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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 03.05.2020

  • 00:05 Uhr

    Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland
    Eine Lange Nacht über Anarchismus
    Von Rolf Cantzen
    Regie: Philippe Brühl

    Anarchisten sitzen zwischen allen politischen Stühlen: Sie glauben nicht daran, dass eine Gesellschaft der Freien und Gleichen entstehen kann, wenn die kapitalistische Industriegesellschaft mit ihrer Konkurrenzwirtschaft staatlich reguliert wird. Sie plädieren für Dezentralisierung und Föderalismus, für eine Versöhnung mit der Natur, für Solidarität ohne Zwang, für umfassende individuelle Freiheit, für Gewaltlosigkeit. Die repräsentative Demokratie ist ihnen nicht genug und der zentralistische Nationalstaat ein Greul. Den Bürgerlichen sind sie zu herrschaftskritisch. Den Staatssozialisten hingegen sind die Anarchisten zu staats- und hierarchiekritisch, zu individualistisch, zu liberal, zu sehr darauf bedacht, Vielfalt zuzulassen. Bekannte Anarchisten sind - neben den „Klassikern“ Bakunin und Kropotkin - Landauer, Tolstoi und Gandhi. Die Wege zum Ziel sind vielfältig. Nur darf die angestrebte herrschaftsfreie Gesellschaft nicht erzwungen werden. Anarchisten gründen basisdemokratische Gewerkschaften, Schulen ohne Druck und Zwang, dezentrale Widerstandsbewegungen. Sie versuchen, herrschaftsfrei zu kommunizieren. In der politischen Praxis haben sich ihre Ideen nicht durchsetzen können. In dieser „Langen Nacht" werden sie kritisch reflektiert und neu gedacht.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Bohuslav Martinů
    Sinfonie Nr. 3

    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Sir Roger Norrington

    Aufnahme vom 3.11.2019 aus der Philharmonie Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Julius Röntgen
    Sonate für Violine und Klavier F-Dur

    Schwedische Weisen und Tänze

    Christoph Schickedanz, Vioilne
    Ernst Breidenbach, Klavier

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    'Jubilate Domino'. Kantate für Alt, Viola da gamba und Basso continuo, BuxWV 64
    Rodrigo Del Pozo, Altus
    ensemble baroque de limoges
    Leitung: Christophe Coin

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    Toccata für Orgel d-Moll
    Reinhard Jaud, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Ihr werdet weinen und heulen'. Kantate zu Jubilate für Soli, Chor und Orchester, BWV 103
    Stefanie Irányi, Alt
    Andreas Weller, Tenor
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Franz Liszt
    Variationen über den Basso continuo der Kantate 'Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen'
    Marie-Claire Alain, Orgel

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Zwischen Heute und Morgen. Die Sternkirche in Potsdam
    Von Hans-Dieter Rutsch
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Britische Bomber versenken die "Cap Arcona"

  • 09:10 Uhr
    09:30 Uhr   Essay und Diskurs

    Die Erfindung des Geldes
    Von John Lanchester
    Aus dem Englischen von Nadja Sadeghin
    (Wdh. v. 10.11.2019)

    „The Invention of Money": In seinem Essay über die Geschichte des Finanzwesens blickt John Lanchester auf Erfindungen zurück, die die Wirtschaft bis heute prägen, und dokumentiert die fortwährende Suche der Menschen nach neuen Formen von Geld. Was genau ist eigentlich Geld, wie definiert sich sein Wert und wer garantiert diesen? In Krisenzeiten wird hinterfragt, was sonst als selbstverständlich scheint in Hinblick auf die Existenz von Zahlungsmitteln und die Rolle der Banken im Wirtschaftsgeschehen. Dabei sind die „Instrumente des Handels und der Finanzen Erfindungen, Produkte der menschlichen Vorstellungskraft", die stark vom Vertrauen in sie abhängig sind, so John Lanchester in seinem Essay über die "Erfindung des Geldes". Diese faszinierende Zeitreise durch die Evolution des Finanzsystems schlägt einen Bogen von Marco Polos Berichten zur Einführung des Papiergeldes unter Kublai Khan im 13. Jahrhundert, über König Wilhelm III. und die Geburtsstunde der Bank of England bis hin zur Etablierung von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Facebooks Libra. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf zwei prominenten Protagonisten der Geschichte des Geldes. Da ist zum einen der viktorianische Bankier und Finanztheoretiker Walter Bagehot, der die Idee der Zentralbank vorantrieb und großen Einfluss auf die englische Politik hatte. Und zum anderen der schottische Nationalökonom John Law, der - um die französische Krone vor dem Bankrott zu bewahren - für Ludwig XIV. ein Finanzsystem errichtete, das dem heutigen gar nicht so unähnlich ist und der als reichster Unternehmer seiner Zeit galt, bevor das Glück ihn wieder verließ. Der britische Schriftsteller und Journalist John Lanchester wurde 1962 in Hamburg geboren und wuchs in Ostasien auf, bevor er in England zunächst als Redakteur (Penguin Books, später London Review of Books) arbeitete; 1996 erschien sein erster Roman „The Debt to Pleasure", der zahlreiche Auszeichnungen erhielt. In seinen späteren Werken wandte er sich verstärkt dem Thema Finanzen und den Ursachen und Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise zu. Der Essay „The Invention of Money" erschien im August 2019 erstmals im New Yorker.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Joseph Ostenland in Delbrück
    Zelebrant: Vikar Lukas Hellekes
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr
    11:05 Uhr   Sonntagsspaziergang

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Blühendes Taiwan
    Unter Kirschbäumen in Taipehs Yangmingshan-Nationalpark

    Deutsch-Polnisches Treffen bei Fürst Pückler
    Im Landschaftspark von Bad Muskau

    Afternoon Tea On The Road
    Mit dem Doppeldeckerbus durch Dublin

    400 km über dem Polarkreis
    Mit dem Frachtschiff  zur Mai-Skiwanderung an norwegischen Küsten

    Hörerreise:
    Per Rad von Dresden nach Varna

    Philosophie beim Gehen
    Einsamer Spaziergang im Hamburger Haynspark

    Tüpisches Geräusch
    Die Trockenseifenspender der Bundesbahnen

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 12:30 Uhr
  • 13:30 Uhr
    13:30 Uhr   Zwischentöne

    Musik und Fragen zur Person
    Die Kuratorin Stephanie Rosenthal im Gespräch mit Marietta Schwarz

    Sie hat eine steile internationale Karriere als Kuratorin hingelegt und ist seit 2018 Direktorin des Martin-Gropius-Bau in Berlin. Diesem Ort drückt Stephanie Rosenthal gerade ihren eigenen Stempel auf - kürzlich sorgte eine Kooperation mit der südkoreanischen K-Pop-Band BTS für Schlagzeilen und aufregende Performance-Erlebnisse. "Ohne solche Kooperationen könnten wir das als Institution niemals finanzieren."
    Stephanie Rosenthal wurde 1971 in München geboren, studierte dort Kunstgeschichte, promovierte in Köln. Dann ging es nach London, es folgte der Posten als künstlerische Leiterin der Sydney-Biennale, 2019 war sie Juryvorsitzende der Kunstbiennale in Venedig. Die künstlerische Performance interessiert sie vor allem und der fließende Übergang aller Sparten. Am Haus der Kunst in München machte sie durch Ausstellungen zu Alan Kaprow, Paul McCarthy und Christoph Schlingensief von sich reden. Wo geht die Reise im Kunstbetrieb hin und wie richtet man eine moderne Kunstinstitution richtig aus? 

  • 18:10 Uhr

    Kommentar 19:05 - 19:10 Uhr

    Debatte um Abzug der US-Atomwaffen in Deutschland
    von Marcus Pindur

    Sport am Sonntag 19:10 - 20:00 Uhr

    Fußball - Drei Corona-Fälle beim 1. FC Köln

    Fußball - Die Corona-Tests in der Bundesliga

    Serie: „Motiviert bleiben - Wie Sportvereine mit der Coronakrise umgehen“
    Die digitalen Zugvögel - Der BRC Zugvogel 1901, Traditionsverein der Berliner Radsportszene

    Breitensport - Die Situation der Fitnessstudios. Interview mit Birgit Schwarze, Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes
    der deutschen Fitness- und Gesundheitsanlagen

    Leichtathletik - Wie gehts weiter mit Blick auf Tokio? Interview mit Speerwerfer Thomas Röhler

    Radsport - Ineos in der Corona-Zeit als good guy der Branche?

    Volleyball - Rettungsschirm statt Liga-Aus Interview mit Andreas Bahlburg, Vorstandssprecher Volleyball-Bundesliga

    Formel 1 - Saisonstart im Juli ohne Zuschauer Interview mit MotorsportexperteChristian Danner

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr
    20:05 Uhr   Freistil

    Linkshänder sein
    Vom Leben andersherum
    Von Jan Decker
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: Dlf 2015

    Der Autor Jan Decker ist Linkshänder - genauso wie zehn bis 15 Prozent der deutschen Bevölkerung. Linkshänder sein heißt, in der Minderheit sein, denn wir leben in einer Rechtshändergesellschaft. In Deutschland wurden Kinder noch bis in die 1990er-Jahre auf die rechte Hand umgeschult. Und auch heutzutage sind spezielle Linkshänderprodukte noch sehr teuer, da sie nur in geringer Stückzahl hergestellt werden. Die Zahl der Irrtümer über Linkshänder ist dagegen sehr groß. Denn hinsichtlich Krankheiten oder Kriminalität sind sie keineswegs gefährdeter und eine besondere Begabung lassen sie - im Vergleich zu Rechtshändern - lediglich bei der Raumorientierung erkennen.
    Um diesen Irrtümern entgegenzutreten, gründete der Amerikaner Dean R. Campbell 1975 den ,Left Handers Club', der sich aktuell hochrangiger Politiker wie Barack Obama und David Cameron in seinen Reihen rühmt.

    Tage Alter Musik Regensburg 2019

    Josquin Desprez, Johann Walter, Michael Praetorius u.a.
    Lateinische Motetten und Vertonungen von Lutherchorälen
    Ensembles Utopia und InAlto

    Dietrich Buxtehude
    Membra Jesu Nostri, BuxWV 75
    La Risonanza
    Leitung: Fabio Bonizzoni

    Matthew Locke, Henry Purcell u.a.
    Arien und Tanzsätze aus Bühnenwerken der Restaurationszeit
    Rachel Redmond, Sopran
    Le Caravansérail
    Leitung: Bertrand Cuiller

    Aufnahmen vom 8. und 10.6.2019 aus der Schottenkirche, der Basilika St. Emmeram und dem Reichssaal in Regensburg

    Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner

    Jedes Jahr am Pfingstwochenende wird das pittoreske Regensburg zum deutschen Mekka der Alten Musik. Innerhalb von gut drei Tagen können die zahlreichen Besucher der Tage Alter Musik mehr als ein Dutzend Konzerte besuchen und sich dabei auf den neuesten Stand der historisch informierten Aufführungspraxis bringen. Die Veranstalter versuchen, bei den eingeladenen Musikern hohe Qualität und interessante Interpretationsansätze zu gewährleisten. Zum vergangenen Festival reisten Ensembles aus zehn verschiedenen Ländern an. Das Vokalquintett Utopia und das Bläserensemble InAlto aus Belgien stellten kunstvolle Vertonungen von Lutherchorälen aus dem 16. Jahrhundert einigen Werken des von Luther hoch geschätzten Flamen Josquin Desprez gegenüber. La Risonanza aus Italien präsentierte Dietrich Buxtehudes meisterhafte musikalische Meditation über die Körperteile Jesu Christi, „Membra Jesu Nostri“. Und in starkem Kontrast zu diesen geistlichen Werken erklang die vor Lebensfreude strotzende Theatermusik der englischen Restaurationszeit mit dem französischen Ensemble Le Caravansérail.

  • 23:05 Uhr

    Sportgespräch 23:30 Uhr

    Die Debatte um den Bundesliga-Neustart in Corona-Zeiten

    mit Claudia Neumann, ZDF-Sportreporterin, Martina Knief, ARD-Sportreporterin
    und Stefan Klüttermann, Leiter der Sportredaktion bei der Rheinischen Post

    Die Fragen stellt Matthias Friebe