Dienstag, 19. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 03.11.2018

  • 00:05 Uhr

    Letzte Fahrt
    Von Mike Walker
    Aus dem Englischen von Sabine Hübner und Michael Walter
    Regie: Annette Kurth
    Mit Reiner Schöne, Lars Rudolph, Boris Aljinovic, Laura Maire, Maverick Quek, Sabiullah Anwar und Tom Zahner
    Produktion: WDR 2006
    Länge: 50'04

    In einem indonesischen Hafen heuern drei Männer auf einem japanischen Frachter an, dessen Führungsmannschaft plötzlich erkrankt ist. Wirklich qualifiziert sind sie für ihre neuen Aufgaben nicht. Aber es ist ihre letzte Chance, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und neu anzufangen. Die drei Männer treffen im Hafen zum ersten Mal aufeinander. Cap soll die Funktion des Kapitäns übernehmen, Hosh und Herrick geben sich als Schiffsoffiziere aus. Gültige Papiere haben die beiden nicht, doch es reicht, dass Cap sich für sie verbürgt. Zuverlässige Seeleute sind sie alle drei nicht: Der Junkie Hosh ist wegen seiner Dealerei auf der Flucht vor der Polizei, Herrick war Blauhelmsoldat in Bosnien und hat alles verloren, und der Alkoholiker Cap hat seinen letzten Frachter vor der Küste Afrikas versenkt. Auch das Schiff hat schon bessere Tage gesehen. Noch nimmt es Cap gelassen: „Frachtschiffe fahren von alleine, Mr. Herrick. Die Crew weiß Bescheid, der Schiffsingenieur weiß Bescheid. Tut einfach, als wüsstet ihr auch Bescheid, dann kann nichts schiefgehen.” Auf hoher See kommen den drei Ersatzoffizieren Zweifel daran, ob es die wirkliche Bestimmung dieser Fahrt ist, eine Ladung japanischen Whisky nach Kuba zu bringen. Ist es nicht auch seltsam, dass die japanischen Offiziere angeblich alle gleichzeitig krank geworden sind? Vielleicht haben sie nur rechtzeitig das Schiff verlassen.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson

    Zu Gast: der Berliner Musiker, Sänger, Komponist und Texter Lüül

    Liederbestenliste: Die Platzierungen im November

    Global Sound: Neue internationale Singer/Songwriter-Alben

    Original im Ohr: Ungewöhnliche Coverversionen

    On Tour: Konzert-Highlights

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Lutz Graf-Ulbrich, Künstlername Lüül, ist Texter und Urgestein der deutschen Elektronik und des Krautrocks, Begleitmusiker der legendären Velvet-Underground-Sängerin Nico, später Teil der Neuen Deutschen Welle. Seit Gründung der 17 Hippies Gitarrist und Banjospieler der Band. Seit einigen Jahren zeigt er sich auch von seiner Songwriter-Seite. Auf dem aktuellen Album ,Fremdenzimmer’ transportieren die mit Bass, Akkordeon, Geige, Gitarre, Theremin, Tuba oder Singender Säge gespielten akustischen Kompositionen gesellschaftskritische und politische, aber auch sehr emotionale Texte.

  • 06:05 Uhr

    Angela Merkels Rückzug: Abschied von einem Globalisierungs-Puffer

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pfarrerin Heidrun Dörken, Frankfurt am Main
    Evangelische Kirche

    08:10 Uhr   Interviews

    100 Jahre Kieler Matrosenaufstand: Interview mit Sonja Kinzler, Historikerin

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Rainer Brandes

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der Kieler Matrosenaufstand beginnt

  • 09:10 Uhr

    Zehntausend Risse und noch in Betrieb - Marode Brücken in Deutschland

    Am Mikrofon: Claudia Hennen

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Kulturstaatsministerin Monika Grütters

    Schon früh ging es Monika Grütters darum, in der Öffentlichkeit ihre Stimme für die Kultur zu erheben. Als Studentin der Germanistik, Kunstgeschichte und Politologie in Bonn wirkte sie in der Presseabteilung der dortigen Oper mit. Kulturmanagement machte sie zu ihrer Sache, am damaligen Museum für Verkehr und Technik in Berlin und in der Berliner Verlags- und Buchhandelsgesellschaft. Ihre Erfahrungen hier und auch später als Kulturpolitikerin kann sie seit 1999 als Honorarprofessorin an der Berliner Hochschule für Musik ‚Hanns Eisler‘ weitergeben. Seit 2013 hat Monika Grütters die höchste kulturpolitische Stelle inne, die der Bund zu vergeben hat - als Staatsministerin für Kultur und Medien kümmert sie sich um die Rahmenbedingungen für das kreative Leben im Land. Die politische Karriere der 1962 in Münster geborenen Grütters begann in der Jungen Union. Seit 2005 gehört sie dem Bundestag an, seit 2016 ist sie die Berliner CDU-Landesvorsitzende. Und wenn sie nicht kulturpolitisch unterwegs ist oder am Kabinettstisch der Kanzlerin mitdiskutiert, geht sie gern in die Oper, ins Theater oder ins Museum.

  • 11:05 Uhr

    Gleichberechtigung in Europa - Vom Frauenwahlrecht zu #MeToo
    Von Frederik Rother

    1. Gleichberechtigung in Großbritannien - Erst schwanger, dann Job weg

    2. Gleichberechtigung in der Schweiz - Die Frauen von Appenzell Innerrhoden

    3. Gleichberechtigung in Schweden - Auch nicht alles rosig

    4. Gleichberechtigung in Russland - Verbotene Berufe für Frauen

    5. Gleichberechtigung in Italien - Frauen zwischen Job und Haushalt

    Sie gingen auf die Straße und protestierten, manchmal auch militant - jahrzehntelang kämpften Frauen in Europa dafür, wählen zu dürfen. 1906 führte Finnland dann als erstes europäisches Land das Frauenwahlrecht ein. Andere skandinavische Staaten folgten. Ab 1918 - also vor genau 100 Jahren - durften Frauen auch in Deutschland ihr Kreuz auf den Wahlzettel machen. In Großbritannien konnten ab 1928 alle volljährigen Frauen wählen. Der Druck der Suffragetten zeigte Wirkung. Eine Sendung über die Geschichte des Frauenwahlrechts in Europa und den Kampf für Gleichberechtigung. Denn der ist für viele auch 2018 noch nicht gewonnen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Angela Merkels Rückzug: Abschied von einem Globalisierungs-Puffer

    Die AfD in allen Parlamenten: Der Zenit könnte überschritten sein

    Brasilien: Unangenehme Überraschungen für Bolsonaro-Fans nicht ausgeschlossen

    Der Fall Niels Högel: Ein Massenmörder in der Pflege und die Fehler im System

    Am Mikrofon: Ulrike Winkelmann

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Nigeria - Schiitischer Protest endet blutig

    Vom Fluch angeblicher Hexerei - Gefahr für tausende Kinder im Kongo

    Vorreiter oder Gegenmodell? Die Nachbarstaaten und der Wahlsieg Bolsonaros

    Au revoir Paris - Neukaledonien strebt Unabhängigkeit an

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Wirtschaft an NRW-Schulen
    Wie entsteht ein neues Schulfach?
    Campus & Karriere fragt: Wie kommt es dazu? Wer entscheidet über die Inhalte? Welche Wirtschaft sollte überhaupt vermittelt werden? Und brauchen wir auch andere Fächer?

    Gesprächsgäste:
    Thomas Beschorner, Direktor des Instituts für Wirtschaftsethik an der Uni St. Gallen
    Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

    Beiträge
    Kochen statt Philosophie
    Umfrage: Welche Fächer würden Schüler einführen - und welche abschaffen

    Schulfach Wirtschaft - Teil 1
    Die Entstehung

    Schulfach Wirtschaft - Teil 2 
    Die Lehrplanentwicklung

    Schulfach Wirtschaft - Teil 3
    Die Unterrichtspraxis

    Fürs Berufsleben lernen
    Berufsorientierung an Hamburger Schulen

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Mathe, Deutsch, Sport oder Geschichte - manche Schulfächer sind einfach gesetzt, die gab es immer, und die werden auch bleiben. Die Lehrpläne sind aber auch in Bewegung: Alte Fächer wie zum Beispiel Handarbeit gibt es schon lange nicht mehr, neue kommen dazu. Aber wie genau entsteht ein Schulfach, von der Idee bis zur ersten Unterrichtsstunde?
    Ein aktuelles Beispiel ist das Schulfach Wirtschaft. Das gibt es in Bayern schon, in NRW wird es jetzt je nach Schulform als eigenständiges Fach oder als Teilfach eingeführt.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Mehr als nur „Smalltown Boy“: Re-Issue des ersten Bronski-Beat-Albums

    35 Jahre nach dem ersten Bronski-Beat-Auftritt wird „The Age of Consent“ wiederveröffentlicht. Die schottische Band war der erste offen schwule Pop-Act - und zu seiner Homosexualität zu stehen, war 1983, als die Band ihren ersten Auftritt hatte, alles andere als selbstverständlich.

    „Der Grönemeyer aus der Kreisliga“: Indie-Pop-Musiker Bosse kommt auf Tour
    Seit 2003 macht Bosse tolle Musik mit tollen deutschen Texten. Er engagiert sich sozial und politisch und schreibt immer wieder Songs,
    die sehr viel mehr sind als reine Unterhaltung. Auf seinem neuen Album greift er aber auch hin und wieder zu Wort-Hooklines - auch der Albumtitel "Alles ist jetzt" erinnert ein bisschen an Herbert Grönemeyer. „Dann bin ich eben der Herbert Grönemeyer aus der Kreisliga“, sagte Bosse im Dlf.
    Bosse im Corsogespräch mit Sascha Ziehn

    „Nachtmusik mit Moog und Elendsstengel“: Comeback von Tunng
    Nach zehn Jahren wieder in der sechsköpfigen Originalbesetzung:
    Die sanft versponnenen englischen Folktronica-Pioniere Tunng überzeugen auf ihrem neuen Album „Songs You Make At Night“ und kommen für zwei Konzerte nach Deutschland.

    Schlusswort: 70ster Geburtstag von Charles Bradley
    O-Ton-Collage von Kerstin Janse

    Am Mikrofon: Sascha Ziehn

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7 - BÜCHER FÜR JUNGE LESER
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat November
    Vorgestellt von Stephanie Jentgens

    Gerda Muller: „Unser Baum“
    Aus dem Französischen von Gisela Stottele (bearbeitet von Silvia Bartholl)
    (Moritz Verlag, Frankfurt/M)

    Allen Say: „Großvaters Reise“
    Aus dem Amerikanischen von Gabriela Bracklo
    (Edition Bracklo, Gräfelfing)

    Christina Laube und Mehrdad Zaeri (Ill.): „Marthas Reise“
    (Knesebeck Verlag, München)

    Allan Ahlberg und Emma Chichester Clark (Ill.): „Baby an Bord“
    Aus dem Englischen von Andreas Steinhöfel
    (Moritz Verlag, Frankfurt/M.)

    Davide Morosinotto: „Verloren in Eis und Schnee.
    Die unglaubliche Geschichte der Geschwister Danilow“
    Aus dem Italienischen von Cornelia Panzacchi
    (Thienemann Verlag, Stuttgart)

    Erin Entrada Kelly: „Vier Wünsche ans Universum“
    Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann
    (dtv/Reihe Hanser, München)

    Jochen Voit und Hamed Eshrat (Ill.): „Nieder mit Hitler!
    Oder warum Karl kein Fahrradfahrer sein wollte“
    (avant Verlag, Berlin)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Bitcoin-Klau
    Rechenzentren schlagen Alarm

    Krypto-Mining
    Illegales Schürfen bedroht die IT-Infrastruktur

    Versager
    Hate-Speeches werden von Automaten schlecht erkannt

    Sharewashing
    Wenn Online-Plattformen falsche Versprechungen machen


    Das Digitale Logbuch
    Gut und Böse

    Info-Update

    Sternzeit 03. November 2018
    Bavaria One, Bremen First

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Muss Trump weg?
    Der US-Politikberater, Peter Rough und der Politikwissenschaftler, Christian Hacke im Gespräch mit Klaus Remme

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Saisonauftakt am Schauspiel Bochum - Neustart mit Johan Simons und Benny Claessens

    Antiästhetik - Die Kunsthalle Baden Baden zeigt Nicole Eisenman

    Das documenta-Institut in Kassel nimmt Form an

    Burkina Fasos Künstler, vier Jahre nach dem friedlichen Umsturz

    Nachlässe bedeutender Architekten bewahren - Baukunstarchiv NRW geht an den Start

    Am Mikrofon: Dina Netz

  • 18:40 Uhr

    Neue Strategien - Frankreichs rechte Parteien

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Des Teufels langer Atem
    Vierteiliges Hörspiel
    Von Robert Weber
    Regie: Annette Kurth
    Mit Wanja Mues. Cathlen Gawlich, Reiner Schöne, Norman Matt, Heikko Deutschmann, Santiago Ziesmer, Friedhelm Ptok, Stefan Kaminski, Sascha Nathan
    Barnaby Metschurat, Udo Schenk, u.a.
    Produktion: WDR 2018
    Länge: ca 60'

    Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste:
    Robert Weber hat sich zu einem Meister von Krimifolgen entwickelt, in der sich Realität und Fiktion durchdringen, zum Beispiel in ,Die Infektion' (WDR, 2010-16) unter der Regie von Annette Kurth. In ,Des Teufels Langer Atem', wiederum vom WDR und von Annette Kurth inszeniert, vermischen sich zudem Krimi- und Horrorgenre, Realität und Popkultur auf schier unheimliche Weise. In vier Teilen, in sich abgeschlossen jedoch aufeinander bezogen, jagt die Agentin Clarice Sterling - bekannt als Ermittlerin in dem Film ,Das Schweigen der Lämmer' - einen Serienkiller durch die Vereinigten Staaten der Gegenwart und nahen Vergangenheit. Ihr Gegenspieler Louis Cyphre (korrekt ausgesprochen: Luzifer) ist ebenfalls eine Filmfigur, aus ,Angel Heart' von Alan Parker. Die Zeichen stecken also bereits im Namen, niemand jedoch erkennt sie, weil die Menschheit nicht mehr an den Teufel glaubt, vielleicht weil sie ihn nicht braucht: Das Unmenschliche gehört seit jeher zum Menschen, die dem Satan an Hass und Vernichtungswillen in nichts nachsteht. Eine ausgelassene Freude an bösen Einfällen, in einer schier überbordenden Montage aus Kolportage- und Märchen-Elementen, unglaublichen, aber realen Figuren wie dem Kartenkünstler Dai Vernon und popkulturellen wie literarischen Motiven von Lewis über Hauff bis Twain oder Borges wird zum spektakulären Kopfkino dank einer meisterlichen Gemeinschaftsleistung im Zusammenspiel mit Annette Kurths fantasievoller Regie, wandlungsfähigen Sprechern, dem Ton (Jonas Bergler) und vor allem auch klugem Einsatz einer vielseitigen Musik, die durch alle Folgen der Serie hindurch eine wunderbar expressive und sensible zweite Erzählspur legt.

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

    Für Teil 3 und 4 folgen Sie bitte dem Link auf unserer Internetseite.

  • 22:05 Uhr

    Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Hochgradig wandelbar
    Die junge Blechbläser-Formation Ensemble Schwerpunkt

    Am Mikrofon: Hanno Ehler

    Die Trompeter aus den USA und aus England, der Posaunist aus Schweden, die Hornistin aus Norwegen und der Tubaspieler aus Finnland. Sie begannen 2009 als Studierende der Musikhochschule Hannover - inzwischen konzertieren sie in ganz Europa und haben ihre erste CD auf dem Markt. Das international besetzte Blechbläser-Quintett verfolgt das ehrgeizige Ziel, ausschließlich anspruchsvolle Neue Musik zu spielen. Angesichts nur weniger Originalwerke gilt es deshalb, Komponisten zu gewinnen, die speziell für ihre Formation neue Stücke schreiben. Die im Herbst 2017 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal für das Label NEOS produzierten Aufnahmen von Sofia Gubaidulina, Benedict Mason, Vassos Nicolau, Luciano Berio und Jarkko Hartikainen bilden eine aufregende Mischung aus neu und arriviert, die den fünf hochbegabten Musikern Höchstes abverlangt - von sanften, mit Dämpfern gefärbten Tönen und Stücken mit stark geräuschhaften Passagen bis zum inspirierten Klangfeuerwerk.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Auf der Suche nach Freiheit
    Eine Lange Nacht über den Weg des Blues vom Mississippi-Delta nach Chicago
    Von Michael Groth
    Regie: Rita Höhne

    Zwischen den 1920er- und 1970er-Jahren erlebten die USA eine beispiellose Binnenmigration. Immer mehr Afroamerikaner zogen aus dem ländlichen Süden in die Städte des Nordens. Die Struktur der Bevölkerung in Städten wie Chicago und Detroit veränderte sich radikal. Sechs Millionen Menschen suchten in den Industriezentren Arbeit und Schutz vor eklatanten Bürgerrechtsverletzungen, in den Südstaaten an der Tagesordnung. Die Menschen brachten ihre Lieder mit. Im Mississippi-Delta - gemeint ist nicht die Mündung des Flusses in den Golf von Mexiko, sondern ein rund 160 Kilometer langer und rund 50 Kilometer breiter Streifen östlich des Mississippi im gleichnamigen Bundesstaat - war dies vor allem der Blues. Der Blues begleitete die Nachfahren der Sklaven, die als Baumwollpflücker ein hartes Leben fristeten. Wer sich am Samstagabend traf und sang und tanzte, der fand ein Stück Freiheit. Diese Freiheit nahmen die Menschen mit auf ihre Reise. In Chicago, dem Hauptziel der ‚Great Migration‘, veränderten sich nicht nur die Lebensgewohnheiten: Die Sendung erzählt die Geschichte eines sozialen und kulturellen Wandels, der die Geschichte der Vereinigten Staaten bis heute prägt - vom Landarbeiter zum Großstadtbewohner, vom akustischen Country-Blues, oft auf selbstgebastelten Gitarren gespielt, bis zu den Bands, die ihren Blues elektronisch verstärkten, um die Aufmerksamkeit eines verwöhnten Publikums zu behalten.