Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 07.10.2017

  • 00:05 Uhr

    Schwere See
    Von Christoph Güsken
    Komposition: Frank Merfort
    Regie: Klaus-Michael Klingsporn
    Mit Antje von der Ahe, Bernardo Arias Porras, Richard Gonlag, Jens Wawrczeck, Maria Hartmann, Annette Strasser, Hansa Czypionka, Justine del Corte, Herbert Sand, Friedhelm Ptok u.a.
    Produktion: Dlf Kultur 2017
    Länge: ca. 54‘

    Die Doku Soap ‚Lost at Sea‘ geht in die dritte Staffel. TV-Produzent Weißenburg hat sein Team auf den Luxusliner ‚Ulysses‘ eingeladen, damit man sich die Originalschauplätze im Mittelmeer einmal aus der Nähe ansehen kann. Vor Lampedusa nähert sich der ‚Ulysses‘ ein Boot. Mit Flüchtlingen? Das wäre eine prima Werbung für die Serie, denn schließlich beschäftigt sie sich mit der Flüchtlingsproblematik und ist „nicht nur brillantes Entertainment, es ist auch brandaktuell und hochpolitisch“. Doch an Bord des Bootes sind bewaffnete Aktivisten, die sich Boat People’s Army nennen. Sie kapern die Yacht, verteilen Sprengsätze darauf und drohen sie mitsamt Crew und Passagieren zu versenken, falls ihre Forderungen nicht erfüllt werden: zehn Millionen Euro Lösegeld und ein Rettungspaket in Milliardenhöhe für eine Wende in der Flüchtlingspolitik. Ermittlerin Andrea Humbold von der deutschen Bundespolizei und ihr junger Kollege Holger Fricke müssen nicht nur mit idealistischen Geiselnehmern, sondern auch mit einem taktierenden EU-Sonderbevollmächtigten verhandeln.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson

    Zu Gast: Der Singer/Songwriter Marc Almond

    Vorgestellt: Liederbestenliste Oktober 

    Global Sound: Neue internationale Singer/Songwriter-Alben 

    Original im Ohr: Ungewöhnliche Coverversionen
     
    On Tour: Konzerthighlight des Monats

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause  

    Nach seinen Welterfolgen mit Soft Cell hat sich der britische Musiker Marc Almond gewandelt. Aus dem einstigen Popstar ist ein Chansonnier geworden. Auf seinem neuen Album ,Shadows and Reflections’ feiert er das Songwriting der 1960er-Jahre. Das sei einfach so brilliant, dass man es auch einem jungen Publikum nahe bringen müsse. Und so hat er viele alte Songs neu aufgenommen und eigene im Sixties-Style hinzugefügt.

  • 06:05 Uhr

    Nicht nur Katalonien - Autonomieträume in Europa

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:50 Uhr   Interviews

    Koptische Gemeinde in Düsseldorf wächst - Zur Lage vor dem Besuch des koptischen Papstes in Deutschland - Interview mit Christian Gerdes, Vorsitzender der koptischen Gemeinde in Düsseldorf

    07:15 Uhr   Interviews

    Was würde eine Absage der USA an das Atomabkommen für die Region auswirken? Interview mit Volker Perthes, Leiter der Stiftung Wissenschaft und Politik

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Der britische Pazifist Norman Angell gestorben

  • 09:10 Uhr

    "Die Häuser denen, die drin wohnen?" - Hausbesetzer in Deutschland

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Komponistin Brigitta Muntendorf

    Brigitta Muntendorf setzt sich in ihren Werken mit Gesellschaft und deren Wirklichkeit auseinander. Ihre Stücke für kleine Besetzungen und Orchester, Musiktheater und Performances kreisen um Fragen, wie etwa die digitale Welt die Beziehung zwischen dem Einzelnen und der Gemeinschaft beeinflusst. Die 35-jährige Komponistin aus Hamburg stammt aus einer Großfamilie, in der für Kunst im Alltag wenig Platz war. So studierte Brigitta Muntendorf zunächst Medizin, später dann Komposition u.a. bei Younghi Paagh-Paan. Heute werden die Werke von Brigitta Muntendorf europaweit bei Festivals für zeitgenössische Musik aufgeführt. Sie gründete das Ensemble Garage, mit dem sie Musik und Sprache, multimediale Bilder und Bewegung verbindet. Brigitte Muntendorf erhielt prominente Stipendien und Preise wie den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung und den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA.

  • 11:05 Uhr

    Slow Food, slow Italy - Wie eine Feinschmeckerbewegung die Gesellschaft umkrempelt
    Mit Reportagen von Kirstin Hausen
    Am Mikrofon: Katrin Michaelsen
    DLF 2016

    Es ist eine Revolution. Eine langsame Revolution, die nach den Kochtöpfen auch die Herzen der Italiener erobert. Sie begann 1986 mit dem Plan für ein Fastfood-Restaurant direkt an der Spanischen Treppe in Rom. Da sagten Carlo Petrini und ein paar Freunde „Basta, wir haben es satt!”. Sie gründeten Slow Food als bewusste Gegenbewegung zur schnellen, gedankenlosen Nahrungsaufnahme. Italien, das Land des guten Geschmacks, sollte seine Esskultur pflegen und nicht amerikanisieren und ,verburgern’. 30 Jahre später ist biologischer Anbau die Wachstumssparte in der Landwirtschaft und Trends wie ,saisonale Küche’, ,bewusstes Essen’, ,Nachhaltigkeit’ längst im Alltag angekommen. Für den Zukunftsforscher Matthias Horx ist Slow Food ein Mega-Trend, der unsere Zukunft prägen wird. Vor allem aber ist Slow Food eine typisch italienische Geschichte.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Merkel vor dem Deutschlandtag derJungen Union

    Deutschlandtag Junge Union - Koalitionstreffen Berlin - Interview mit Christine Landfried, Politologin

    Demonstrationen in Russland

    Putin wird 65 - Interview mit Katja Gloger, Publizistin

    Nach dem Referendum: Gegner der Unabhängigkeit wollen auf die Straßen gehen

    Zornige junge Männer - Waffen und Verbrechen in Kibera

    Sport am Mittag

    Am Mikrofon: Jörg Münchenberg

  • 13:10 Uhr

    Welcher Typus ist erwünscht? - Debatte um Selbstzweifel des Martin Schulz

    Todbringende Freiheit - Die Waffengesetze in den USA

    Einwanderungsgesetz - Neuer Schwung für alte Debatte

    Nicht nur Katalonien - Autonomieträume in Europa

    Am Mikrofon: Ursula Welter

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Schneller als die Briten? Die EU und der Handel mit Indien

    Kamerun: Die Regierung spricht von Terrorismus in anglophoner Region

    Hongkongs Unabhängigkeits-Debatte: Offen diskutieren kaum noch möglich

    "Welcome to Serbin" - Sorbische Auswanderer in Texas

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Ausbildung und Abi in einem
    Warum das „Berufsabitur“ in Deutschland nur schleppend anläuft
    'Campus & Karriere' fragt: Wo und warum stockt das Berufsabitur in Deutschland? Ist es wirklich ein Modell für die Fläche? Welche Vorteile soll es bringen, welche Nachteile hat es? Was können wir aus Erfahrungen in der Schweiz lernen und wo steht man dort mit diesem Bildungsangebot gerade? Sind zwei Abschlüsse parallel nicht doch zu viel?  

    Gesprächsgäste:
    Jürg Zellweger, Mitglied der Geschäftsleitung beim Schweizerischen Arbeitgeberverband, zuständig für Bildung
    Dr. Volker Born, Abteilungsleiter Berufliche Bildung beim Zentralverband des Dt. Handwerks
    Roberto Lepore, Abteilungsleiter Nachwuchssicherung bei der Handwerkskammer Köln
    Am Mikrofon: Kate Maleike

    Beiträge:
    Abitur plus Gesellenbrief
    Das Kusterdinger Firstwald Gymnasium in Baden-Württemberg und seine Erfahrung mit dem Doppelabschluss

    Doppelbelastung Schule und Betrieb
    Wie Jugendliche in Hamburg bei „Dual-Plus“ alles unter einen Hut bekommen

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Eine Berufsausbildung und das Abitur in einem Rutsch sowie zwei vollwertige Abschlüsse in den Händen: Mit diesem Modell wollen Arbeitgeberverbände und auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks die berufliche Bildung aufwerten und den Nachwuchsmangel besonders in den Handwerksberufen in den Griff bekommen. Schülerinnen und Schüler sollen in vier Jahren nicht nur die allgemeine Hochschulreife machen, sondern parallel auch noch eine duale Berufsausbildung. Ein Weg, mit dem man leistungsstarke Jugendliche ansprechen und Aufstiegsperspektiven schaffen möchte. Ein Weg, den man sich besonders von der Schweiz abgeschaut hat, die bereits seit den 1990er-Jahren erfolgreich die sogenannte Berufsmaturität anbietet und die berufliche Bildung damit attraktiver gemacht hat. 15 Prozent aller Jugendlichen in der Schweiz machen derzeit eine Berufsmatura. In Deutschland erhofft man sich diesen Effekt ebenfalls. Jetzt, zum Herbst, sollten in sechs Bundesländern, die zum Teil schon Ähnliches machen,  entsprechende Pilotprojekte starten, in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, NRW, Niedersachsen und in Hamburg. Doch nicht überall ist dieser Start erfolgt.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    „Rock’n Roll mit Welteroberungsanspruch“
    Die angesagte österreichische Band Wanda veröffentlicht mit Niente ihr drittes Studioalbum und geht teilweise neue Wege. Poetische Geschichten aus der Kindheit statt Schmutziges aus der Kneipe: Wanda wirkt ruhiger und reifer - ob das den Fans noch gefällt?

    „Wir suchen uns die Vorbilder im Synthiepop der 80er“ - die  Band Bergfilm auf Tour
    Die Liebe zum cineastischen Genre der 1920er-Jahre steckt im Namen: Der Bergfilm mit seinen dramatischen Erstbesteigungen, mit Tod, Verderben und großem Pathos passt gut zur Emotionalität ihrer Musik, erzählte Bergfilm-Sänger Arthur Lingk im Dlf. Momentan ist die Band mit ihrem Debut-Album „Constants“ auf Tour.

    Ein Hauch von Internationalität im Austropop - Die Wiener New Comer- Band 5K HD
    Popmusik aus Österreich läuft unter dem Label Austropop seit Jahren ziemlich gut. Zuletzt konnte man jedoch vom Ausverkauf dieser Musik hören. 5K HD sind eine neue Band aus Wien und hauchen der österreichischen Musikszene nicht nur neues Leben ein. Wird der Austro-Pop jetzt international?

    „Wir sind die, die immer wieder den Mund aufmachen“ - Hamburgs Polit-Punker Slime
    „Auch mal nur über Party singen können“, das wäre ihnen im Grunde lieber, sagt Slime-Sänger Dirk Jora im Dlf-Interview. Aber leider sind die politischen Verhältnisse mit Turbokapitalismus und Erstarken rechter Strömungen ein großer Grund zu Wut und Besorgnis für die linkspolitischen Punker. Was sie auf dem neuen Album „Hier und Jetzt“ deutlich zum Ausdruck bringen.

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat Oktober
    Vorgestellt von Ursula Nowak

    Kobi Yamada/Mae Besom: Was macht man mit einer Idee?, Adrian Verlag

    Albert Asensio: Die blaue Bank, àbac Verlag

    Matthew Olshan/Sophie Blackall: Ballonfahrt mit Hund, Gerstenberg Verlag

    Rose Lagercrantz/Eva Eriksson: Wann sehen wir uns wieder?, Moritz Verlag

    Martha Heesen: Fliegende Steine, Gerstenberg Verlag

    Lea-Lina Oppermann: Was wir dachten, was wir taten, Beltz & Gelberg

    Marit Kaldhol: Zweet, Mixtvision

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Schwerpunkt:
    Billiglösung
    Falsches Sparen beim Cloud-Computing erzeugt massive Sicherheitsprobleme

    Politlösung
    Sicherheitsexperten fordern schärfere Regulierung von Cloud-Providern

    Aktuell:
    Verkettete Bürger
    Die Schweizer Stadt Zug will Ihre Einwohner mit einer digitalen Blockchain-Identität ausstatten

    Registriertes Leben
    Wie Öffentliche Dienstleistungen einfach und sicher werden sollen

    Das Digitale Logbuch
    Four Way Stop

    Info-Update
    Michael Stang

    Sternzeit 07. Oktober 2017
    Satelliten aus Serienproduktion


    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Wären wir ohne Gott besser dran?
    Der Pädagoge und Autor Philipp Möller und die Theaterfrau und Autorin Nina Achminow im Gespräch
    Am Mikrofon: Christiane Florin

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Brücke aus Papier - Deutsch-ukrainisches Schriftstellertreffen in der Ostukraine

    "Die Beobachterin" - Werke von Jeanne Mammen in der Berlinischen Galerie

    Ausstellung "Diorama" in Frankfurt - Wahrheit und Illusion in der Kulturgeschichte des Sehens

    Kultur unter der Knute der Politik - Theaterstreit in Polen
    Die ehemalige Leiterin des Polnischen Instituts Berlin Katarzyna Wielga-Skolimowska im Gespräch 

    Keiner regt sich mehr auf! Schriftsteller Doron Rabinovici zu Anti-FPÖ-Protesten

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr

    Bundeskanzlerin auf Parteitag der Jungen Union

    Demos und Glückwünsche in Russland

    Spanier sprechen sich nach Referendum für Dialog aus

    Syrien und Russland treiben Offensive gegen IS voran

    Kopf gefunden: Dänemark meldet Durchbruch im U-Boot-Drama

    Drohen Entlassungen bei Air Berlin?

    Berlin und Bahn - Beseitigung der Folgen des Sturms dauern an

    Verletzte bei Zwischenfall in London

    Sporttelegramm

    Am Mikrofon: Oliver Ramme

  • 18:40 Uhr

    Unter Druck: Die ungewisse Zukunft der Windkraftbranche

  • 19:05 Uhr

    Glückwünsche und Demonstrationen in Russland - Putin wird 65

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Gold. Revue
    Von Jan Wagner
    Regie: Leonhard Koppelmann
    Komposition: Sven-Ingo Koch
    Mit Mechthild Grossmann, Heikko Deutschmann, Henning Nöhren, Marek Harloff, Rainer Philippi, Jan Maak, Andre Kaczmarczyk, Rosa Enskat, Sonja Beißwenger, Yohanna Schwertfeger, Maja Schäfermeyer und Julian Panknin
    Percussion: Dirk Rothbrust
    E-Gitarre:Kalle Kalima
    Redaktion: Sabine Küchler
    Produktion: Dlf/SWR 2017
    Unterstützt durch die Filmstiftung NRW
    Länge: 84'19


    anschließend:
    Hörspielmagazin
    Neues aus der Welt der akustischen Kunst.

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

    Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste:
    Den legendären amerikanischen Goldrausch sieht Jan Wagner in „Gold. Revue“ sprachlich prägnant unter neuen Perspektiven. Sein Hörspieldebüt ist eine lyrische Nummernrevue, die mit einem Prolog zum Ursprung der Welt und des Goldes beginnt, und dies grundlegend in Mechthild Grossmanns Bass. Dieser zeitlichen Tiefensondierung folgt ein raumgreifendes Weitwinkelpanorama, das bewegte Bilder von Landstrichen und Küsten eröffnet: Von überall her brechen Gold- und Glückssucher westwärts auf. Modellhaft vertreten diesen Drang sechs verschiedene Abenteurer, die hier ein hochkarätiges Sprecherensemble teils behutsam, teils stürmisch ins Spiel bringt.
    In kluger Regie gewichtet und rhythmisiert Leonhard Koppelmann Abschiede, Aufbrüche, Goldgräbertrott und -fron. In der Sierra wird der Text lautmalend: Da klopfen die Spaten, pochen und picken die Hacken, scharren, schürfen, schaufeln und schleppen die Helden, bis Sprechen in Songs übergeht. Doch gereimt und ungereimt siegt schließlich die Schwerkraft der Verhältnisse. Sie raubt den Abenteurern den Impuls zum Absprung, zu versprochener Heimkehr und Liebe, überhaupt zur Umwandlung von Gold in Lebensqualität. In groteskem Kontrast zu dieser Bilanz präsentiert die Revue Profiteure des Goldrauschs wie den Saloon-Chef samt Damen, deren buntgemischtes Angebot von Apfeltorte, Whisky, Sex und Spielhölle den Elenden die Goldunzen und den letzten Lebensnerv raubt. Staunenswert wird ein Western-Stoff hier zum akustischen Welttheater.

  • 22:05 Uhr

    Neue Produktion aus dem Deutschlandfunk
    ,Immortal Bach'
    Am Mikrofon: Egbert Hiller

    Der Italiener Simone Rubino ist ein aufstrebender Schlagzeuger der jungen Generation. 2014 gewann er den ARD-Musikwettbewerb. 2015 erhielt er den Förderpreis Deutschlandfunk, dem Studioaufnahmen im Deutschlandfunk Kammermusiksaal folgten. Diese sind jetzt beim Label GENUIN erschienen und dokumentieren Simone Rubino als einen Spieler, der souverän verschiedene Stile und Genres beherrscht. Als Solist und gemeinsam mit seinem Esegesi Percussion Quartet hat er Werke von Knut Nystedt, John Cage und Iannis Xenakis eingespielt - und diese mit Johann Sebastian Bachs ,Suite Nr. 3' kombiniert.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Schreiben in Aufruhr
    Die Lange Nacht der französischen Literatur
    Am Mikrofon: Antje Allroggen und Markus Messling
    Regie: Monika Künzel

    Terroranschläge, Ausnahmezustand, der bedrohliche Aufstieg der Rechten. Frankreich geht durch schwere Zeiten. Die Wahl Macrons als Hoffnungsbringer dürfte nicht alle Probleme lösen, denn die Krise ist tiefer, als es auf den ersten Blick erscheint: Ein Gesellschaftskonsens über die Schuld gegenüber den ehemaligen Kolonien bleibt aus; das republikanische Modell ist infrage gestellt; die unteren Gesellschaftsschichten sind von Abstiegsängsten erfasst. Romane wie Laurence Tardieus ,So laut die Stille’ (dt. 2017) spiegeln ein tiefes Unbehagen und erspüren Haarrisse durch unsere Zeit. Uns begegnet heute eine große, welthaltige Literatur in französischer Sprache, die sich von Europa über den Maghreb, Westafrika und die Karibik bis nach Indien spannt. Sie ist erfüllt von Ironie und dem Willen zur Bewältigung unserer Traumata, aber auch von Bitterkeit und Zorn: ,Die Großmächtigen’ (dt. 2017) von Hédi Kaddour erzählt anhand eines Romansettings in der fiktiven maghrebinischen Stadt Nahbès in den 1920er-Jahren von einem französischen Milieu, das die Kolonien beherrscht, diese missachtet und doch mit ihnen verstrickt ist, und aus dem jenes komplizierte Geflecht hervorgegangen ist, das die Beziehungen zwischen Frankreich und seinen nordafrikanischen Kolonien bis heute vergiftet. In ihrem zornigen Skandalroman ,Erschlagt die Armen!’ (dt. 2015) über die Unerbittlichkeit des europäischen Asylsystems setzt uns Shumona Sinha an den Vermittlungstisch mit dieser kolonial geprägten Welt, die heute wankt und deren Gewalt zu uns zurückdringt. Sollten wir nicht genau nach Frankreich schauen, das oftmals gesellschaftliche Entwicklungen vorhergenommen hat? Die Chance hierzu bietet die Einladung Frankreichs als Gastland der Frankfurter Buchmesse in diesem Herbst. Wir widmen frankofonen Autorinnen und Autoren im Kölner Theater Comedia eine öffentliche ‚Lange Nacht’.