Freitag, 29. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 02.03.2019

  • 00:05 Uhr

    Meisterdetektive
    Tot im dritten Stock
    Von Agatha Christie
    Aus dem Englischen von: Adi Oes
    Bearbeitung: Alexander Schnitzler
    Komposition: Henrik Albrecht
    Regie: Stefan Hilsbecher
    Mit Friedhelm Ptok, Felix von Manteuffel, Jürgen Holtz, Stephanie Kämmer, Benjamin Grüter, Christian Körner, Michael Holz u.a.
    Produktion: SWR/MDR 2006
    Länge: 40'47

    „Dr. Burtons Augen schweiften über Hercule Poirot, über seine adrette kleine Gestalt in gestreiften Hosen, korrektem schwarzen Jackett und schmucker Schleife, zu seinem eiförmigen Kopf und dem riesigen Schnurrbart, und er begann, Hercule Poirot einen seiner außergewöhnlichen Kriminalfälle zu entlocken.” Pat, Jimmy, Mildred und Donovan kehren nachts von einer ausgelassenen Gesellschaft heim und stehen nun vor Pats Wohnungstür. Wo ist der Schlüssel? Er muss irgendwann am Abend aus ihrer Handtasche gefallen sein. Die beiden jungen Männer verfallen auf die Idee, sich mit dem Kohleaufzug aus dem Keller in den vierten Stock hinaufzuziehen. Gesagt, getan. Nachdem sie in der Wohnung über etliche Möbelstücke gestolpert sind, finden Donovan und Jimmy endlich einen funktionierenden Lichtschalter - und bemerken, dass sie sich im Stockwerk geirrt haben. Briefe auf einem rot gedeckten Tisch sind an eine Mrs. Ernestine Grant gerichtet. Um nicht wegen Einbruchs verhaftet zu werden, verschwinden die zwei jungen Männer schnell aus der fremden Wohnung, ziehen sich in ihrem Behelfslift ein Stockwerk höher und lassen die Mädchen in Pats Wohnung ein. Pat berichtet, dass eben jene Mrs. Grant ihr per Brief ausrichtete, dass sie sie sprechen wolle - wahrscheinlich, um sich über ihr Klavierspiel zu beschweren. Erst jetzt fällt Donovan auf, dass seine Hände voller Blut sind. Es kann nur aus der unteren Wohnung stammen. Als sie dorthin zurückkehren, entdecken die jungen Männer hinter den schweren Vorhängen die Leiche einer Frau, daneben eine Blutlache. Während Jimmy bei der Toten bleibt, eilt Donovan zurück, um Pat zu benachrichtigen und die Polizei herbeizurufen. Plötzlich steht ein kleiner Herr im seidenen Morgenmantel und bestickten Pantoffeln im Türrahmen: Pats Nachbar aus dem fünften Stock, Monsieur Hercule Poirot. Unnötig zu sagen, dass der berühmte belgische Detektiv den Fall schon halb gelöst hat, bevor Inspektor Rice feststellt, dass Mrs Grant erschossen wurde.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson

    Studiogast: Howe Gelb

    Liederbestenliste: die Platzierungen im März

    Global Sound: neue internationale Singer/Songwriter-Alben

    Original im Ohr: ungewöhnliche Coverversionen

    On Tour: Konzert-Highlights

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Howe Gelb, der Multiinstrumentalist und Individualist aus Arizona, ist eine der Hauptfiguren der US-amerikanischen Independent-Szene der vergangenen 35 Jahre. Der Gründer und Boss der Band Giant Sand hat von Hardcore über Alternativ-Rock, Blues und Country bis Tex Mex und Jazz schon etliche Stile gespielt und einen beachtlichen Katalog an Veröffentlichungen aufzuweisen. Mit seinen letzten beiden Soloalben schrieb er neue Lieder, die allerdings klingen wie Standards aus dem American Songbook. Für das neue Album ,Gathered‘ hat der Musiker und Crooner mit der rau-dunklen Stimme Aufnahmen in Córdoba, Paris, Dublin, Kopenhagen, Amsterdam und Tucson gemacht und sich jeweils lokale Künstlerinnen und Künstler dazugeholt.

  • 06:05 Uhr

    Gegner gegen Befürworter - EU als Wahlkampfthema

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Stephanie Rohde

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Die "Kommunistische Internationale" wird in Moskau gegründet

  • 09:10 Uhr

    Anders feiern - unterwegs im alternativen Karneval

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Schriftsteller Gerhard Henschel

    Schon als Kind gab Gerhard Henschel eine Zeitung mit Familiennachrichten heraus. Heute dient sie ihm als Quelle für sein chronologisch angelegtes Romanprojekt über die Familie Schlosser. Vergangenen Herbst erschien der achte Band der Reihe mit dem Titel ‚Erfolgsroman’. Henschel verfasst aber auch Satiren für das Magazin Titanic, nimmt mit Streitschriften wie dem ‚Gossenreport’ die Bild-Zeitung aufs Korn, übersetzte Bob Dylans ‚Chronicles’ und liebt Zungenbrecher wie den vom Cottbusser Postkutschkasten. Gerhard Henschel wurde 1962 in Hannover geboren und studierte Geisteswissenschaften in Bielefeld, Berlin und Köln. 1990 wollte er nicht mehr studieren und wurde nach einer kurzen Taxifahrerkarriere Schriftsteller. Er veröffentlichte Sachbücher wie 1998 die ‚Kulturgeschichte der Missverständnisse’ und Satiren wie im Jahr 2000 ‚Der Müllah von Bullerbü’. 2002 erschien Henschels hochgelobter Briefroman ‚Die Liebenden’, in dem er die Lebensgeschichte seiner Eltern aufgreift und den Boden bereitet für sein Alter Ego Martin Schlosser, der erstmals im 2004 veröffentlichten ‚Kindheitsroman’ die Rolle des Erzählers übernimmt. Mehrere seiner Bücher verfasste Henschel gemeinsam mit Autoren, die der Neuen Frankfurter Schule verbunden sind, wie Wiglaf Droste oder Eckhard Henscheid. Henschel wurde unter anderen mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis und zuletzt mit dem Ben-Witter-Preis ausgezeichnet. Heute lebt der 56-Jährige als freier Schriftsteller in der Lüneburger Heide.

  • 11:05 Uhr

    Grenzerfahrung Pyrenäen - Neue und alte Fluchtrouten zwischen Spanien und Frankreich
    Mit Reportagen von Birgit Kaspar und Julia Macher

    - Abdul will nach Frankreich
    - Durchatmen in Bayonne
    - Passkontrolle auf der Santiagobrücke
    - Paul Boué
    - Politische Folgen in Frankreich und Spanien

    Seit Italien seine Häfen dicht gemacht hat, ist Spanien das neue Eingangstor im südlichen Europa. Die Zuwanderungszahlen haben sich für Spanien im Jahresvergleich verdreifacht, rechnet die Internationale Organisation für Migration vor. Die meisten Migranten kommen aus Westafrika und träumen von einem besseren Leben in Europa. Ihr Sehnsuchtsland heißt Frankreich. Die größte Hürde auf dem Weg dorthin sind die Pyrenäen: Für die Europäer des Schengenraums ist die Bergkette vor allem Wander- und Erholungsgebiet, für Migranten und Kontrolleure ist sie Grenzland. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass sich auch für Europäer an den Pyrenäen das Schicksal entschied: Nach dem spanischen Bürgerkrieg und während des Zweiten Weltkrieges flohen Tausende in die eine oder andere Richtung vor Franco-Regime oder Nazi-Deutschland. Birgit Kaspar und Julia Macher haben sich in den westlichen Pyrenäenausläufern auf Spurensuche begeben und mit Migranten, humanitären Helfern, mit Sicherheitskräften und mit Bürgern gesprochen, die entlang dieser neuen-alten Route leben.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Einigung in Sicht? - Tarifgespräche im öffentlichen Dienst der Länder

    Debatte um deutsche Rüstungslieferungen

    Interview mit Sven Herpig, Stiftung Neue Verantw., zu: Polizeidaten auf Amazon

    Christdemokraten in Europa wollen Orbans Partei aus der EVP werfen

    Trump fordert, daß China Zölle auf Agrarprodukte streicht

    Entspannung im Kaschmirkonflikt? - Indischer Pilot freigelassen

    Jumelage im Sicherheitsrat - Deutschland schreibt UN-Geschichte

    Sport

    Am Mikrofon: Sandra Schulz

  • 13:10 Uhr

    Das Brexit-Chaos hält an

    Alte Feindschaft - Indien und Pakistan

    Gegner gegen Befürworter - EU als Wahlkampfthema

    USA - Nordkorea

    Am Mikrophon: Catrin Stövesand

  • 13:30 Uhr

    Algerien: Zweiter Anlauf des Arabischen Frühlings?

    Indien/Pakistan: Die Grenzregion Jammu

    Venezuela: Gestrandet an der Grenze

    Argentinien: Der tiefe Fall der Macri-Regierung

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Kann-Kinder
    Lieber früh einschulen oder spät?

    Campus & Karriere fragt nach: Gibt es das richtige Einschulungsalter überhaupt? Kommt es tatsächlich auf das biologische Alter an, oder darauf, wie sehr die Grundschulen auf individuelle Förderung eingestellt sind? Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Einschulungsalter eines Kindes und seinem Bildungsweg?

    Gesprächsgäste:
    Katrin Göltenboth, Initiative frühere Einschulung in Baden-Württemberg
    Maresi Lassek, Vorsitzende des Grundschulverbandes, ehemalige Grundschullehrerin
    Marcus Tamm, Bildungsforscher am RWI, Leibzig Institut für Wirtschaftsforschung, Standort Berlin
    Gabriele Trost-Brinkhues, Schulärztin in Aachen
    Bente Weber, Schulleiterin der „Regenbodenschule“ Ebsdorfergrund in Hessen,die im Februar und im August einschult
    Regine Schwarzhoff, Elternverein Nordrhein-Westfalen
    Am Mikrofon: Sandra Pfister

    Umfrage:
    Mit fünf einschulen - oder noch warten?
    Wie es Eltern selbst ergangen ist und wie sie es bei ihren Kindern entscheiden

    Bis zum neuen Schuljahr ist es noch etwas hin, doch schon jetzt müssen die Eltern die Entscheidung treffen: Schicke ich mein Kind mit fünf, sechs oder sieben Jahren in die Schule? Diese Frage zu beantworten fällt vielen Eltern schwer. Ist mein Kind schon reif für den Unterricht, oder gebe ich ihm lieber noch etwas Zeit? Dabei haben die Eltern nur bedingt Entscheidungsmöglichkeit, schließlich gibt es Stichtage, ab welchem Geburtsdatum ein Kind als einschulungspflichtig gilt. Und die sind auch noch je nach Bundesland unterschiedlich.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Debütroman von Bela B - „Eine große Vorliebe für Trash"
    "Zwei Jahre habe ich an dem Buch geschrieben - und bin immer wieder verzweifelt", sagte Die-Ärzte-Drummer Bela B im Dlf. "Scharnow" heißt sein Debütroman. "Kein politisches Pamphlet", er wolle vor allem unterhalten. Und doch klingt zwischen den Zeilen Gesellschaftskritik an - neben "Fiesta Mexicana".
    Bela B im Corsogespräch mit Adalbert Siniawski

    Robert Forster - „Inferno“
    Bekannt geworden ist er mit den Go-Betweens, nun hat er mit „Inferno“ ein neues Album veröffentlicht. Entstanden ist sein siebtes Soloalbum, das erste seit vier Jahren, im letzten, sehr heißen Sommer in Berlin. Wobei der Sommer in seiner australischen Heimat Brisbane ganz andere Dimensionen hat und ihn vielleicht zum Albumtitel inspiriert hat?
    Robert Forster im Interview mit Christoph Reimann

    Autobiographie von Roger Daltrey - „Die Zunge im Handtuch"
    The Who ist eine der einflussreichsten Rockbands aller Zeiten. Mit Alben wie „Tommy“ wurden sie berühmt, für Drogen- und Gewaltexzesse waren die vier Musiker berüchtigt. Sänger Roger Daltrey schildert nun seine Sicht in „My Generation“. Der 75-Jährige schont darin niemanden - auch nicht sich selbst.
    Rezension von Fabian Elsäßer

    Dagoberts Album „Welt ohne Zeit“ - „Audrey Hepburn hat mir das Leben erklärt"
    Der traurige Schnulzensänger aus den Schweizer Alpen kehrt für sein drittes Album mit traurigen Liedern über die Liebe auf die Bildfläche zurück. Und wenn er davon singt, wie Audrey Hepburn ihm das Leben erklärte, so ist es für ihn keine Fiktion, sondern eine wahrhaftige Erscheinung, die er hatte.
    Lukas Jäger alias Dagobert im Gespräch mit Christoph Reimann

    Am Mikrofon: Christoph Reimann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7 - BÜCHER FÜR JUNGE LESER
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat März
    Vorgestellt von Thomas Linden und Dagmar Röhrlich

    Peter Sís „Robinson“
    Aus dem Englischen von Brigittte Jakobeit
    (Gerstenberg Verlag, Hildesheim)

    Einar Turkowski: „Aus dem Schatten trat ein Fuchs“
    (Gerstenberg Verlag, Hildesheim)

    Gabriel Pacheco (Illustration), Rudyard Kipling (Textzitate), Katharina Große-Hülsewiesche (Hrsg): „Die Dschungelbücher“
    Aus dem Englischen von Claire Jackson
    (Bohem Verlag, Zürich)

    Bart Bosselt, Medy Oberendorff (Illustration): „Die wunderbare Welt der Insekten“
    Aus dem Niederländischen von Eva Schweikhart
    (Gerstenberg Verlag, Hildesheim)

    Alois Prinz: „I have a dream. Das Leben des Martin Luther King“
    (Gabriel im Thienemann-Esslinger Verlag, Stuttgart)

    Lois Lowry: „Die schreckliche Geschichte der abscheulichen Familie Willoughby (und wie am Ende alle glücklich wurden)“
    Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn
    (Dtv Verlag, München)

    Tamara Bach: „Wörter mit L“
    (Carlsen Verlag, Hamburg)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Berichte vom Mobile World Congress in Barcelona

    Das Digitale Logbuch
    Schnelle Zelle

    Sternzeit 02. März 2019
    Rosetta, Europas Meisterstück

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    „Tschüss Facebook: Ist ein Leben ohne soziale Medien sinnvoll?“
    Ein Streitgespräch zwischen dem Politikberater Martin Fuchs und Heribert Prantl, dem Journalisten und ehemaligen Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung.
    Am Mikrofon: Bettina Schmieding

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Doppelabend - Uwe Eric Laufenberg kombiniert in Wiesbaden Bartók und Weill

    Typen oder Stereotypen? - Ein- und Ausgrenzung durch Kostümwahl

    "Angela I." - Die Bremer Shakespeare Company bringt Merkels Kanzlerschaft auf die Bühne

    "La Sylphide" - Das Staatsballett Berlin tanzt ein Schlüsselwerk der Romantik

    Übers Ziel hinaus? "Handreichung gegen rechts" macht aus Konservativen Rechte

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Folgen des Klimawandels: Wie Australien gegen Hitze und Regen kämpft

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 24. Spieltag:
    FC Schalke 04 - Fortuna Düsseldorf
    Bayer 04 Leverkusen - SC Freiburg
    Eintracht Frankfurt - 1899 Hoffenheim
    Hertha BSC - 1. FSV Mainz 05
    1. FC Nürnberg - RB Leipzig
    Borussia Mönchengladbach - FC Bayern München

    2. Fußball-Bundesliga, 24. Spieltag:
    SV Sandhausen - Erzgebirge Aue
    1. FC Heidenheim - Jahn Regensburg
    SC Paderborn 07 - FC St. Pauli

    VAR - Mit dem Schiedsrichter im Keller: Kollegengespräch
    FIFA - "Regelwerk Handspiel" - Gespräch mit Chaled Nahar

    Unterdrückung der kurdischen Fankultur

    Leichtathletik-Hallen-EM in Glasgow
    Stabhochspringen - Interview mit Katharina Bauer, Leverkusen

    Bahnrad - Weltmeisterschaften in Warschau

    Ski nordisch - Weltmeisterschaften in Seefeld
    Bob- Skeleton-WM in Whistler: Bob Lauf 1 und 2 Frauen und Männer

    Fußball - Chinas Ball rollt: die Fußball-Saison 2019 beginnt

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Die Welpen (1/3)
    nach der Romanvorlage von Pawel Salzman
    Übersetzung: Christiane Körner
    Bearbeitung, Komposition, Regie: Klaus Buhlert
    Mit Franz Pätzold, Bibiana Beglau, Felix Goeser, Mareike Beykirch, Anton Andreew, Josephine Hock, Moritz Ceste, Cristin König, Lars Rudolph, Roman Kanonik, Moritz Grove, Tilda Jenkins, Wolfram Koch und Christopher Heisler
    Produktion: Dlf Kultur 2018
    Länge: 63´28

    Die Begründung der Jury:
    „Das künstlerische Schaffen von Pawel Salzman (1912 - 1985), dem Sohn eines Russlanddeutschen und einer russischen Jüdin, wurde von bildenden Künstlern und Literaten der russischen Avantgarde, deutschen Romantikern und Schriftstellern des Absurdismus beeinflusst. Dies zu einer Zeit, als die Staatsdoktrin Sozialistischen Realismus vorgab. Salzman überlebte die Großen Säuberungen Ende der 1930er-Jahre sowie ein Jahr der Leningrader Blockade. Er wurde nach Kasachstan evakuiert und überstand die antikosmopolitische Kampagne. Sein Leben lang arbeitete er als Filmausstatter und Illustrator, insgeheim schrieb er Prosa und Gedichte. Erst 2012, 30 Jahre nach Salzmans Tod, ist sein unvollendetes (Bürger-) Kriegsromanmonument ‚Die Welpen’ in Russland erschienen. Eine literarische Sensation, die von der mit dem Paul-Celan-Preis geehrten Christiane Körner ins Deutsche übertragen und 2018 von Klaus Buhlert zu einem Hörspiel umgearbeitet und inszeniert wurde. In herausragender Teamarbeit wurde dem Einzelkämpfer Salzman so zuteil, worauf er als Autor sein Leben lang verzichten musste: Aufmerksamkeit und Anerkennung.

    Das dreiteilige Hörspiel hebt gekonnt die Besonderheiten der Romanvorlage hervor und zieht von den ersten gequält klingenden Geräuschen an die Hörerinnen und Hörer in den Bann. Interpretiert von durchgehend großartigen Sprecherinnen und Sprechern entfaltet sodann die expressionistische Sprache, ihren Sog - präzise, dynamisch, bildintensiv. Gestaltet mit filmischen Mitteln (Perspektivwechsel, Zoom, Distanzaufnahme, Zeitlupe, rohe Schnitte) entsteht eine irrwitzige Kamerafahrt durch Zeit und Räume. Das Hörspiel gewährt fragmentarische Einblicke in das tiefe Leid hungernder und um das bloße Überleben kämpfender Menschen und Tiere, welche sich nach und nach zu einem akustischen Mosaikbild der Verrohung und Desorientierung zusammenfügen. Klaus Buhlert und seinem Team gelingt es nicht nur, eine beklemmende Kriegsklanglandschaft zu erschaffen, mit zersplitterten Atmosphären und multiplen Erzählstimmen, sondern auch einzelne Schicksalswege der tierischen Menschen und menschlichen Tiere hör- und sinnlich erfahrbar zu machen. Ein intensives Erlebnis, schmerzlich durch Salzmans persönliches Zeugnis einer kaum vorstellbaren Not, berührend und verstörend zugleich durch seine künstlerisch einzigartige Vorstellungskraft.”

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das "Hörspiel des Monats" trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das "Hörspiel des Jahres".

  • 22:05 Uhr

    Untergegangen der Mond
    Kammer- und Ensemblemusik von Karola Obermüller
    Am Mikrofon: Egbert Hiller

    Die Werke von Karola Obermüller entstehen meist langsam. Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und sich dabei Zeit zu lassen, ist der Kern ihrer Arbeitsweise. Ihre Inspirationsquellen sind vielfältig - die 1977 bei Darmstadt geborene Komponistin schöpft dabei aus persönlichen Erfahrungen. Sie studierte in Nürnberg, Saarbrücken und Salzburg sowie in Indien, heute lehrt Obermüller Komposition in New Mexico, USA. Ihre Porträt-CD in der Reihe Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrats offenbart ein breites Spektrum an Stimmungen und Besetzungen. Als wichtig für ihre Musik nennt Obermüller im CD-Booklet die antike Autorin Sappho. Von ihr angeregt sind z.B. das Altflöten-Solo ‚Silbern’ sowie ‚Untergegangen der Mond’, ein Stück für Stimme und Ensemble. Beide Werke wurden im Deutschlandfunk Kammermusiksaal produziert.

  • 23:05 Uhr

    Nicht zu früh an die Kamera denken!
    Eine Lange Nacht über Stanley Kubrick
    Von Rainer Praetorius
    Regie: Fabian von Freier

    „Ich habe Angst, Dave!“, „Das hier bin ich, Alex, und meine drei Droogs.“ Zwei Sätze - und schon startet in vielen Köpfen das Kino des Regisseurs Stanley Kubrick. Der erste Satz stammt von einem Computer, der um sein Leben fürchtet. Die andere zitierte Filmfigur ist ein jugendlicher Schläger, der erst Täter und dann Opfer wird. Doch es ist nicht in erster Linie die menschliche Sprache, die Kubrick's Kinowelt ausmacht. Kaum einem anderen Regisseur ist es so gelungen, Bild und Musik zu einer vollständigen Einheit zu verschmelzen. Kubricks Perfektionismus ist berühmt-berüchtigt. Viele hielten dieses Streben nach Vollkommenheit für überzogen. Kubrick-Fans sind dem Regisseur von Filmen wie '2001: Odyssee im Weltraum‘, 'Uhrwerk Orange' und ‚Shining‘ bis heute dankbar, dass er nicht davor zurückschreckte, ein Filmhandwerk zu praktizieren, das so konsequent gründlich war. In der griechischen Mythologie schwang sich Ikarus mit Hilfe einer Flügelkonstruktion aus Vogelfedern in den Himmel. Die Federn waren durch Wachs verbunden. Als er immer höher stieg und der Sonne zu nahe kam, schmolz das Wachs. Ikarus stürzte ab. "Versuche nicht, zu hoch zu fliegen!" lautet die gängige Moral dieser Geschichte. Zwei Jahre vor seinem Tod zog Stanley Kubrick eine ganz andere Erkenntnis aus dem alten Mythos. In einer letzten öffentlichen Video-Ansprache erklärte er: "Vergesst Wachs und Federn. Baut bessere Flügel!"