Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 01.07.2018

  • 00:05 Uhr

    Flamenco, Sackpfeifen und teuflische Dämonen
    Eine Lange Nacht der spanischen Musik
    Von Stefan Wimmer
    Regie: Margot Litten

    Spanische Musik - da denken viele unwillkürlich an Flamenco, ekstatisch geschleuderte Unterröcke oder Schreie maurischer Klage. Dies wird der Wahrheit nur zum Teil gerecht. In den wilden Bergen des spanischen Nordens herrscht eine ganz andere Musikkultur, die in Deutschland nahezu unbekannt ist: Im Baskenland lieben die trutzig-kämpferischen Bewohner so ausgefallene Instrumente wie die Txistu (eine Piccoloflöte), die Alboka (eine Hornpfeife) und die Txalaparta (eine Holzbalken-Struktur), die wundervolle Töne erzeugen und eine jahrhundertealte Geschichte haben. Die Dorffeste sind geprägt von sexuellen Riten und Aufmüpfigkeit, und gefeiert wird, wo man nur kann. Auch in der Provinz Asturien geht es deftig zur Sache: Dort huldigt man den Sackpfeifen, Drehleiern und Harfen - und intoniert Liebeslieder von Schäferstündchen und untreuen Ehefrauen. Auch historisch ist die Musik in Asturien hochinteressant, denn hier nahm die Reconquista ihren Ausgang, in den asturischen Berghöhlen verschanzten sich nach der maurischen Eroberung die letzten widerständigen christlichen Adeligen. In die Geschichte ging der Satz des muslimischen Heerführers ein, der die Belagerung mit den Worten abbrach: „Lasst diese Hunde in den Höhlen verrotten, sie können uns nicht mehr schaden.“ Ein verhängnisvoller Irrtum - genau aus diesen Berghöhlen ging die christliche Rückeroberung hervor. Das Spannungsfeld zwischen Orient und Abendland ist auch im andalusischen Flamenco zu sehen: Ein Besuch bei den „peñas flamencas“, den Flamenco-Stammtischen in Sanlúcar (Cádiz), zeigt, wie kontrovers Flamenco von seinen Fans diskutiert wird. Eine Lange Nacht über die etwas andere spanische Musik.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    25 Jahre Schola Heidelberg
    Festival "Diktaturen"

    Alvaro Carlevaro
    Beraubte Zeiten / tiempos robados

    Aureliano Cattaneo
    Sasso nell'Oceano

    Alberto Hortiguela
    Zu Unrecht: Pamphlet

    Daniel Peter Biró
    Nulla Res Singularis

    Schola Heidelberg
    Ensemble aisthesis
    Leitung: Walter Nussbaum

    Aufnahme vom 28./29.10.2017 aus der Hebelhalle Heidelberg

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Johann Sebastian Bach
    Partita für Violine solo Nr. 1 h-Moll, BWV 1002

    Eugène Ysaÿe
    Sonate für Violine solo e-Moll, op. 27 Nr. 4

    Antje Weithaas, Violine

  • 06:05 Uhr

    Entthronte Weltmeister: Verlieren heißt Veränderung

  • 06:10 Uhr

    Orlando di Lasso
    'Ad Dominum cum tribularer'. Motette für 6 Stimmen
    Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

    Johann Sebastian Bach
    'Siehe, ich will viel Fischer aussenden'. Kantate zum 5. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 88
    Dorothee Mields, Sopran
    Terry Wey, Countertenor
    Charles Daniels, Tenor
    Harry van der Kamp, Bass
    Gesualdo Consort Amsterdam
    Leitung: Pieter-Jan Belder

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    'Wer nur den lieben Gott läßt walten'. Kantate für Sopran, vierstimmigen gemischten Chor und Streicher
    Gesine Adler, Sopran
    GewandhausChor
    Mendelssohnorchester Leipzig
    Leitung: Gregor Meyer

    Josef Gabriel Rheinberger
    Sonate für Orgel Nr. 3 G-Dur, op. 88
    Armin Lamar, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Rettung von Kindern im Holocaust - Tagung des Deutschen Historischen Instituts in Litauen

    Sprache als Waffe: Schaffen Wörter Realität? Ein Interview mit dem Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch

    Zum Beginn der österreichischen Ratspräsidentschaft: Österreich und die EU. Ein Interview mit dem Schriftsteller Robert Menasse

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Und nun? - Zum EU-Gipfel und der Krise der Union ein Interview mit Karl Lamers, Außenpolitiker

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller Josef Haslinger

    Am Mikrofon: Stephanie Rohde

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Aufbruch im Osten - die Wiederbegründung des Zisterzienserklosters Neuzelle
    Von Elena Griepentrog
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Der Jurist Fritz Bauer gestorben

  • 09:30 Uhr

    Große Reden
    Es gilt das gesprochene Wort. Über historische Reden von Frauen
    Von Paul Stänner

    Diese Sendung ist Teil eines gemeinsamen Projekts des Deutschlandfunks mit ARTE, arte.tv/grossereden.
    In den antiken Rhetoriklehren gilt nur der Mann als Redner. Cicero und Quintilian entwarfen einen redegewandten Ehrenmann als idealen Redner. Für nicht rhetorikfähig hielt man dagegen Frauen, Sklaven und Kinder. Man(n) glaubt es vielleicht nicht, aber es gibt sie doch, die großen historischen Worte von Frauen, gerichtet an die Gemeinschaft, den Staat, die Herrschaft. Worte, die überzeugen, die zur Tat aufrufen, die unvergessen sind. „Und nun - verurteilen Sie mich!“ sprach Rosa Luxemburg, angeklagt wegen Volksverhetzung, weil sie sich gegen die allgemeine Kriegseuphorie 1914 gewandt hatte. „Genossen, eure Veranstaltungen sind unerträglich!“ schleuderte Helke Sander anno ‘68 dem ganzen männlich bornierten SDS entgegen und Waltraud Schoppe sah sich einem tobenden Bundestag gegenüber, als sie es wagte, von Vergewaltigung in der Ehe zu sprechen. Die berühmtesten Reden von Frauen aus der deutschen Geschichte beweisen, dass die traditionell männlich konnotierte Redekunst längst von Frauen erobert wurde. Paul Stänners Essay ist ein Auszug aus der ,Langen Nacht der historischen Reden', Deutschlandfunk 2011, Redaktion: Monika Künzel.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Paulskirche in Schwerin
    Predigt: Kichenrat Markus Wiechert
    Evangelische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Fliegen wär billiger gewesen - aber nicht halb so schön
    Mit dem Nachtzug nach Lissabon

    Ausgegraben
    Auf Heinrich Schliemanns Spuren in Athen

    Auf dem deutschen Dampfer
    Flusskreuzfahrt von Moskau auf Kanälen Richtung Wolga

    Ansichtskarte aus Wien
    Entschleunigt reisen mit der Bahn

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Trompeter und Komponist Markus Stockhausen im Gespräch mit Klaus Pilger

    25 Jahre lang hat er mit seinem Vater, dem Komponisten Karlheinz Stockhausen, intensiv zusammen gearbeitet: Markus Stockhausen, 1957 in Köln geboren. Ab 1975 studierte er an der Kölner Musikhochschule Klavier und Trompete. Heute gehört Stockhausen zu den vielseitigsten Musikern unserer Zeit. Aktuell spielt er im Duo Inside Out mit dem Jazzpianisten Florian Weber, im Duo Landscapes mit dem Gitarristen Ferenc Snétberger, sowie im Quartett Quadrivium. Mit dem indischen Filmmusikkomponisten Sandesh Shandilya brachte er im Februar 2015 dessen symphonisches Werk ,Search for Buddha' beim WDR zur Aufführung. Von 2000 bis 2010 etablierte Markus Stockhausen unter dem Titel ,Klangvisionen' eine eigene Konzertreihe mit 118 Konzerten mit intuitiver Musik in der Kölner Maternuskirche. Beim evangelischen Kirchentag 2007 erklang sein ,Abendglühen' mit mehr als 1500 Blechbläsern und Solotrompete. 80 CDs hat er veröffentlicht, 2017 erschien ,Far into the Stars' mit Quadrivium. Stockhausen gibt Seminare, unter anderem zu Themen wie Improvisation, Singen und Stille oder auch Transformation und Klang.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin
    Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Bodo Kirchhoff: "Dämmer und Aufruhr. Roman der frühen Jahre"
    (Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt a.M.)
    Ein Beitrag von Christoph Schröder

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Sauber unterwegs
    Die Zukunft der Elektromobilität im öffentlichen Personennahverkehr
    Beiträge von Frank Grotelüschen und Ludger Fittkau
    Am Mikrofon: Uli Blumenthal

    Pilotprojekte in Städten wie Hamburg, Berlin, Köln und Münster haben die Möglichkeiten aber auch die Probleme der alternativen Antriebstechniken im öffentlichen Nahverkehr deutlich gemacht: Ladezeit der Batterien, ausreichende Reichweite, Ladeinfrastruktur bis hin zur Integration von E-Bussen in den bestehenden Fuhrpark. öffentlicher Personennahverkehr und Elektromobilität - was ist heute schon möglich, was noch Zukunftsmusik, um den ÖPNV in den Ballungszentren nachhaltiger zu gestalten?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Die unfriedliche Demokratie - Sozialstruktur und autoritärer Charakter.
    Der Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaftler Oliver Nachtwey im Gespräch mit Michael Köhler

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Entfesselte Natur - Die Hamburger Kunsthalle zeigt Katastrophenbilder in der Kunst

    Zum 50. Todestag von Fritz Bauer - Erinnerungen an einen Aufklärer

    Rettung von Kindern im Holocaust - Eine Tagung des Deutschen Historischen Instituts in Litauen

    Französische Politikerin und Frauenrechtlerin Simone Veil wird im Pariser Panthéon beigesetzt

    Am Mikrofon: Mascha Drost

  • 18:40 Uhr
  • 20:05 Uhr

    Das maximal Fremde
    Von Menschen und Außerirdischen
    Von Raphael Smarzoch
    Regie: Robert Steudtner
    Produktion: DLF 2014

    Außerirdische sind aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken. Mal treten sie als kosmische Bedrohung in Erscheinung, als eine fremde Macht, die manipuliert, versklavt und zerstört. Dann kommen sie in friedlicher Absicht, entpuppen sich als Retter der Menschheit. Sie sind das maximal Fremde, das je nach gesellschaftlicher Stimmung ein politischer Gegner, ein Migrant oder ein Virus sein kann. Sie treten als Sinnbild für die unaufhaltsame Digitalisierung auf oder reflektieren das Trauma des Terrorismus. Immer wieder hört man von vermeintlich echten Begegnungen mit Außerirdischen, von seltsamen Flugobjekten und fliegenden Untertassen. Dass wir nicht allein im Universum sind, ist nicht nur eine Überzeugung der Unterhaltungsindustrie. Seit der Neuzeit glauben Naturwissenschaft und Philosophie, dass es intelligentes Leben im All geben muss.

  • 21:05 Uhr

    Ludwigsburger Schlossfestspiele 2018

    Ludwig van Beethoven
    Streichquartett Nr. 11, f-Moll op. 95

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Klavierquartett g-Moll, KV 478

    Ernest Chausson
    Konzert für Violine, Klavier und Streichquartett D-Dur, op. 21

    Carolin Widmann, Violine
    Alexander Lonquich, Klavier
    Auryn Quartett

    Aufnahme vom 20.6.2018 aus dem Ordenssaal im Residenzschloss Ludwigsburg
    Am Mikrofon: Norbert Hornig

    Im Salon von Ernest Chausson gingen Berühmtheiten wie Claude Debussy, Edgar Degas und Auguste Renoir ein und aus. Von dieser intellektuell aufgeladenen Stimmung der Pariser Jahrhundertwende lässt sich Carolin Widmann inspirieren. Zusammen mit Alexander Lonquich und dem Auryn Quartett spürt sie den Klängen des französischen Komponisten ebenso nach wie den abgründigen Harmonien von Beethovens ‚f-Moll-Quartett’ oder den brillanten Tönen Mozarts. Und wenn die von der Fachpresse als „eigensinnigste und kompromissloseste Geigerin ihrer Generation“ betitelte Widmann sich der träumerisch-schwermütigen Eleganz von Chaussons Kammerkonzert hingibt, sind intensive und zauberhafte Momente garantiert.