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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 06.10.2019

  • 00:05 Uhr

    Von der Weisheit des Widerstands
    Eine Lange Nacht auf den Klangspuren Abdullah Ibrahims
    Von Bert Noglik
    Regie: der Autor

    Seine Musik drehte sich auf den Plattentellern der Townships, als er bereits des Landes verwiesen war. Und er spielte Klavier, als Nelson Mandela das Amt des Präsidenten antrat. Adolph Johannes Brand, geboren am 9. Oktober 1934 in Kapstadt, der sich zunächst Dollar Brand und nach seinem Übertritt zum Islam Abdullah Ibrahim nennt, schöpft seine Musik aus südafrikanischen Quellen. In deren Verschmelzung mit dem Jazz fand er zu einer gänzlich eigenen Klangsprache. Nach der Verschärfung der Rassengesetze ging er 1962 mit seiner Frau, der Sängerin Sathima Bea Benjamin, nach Zürich, wo sich Duke Ellington für den Pianisten einsetzte. Vorübergehend wieder in Südafrika nahm er Mitte der 70er-Jahre den Titel ,Mannenberg' auf - eine Hymne des Widerstands gegen das Apartheidregime. Gezwungen das Land zu verlassen, reflektierte er in seinem Schaffen die Sehnsüchte seiner Landsleute ebenso wie die Traumata des Exils. Mit der Rückkehr in seine Heimat, unmittelbar nach dem Ende der Apartheid, schloss sich ein Kreis und öffnete sich ein neuer, die fortwährende Sinnsuche im Medium des Klanges.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Rheingau Musik Festival 2018

    Brett Dean
    ,Approach - Prelude to a canon' für zwei Violen und Orchester

    Johann Sebastian Bach
    Brandenburgisches Konzert Nr. 6 B-Dur, BWV 1051

    Tabea Zimmermann, Viola
    Brett Dean, Viola
    Swedish Chamber Orchestra
    Leitung: Thomas Dausgaard

    Aufnahme vom 8.8.2018 aus dem Kurhaus Wiesbaden

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Germaine Tailleferre
    Partita für Klavier

    Rêverie für Klavier

    Arthur Honegger
    Trois Pastorales für Klavier

    Georges Auric
    Sept Pièces breves für Klavier

    Corinna Simon, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Stumme Familien - Nachwendekinder und die Deutsche Einheit

  • 06:10 Uhr

    Gottfried August Homilius
    ,Brich dem Hungrigen sein Brot'. Motette für gemischten Chor a cappella
    sirventes berlin
    Leitung: Stefan Schuck

    Johann Sebastian Bach
    ,Singet dem Herrn ein neues Lied'. Motette zu 8 Stimmen in 2 Chören zu je 4 Stimmen, BWV 225
    Monteverdi Choir
    The English Baroque Soloists
    Leitung: John Eliot Gardiner

    Franz Tunder
    ,Auf meinen lieben Gott'. Für Orgel solo
    Emanuele Cardi, Orgel

    Georg Friedrich Händel
    ,Laudate pueri Dominum'. Geistliches Konzert für Sopran, Streicher und Basso continuo, HWV 236 [1. Fassung]
    Veronika Winter (Sopran)
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Ehrenwerte Persönlichkeiten? - Der Friedensnobelpreis und die Ausgezeichneten - Ein Interview mit dem Historiker Sven Felix Kellerhoff

    Du bist, was du isst. Ernährung als Religion - Ein Interview mit dem Theologen Kai Funkschmidt

    Kulturpresseschau - Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Trump, Johnson und Co. Herrschaft der Hybris? Ein Interview mit dem Historiker Bernd Greiner

    Denk ich an Deutschland: Die Schauspielerin Ingrid Caven

    Am Mikrofon: Änne Seidel

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Die Trappisten von Tibhirine.
    Sieben Selige für den Dialog mit dem Islam
    Von Corinna Mühlstedt
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 190 Jahren: Das Lokomotivrennen von Rainhill beginnt

  • 09:30 Uhr

    Heimat - der offene Begriff (2/2)
    Susanne Scharnowski im Gespräch mit Barbara Schäfer

    Susanne Scharnowskis neues Buch heißt ,Heimat. Geschichte eines Missverständnisses’. Im Gespräch erläutert sie, welches Bedeutungsspektrum der Begriff Heimat hat, sie hat dessen Genese von der Romantik bis zur Globalisierung verfolgt. Ihr Buch birgt die Erkenntnis, wie verfehlt es ist, Heimat als Gefühl zu bezeichnen. Schlüsselwort, Reizwort, Kampfbegriff, das alles trifft auf Heimat zu. Trefflich, dass 90 Prozent aller Deutschen laut Umfragen Heimat wichtig finden. Und die deutsche Sprache tut uns den Gefallen, dieses einzigartige Wort zu besitzen, welches sogar als Exportschlager taugt. Denn die vermeintliche Unübersetzbarkeit gilt als Beleg dafür, dass Heimat ein urdeutsches Wort sei. Susanne Scharnowski hat den Begriff Heimat untersucht und gewendet. Sie fand eine Geschichte der Missverständnisse und hat ein Buch geschrieben, das mit diesen Missverständnissen aufräumen möchte. Aus der Sicht der Literaturwissenschaftlerin hat sie zahlreiche Texte, Filme, Studien und andere Materialien in Zusammenhang mit dem Heimatbegriff gesichtet, vor allem deutsche Quellen. Das wichtigste Ergebnis ihres Buches sei, sagt sie, die „Erkenntnis, dass auch die deutsche Heimat sehr viel weniger mit Nation und Staat zu tun hat, als immer wieder unterstellt wird”. Die Literaturwissenschaftlerin Susanne Scharnowski ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU Berlin und war DAAD-Lektorin für deutsche Sprache an Universitäten in Cambridge, Melbourne und Taipeh.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Auferstehungskirche in Bad Oeynhausen
    Predigt: Pfarrer Lars Kunkel
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Frank Werneke, Bundesvorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    30 Jahre danach - innerdeutsche Erinnerungen
    Vom Harz bis an die bayerisch-thüringische Grenze

    Illegales Schnapsbrennen
    Bei den „Moonshiners“ in Virginia

    Schulbesuch
    Deutschstunde der Klasse 6g in Mumbai

    Mit dem Auto nicht erreichbar
    Frachtschiffreise nach Iquitos (Peru)

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Pianist Igor Levit im Gespräch mit Tanja Runow

    „Beethoven war lebensrettend für mich.” Igor Levit hat sich schon immer viel getraut. Als junger Klaviervirtuose gab er einst sein Debüt mit den späten Beethoven-Sonaten. Jetzt hat er sich noch etwas Größeres vorgenommen. Igor Levit wurde 1987 im russischen Nischni Nowgorod geboren und bekam bereits mit drei Jahren Unterricht bei seiner Mutter, der Pianistin Elena Levit. Sein erstes Solokonzert gab er mit vier Jahren. Wenig später wurde ein Musikprofessor aus Hannover auf das hochbegabte Kind aufmerksam und bot an, ihn zu unterrichten. Als jüdische Kontingentflüchtlinge konnte die Familie 1995 nach Deutschland übersiedeln. Seither hat Igor Levit eine internationale Karriere gemacht. Zugleich engagiert er sich politisch. Er meldet sich regelmäßig zu aktuellen Themen per Twitter zu Wort und spielt Konzerte für Flüchtlinge. Für ihn sei es geradezu eine Pflicht, so Levit, sich in diesen Zeiten auch als Musiker politisch zu artikulieren. Im Jahr 2018 gab er seinen Klassik-Echo zurück, aus Protest gegen die Preisverleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang. Es gehe darum, ein Zeichen zu setzen, so Levit. Ein Vorbild für sein Engagement finde er dabei auch im Humanismus eines Ludwigs van Beethoven. Im September 2019 erscheint Levits Gesamteinspielung aller Klaviersonaten von Beethoven bei Sony Classical.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin - Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Michael Martens: "Im Brand der Welten. Ivo Andrić. Ein europäisches Leben"
    (Zsolnay Verlag, Wien)
    Ein Beitrag von Tobias Lehmkuhl

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Zurück in die Tiefe
    CO2-Entsorgung im Untergrund
    Von Tomma Schröder

    Auf dem Papier klingt die Idee zukunftsweisend: Wenn wir nicht aufhören können, CO2 in die Atmosphäre zu leiten, dann müssen wir dieselbe Menge Treibhausgas eben wieder einfangen und einlagern - und schon landet unsere Klimabilanz bei Netto Null. Die Politik kalkuliert längst mit Kohlendioxidentnahmeverfahren - obwohl die Technologie umstritten ist.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    "Die Unterschiede zwischen Ost und West genießen" - Ulrike Lorenz, Klassik Stiftung Weimar, über positive Deutschlandbilder 30 Jahre nach dem Mauerfall im Gespräch mit Änne Seidel

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Abstinent - Emmerich Kálmáns Operette “Gräfin Mariza“ am Staatstheater Wiesbaden

    "Die Passion und Auferstehung Christi" - Milo Raus neue Performance in Rom

    "Philoktet" - Amir Reza Koohestani inszeniert Heiner Müller am Deutschen Theater Berlin

    Heimkehr - Die A.R.Penck-Retrospektive im Dresdener Albertinum

    Domingo, Deutschstunde, Aachener Kunstpreis - Gedanken zur Trennung von Künstler und Werk

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Ängste, Depressionen, Studienabbruch: Wenn Studenten psychisch krank werden

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 7. Spieltag:
    Borussia Mönchengladbach - FC Augsburg;
    VfL Wolfsburg - 1. FC Union Berlin;
    Eintracht Frankfurt - SV Werder Bremen (18.00 h)

    2. Fußball-Bundesliga, 9. Spieltag:
    1. FC Nürnberg - FC St. Pauli;
    1. FC Heidenheim - VfL Bochum;
    Holstein Kiel - Jahn Regensburg

    Fußball: "Essener Modell" als Vorbild gegen Gewalt auf Fußballplätzen?

    Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha

    Turn WM in Stuttgart - Männer Olympia-Qualifikation und WM-Final-Qualifikation

    Geher - Jonathan Hilbert zur WM als Testlauf für Olympia "Tokio wird härter"

    Tokio versus Katar - Arbeitsbedingungen bei Sportgroßveranstaltungen

    Reform des Collegesports in den USA

    Handball - Bundesliga:
    SG Flensburg-Handewitt - Füchse Berlin;
    TBV Lemgo - THW Kiel

    Basketball - Bundesliga, 2. Spieltag: Brose Bamberg - Alba Berlin (18:00 h)

    Eishockey - DEL, 9. Spieltag: Eisbären Berlin - Straubing Tigers

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Being Nico
    Die Pop-Ikone Christa Päffgen
    Von Andrea Halter und Philip Stegers
    Regie: die Autoren
    Produktion: WDR 2018

    Sie ist der einzige internationale Popstar, den Deutschland jemals hatte. Die Kölnerin Christa Päffgen alias Nico war erstes deutsches Supermodel, Schauspielerin, Muse von Andy Warhol und Sängerin der Gruppe The Velvet Underground. Mit ihren grabestiefen Hymnen gilt sie als Vorreiterin der Gothic-Music. Ein Leben ohne Kompromisse. Als Christa Päffgen 1938 in Köln geboren, wird Nico zunächst internationales Topmodel und Fellini-Schauspielerin. Sie bekommt ein Kind von Alain Delon, doch in ihrem Bohèmeleben ist kein Platz für eine klassische Mutterrolle. In New York wird Nico die Muse von Andy Warhol, der sie 1966 als Sängerin in der Kult-Band The Velvet Underground unterbringt. Ihr Liebhaber Jim Morrison ermuntert sie, eigene Songs zu schreiben. Auf dem Höhepunkt ihrer Bekanntheit bricht sie Ende der 60er-Jahre mit ihrem Image als blonde Kunstfigur, um als mystisch-morbide Chanteuse ihre eigene künstlerische Identität zu finden. Der Absturz ist programmiert. Bis zu ihrem Tod 1988 tingelt sie wenig erfolgreich mit einem Harmonium durch die Welt, um ihre Heroinsucht zu finanzieren.

  • 21:05 Uhr

    George Enescu
    ,Strigoii' (Die Geister)
    Kammeroper auf einen Text von Mihai Eminescu, nach dem Manuskript rekonstruiert von Cornel Țãranu und orchestriert von Sabin Pautza
     
    Rodica Vica, Sopran
    Tiberius Simu, Tenor
    Bogdan Baciu, Bariton
    Alin Anca, Bass
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Gabriel Bebeselea

    Aufnahme vom 26.9.2019 aus dem Konzerthaus Berlin

    Am Mikrofon: Haino Rindler

    1916 arbeitete George Enescu an einer Kammeroper mit dem Titel ,Strigoii’ (Geister) nach einem Text des Dichters Mihai Eminescu. Er konnte das Werk nicht vollenden, seine Skizzen gingen in den Wirren des Ersten Weltkrieges verloren. Erst vor wenigen Jahren wurden sie wiederentdeckt und rekonstruiert. Enescu griff in dem Werk innovative Kompositionstechniken seiner Zeit auf, wie Sprechgesang oder Polytonalität. 2018 erschien ,Strigoii’ auf CD, aufgenommen vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, in der Saison 2019/20 präsentiert das Orchester Enescus Kammeroper erstmals live im Konzert.

  • 23:30 Uhr

    Die Turnweltmeisterschaft in Stuttgart

    Die Fragen stellt Holger Kühner