Lindner, FDP-Bundesvorsitzender, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Kleine Stadt, große Geschichte
    Spaziergang durch Goslar

    Sentieri Partigiani
    Auf den Spuren italienischer Partisanen

    Zwischenlandung in Kiew
    Irdisches Treiben zwischen himmlischen Kathedralen

    Brodelnder Boden, glühende Lava
    Vulkanwanderung auf Island

    Philoxenia
    Geschichte und Rituale griechischer Gastfreundschaft

    Am Mikrofon: Dörte Hinrichs

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schriftstellerin Dörte Hansen im Gespräch mit Maja Ellmenreich

    Die Buchbranche staunte, als 2015 ein Debütroman die Bestsellerlisten stürmte und die Feuilletons begeisterte. In „Altes Land” erzählt Dörte Hansen Land- und Fluchtgeschichten: von kauzigen Bauern, überambitionierten Städtern, Heimatlosen und -suchenden. Auch Hansens zweiter Roman, „Mittagstunde”, war ein Erfolg. Er spielt in Nordfriesland, wo Dörte Hansen 1964 geboren wurde und heute wieder lebt.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin - Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Colson Whitehead: „Harlem Shuffle“
    Aus dem Englischen von Nikolaus Stingl
    (Hanser Verlag, München)
    Ein Beitrag von Maike Albath

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Das Kreuz der Demoskopen
    Wahltrends fürs digital vernetzte Volk
    von Tom Schimmeck

    Sie versuchen vorherzusagen, wie Menschen fühlen, denken - und handeln werden: die Meinungsforscher. Stets sind sie auf der Suche nach dem möglichst repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt.
    Einst schwärmten sie mit Klemmbrett und Stift aus und klingelten an Haustüren. Später griffen die Befrager zum Telefon. Heute bieten soziale Medien und gigantische Datensammlungen ganz neue Möglichkeiten der Befragung und Beobachtung und Ansprache von Massen. Neue Anbieter versprechen der Kundschaft vollautomatisch erhobene Daten in Echtzeit.
    Doch wie brauchbar sind ihre Methoden, wie repräsentativ ihre Ergebnisse? Der Streit der Demoskopen ist mitunter heftig. Auch arbeiten sie auf schwankendem Grund. Ihr Untersuchungsgegenstand, das Volk, wird immer unberechenbarer, entscheidet oft höchst spontan, was es will.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Vielen Perspektiven Raum geben: Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen, über neue Ideen für ethnologische Sammlungen, im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    „(Kein) Weltuntergang“ - Katie Mitchell inszeniert die Uraufführung des Stücks von Chris Bush an der Berliner Schaubühne

    Öffnung der Kunst - Savitskiy-Museum in Usbekistan mit neuem Direktor

    Dichter in der Oper - "Les Contes d’Hoffmann" an der Oper Hamburg

    "Der Idiot" - Johan Simons inszeniert Dostojewski mit Jens Harzer am Thalia Theater in Hamburg

    "H wie Habermas" - Eine intellektuelle Ideengeschichte der Bundesrepublik
    Der Politologe Jens Hacke im Gespräch über die neue Ausgabe der "Zeitschrift für Ideengeschichte"

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    9/11 - Ein Tag, der die Welt verändert hat

  • 19:10 Uhr

    Paralympics - Tageszusammenfassung + Bilanzgespräch
    Paralympics - Japans Bilanz

    ISTAF - Traditionsreiches Leichtathletik-Meeting feiert 100. Geburtstag

    Radsport - Abschluss der Vuelta

    Triathlon in Roth

    Tennis - US Open

    Formel 1 - Großer Preis der Niederlande in Zandvoort

    Volleyball - EM der Männer: Estland - Deutschland

    Reiten - Springreit-EM in Riesenbeck: Finale Einzelspringen

    Schulsportserie - Welche Rolle spielen SportlehrerInnen?

    Fußball - Werder Bremen: Neubildung des Aufsichtsrats

    DFB - Vorschau: WM-Qualifikation in Stuttgart: Deutschland - Armenien

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Das Mädchen von Bukarest
    Eine Michael-Jackson-Recherche
    Von Christoph Spittler
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: Deutschlandfunk 2018

    Während des Michael-Jackson-Konzerts 1992 in Bukarest stürmt eine junge Frau die Bühne. Jackson umarmt sie, tanzt sanft mit ihr, küsst sie sogar - bis die Security-Leute das Mädchen von der Bühne zerren. Und dann geschieht etwas Seltsames. Jackson unterbricht den Song und sinkt minutenlang in sich zusammen. Hat die Szene ihn so erschüttert? Was ist 1992 in Bukarest geschehen? Wurde Jackson, diese Ikone der Künstlichkeit, für einen Moment von echten Emotionen überwältigt? Gerät die bis ins kleinste Detail durchkalkulierte Showmaschinerie hier wirklich für ein paar Minuten aus dem Takt? Oder handelt es sich um ein fest eingeplantes Element der „Dangerous World Tour”? Die Suche nach dem Mädchen von Bukarest führt in ein Labyrinth von Emotion und simulierter Authentizität, in ein postsozialistisches Rumänien voller Sehnsüchte und Fan-Enthusiasmus.

  • 21:05 Uhr

    Kammermusikfest Spannungen 2021

    Anton Webern
    Quintett für Klavier, 2 Violinen, Viola und Violoncello

    Robert Fuchs
    Quintett für Klarinette, 2 Violinen, Viola und Violoncello Es-Dur, op. 102

    Anton Webern
    4 Stücke für Violine und Klavier, op. 7

    Franz Schubert
    Quintett für 2 Violinen, Viola und 2 Violoncelli C-Dur, D 956 (op. posth. 163)

    Sharon Kam, Klarinette
    Aris Alexander Blettenberg, Klavier
    Lars Vogt, Klavier
    Byol Kang, Violine
    Anna Reszniak, Violine
    Christian Tetzlaff, Violine
    Antje Weithaas, Violine
    Florian Donderer, Viola
    Elisabeth Kufferath, Viola
    Jan Larsen, Viola
    Bryan Cheng, Violoncello
    Marie-Elisabeth Hecker, Violoncello
    Gustav Rivinius, Violoncello
    Tanja Tetzlaff, Violoncello
    Aufnahme vom 22.6.2021 aus dem Wasserkraftwerk Heimbach

    Am Mikrofon: Oliver Cech

    „Wilde Konfusion” hat ein Kritiker dem frühen Satz für Klavierquintett von Anton Webern vorgeworfen - sein Beitrag zu einem Konzert 1907, in dem er sich dem Publikum vorstellen durfte als einer der Schüler von Arnold Schönberg. Sicher ging es dabei nicht nur um die Gunst der Zuhörer - sondern auch um die Anerkennung des Lehrers! Franz Schubert dagegen, acht Jahrzehnte zuvor, ahnte bereits beim Schreiben: Sein großes Streichquintett C-Dur würde er selbst, schwer krank, nie hören können. Diese Musik ist kein Dialog mehr mit dem Wiener Publikum seiner Zeit. Sondern ein Schwanengesang - ein mal banges, mal fast schon verklärtes Gespräch mit der Ewigkeit … und mit der Nachwelt.

  • 23:30 Uhr

    "100 Jahre ISTAF in Berlin - Ältestes Leichtathletik-Meeting der Welt feiert Jubiläum"

    Thomas Wheeler im Gespräch mit dem ehemaligen ISTAF-Chef Gerhard Janetzky