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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 04.11.2018

  • 00:05 Uhr

    Auf der Suche nach Freiheit
    Eine Lange Nacht über den Weg des Blues vom Mississippi-Delta nach Chicago
    Von Michael Groth
    Regie: Rita Höhne

    Zwischen den 1920er- und 1970er-Jahren erlebten die USA eine beispiellose Binnenmigration. Immer mehr Afroamerikaner zogen aus dem ländlichen Süden in die Städte des Nordens. Die Struktur der Bevölkerung in Städten wie Chicago und Detroit veränderte sich radikal. Sechs Millionen Menschen suchten in den Industriezentren Arbeit und Schutz vor eklatanten Bürgerrechtsverletzungen, in den Südstaaten an der Tagesordnung. Die Menschen brachten ihre Lieder mit. Im Mississippi-Delta - gemeint ist nicht die Mündung des Flusses in den Golf von Mexiko, sondern ein rund 160 Kilometer langer und rund 50 Kilometer breiter Streifen östlich des Mississippi im gleichnamigen Bundesstaat - war dies vor allem der Blues. Der Blues begleitete die Nachfahren der Sklaven, die als Baumwollpflücker ein hartes Leben fristeten. Wer sich am Samstagabend traf und sang und tanzte, der fand ein Stück Freiheit. Diese Freiheit nahmen die Menschen mit auf ihre Reise. In Chicago, dem Hauptziel der ‚Great Migration‘, veränderten sich nicht nur die Lebensgewohnheiten: Die Sendung erzählt die Geschichte eines sozialen und kulturellen Wandels, der die Geschichte der Vereinigten Staaten bis heute prägt - vom Landarbeiter zum Großstadtbewohner, vom akustischen Country-Blues, oft auf selbstgebastelten Gitarren gespielt, bis zu den Bands, die ihren Blues elektronisch verstärkten, um die Aufmerksamkeit eines verwöhnten Publikums zu behalten.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Luciano Berio
    ,Call' (St. Louis Fanfare) für Blechbläserquintett

    Kerry Turner
    'The Casbah of Tetouan' für fünf Hörner

    Francis Poulenc
    Sonate für Horn, Trompete und Posaune

    Paul Hindemith
    "Ouvertüre zum ‚Fliegenden Holländer‘, wie sie eine schlechte Kurkapelle morgens um 7 am Brunnen vom Blatt spielt" für Streichquartett

    Leonard Bernstein
    ,Dance Suite' für Blechbläserquintett

    Mitglieder des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin

    Aufnahme vom 22.3.2018 aus dem ehemaligen Stummfilmkino Delphi, Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    New Flowers

    Rondeaus, Balladen und Motetten von Guillaume Dufay

    Ensemble Santenay
    Julla von Landsberg, Gesange und Organetto
    Elodie Wiemer, Blockflöte
    Szilárd Chereji, Viella
    Orí Harmelin, Laute

  • 06:05 Uhr

    Der Fall Niels Högel: Ein Massenmörder in der Pflege und die Fehler im System

  • 06:10 Uhr

    Johann Pachelbel
    'Magnificat' für Vokalsolisten und Instrumentalensemble C-Dur
    King's Singers
    Charivari Agréable
    Leitung: Kah-Ming Ng

    Heinrich Scheidemann
    'In Dich hab' ich gehoffet, Herr'. Choralbearbeitung für Orgel
    Gustav Leonhardt, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Wohl dem, der sich auf seinen Gott'. Kantate zum 23. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 139
    Susanne Frei, Sopran
    Antonia Frey, Alt
    Johannes Kaleschke, Tenor
    Ekkehard Abele, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Nicolaus Vetter
    'Alio modo'. Choralfuge für Orgel
    Rainer Goede, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Das Operndorf und Burkina Fasos Kulturszene drei Jahre nach der friedlichen Revolution

    Novemberpogrome vor 80 Jahren. Raphael Gross, Präsident des Deutschen Historischen Museums in Berlin, im Gespräch

    Über die Zukunft der Volksparteien. Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Timo Lochocki

    Kulturpresseschau - Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    CDU - wie soll ein moderner Konservativismus aussehen? Ein Interview mit der Publizistin Diana Kinnert

    Denk ich an Deutschland: der Pianist Menahem Pressler

    Am Mikrofon: Birgid Becker

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Was eigentlich bedeutet beten?
    Von Johannes Uphus
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: Die spanische Tänzerin Carolina "La Bella" Otero geboren

  • 09:30 Uhr

    Gefühl und Geschichte
    Die Historikerin Ute Frevert im Gespräch mit Thomas Kretschmer

    Besorgte Bürger und Wutbürger bekommen die Aufmerksamkeit vieler Medien und Politiker. Wer als Bürger gehört werden will, tut also gut daran, seine Gefühle zu äußern. Spielen Argumente und Fakten für die richtige Entscheidung nur eine Nebenrolle?
    Wut und Angst, Stolz und Ehre: Gefühle sind nicht nur Paarbeziehungen, Freundschaften und Arbeitsverhältnissen vorbehalten. Sie gestalten ganze Gesellschaften. Es gibt Gefühle, zum Beispiel Ehre, die uns fremd geworden sind, die aber unseren Groß- und Urgroßeltern noch vertraut waren. Umgekehrt finden heute Empfindungen wie Empathie und Mitleid großen Anklang, die in vormodernen Gesellschaften keine Rolle spielten. Emotionen haben Konjunktur. Die Historikerin Ute Frevert entwickelt im Gespräch, wie Gefühle die Geschichte und Gegenwart gleichermaßen beeinflusst und geprägt haben.
    Ute Frevert, Jahrgang 1954, ist deutsche Historikerin und Direktorin des Forschungsbereiches ,Geschichte der Gefühle' am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Ihre Forschungsgebiete sind Neuere und Neueste Geschichte sowie Sozial- und Geschlechtergeschichte. Ihre Veröffentlichungen der letzten Jahr thematisieren "Vertrauensfragen. Eine Obsession der Moderne" (2013), "Vergängliche Gefühle" (2013) und "Die Politik der Demütigung. Schauplätze von Macht und Ohnmacht" (2017). Sie lehrte in Berlin, Konstanz, Wien sowie Jerusalem, Stanford, New Hampshire und Paris. 2016 erhielt Ute Frevert das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
    Thomas Kretschmer, geboren 1974, hat in München und Leipzig Germanistik und Geschichte studiert. Er lebt und arbeitet in München als freier Redakteur und Hörfunkautor.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Alten Nikolaikirche in Frankfurt am Main
    Predigt: Pfarrer Martin Vorländer
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Volker Rühe, ehemaliger CDU-Generalsekretär und Bundesverteidigungsminister

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Von sprechenden Badewannen und digitalen Wasserfällen
    Tradition und Moderne in Japan

    Geburtsort der Frauenrechtlerin
    Minna Cauer und Freyenstein in Brandenburg

    Wenn Ikonen reisen...
    Von Zypern ins hessische Biedenkopf

    Die Kinder von Prerow
    Erinnerungen an den DDR-Campingurlaub an der Ostsee

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Kabarettist Thomas Pigor im Gespräch mit Klaus Pilger

    ‚Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten‘ - Als Kabarettist mit seinem Partner Benedikt Eichhorn ist Thomas Pigor seit fast 25 Jahren ein Begriff. Neun gemeinsame Programme haben die beiden auf die Bühne gebracht. Pigor, der oft als Erneuerer des kabarettistischen Chansons bezeichnet wird, ist aber auch ein erfolgreicher Musicalkomponist - für Erwachsene und für Kinder. Thomas Pigor, Jahrgang 1956, wuchs in Unterfranken auf. Er schloss sein Studium als Diplom-Chemiker in Würzburg ab, hat aber nie in diesem Beruf gearbeitet. Schon als Student machte er mit Knacko und Konfetti Straßenmusik. Danach wurde er Mitglied der Musiktheatertruppe College of hearts. Pigor, der seit 1985 in Berlin lebt, wurde unter anderem mit dem Deutschen Kleinkunstpreis und jüngst mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet. Deutschlandfunkhörer kennen Pigor durch die monatliche Musikkolumne ,Chanson des Monats‘ in der Sendung ,Corso - Kunst und Pop‘ und als einer der Macher der ,Wurfsendung‘ bei Deutschlandfunk Kultur.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin
    Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    David Foster Wallace: „Der Spaß an der Sache“
    Aus dem amerikanischen Englisch von Ulrich Blumenbach und Marcus Ingendaay
    (Kiepenheuer & Witsch, Köln)
    Ein Beitrag von Guido Graf

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Rat für das Weltklima
    Vor 30 Jahren wurde der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen - IPCC - gegründet

    Mit Beiträgen von Volker Mrasek:

    30 Jahre IPCC: Niemand soll sagen, wir hätten es nicht gewusst

    30 Jahre IPCC: Immer dickere Wälzer, immer weniger Zweifel

    Interviewpartner:
    Prof. Dr. Peter Lemke, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven

    Am Mikrofon: Uli Blumenthal

    Rat für das Weltklima
    Vor 30 Jahren wurde der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen - IPCC - gegründet

    „Wir wären mit dem Thema Klimaänderungen durch den Menschen nicht da, wo wir momentan sind, ohne diese systematische, gute wissenschaftliche Bewertung.“ Das sagt Hartmut Graßl, ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, über die Arbeit des Weltklimarates IPCC.  IPCC - das steht für  Intergovernmental Panel on Climate Change. Der 1988 gegründete Weltklimarat  hat den Auftrag, „international koordinierter wissenschaftlicher Bewertungen zu Ausmaß, zeitlicher Dimension und möglichen ökologischen und sozio-ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels sowie zu realistischen Reaktionsstrategien" abzugeben.
    Für die Berichte fassen Hunderte Wissenschaftler Tausende von Studien zusammen und erarbeiten so einen Überblick  zum  Stand der Klimaentwicklung der Erde.
    13.000  Seiten Gutachten  - auf diese Zahl bringt es das gesammelte Wissen des IPCC inzwischen, festgehalten in 5 Sachstandsbericht, dazu weitere Sondergutachten, zuletzt im Oktober 2018  zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius.
    Wissenschaft im Brennpunkt geht der Frage nach, wie der Weltklimarat in den 30 Jahren des Bestehens erfüllt hat: immer genauere und präzisere Analysen zu geben über den Zustand des Klimas auf der Erde.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Politik-Kultur in der sich wandelnden Gesellschaft - Claudia Roth im Gespräch mit Barbara Schmidt-Mattern

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Die Präsidentinnen" - Der moderne Klassiker von Werner Schwab feiert Premiere in Hamburg

    Kriegstraumata - Weimarer Uraufführung einer Musiktheater-Bearbeitung von Alfred Döblins "November 1918"

    Ein halbes Jahrhundert politisches Engagement - Martha Rosler im Jewish Museum in New York

    Feiern in Bayern - Der FAUST-Theaterpreis wurde in Regensburg verliehen

    "Wonderlands - Führungspositionen in den Performing Arts" - Symposium über die Rolle von Frauen in der Theater-, Tanz- und Opernwelt

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Bauen oder Nichtbauen am Kreidefelsen: Zwist um den Königsstuhl auf Rügen

  • 20:05 Uhr

    Alle 11 Minuten….
    Das Geschäft mit dem Internet-Dating
    Von Heiner Wember mit Frank Christian Starke
    Regie: Michael Wehrhan
    Produktion: WDR 2017

    Zehn Millionen Deutsche suchen einen Partner per Internet - mindestens. Über große und kleine Onlineagenturen und Partnerbörsen. Was lange Zeit als etwas anrüchig galt, ist inzwischen ein ganz normaler Weg, um die Frau oder den Mann fürs Leben zu finden. Und es ist ein lukratives Geschäft. 2.500 Partnerplattformen in Deutschland locken einsame Herzen an: für die dauerhafte Partnerschaft, lose Kontakte oder die eine Nacht. Der Marktführer Parship wächst rasant und setzt inzwischen über 100 Millionen Euro pro Jahr um. Das Feature lässt Unternehmer und Psychologen zu Wort kommen, gibt Tipps, wie man im Internet am besten sucht - und lässt Menschen berichten, wie sie ihr Glück online gefunden haben oder total frustriert sind vom Massenbetrieb per Mausklick.

  • 21:05 Uhr

    Ludwigsburger Schlossfestspiele 2018
    Unter dem Birnbaum zuhause

    Hans Magnus Enzensberger
    Ausgewählte Gedichte

    Lieder nach Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms und Gustav Mahler

    Hans Magnus Enzensberger, Rezitation
    Musicbanda Franui
    Markus Kraler & Andreas Schett, Musikalische Bearbeitung & Komposition

    Aufnahme vom 12.5.2018 aus dem Residenzschloss Ludwigsburg

    Am Mikrofon: Marie König

    Bei Wirtshausprügeleien und Hochzeiten, auf Kriegsschauplätzen und unterm blühenden Flieder begegnen sich die Musicbanda Franui und der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger. Die Musik der einen und die Texte des anderen scheinen schon lange aufeinander gewartet zu haben: Bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen ergänzten sich Verse und Klänge wie von selbst. Das zehnköpfige Ensemble Franui - zu Hause zwischen Klassik, Jazz und Volksmusik - und Enzensberger reflektieren gemeinsam über Tod, Liebe, Katastrophen und die bittersüße Heimat. Walzerklänge umschlingen die Worte, sarkastische Pointen holen die romantischen Melodien ins Hier und Jetzt. Und am Ende wartet die Erkenntnis: Am erträglichsten ist es immer noch unter dem Birnbaum zu Hause.