Donnerstag, 25. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 04.09.2021

  • 00:05 Uhr

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    Zu Gast: DUOhandinhand
    Liederbestenliste: die Platzierungen im September
    Global Sound: neue internationale Singer-Songwriter-Alben
    Original im Ohr: ungewöhnliche Coverversionen
    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Annett Lipske und Beate Wein kennen sich schon aus Kindertagen, als ihre Eltern gemeinsam in einer Band spielten. Die beiden Frauen studierten später Musik und sind seit 2003 das DUOhandinhand, das wohl am ungewöhnlichsten besetzte Singer-Songwriterinnen-Duo des Landes, denn sie spielen ihre Lieder mit Fender Rhodes und Schlagzeug und wechseln sich dabei auch noch ab. Wenn Lipske und Wein dann auch noch zweistimmig singen, ist die akustische Täuschung perfekt, denn man glaubt, eine komplette Band zu hören. Auf ihrem fünften Album, das den Titel „knallbunt“ trägt, sind melancholische Balladen neben Samba-Songs zu hören und Swingstücke neben vertonten Wortspielen

  • 06:05 Uhr

    Olaf Scholz und die Linke: Ausschließen wäre töricht

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:50 Uhr   Interviews

    Flucht und Migration im Wahlkampf - Interview mit Tobias Heidland, Institut für Weltwirtschaft Kiel

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jasper Barenberg

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der französische Schriftsteller und Regisseur Antonin Artaud geboren

  • 09:10 Uhr

    Der kritische Geist bleibt: Das Wendland nach dem Gorleben-Aus

    Am Mikrofon: Axel Schröder

    In der Geschichte der Bundesrepublik hat keine andere Widerstandsbewegung so lange durchgehalten wie die gegen ein Atommüllendlager im niedersächsischen Gorleben. 43 Jahre lang haben die Menschen im Wendland gegen das Projekt gekämpft, haben ihre Freizeit dafür geopfert und mussten Anfeindungen und staatliche Überwachung aushalten. Nach dem endgültigen Aus für ein Endlager in Gorleben besucht das Wochenendjournal die Menschen, die sich jahrzehntelang gewehrt haben. Welche Projekte gehen sie jetzt an? Wie bleibt der kritische Geist im Wendland wach? Welche Spuren haben über 40 Jahre Widerstand bei den Menschen hinterlassen?

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Schauspielerin Laura Tonke

    Nie weiß man wirklich, was hinter ihrer Stirn vorgeht. All ihren Figuren wohnt eine gewisse Grundverwunderung über die Welt inne, so auch Elfie in Michael Kliers Wendedrama „Ostkreuz“ aus dem Jahr 1991. Stirnrunzelnd blickt das 15-jährige Mädchen auf ein Westberlin, das auch nicht anders aussieht als der Osten, aus dem sie mit ihrer Mutter vor dem Mauerfall geflohen ist. Mit diesem Film wird die in Westberlin geborene und aufgewachsene Schauspielerin Laura Tonke zum Jungstar des deutschen Films. Sie dreht mit Tom Tykwer, Dominik Graf, Sönke Wortmann, für die große Leinwand und fürs Fernsehen. Im Jahr 2016 wurde die Verleihung des Deutschen Filmpreises für Laura Tonke zum doppelten Triumph: Sie gewann die Goldene Lola für die beste Nebenrolle in Laura Lackmanns Film „Mängelexemplar“ und für die Hauptrolle in „Hedi Schneider steckt fest“. Ihre Suche nach einer eigenwilligen und dennoch uneitlen Art des Ausdrucks setzt die heute 47-Jährige in der Performance Gruppe Gob Squad erfolgreich fort.

  • 11:05 Uhr

    Wiener Staatsoper - Mehr als nur schöne Arien
    Von Antonia Kreppel

    Die Wiener Staatsoper ist eines der bedeutendsten Opernhäuser der Welt. Seit dem Herbst 2020 ist Bogdan Roščić ihr Direktor. 1964 in Belgrad geboren, war er bislang Manager für klassische Musik. Seine erste Opern-Saison in Corona-Zeiten war eine Herausforderung. Ziel ist es, das Musiktheater zu einem Haus für alle zu machen, in dem es sich auch einem jüngeren Publikum stärker öffnet. Wie weit geht das angestammte Publikum mit? Und wie kann eine zeitgemäße Oper aussehen? Die „Gesichter Europas” mit einem Blick hinter die Kulissen.

  • 12:10 Uhr

    Corona: Debatte um Impfabfrage

    Widerstand in Afghanistan - Taliban kämpfen wieder

    Drohende humanitäre Katastrophe in Afghanistan - UN laden zu Geberkonferenz

    Interview mit Karl-Otto Zentel, Generalsekretär CARE, zu: Afghanistanhilfe

    Wie nutzen die Republikaner den US-Truppenabzug aus Afghanistan parteipolitisch

    GDL setzt Bahnstreiks fort - Kritik vom DGB und aus der Politik

    Corona-Impfmeister Spanien: Wieso läuft es dort so gut?

    San Francisco: Polizei zahlt potenziellen Kriminellen Geld fürs Nicht-Schießen

    Freddie Mercury 75

    Sporttelegramm

    Am Mikrofon: Stefan Heinlein

  • 13:10 Uhr

    Olaf Scholz und die Linke: Ausschließen wäre töricht

    Abzug aus Afghanistan: Die USA bleiben eine globale Macht

    Taliban-Regierung: Wie sich der Westen jetzt verhalten sollte

    Geldentwertung: Hohe Inflation ist kein Grund zur Sorge

    Am Mikrofon: Sina Fröhndrich

  • 13:30 Uhr

    Afghanistan: Widerstand gegen die Taliban

    Nah- und Mittelost: Mehr Kooperation statt Konfrontation? Gespräch mit Gunter Mulack, Deutsches Orient-Institut Berlin

    Nach 9/11: Wie der Patriot Act die US-Bürgerrechte bis heute beeinflusst

    Äthiopien: Keine Lösung im Tigray-Konflikt in Sicht

    Am Mikrofon: Laura Eßlinger

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Chancengleichheit an den Schulen
    Was die Parteien für mehr Bildungsgerechtigkeit tun wollen
    In „Campus & Karriere“ gehen wir diesen Fragen nach: Wie wollen die Parteien für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen? An welchem Punkt im Bildungssystem wollen sie vor allem ansetzen? Und welche Reformideen und Programme sind konsensfähig?

    Gesprächsgäste:
    Yasmin Fahimi, stellv. bildungspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
    Stefan Kaufmann, CDU, Mitglied im Bundestagsausschuss Bildung und Forschung
    Margit Stumpp, bildungspolitische Sprecherin der Grünen
    Jens Brandenburg, bildungspolitischer Sprecher der FDP
    Birke Bull-Bischoff, bildungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Die Linke
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Die Corona-Krise hat Deutschlands ohnehin gravierendstes Problem im Bildungssystem noch verschärft: den Mangel an Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit. In kaum einem anderen OECD-Land hängt Bildungserfolg so stark vom Elternhaus ab. Eine aktuelle Studie, die der Bildungsforscher Klaus Klemm für den DGB erarbeitet hat, kommt zu dem Ergebnis: Auch 20 Jahre nach dem Pisa-Schock hat sich hinsichtlich der sozialen Ungleichheit in deutschen Schulen zu wenig getan. Auch bei gleicher Schulleistung bekamen Grundschulkinder aus sozial starken Familien häufiger eine Gymnasialempfehlung als Kinder aus dem Arbeitermilieu. Dieser Trend bei Übergang von Grundschule zu weiterführender Schule hat sich sogar verstärkt. Und noch immer nehmen von 100 Kindern mit Akademikereltern 79 ein Studium auf, bei Nicht-Akademikerkindern sind es nur 27. Fast alle Parteien wollen das Problem - zumindest laut ihren Wahlprogrammen - angehen. Ob mit verpflichtenden Sprachtests vor der Einschulung, Ganztagsschulen für alle oder einer grundlegenden Reform des BAföG.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    20 Jahre Björks Album „Vespertine"
    Das vierte Studioalbum der isländischen Sängerin Björk gilt als ihr experimentellstes Album mit einer sehr aufwendigen Produktion, inklusive Aufnahmen klassischer Instrumente, sodass die Songs damals nicht komprimiert und auf Tauschbörsen als Download angeboten werden konnten. Das Nationaltheater Mannheim produzierte in der Spielzeit 2017/2018 sogar eine Oper, die auf dem Album basierte

    Transmenschen im Pop - eine Bestandsaufnahme
    Dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, ist keine bahnbrechende Neuigkeit, aber noch immer so neu, dass es einen Nachrichtenwert hat, wenn KünstlerInnen sich als Trans outen und öffentlich machen, dass sie sich nicht mehr mit dem Geschlecht identifizieren, das in ihrer Geburtsurkunde steht. Wie reagiert das Publikum darauf? Und schadet oder nützt das der Karriere? 

    Neues Album von F.S. Blumm & Nils Frahm: „2X1=4"
    F.S. Blumm und Nils Frahm arbeiten seit einigen Jahren an einer Vielzahl von Projekten zusammen, darunter Theaterstücke und Animationsfilme. Jetzt erscheint ihr viertes gemeinsames Album „2X1=4". Obwohl sie darin mit Dub ein ihnen bekanntes Genre bedienen, haben sie in der Arbeit an diesem Album im Arbeitsprozess genug Raum für Überraschungen gelassen
     
    Immer noch der King of Rap? Kool Savas bringt ein Buch mit seinen 24 Lebenslektionen heraus
    Heutzutage kann man Eltern mit Raptexten von Kool Savas - anders als vor 20 Jahren - nicht mehr schocken. Erfolgreich ist der selbst ernannte King of Rap aber nach wie vor noch und bringt nicht nur immer mal wieder ein Album heraus, sondern jetzt auch ein Buch: „King of Rap: Die 24 Lebenslektionen". Anders als bei vielen anderen RapperInnen, ist dieses Buch aber keine reine Biografie, sondern auch ein Ratgeber mit vielen autobiografischen Bezügen, über die er bisher noch nicht gesprochen hat

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7
    Die Deutschlandfunk-Bestenliste im September mit Jurorin Roswitha Budeus-Budde (SZ)

    Marc-Uwe Kling und Astrid Henn (Illustration): „Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte“
    (Carlsen Verlag, Hamburg)

    Elisa Sabatinelli und Iacopo Bruno (Illustration): „Emilio und das Meer“
    Aus dem Italienischen von Kristina Scharmacher-Schreiber
    (Coppenrath Verlag, Münster)

    A.E. Hotchner und Tim Köhler (Illustration): „Die erstaunlichen Abenteuer des Aaron Broom“
    Aus dem amerikanischen Englisch von Anja Malich
    (Gerstenberg Verlag, Hildesheim)

    Jordan Scott und Sydney Smith (Illustration): „Ich bin wie der Fluss“
    Aus dem Englischen von Bernadette Ott
    (Aladin Verlag, Stutgart)

    Nils Mohl und Regina Kehn (Bilder): „An die, die wir nicht werden wollen. Eine Teenager-Symphonie“
    (Tyrolia Verlag, Innsbruck)

    Fabien Grolleau und Nicolas Pitz (Illustration): „Gejagt - Die Flucht der Angela Davis“
    Aus dem Französischen von Jano Rohleder
    (Crosscult Verlag, Ludwigsburg)

    Lisa Duhm: „Sie sind überall. Gegen Faschismus in deinem Feed“
    (Gabriel Verlag, Stuttgart)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Markt-Gesetz:
    Die EU will die Internet-Konzerne in den Griff bekommen

    Service-Gesetz:
    Online-Dienste in der EU sollen ihre Algorithmen erklären

    Endlos:
    Immer neue Ransomware-Banden terrorisieren die IT

    Wegweiser:
    Paderborner Forscher zeigen den Einstieg in die Plattform-Wirtschaft

    Das Digitale Logbuch
    Faust

    Info-Update

  • 17:05 Uhr

    Soll die private Krankenversicherung abgeschafft werden?
    Lars F. Lindemann, Geschäftsführer des Spitzenverbandes Fachärzte Deutschlands e.V,. und der Gesundheitsökonom und Publizist Hartmut  Reiners im Gespräch
    Am Mikrofon: Stefan Römermann

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Vokalakrobaten - Christian Gerhahers Nachwuchsseminar in Elmau

    "Violetter Schnee" - Roberto Ciulli inszeniert Vladimir Sorokin in Mülheim an der Ruhr

    Auf dem Weg zum Bundesfotoinstitut? Die erste Ausgabe des Magazins "Fotostadt Essen" ist erschienen
    Ein Gespräch mit Steffen Siegel, Professor für Theorie und Geschichte der Fotografie an der Folkwang Universität der Künste Essen

    Multiperspektivität des Erinnerns - Stolpersteine für schwarze NS-Opfer in Berlin

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:40 Uhr

    Sparen oder Investieren auf Pump? Die Schuldenfrage im Wahlkampf

  • 19:10 Uhr

    Paralympics - Tageszusammenfassung
    Paralympics - Kaderschmiede Leverkusen

    DOSB - Vertragssituation für Bundestrainer*innen

    Tennis - US Open

    Formel 1 - Großer Preis der Niederlande in Zandvoort: Qualifying

    Reiten - Springreit-EM in Riesenbeck

    Serie Bundesliga und Steuergelder - Staatsunternehmen als Sponsor

    Portrait - Ehemaliger chinesischer Fußball-Nationaltrainer Klaus Schlappner

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Flüstern in stehenden Zügen
    Von Clemens J. Setz
    Bearbeitung und Regie: Philip Scheiner
    Komposition: Stefan Weber
    Mit Raphael Muff, Evamaria Salcher, Franz Solar
    Ton: Christian Michl
    Produktion: ORF Steiermark/Schauspielhaus Graz/Ö1 2021
    Länge: ca. 55‘

    Die Begründung der Jury:
    „Hallo, mein Name ist Riese, ich möchte Ihnen bitte all mein Geld überweisen. Wie mach ich das? Der Horror jedes Konsumentenschutzverbandes wird hier zur nächtlichen Beschäftigungstherapie für den Computerladenmitarbeiter C. Raphael Muff als einsamer Protagonist dieses eindringlichen Audiomonologs durchwühlt seinen Spamordner auf der Suche nach der nächsten Abzockermail. Mit schwerer Zunge geht er mit seinen betrügerischen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern auf Tuchfühlung, gewitzt versucht er menschliche Regungen beim stummen Gegenüber zu provozieren und erfindet sich dabei von Telefonat zu Telefonat neu. In Philip Scheiners Bearbeitung des gleichnamigen Theaterstücks von Clemens J. Setz werden die kurzen Gesprächspassagen zu aufgeheizten Klangwüsten. Den Dialog bleibt er schuldig, denn die Antworten auf C.s Gesprächsbemühungen sind nicht zu hören. Gerade das macht das Radiostück zum emotionalen Hörspielabenteuer. Das Zuhören wird zur Achterbahnfahrt der Gefühle: Ekel, Mitgefühl, Unverständnis, Schadenfreude wechseln sich genauso schnell ab wie die Namen der kontaktierten Callcentermitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Sie tun einem fast schon leid, die Ulrichs, Arthurs, Bobs, Angelikas und Gerds da auf der anderen Seite der Telefonleitung. C. lässt nicht locker, zählt gefakte Passwörter auf, wiederholt geduldig falsche Kundennummern und erzählt nebenbei von seiner Schwester Dora, die leider vom Bora-Wind in Triest davongeweht wurde, von seinen neuen Boxhandschuhen mit den klingenden Namen Billy und Scott und von weiteren tragischen Schicksalsschlägen seiner erfundenen Verwandtschaft. Der dramaturgisch fein gewebte Text mit seinen raumgreifenden Pausen hat die Jury sofort in den Bann gezogen. Zusammen mit der nuancenreichen Stimme Raphael Muffs entfaltet die sphärische Klangkomposition aus metallischen Sounds ein wunderbares akustisches Kammerspiel. Muffs Stimme changiert zwischen Zärtlichkeit, unverhohlener Aggressivität und unendlicher Traurigkeit. Dahinter steht eine dichte Klangkulisse voller mysteriöser Geräusche, die durch die Leitungen vibrieren. Grilli Pollheimers Originalmusik fürs Theaterstück akzentuiert gemeinsam mit den Sounds von Stefan Martin Weber das Gesprochene. Und plötzlich, nach all den ins Leere gesprochenen Dialogen, gibt es Antworten. Der Arbeitskollege (Franz Solar) lässt sich zur Mittagsjause einladen und die Kundin aus dem Computerladen (Evamaria Salcher) zeigt echtes Interesse an C.s Flirtversuchen. Das weckt berechtigte Hoffnung auf ein Happy End.”

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das „Hörspiel des Monats“ trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den zwölf Hörspielen des Monats das „Hörspiel des Jahres“.

  • 22:05 Uhr

    Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Diamanda La Berge Dramm
    Geigengedichte

    Diamanda La Berge Dramm, Violine
    Michelle O'Rourke und Katinka Fough Vindelvev, Gesang

    Aufnahme vom 21.-25.9.2020 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    Am Mikrofon: Sophie Emilie Beha

    Die 1991 in Amsterdam geborene Violinistin und Performerin Diamanda La Berge Dramm hat sich in der experimentellen Nachwuchs-Welt längst einen Namen gemacht. In den Niederlanden gewann sie Wettbewerbe und tritt mit internationalen Projekten hervor. 2019 erhielt sie den Förderpreis des Deutschlandfunks beim Musikfest in Bremen. In diesem Zusammenhang konzipierte und produzierte La Berge Dramm eine CD, auf der sie Johann Sebastian Bach und John Cage, ihre Violine und die Stimmen vom Michelle O’Rourke und Katinka Fogh Vindelev miteinander verbindet. Eingespielt hat sie u.a. die Solo-Partita d-Moll, BWV 1004 - und zwar in der Fassung von Helga Thoene, die sich ihrerseits mit Bachs Zahlensymbolik und Verschlüsselungstechniken intensiv auseinandergesetzt hat. Versteckte Choralzitate werden hörbar, externalisiert durch zwei Sopranstimmen. Dem gegenüber steht Musik von John Cage, die gewissermaßen den Klangkörper der Violine und ihre eigene Stimme untersucht. Mit meditativer Hingabe offenbart das Konzeptalbum die Poesie der Komponisten und der jungen Preisträgerin.

  • 23:05 Uhr

    Das Geheimnis der Sterntagebücher
    Eine Lange Nacht über die Science-Fiction-Legende Stanisław Lem
    Von Markus Metz und Georg Seeßlen
    Regie: Claudia Mützelfeldt

    Der polnische Autor und Philosoph Stanisław Lem (12.9.1921- 27.3.2006) gilt als Klassiker der Science-Fiction. Jahrzehnte vor ihrer tatsächlichen Entwicklung beschrieb er visionär komplexe Technologien wie virtuelle Realität, neuronale Netze und Nanotechnologie. Lem ist einer der meistgelesenen Science-Fiction-Autoren und zugleich einer der schärfsten Kritiker der trivialen Spielart des Genres. Seine bekanntesten Werke sind neben „Solaris“ und „Der futurologische Kongress“ die „Sterntagebücher“ um den Weltraumfahrer Ijon Tichy. Über sie sagte der Schriftsteller Siegfried Lenz: „Ich wüsste kein Buch zu nennen, in dem so viel gebildeter Sarkasmus versammelt ist, so viel zärtlicher Spott, soviel Humor, Schabernack, Witz und lichter Tiefsinn wie in den Sterntagebüchern.“ Auf seiner sechsundzwanzigeinhalbten Reise erkennt der Raumfahrer Ijon Tichy, dass die frühen Texte zu seinen Raumreisen nicht von einem Programm mit der Bezeichnung „Literal Emulsion Module“, kurz LEM, stammen, sondern von einem veritablen Menschen mit Namen Stanisław Lem, einem polnischen Schriftsteller und Theoretiker des 20. Jahrhunderts. Fasziniert erkennt Ijon Tichy in dessen Biografie Eigenschaften und Lebensumstände von sich selbst. Lem hatte Etliches von dem vorausgesehen, was in Ijon Tichys Welt so gründlich schief gelaufen ist. Stanisław Lem, so viel ist Ijon Tichy bald klar, war ganz offensichtlich ein Wissenschaftler seines, des 21. Jahrhunderts - nur, dass er 100 Jahre vorher gelebt hatte. Eine Lösung für das merkwürdige Paradoxon hofft Tichy beim „Futurologischen Kongress“ zu finden.